@RedDeathKill:
Und mit welchen Recht erlaubt man sich mittels modifizierter Software Spotify Free ohne Einblendung von Werbung, die das freie Angebot ja eigentlich gegenfinanzieren soll, für sich komfortabler (ohne Shuffle-Funktion) nutzbar zu machen? Das ist doch der Hauptkritikpunkt an dem Vorgang an sich. Denn in dem Punkt unterscheidet Spotify eben mal so gar nicht zwischen den diversen Plattformen: Werbung läuft im Abo-freien Zeitraum auf allen Geräten.
Da kann natürlich gerne mit der Moralkeule in beide Richtungen schwingen, aber Fakt bleibt nun mal, dass die App sich bewusst gegen das Geschäftsmodell von Spotify verhält. Und wenn einem das Spotify Angebot nicht gefällt, dann bleibt einem als Ultima Ratio, nachdem man seinen Unmut über das Dilemma oder Änderungsvorschläge gegenüber dem Support geäußert hat, nach einem Zeitraum der zähneknirschenden Nutzung letztlich nur noch die Abkehr vom besagten Streamingdienst. Kritikwürdig ist dann aber eben auch, das man sich fremder Software bedient um die Nutzungsvorgaben von Spotify zu umgehen. Egal, ob man verstehen kann, dass einem die Einschränkungen als wenig sinnvoll erscheinen.
Dass der x86-Client, der viel später ins Portfolio aufgenommen wurde, in der Free-Version die Shuffle-Funktion nicht integriert hat, ist doch - wenn man ehrlich ist - ein netter Zug von Spotify - eben schlicht Kulanz. Aber das Kerngeschäft liegt bei dem Streamangebot auf dem Smartphone nun mal auf dem Abo-Modell.
Die Free-Version fürs mobile Internet soll ja als eine Art Schaufenster darstellen und eben auch in Form eines komfortablen Internet-Radio nutzbar sein. Denn die selbsterstellten Playlisten lassen sich ja nach wie vor erstellen und dann eben nur im Shuffle-Modus nutzen. Da läuft dann aber immer noch die Musik die einem gefällt. Dass das Angebot primär auf die mobile Internetnutzung abzielt, lässt sich ja wunderbar am Offline-Modus erkennen, der nur im Abo-Modell verfügbar ist und das begrenzte Datenvolumen schonen soll. Letztlich ist man ja nicht mal daran gebunden das Abo jeden Monat in Anspruch nehmen zu müssen.
Würde Spotify die künstliche Bremse auf den Mobilgeräten lösen, hätten Sie ja ein mächtiges Überzeugungsproblem nicht nur den Kunden sondern genauso den Musikschaffenden gegenüber, wenn man den Dienst im Grunde kostenlos nutzen kann und als einzige Einschränkung die Klangqualität als Kriterium fürs Abschließen eines Abos herhalten soll. Denn wer würde sich bei einer solchen kostenlosen Flaterate noch an der Klangqualität stören? Wie will Spotify die ohnehin schon schwierige Finanzierung ihres Geschäftmodells dann noch realisieren? Letztlich bleibt es Spotify vorbehalten mit welchen Hürden sie ihr Angebot ausgestalten und jedem Kunden steht es frei mit seinem Portemonaie abzustimmen.
Um ehrlich zu sein, nie war es kostengünstiger Musik, Hörbücher oder Hörspiele legal und vollem Umfang nach eigenen Kriterien genießen zu dürfen. Dieses "Privileg" hatten vorherige Generation eben nicht. Umso mehr sollte man es zu schätzen wissen. Man muss es nicht lieben, aber rein vom Kostenpunkt ist es eine Revolution, wenn auch eine, die einem wegen der ambivalenten Begleiterscheinungen nicht schmecken muss.
Wenn man andere Prioritäten in Sachen Musik an den Tag legt, dann mag das Angebot sich nicht jedem gefallen. Das muss es aber auch gar nicht. Kein Produkt kann für sich reklamieren die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Jeder findet für sich einen bestimmte Haken, der es einem schwer macht ein solches Streaming-Angebot im Abo-Modell zu nutzen. Aber dann sollte man eben auch so konsequent sein und das Angebot nicht wahrnehmen, wenn es einem als unbrauchbar erscheint und nicht bei der erstbesten Gelegenheit den Dienst per Workaround so zu nutzen wie es einem beliebt.
Besten Gruß, St. Clair