Ohne auf Stachelzelles religiösen Eifer noch einmal konkret eingehen zu wollen, möchte ich aber noch ein paar Dinge anmerken.
Es gibt ein aufschlussreiches Insiderbuch vom ehemaligen Chef (Universal Musik Dtl.), Tim Renner. Es heisst „Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm“. Zusammenfassend kommt er zu dem Schluss, dass Plattenfirmen nicht mehr gebraucht werden, eine Auffassung die ich teile.
Das der Zusammenhang zwischen Niedergang und Filesharing lange nicht so stark ist, bzw. völlig unsinnig ist, sollte sogar Stachelzelle wissen. Er ist da offensichtlich selbst, der vom ihm verteufelten Manipulation durch die Industrie zum Opfer gefallen.
Es gibt Harvard-Studien die zeigen, dass Verkaufszahlen von Cds steigen, wenn einzeln davon Songs häufig downgeloadet werden. Eigentlich auch schlüssig, oder?
Diese Studie:
http://www.unc.edu/~cigar/papers/FileSharing_March2004.pdf , zeigt auch keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Krise und Sharing.
Logischerweise zeigen Untersuchungen der RIAA ein anderes Bild. Das kennen wir schon von der Pharma oder der Tabakindustrie, die auch "belegen" können dass Rauchen lange nicht so gefährlich ist, wie angenommen.
Letzten Endes hat die Musikindustrie versagt und Apple hat alles richtig gemacht. Schon allein die weltfremde Verwunderung darüber, dass die Leute mehr einzelne Songs laden als Alben, spricht Bände.
Im Vergleich zu früher sind die Möglichkeiten (gerade für die Indies) durch das Internet enorm gewachsen.
Wenn nun selbst die kleinen Labels nicht in der Lage sind die mächtige Plattform Internet für sich suffizient zu nutzen, müssen sie sich Hilfe holen oder eben das Geschäft denen überlassen die was davon verstehen.
Wenn ich die Qualität von manch ambitionierter Hobbymusik und prof. Musik (von Leuten, die glauben davon leben zu müssen) vergleiche, so empfinde ich den anstehenden Bankrott der Musikindustrie als verschmerzbar.