News Musikverwertung: GEMA soll Beiträge teils um 8.000 Prozent erhöht haben

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kachiri schrieb:
Du musst halt berücksichtigen, dass die meisten der Ansicht sind, dass man für "einmal produzierte und unendlich wieder verwertbare Güter" kein Recht auf "dauerhafte Vergütung" hat. So von wegen: Das Musikstück, der Film, die Serie, das Spiel, ... - es ist produziert, irgendwann ist der Aufwand "eingenommen" und spätestens dann sollte das am Besten alles kostenlos sein.

Ist bei einem Hammer ja auch. Der wird produziert, der Aufwand wird mit dem Kaufpreis in Rechnung gestellt und ist damit abgegolten. Wenn ich den Hammer habe, brauche ich dafür nicht weiter zu bezahlen.
Wobei das ja bei den ganzen "unendlich wieder verwertbaren Gütern" auch der Fall ist. Kaufe ich einmal die CD, die Bluray, ... - dann kann ich das ganze "privat" für "mich" (bzw. meine Familie) unendlich nutzen, ohne das weitere Gebühren auf mich zukommen.
Nicht inbegriffen ist halt die "Vervielfältigung". Deswegen zahlen Videotheken (davon gibt es tatsächlich noch welche) ja auch entsprechende Gebühren. Wie auch Kinos. Dafür ist bei Musik auf Veranstaltungen und Festen eben die GEMA da, damit quasi die "Vervielfältigung" entsprechend entlohnt wird.

Der Kunde/Bürger wie auch immer sieht halt überall nur Abzocke.

Ich bleib dabei. 40.000 Euro klingen viel, insbesondere wenn man vorher scheinbar nur knapp 500 Euro gezahlt hat. Auf der anderen Seite: Wie viel wird auf so einem Weihnachtsmarkt eigentlich umgesetzt? Wie hoch sind die Standgebühren? Die Relation muss man halt im Zweifel auch sehen.

Ich finde wir können uns ja nicht einmal wirklich ein Urteil darüber bilden, ob 500 vorher viel zu wenig waren oder 40.000 jetzt viel zu viel sind.
Ich bin der Meinung, die GEMA hat nur einen Grund gesucht, um ihre Gewinne zu Maximieren. Du weißt schon, dass du für jeden Datenträger den du Kaufst an die GEMA durch den Kaufpreis eine Gebühr entrichtest, für die Möglichkeit das du darauf Musik laden könntest? Das zeigt doch letztlich, wie die Einstellung der GEMA dazu ist. Witzig wäre, wenn einer mal begründen würde keine Gebühren zu zahlen, weil er die ja schon mit dem Erwerb des Datenträgers gezahlt hat. Hier wäre eine maximale Transparenz wichtig. Klar 500 € klingen nicht viel, aber es müssen ja auch erstmal zur Stanmiete, Stromkosten erwirtschaftet werden. Das ist das schon ne Hausnummer.
 
Die Gema hat ihre Daseinsberechtigung, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Behörden.

Aber es gehört das generelle Modell überarbeitet.

Ein Standbetreiber kann auch einfach youtube oder radio abspielen.
 
Ironbutt schrieb:
Cool vielleicht kann man Weihnachtsmärkte dann auch tatsächlich wieder besuchen und man kommt ohne Ohrenbluten oder Vollrausch nach Hause. :D
Vielleicht mal wieder ein paar klassische Weihnachtslieder.
Die Weihnachtsmärkte meiner Heimat im Erzgebirge spielen sehr selten Musik von der Stange. Oft steht ein Chor oder eine Band auf der Bühne und wenn doch was vom Band kommt, dann erzgebirgische Weihnachtsmusik à la "De Randfichten", wo ich nicht weiß, ob das GEMA-Gebühren zu entrichten sind.

