Hmm... Ich breche jetzt nicht in Begeisterungsstürme aus, wenn ich die Mitteilung lese, aber werde mich trotzdem erst einmal zurücklehnen und die Entwicklung beobachten. Spiele-Abos und -Streaming sind und werden in Zukunft wohl immer wichtiger. Gerade das Thema der Spieleabos finde ich persönlich auch recht interessant. Wenn ich die Möglichkeit habe, mehrere Spiele zu einem Preis X über den Monat anzuspielen oder gar dann über einen Gewissen Zeitrahmen für eine monatliche Gebühr durchzuspielen, wird das für mich persönlich in den meisten Fällen günstiger, als ein Spiel zu kaufen. Dazu kaufe ich mir dann keine Spiele, die ich nicht spiele und auf meinem Pile of Shame landen.
Wenn das Ganze dann noch gestreamt wird und - vorausgesetzt die Technologie gibt es her - nur noch ein Anzeigegerät und einen Controller brauche, statt die ganze Hardware, wirds noch günstiger. Gerade für mich als Gelegenheitsspieler - und ich stelle die steile These auf, dass gerade der Markt der Gelegenheitsspieler die breite Masse darstellt - sowohl finanziell als auch unter Comfortaspekten super.
Klar, das Lager der Coregamer/Hardcoregamer/"Enthusiasten" schreit da vor Verzweiflung und blankem Hass und Zorn auf. Aber sind wir ehrlich: Wer ist für ein Studio lukrativer: 100 Coregamer oder 1000 Casuals?
Und ja, viele Studios, Publisher, etc. bauchpinseln gerne mal mit tollen Werbesprüchen die "echten" Gamer. Aber was sie wirklich wollen, ist das Geld der breiten Masse abgreifen. Sie wären kein Unternehmen, wenn sie das nicht wollten.
Und ein Aspekt, der mir grad spontan in den Sinn kommt, der vielleicht auch zukünftig bei den aktuellen Entwicklungen eine Rolle spielen wird: Welche Spielergruppe versucht, einem Unternehmen bei Nichtgefallen eher zu schaden (Shitstorms, "Morddrohungen", Laute Aufschreie) und so diese Unternehmen - und sogar gezielt einzelne Personen - so anzugreifen, dass sie irgendwann einfach vom Markt verschwinden: Eher die Casuals oder eher Hardcore Gamer? Ja, es ist eine Frage, die ich hier stelle. Ich kenne die Antwort nicht. Mich persönlich (und den Spielemarkt) würde garantiert eine Studie zu dem Thema interessieren. Gerade wenn es im Ernstfall darum geht, Menschen zu schützen (nochmals: Morddrohungen!), werden auch Firmen/Arbeitgeber sich zweimal überlegen, welcher Gruppe sie den Vorzug geben.
Dass das Ganze durch Netflix jetzt zusätzlich angeboten wird, warum nicht. Aber auch ich bezweifle, dass das auf Dauer kostenneutral bleibt. Meine Hoffnung besteht darin, dass es dann vielleicht als Opt-In Buchung angeboten werden kann, oder ein zweigleisiges Modell nach dem Motto Film/Serie + Gaming oder Film/Serie solo.
Um jetzt mal noch ein anderes Fass aufzumachen: Schaue jeder bitte in den Spiegel und denke darüber nach: Wenn jeder, der seinen Account mit nicht-Familienmitgliedern teilt, keine Stimme bei dem Thema hätte, weil er den Dienst unrechtmäßig nutzt - wie viele Stimmen weniger gäbe es dann hier? In Deutschland? Weltweit? Oder umgekehrt: wenn jeder, der Netflix so nutzt auch das zahlen würde, was Netflix aufruft - wie viel Geld hätte das Unternehmen dann mehr, um in mehr Qualität (oder auch Quantität) der Filme und Serien zu stecken? Wo viel Output ist, ist auch viel Bullshit dabei, zweifellos. Aber es gibt auch einige (um nicht zu sagen nen ganzen Haufen) Perlen. Wer weiß, vielleicht wäre das Bullshit-Perlen Verhältnis weit besser, wenn gerade die Enthusiasten, die die Qualität verlangen, auch wirklich die Kosten mittragen würden, die Netflix aufruft. Sicher kann das niemand sagen, aber es wäre definitiv eine Möglichkeit.