Solche Angaben sind halt immer stark irreführend.
Ein Mobilfunknetz ist nunmal primär für die mobile Nutzung gedacht.
Wie will man hier seriös eine Abdeckung in "Menschen" berechnen?
Theoretisch hast auch 100% Abdeckung dann, wenn sich alle Menschen ausreichend bewegen und irgendwann mal in der Stadt sind...
Die Anzahl der weißen Flecken ist das Problem und das war es bereits bei 3G und 4G.
Wenn ich heute im Jahr 2023 noch nicht an Zugstrecken flächendeckend 5G habe, nein, teilweise überhaupt kein Netz, dann müsste man hier seriöserweise doch auch die Personen die mit der Bahn pendeln von den 90% wieder abziehen, oder? Denn diese werden in ihrem normalen Alltag eben nicht permanent abgedeckt, sondern nur in bestimmten Situationen und gerade unterwegs dann eher schlechter als daheim, wo meist eh ein WiFi zusätzlich vorhanden ist.
Meine Meinung:
Die Erlöse aus den Frequenzversteigerungen sollten für den Aufbau eines staatlichen Netzes genutzt werden und alle Anbieter zwangsverpflichtet werden, dass sie dieses über ein sehr teures Roaming nutzen, wenn sie kein eigenes Netz an einer Stelle haben.
Ebenso sollte nationales Roaming im Netz der anderen Betreiber möglich sein, wenn kein eigenes und kein staatliches Netz verfügbar ist (das staatliche also immer bevorzugt, um die Betriebskosten möglichst zu decken).
Gebühren dann so hoch, dass die Anbieter saftig draufzahlen für einen schlechten Netzausbau und die Anbieter mit einem guten Netz werden entsprechend belohnt.
Das staatliche Netz wird dann in erster Linie die weißen Flecken abdecken
und da wo es übergreifend eine Abdeckung hat mit anderen Netzen, sollte es verpflichtend bei Netzüberlastung genutzt werden.
Des weiteren das staatliche Netz noch mit mobilen Sendern ausstatten, die bei Großveranstaltungen wie Festivals oder Stadtfesten dann zusätzliche Kapazitäten liefern, wenn wahrscheinlich Bedarf herschen wird.
Quasi eine Art Backup-Netz um endlich auch mal bei Großveranstaltungen eine nicht überlastete Kommunikation zu ermöglichen.
Die mobilen Anlagen kann man auch als Druckmittel nutzen für die Betreiber, die einen Ausbau verschleppen und dadurch Industriegebiete im ländlichen Bereich ansonsten keine brauchbare und wettbewerbsfähige Internetanbindung haben.
Dann kann ja "der Markt" mal zeigen, wie gut er funktioniert. Entweder die privaten Netzbetreiber schlucken die bittere Pille und mieten sich ins staatliche Netz ein oder sie versorgen die ländlichen Gebiete selbst. Bleibt ihnen dann überlassen, aber der Leidtragende darf hier nicht der "unrentable" Kunde sein. Davon gibts nämlich potentiell sehr viele, eigentlich jeder, der sich auch außerhalb von Ballungsgebieten aufhält.
Dass "der Markt" ohne solch einen Druck nicht fähig ist zu funktionieren, sehen wir ja lange genug. Bei 3-4 Netzen gibt es bis heute keinen Zusammenschluss, dass man die weißen Flächen einfach gemeinsam abdeckt und so die Kosten potentiell auf 4 Unternehmen aufteilt (ich zähl jetzt 1&1 einfach mal dazu, wenn die jemals mehr als Montabaur netztechnisch abdecken sollten
)