Und in meinem Zweitwohnsitz Nürnberg ist es so, dass nahezu überhaupt keine Musik gespielt wird (seit ich 2010 dort wegen der Arbeit hingezogen bin, spielen die nie was vom Band, sondern nur ab und zu das, was gerade auf der Bühne stattfindet). Besonders lange ist das aber leider nicht.
 
bensen schrieb:
Es geht hier auch nicht nur um Partybeschallung sondern dezente Hintergrundmusik an Verkaufsständen.
Dann muss sich aber der Standbesitzer zusätzlich mit der GEMA auseinandersetzen und es hat nichts mehr mit der Abgabe des Weihnachtsmarktes durch die Kommune zu tun.
bensen schrieb:
Schon mal eine Band live spielen gehört? In großer Distanz ist da nichts mehr mit vernünftiger Soundqualität.
Wir reden hier nicht nur von kleinen Dorfmärkten.
Also bei uns in Chemnitz gibt es auf der Bühne bei Chören immer mehre Mikrofone und die Live-Musik wird durch zig Lautsprecher auf dem gesamten Weihnachtsmarkt sehr deutlich wahrnehmbar verteilt.
 
DarkSoul schrieb:
Die Milchbauern in meiner Region bauen ständig neue Gebäude für hundertausende von €
Vermutlich auf pump mit Krediten, die noch deren Kinder abzahlen dürfen. Als Milchbauer verdient man seit der letzten Preissenkungswelle der Discounter so gut wie nichts pro Liter Milch.
 
Duran schrieb:
Warum wird nicht geklagt?
Es gibt ein Gesetz das vor Wucher schützen soll. Die Punkte scheinen hier alle erfüllt sein: Marktbeherrschende Stellung, teurer als fast jede Konkurrenz und plötzliche unerwartete Anpassungen die zu wirtschaftlicher Schieflage führen können.

So wie die GEZ hat auch die GEMA bald ausgedient in der neuen Generation.
Jetzt bitte übertreibe doch nicht so maßlos, keine der im Artikel aufgeführten Städte kommt deshalb auch nur an den Rand einer wirtschaftlichen Schieflage. Aber gut anscheinend lebst du auch in 2012, die GEZ ist seit über zehn Jahren Geschichte.
Darüber hinaus mangelt es deinem Beitrag doch ungemein, was ist denn ein angemessener Beitrag, warum sollten 93,50 € je angefangene 500 m2 Veranstaltungsfläche unangemessen sein? Zudem gibt es ja unter V. der Tarifbestimmungen extra eine Angemessenheitsklausel, passt diese dir auch nicht?
 
Auch wenn man die neue Preisstruktur hinterfragen kann, wie kann es sein, dass der Verantwortliche bei der Stadt erst "jetzt" mitbekommt, dass die GEMA eine neue Preisstruktur hat?`Haben die die nicht bekanntgegeben? Haben es die Verantwortlichen verpatzt, sich zu informieren?
 
Ist das dann ein Freibrief, seine Marktmacht so zu missbrauchen? An sich ist die GEMA vom Gedanken her eine sinnvolle Institution, aber leider hat sie sich zu etwas entwickelt, was mittlerweile sehr kontraproduktiv ist.
 
Piak schrieb:
Ein Standbetreiber kann auch einfach youtube oder radio abspielen.
Wäre das als öffentliche Aufführung so einfach möglich? Ich würde erwarten, dass da wieder die GEMA ins Spiel kommt, weil YouTube wahrscheinlich kommerzielle Nutzung in den Nutzungsbedingungen verbietet.
 
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Shottie schrieb:
Witzig wäre, wenn einer mal begründen würde keine Gebühren zu zahlen, weil er die ja schon mit dem Erwerb des Datenträgers gezahlt hat.
Genau da musst du ja keine GEMA zahlen. Es geht hier immer um Veranstaltungen. Sprich um die VERBREITUNG. Mit dem Erwerb des Datenträgers hast du nicht das Recht erworben, die CD auf einem großen Straßenfest in die Anlage zu schmeißen und einem großen Publikum vorzuspielen.
Darum geht es...
Eine Privatperson hat in aller Regel nicht einmal selbst Berührungspunkte mit der GEMA. Außer sie organisiert eine große Veranstaltung, Vereinsfeier oder sonst was. Deine private Geburtstagsfeier mit deinen 20 Kumpels interessiert keine Sau.

@Piak Es ist absolut egal über welches Medium die Musik abgespielt wird. Ob es ein Stream ist, ob es das Radio ist oder schlicht die CD in der Anlage. Es geht hier einzig und allein um das "öffentliche" Abspielen.

Ach ja. Die hohen Standgebühren kommen nicht von der GEMA, sondern weil die Städte daran ganz gut verdienen. Die wollen ja auch was von Weihnachten :)
Und in den ganz großen Städten hat die Stadt nicht einmal etwas mit den Standgebühren am Hut, weil sie nur die Flächen "verpachtet" und meist Veranstaltergesellschaften dann alles organisieren und entsprechend auch die Standplätze vermieten.
 
