Cool Master schrieb:
Kann gar kein Monopol sein, da sie Open Source ist und sie jeder nutzen kann.
Stimmt, Open Source kann per Definition kein Monopol sein. Was hat die Art der Zurschaustellung von Quellcode mit der Marktdurchdringung und dessen Missbrauchs
potential zu tun? Sowas können nur von OSS verblendete Personen sagen. Sorry, aber OSS ist nirgends anders als CSS, nur weil bei einem der Quelltext frei verfügbar ist. Deswegen hat man sich
trotzdem an aktuell anderswo existierende Regularien zu halten.
Chromium wird übrigens hauptsächlich durch Google vorangetrieben. Aber das ist ja Open Source... Kein Grund zur Panik... Ist ja alles legitim, kann ja jeder Entwickler in "seiner Garage" forken und dann weltweit gegen Chrome antreten und sich
fair Marktanteile (zurück-)holen. So wie es Microsoft, Mozilla und Opera in näherer Vergangenheit als große Firmen bereits geschafft haben... Ja, genau so wird sich der Ein-Mann-Entwickler durchsetzen. Wenn er prominent auf der Google Suche (Marktanteil 92 %) auf deinen Fork hingewiesen wird. Ach nein, das war ja Chrome... Ups, verwechselt ich Schussel... Und auch Microsoft, Mozilla und Opera waren es, die sich wie eine Plage durch sämtliche Installer mit auf PCs geschleust haben. Und auch Microsoft, Mozilla und Opera waren es mit den ganzen Oopsies, die prominent Maps, Videos und Co. die Funktionalität bei anderen Browsern torpediert haben. Ups, das war ebenfalls Google.
Ja genau.
- Chrome hat aktuell einen Marktanteil von 71 %.
- Edge hat 9 %, zählt mittlerweile zu Chrome (80 %).
- Firefox hat 7 %.
- Internet Explorer (4 %) gibts nicht mehr, zählt mittlerweile durch Edge zu Chrome (84 %).
- Safari hat 4 %.
- QQ Browser (2 %) ist ein Chrome (86 %).
- Sogou Explorer (2 %) ist ein Chrome (88 %).
- Opera (1 %) ist ein Chrome (89 %).
- Yandex (1 %) ist ein Chrome (90 %).
(hab hier "großzügig" gerundet, Mobil ist es nicht anders)
Quelle
Nochmal: Chromium wird durch Google entwickelt...
Aktuell sind also ca. 11 % des Browser-Marktes nicht in Googles Händen. Und ein offener Standard, welcher nur durch eine Implementierung gedeckt ist und vorangetrieben wird, ist kein Standard. Demnächst faselst du noch davon, dass SAP offene Standards verfasst...
Cool Master schrieb:
Zumal Google diese Macht meiner Meinung nach noch nie missbraucht hat und wirklich immer im Interesse des Internets und Users Änderungen gemacht hat.
Nein, Google handelt ausschließlich im Interesse des freien Internets. /s Wenn selbst Entwickler bei Google Bedenken haben, heißt das was.
Wo missbraucht Google nicht seine Macht und arbeitet "im Interesse des Internets und Users", wenn sie durch ihr Extension Manifest v3 die Funktionalität von Werbeblockern massivst einschränken, quasi unmöglich machen? Kann ja gar nicht sein, Google
ist ja mal so gar nicht in der Werbebranche tätig, was ihrem Umsatz schadet. Aber Google arbeitet im Interesse des Internets und der User...
Welchen Vorteil bringt AMP dem User? Dass Seiten schnell geladen werden? Würde man einfach die ganzen unnötigen Tracker und Scripte deaktivieren, wäre das mit jeder 0815 Seite kein Problem. Sieht man hier wunderbar bei CB, sogar mit vielen Stylesheets und Funktionalitäten. Aber man will ja lieber den User selbst tracken können. Ansonsten liegt der Content dann ausschließlich bei Google und Google stell ihn in
seiner Suchmaschine (nochmals: 92 %) auch noch omnipräsent dar und kann somit bereits jetzt schon die Informationskontrolle entsprechend lenken. Super Sache für das offene Internet, welches auf offenen Standards aufbaut... Nichts anderes als die übliche Facebook Blase, nur im Google Universum, heute auch bekannt als "Internet". Ach ja, und Google kann mittels AMP trotzdem tracken.. Aber Google arbeitet im Interesse des Internets und der User...
