@chrigu: Was haben Redewendungen und geflügelte Worte bitte mit der digitalen Welt zu tun bzw. wie und warum sollten sich das gegenseitig ausschließen?
@andy-9: Bei RAID 1 werden die Daten vom RAID-Controller auf beide Platten gespiegelt. Ein Speicherbefehl vom Betriebssystem löst also im Controller gewissermaßen eine doppelte Speicherung aus, einmal auf Platte 1 und einmal auf Platte 2. Soviel ist schon mal klar. Fällt nun eine Platte aus, kann der Controller die Daten trotzdem noch aus der funktionierenden Platte auslesen und das Betriebssystem kann die Daten wie gehabt zur Verfügung stellen. In dieser Zeit sind die Daten jedoch "in Gefahr", da ja jederzeit auch die zweite Platte ausfallen könnte und die Daten dann eben doch komplett weg sind (abgesehen vom Backup). Man sollte also tunlichst zeitnah Ersatz für die defekte Platte beschaffen, gerade in Firmen hat man oftmals sogar schon Ersatz im Schrank liegen.
Schiebt man nun die Ersatzplatte ins System, muss der RAID-Controller das RAID 1 wieder aufbauen, da ja die neue Platte leer ist. Das heißt, dass der Controller alle Daten von der funktionsfähigen Platte im laufenden Betrieb auf die neue Platte schaufeln bzw. spiegeln muss. Daher nennt man RAID 1 im übrigen auch "Mirrorring". Da das natürlich auch einiges an Ressourcen schluckt, wird die Übertragungsrate des Systems entsprechend leiden, während der Controller den "Rebuild" des RAIDs durchführt.
Da es vergleichsweise wahrscheinlich ist, dass auch die zweite Platte kurz nach der ersten Platte den Geist aufgibt (gleiches Alter, gleiche Laufzeit, etc), sollte man während des Rebuilds vorsichtig sein. Hat man also ein Dutzend BluRays, die man digitalisieren will, sollte man das verschieben bis das RAID 1 wieder vollständig ist.
Deswegen gibt es noch weitere RAID Level bzw. Kombinationen, die den Ausfall von mehr als einer Platte verkraften. Das ist aber eher ein Thema für semiprofessionelle Szenarien und würde den Rahmen dieses Threads sprengen.
Zum Thema Backup:
Es gibt verschiedene Backupstrategien. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich zweigleisig fahre. Ich habe wichtige Daten, die ich zeitnah sichere. Das sind zB offizielle Dokumente, etc. Meine Filmsammlung und dergleichen hat eine relativ niedrige Priorität. Im Zweifelsfalle verliere ich eben durch einen Defekt und ein (zu) altes Backup einen Film, oder auch zwei.. Who cares? Ich jedenfalls nicht, das ist einkalkuliert und muss jeder selbst wissen.
Neben dem Vollbackup gibt es auch noch andere Backupvarianten. Ein Vollbackup benötigt - abgesehen von etwaiger Kompression - 1:1 den Speicherplatz wie die Quelle. 1 TB Daten zu sichern benötigt zwangsläufig auch 1 TB Speicherplatz im Backup-Medium. Es gibt allerdings auch sowas wie "Differentielle Backups und "Inkrementelle Backups". Dabei werden effektiv nur die Änderungen gesichert, also neue bzw. geänderte Daten. Unveränderte Daten wie zB die Filme, die schon Jahre alt sind, bleiben außen vor. Diese sind ja bereits im Vollbackup enthalten. Der Speicherbedarf ist daher deutlich geringer als wenn man zB täglich ein Vollbackup macht..
Daher benötigt man für eine Wiederherstellung aber auch stets das Vollbackup
und die differentiellen bzw. inkrementellen Backups.
Den Unterschied zwischen "differentiell" und "inkrementell" spare ich mir jetzt. Das kann man wunderbar auch im www nachlesen (
Klick!).
Jeder muss die für sich geeignete Backupstrategie selbst definieren. Hat man täglich neue und wichtige Daten, muss man eben auch täglich sichern. Lädt man nur alle paar Tage mal neue Daten auf das NAS und kann zur Not auch mal 1 Woche verlieren, reicht ein Backup die Woche. Beispielsweise immer am 1. des Monats ein Vollbackup und dann jeweils Sonntags ein inkrementelles Backup dazu. Um Datenverlust durch defekte Backups vorzubeugen sowie eine angemessene Historie zu haben "huch, vor 3 Wochen hatte ich doch die Datei xy gelöscht! Mist, Backup überspielt!", empfiehlt es sich hingegen auch stets, das vorherige Backup zu behalten. zB immer das Monatsbackup 1x behalten und 1x als Backup nutzen. Details dazu ebenfalls im verlinkten Wikipedia-Eintrag (Stichwort: zB Generationenprinzip).
BTW: Voll- bzw. Differentielle und Inkrementelle Backups kann ein geeignetes Backup-Tool selbsttätig anlegen. Das ist nichts was man von Hand machen muss, sondern geht bei den meisten Tools relativ komfortabel.