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Eier-Salat schrieb:
Bei einer verachzigfachung des Tarifs? Da haben die gefälligst vorher anzurufen und das zu erklären.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Stadt Bayreuth vorher oder nachher "etwas falsch" gemacht hat.
Fläche vorher falsch angegeben oder so... bei anderen Orten ist die Steigerung ja viel geringer.



Eier-Salat schrieb:
Wie hier schon geschrieben wurde, ist Wucher verboten. Da besteht sogar eine gute Chance dass die Verantwortlichen in den Knast wandern oder hohe Geldstrafen zahlen müssen.

GEMA ist staatlich reguliert. Du kannst ich ja gerne beim DPMA beschweren...


PS: Ich mach nicht die Gesetze und mag die GEMA ansonsten auch nicht.
 
Shottie schrieb:
Ich bin der Meinung, die GEMA hat nur einen Grund gesucht, um ihre Gewinne zu Maximieren. Du weißt schon, dass du für jeden Datenträger den du Kaufst an die GEMA durch den Kaufpreis eine Gebühr entrichtest, für die Möglichkeit das du darauf Musik laden könntest? Das zeigt doch letztlich, wie die Einstellung der GEMA dazu ist.


Das ist eher die Einstellung des Gesetzgebers. Die Gema macht nicht die Gesetze.


Shottie schrieb:
Witzig wäre, wenn einer mal begründen würde keine Gebühren zu zahlen, weil er die ja schon mit dem Erwerb des Datenträgers gezahlt hat.

"Öffentliche WIedergabe" hat nichts mit dem Datenträger zu tun...
 
Piak schrieb:
Die Gema hat ihre Daseinsberechtigung, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Behörden.

Kleiner Einschub. Die Gema ist keine Behörde, sondern eine Privatwirtschaftliche Verwertungsgesellschaft welche von Firmen und Künstlern aus der Musikindustrie beauftragt wird.
 
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Das ist jetzt wirklich nicht mehr normal. Da wird dem Volk die Stimmung an jegliche traditionellen Veranstaltungen geraubt.

Sollen die ruhig all die Musik verbieten, dann wird der Markt mit gemeinfreier Musik hoffentlich mehr überflutet.
 
Duran schrieb:
Warum wird nicht geklagt?
Es gibt ein Gesetz das vor Wucher schützen soll. Die Punkte scheinen hier alle erfüllt sein: Marktbeherrschende Stellung, teurer als fast jede Konkurrenz und plötzliche unerwartete Anpassungen die zu wirtschaftlicher Schieflage führen können.

So wie die GEZ hat auch die GEMA bald ausgedient in der neuen Generation.
Dieses Wuchergesetz ist mMn ein Witz hoch fünf. Es muss ja immer sowas wie eine Notlage augenutzt sein.
Also ich persönlich finde, das macht das Gesetz fast obsolet.
 
Shottie schrieb:
Das ist bei den Konzerten genauso, viele Künstler ... haben massiv erhöht, faire Preisgestaltung ein Fremdwort.... Inflation war der Grund auf den alle gewartet haben, um hemmungslos die Preise zu erhöhen zu können.
Ein Künstler kann für sein Konzert verlangen was er möchte und die Fans können dann selbst entscheiden, ob Sie bereit sind so viel Geld zu bezahlen, um auf das Konzert zu gehen. Die GEMA Gebühren sind allerdings eher ähnlich der GEZ Gebühren. Die Veranstalter haben keine andere Wahl als diese Wucherpreise zu bezahlen und gehen teilweise daran zu Grunde.
 
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Die Leute die behaupten 500€ sind wenig.
Da hat noch keiner was getrunken, nichts leuchtet, nichts ausgebaut.
Aber dafür dass man 30+ Jahre alte Musik spielen >>kann<< erst mal 500€.

Aber rum heulen wenn alles auf dem Markt teuer geworden ist.
 
FaDam schrieb:
Die Leute die behaupten 500€ sind wenig.
500€ verteilt auf vier Wochen sind keine 18€ am Tag bei ca. 40 Ständen in Bayreuth, wenn das den Glühwein teurer macht, dann weiß ich auch nicht.

Bei ca. 40.000€ sieht das natürlich schon anders aus ;).
 
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