Die Streitereien um Google News ist auch bezeichnend für Google Handeln. Nicht dass Frankreich oder Deutschland mit ihren Schmarotzerhandeln besser sind, ganz im Gegenteil. Aber es zeigt wunderbar auf, dass Google selbst beim Thema Nachrichten zu viel Macht besitzt. Aber Google arbeitet im Interesse des Internets und der User...
Nächster von Google eingebrachter "Standard":
Web Bundles. Statt auf offenes HTML zu setzen, (sollen) Seiten demnächst als Pakete ausgeliefert werden. In diesen Paketen kann man problemlos einzigartige Tracking-Links unterbringen und so jegliche Privatsphäre aushöhlen, sowie auch Werbung (natürlich durch Google) ausliefern. Aber Google arbeitet im Interesse des Internets und der User...
Cool Master schrieb:
Bei Vivaldi wird z.B. die Nachhause-Telefonieren Funktion raus gehauen.
Stimmt. Und genau das verhindert die die Einhaltung von Standards und der Macht durch Google. 🤦♂️
Cool Master schrieb:
Nope, da Open Source kannst du alles nach deinem Herz anpassen. Wenn dir also etwas nicht passt kannst du es einfach ändern.
Stimmt und deine eine, für dich relevante Änderung, setzt sich sofort marktdurchdringend durch. Wäre mir neu, das Google jegliche Contribution in Chromium aufnimmt. Oder überhaupt ein Projekt wild alle Contributions aufnimmt.
Cool Master schrieb:
Das Internet war noch nie frei und wird es auch nie sein.
Stimmt. Wenn Google alles kontrolliert, wird sich das definitiv nicht ändern. Und was am Internet nicht frei sein soll, musst du mir mal erklären. Ist ja nicht so, als ob es im Extremfall kein Darknet, Tor und Co. geben würde. Für alles Andere findest du
immer irgendwo eine Quelle für irgendwas. Wenn Russland irgendwas zensiert, nimmst du halt ne andere Route zu deinem Ziel, außer eben die Server stehen in Russland und sind damit durch nationale Gesetze gedeckt. Aber selbst dann gibt es Wege, da ran zu kommen.
Du würdest wahrscheinlich auch aufjubeln, wenn Gmail 90 % Marktmacht hätte und würdest dir keine Gedanken machen, dass Google Sachen manipuliert und seine "Standards" durchsetzt. Ist ja nicht bereits jetzt so, dass der komplette Mailverkehr analysiert wird, damit dir Werbung untergeschoben werden kann. Ob direkt oder indirekt ist vollkommen unerheblich. Relevant ist hier, dass Google die Dienstleistung missbraucht, um dir irgendwo Werbung unterzujubeln, damit sie Kohle machen. Hauptsache kostenlos und "Open Source", dann ist man vogelfrei.
deo schrieb:
Nochmal ein kompletter Neubeginn bei den Erweiterungen werden sie wohl nicht verkraften.
Brauchen sie nicht. Extensions werden durch offene Web Extensions entwickelt. Genau deswegen gibt es offene Standards. Und Google versucht nun durch Version 3 dieses Manifests Werbeblocker
zu unterbinden. Rate mal, wer die WebExtensions erfunden und prominent gemacht hat, wer zwangsweise diese Web Extensions implementieren musste und jetzt einen Strick draus dreht... Heute sind es die Werbeblocker, wer weiß was sie morgen abdrehen und es mit Sicherheit und sonstigem gequirltem Mist "zu erklären versuchen" - wie der "Sicherheit". Aber mir untersagen wollen, dass ich virenverseuchte Werbeanbieter und privatsphäre-verletztenden Tracker lokal unterbinden darf.
Eine schöne Analogie zu Apples Universum mit dem "sicheren" App Store und das nur weil es geschlossen ist und niemand Hand anlegen darf und bloß niemand anderes einen Store anbieten darf oder gar einen anderen Browser installieren dürfte.
1:1 die Argumente, die Apple ständig in ihrem goldenen Käfig hervorbringt, hört man bei Google nun auch desöfteren.
Dass Menschen sowas bejubeln... Aber gut, das Vieh auf der Weide sieht die Welt auch nicht.