Er war also eine Person, die sich gegen die politische Agenda im Bundesinnenministerium aussprach.
Einer der Vorwürfe ist daher, dass das Innenministerium den aktuellen Aufreger nutzt, um eine unliebsame Personalie zu entfernen. Andere Expertinnen wie Constanze Kurz, Sprecherin vom Chaos Computer Club (CCC), begrüßen hingegen die Absetzung. In einem Kommentar auf Netzpolitik.org fordert sie, nicht nur die Amtsleitung zu wechseln, sondern das BSI auch aus dem Dunstkreis des Innenministeriums zu lösen.
Der letzte Absatz des Artikels fasst es gut zusammen. Faeser hat aktuell mehrere Dinge zu erreichen:
1. Den "Clown" absetzen, da er nicht ihrer Linie bzgl. Hackback entsprach
2. Jemanden einsetzen, der dem Innenministerium eher entspricht
Da kam das alles sehr gelegen, auch wenn Faeser wohl beim von Schönbohm angestrebten Disziplinarverfahren eher keine Gründe vortragen kann weshalb man ihn abberuft. Also außer "persönliche Differenzen" und das "Vertrauensverhältnis". Also die typischen "den mag ich nicht, der muss dringend weg" Argumente.
Schönbohm ist sicher kein Heiliger, aber mir graut es bereits vor der Nachfolge. Besser wirds sicherlich nicht. Letztendlich bleibt nur die Option des CCC: Das BSI vom Innenministerium lösen, damit so Mauscheleien wie Bug/Lücken zurückhalten nicht passieren.
Hackback mit diesen Lücken klappt eh nicht, weil es auf so vielen Annahmen basiert, die eh niemals alle erfüllt sind:
1. Merken das man genau jetzt gehackt wird
2. Angreifer identifizieren können
3. Angriff erwiedern können
4. Dabei sofort eine der Lücken im System des Angreifers finden
5. Diese Lücke ausnutzen können
Die Realität sieht aktuell eher so aus, das ein Angriff Wochen oder Monate später bemerkt wird (wenn überhaupt). Da nützt Hackback dann auch nichts mehr. Oder wenn der Angriff aus einem Botnetz bzw. über Relays kommt.
Wir brauchen passive Sicherheit, kein Hackback. Wir brauchen gepatchte Lücken und gute Sicherheitskonzepte.