@glacios:
Nein, das ist nicht meine Definition. Das ist DIE Definition, denn es gibt nur eine. Und wenn "deine" Definition sind nicht mit der einen Definition deckt, dann liegst du da leider falsch. Und das ist dann hier halt der Fall.
Sieht man auch ganz klar an zwei Dingen:
Erstens, dass du in deiner eigenen Erklärung, warum hier angeblich die Datensicherheit verbessert wird, auf Mechanismen eingehst, die nicht Teil der Implementation von Raid sind. Da bist du nämlich genau an dem richtigen Punkt angekommen, du musst Dinge abseits des Arrays machen um deine Datensicherheit zu gewährleisten.
Zweitens, dass du in deinem letzten Satz in die Verfügbarkeit abgedriftet bist, die sich von Sicherheit ganz klar unterscheidet!
@Cool Master:
Bei dir ebenso. Du sagst, dass ein Array Teil der Datensicherheit ist und begründest das mit Verfügbarkeit?!
Nochmal:
Datenverfügbarkeit und Datensicherheit sind zwei grundlegend verschiedene Dinge.
Ein Array verbessert IMMER nur die Datenverfügbarkeit. Zur Verbesserung der Datensicherheit muss man andere Maßnahmen ergreifen.
Es handelt sich, leider, um einen weit verbreiteten Irrglauben, dass wir hier etwas für die Datensicherheit tun, wenn wir ein Array betreiben, sodass alles weiterläuft, falls eine der Festplatten im Array ausfällt. Das hat nichts mit Sicherheit der Daten zu tun, denn das ist die Definition von Verfügbarkeit der Daten.
Vereinfacht:
Erhöhung der Verfügbarkeit = Maßnahmen um im Fehlerfall (z.B. Hardwaredefekt) die Arbeitsfähigkeit aufrecht zu erhalten
Erhöhung der Sicherheit = Maßnahmen um im Fehlerfall (z.B. Schädlingsbefall, menschlicher Fehler, Unfall/(Natur)-Katastrophe, etc.) das Fortbestehen der Daten zu gewährleisten
Der Schnittpunkt von Verfügbarkeit und Sicherheit liegt bei der Wiederherstellung eines ausgefallenen Systems. Ich kann Verfügbarkeit, vorallem auf Dauer, nicht ohne ein Mindestensmaß an Sicherheit erreichen. Ich kann aber sehr wohl Sicherheit ohne jegliche Verfügbarkeit erreichen.
Beispiel:
Ich betreibe einen Storage mit Kundendaten darauf. Können auch eigene Daten sein, ist eigentlich egal. Und ob ich das professionell im großen Stil oder privat für das eigene Geschäft mache spielt auch keine Rolle, es ändert sich lediglich die Skalierung (Enterprise Storage vs. WD My Cloud oder vergleichbare Systeme). Die grundlegenden Prinzipien bleiben gleich.
Die Daten liegen nur auf einem entsprechenden System irgendeiner Art auf Festplatten, die in einem Raid 5 organisiert sind.
Nun fällt eine Platte aus. Das kriege ich mit, ich tausche die defekte Platte aus, der Storage fährt einen Rebuild und alles ist wieder im Ursprungszustand. Durch die Nutzung eines Raid 5 haben wir die Verfügbarkeit trotz eines Defekts sichergestellt, da man auch auf dem Array arbeiten kann, solange es "degraded" ist. Degraded = negativ beeinflusste Redundanz, im Zweifelsfall keine Redundanz mehr.
Beim nächsten Plattendefekt gehen wir genau so vor, dummerweise fällt jetzt während des Rebuilds eine weitere Platte aus. Das Raid 5 hat sich damit gerade verabschiedet und unsere Produktivdaten sind fratze. Die Verfügbarkeit des technischen Systems jetzt wiederherzustellen ist trotzdem denkbar einfach. Ich ersetze die defekte Platte, lege ein neues Raid 5 an und bin mit den System wieder online. Dummerweise aber ohne Daten, weil ich dachte, dass sich das Raid um die Sicherheit kümmert. Hat es aber nicht getan und jetzt stehen wir blöd da, weil wir ohne die Sicherung, die die Datensicherheit erhöht oder überhaupt erst ermöglicht hätte, zwar das System wieder verfügbar machen, uns aber unsere Daten fehlen.
Alternativ könnte es hier auch Malware sein, die das System befallen hat oder ein User hat versehentlich Daten gelöscht oder es fällt ein Flugzeug aufs Gebäude, oder, oder, oder...
Und genau daher kann ich Verfügbarkeit ab einem gewissen Level nie ohne Sicherheit erreichen. Ein Raid hilft mir aber definitiv niemals bei Sicherheit.