LinuxMcBook schrieb:
Halte ich für ein Gerücht. Ich kaufe zwar nun keine Kaugummis mit EC Karte, aber Einkäufe für 3-4€ sind keine Seltenheit bei mir.
In der Tat, so kann man z.B. bei McDonald's auch einen Hamburger mit der Kreditkarte zahlen. Tja, in Amerika ist eben sowas ganz normal und die amerikanischen Unternehmen haben somit auch in Deutschland kein Problem damit. Insbesondere im Micropayment wollten eben die Sparkassen mit der Geldkarte bzw. girogo groß raus kommen, doch die Leute wollen eben kein Prepaid. Somit hauen nun die Kreditkartenherausgeber mit deren kontaktlos-Karten in die Kerbe... mit wachsendem Erfolg.
LinuxMcBook schrieb:
CPt_Sicarius, vielen Dank für eine ausführliche Erklärung. Wie passt da eigentlich das System rein, bei dem - soweit ich weiß - auf dem Chip gespeichert wird, wie hoch der Verfügungsrahmen ist und bei jeder Bezahlung die Summe davon abgezogen wird?
Der Chip auf der girocard kommt bis dato (neben der so gut wie nie genutzten Geldkartenfunktion) nur bei der PIN-Eingabe zum Einsatz. Hier kann das Bezahlterminal in der Tat dann erkennen, ob das Limit noch ausreicht die Zahlung durchzuführen. Wenn dem so ist, wird die Bezahlung (inkl. zusätzlicher Faktoren wie wann man zuletzt an einem Geldautomaten war oder auch einem Zufallszähler) offline durchgeführt, was die Zahlung auch beschleunigt. Dies war insbesondere früher wichtig, als man noch größten Teils mit analog-Modem, ISDN oder GSM arbeitete. Im Zeitalter von IP (Internet mit Verschlüsselung bzw. GPRS/UMTS) macht die Transaktion an sich zum Netzbetreiber nur ein paar hundert Millisekunden aus und somit ist dies kein großer Zeitvorteil mehr.
Das Problem ist einfach, dass eben dies NUR mit der girocard PIN geht, die eben 0,3% kostet und NICHT mit dem Lastschriftverfahren. Die Lastschriftverfahren sind auch die sog. "wilden Verfahren" mit denen die Banken eigentlich nichts zu tun haben, sondern die Netzbetreiber. Im Gegenteil, den Banken sind diese Lastschriftverfahren eher ein Dorn im Auge, da Sie damit kein Geld machen.
Der Chip auf Kreditkarten dient größten Teils der Sicherheit, um die Kartendaten sicher zu halten, doch weil eben diese noch den Magnetstreifen haben, der auch weiterhin für die Transaktion benutzt werden darf (im Gegensatz zur girocard PIN, hier darf die Spur 2 nicht mehr als Transaktionsgrundlage benutzt werden), ist das kein großartiger Sicherheitsgewinn bei den Kreditkarten. Falls aber das Bezahlterminal die Verarbeitung dieses Kreditkartenchips unterstützt (was eigentlich in Deutschland zu 100% der Fall sein SOLLTE), übernehmen die Kartenherausgeber das volle Risiko bei einem Betrug (sowohl für den Händler als auch für denjenigen, dem z.B. eine Karte oder Spurdaten gestohlen wurde).
LinuxMcBook schrieb:
Wie sehen eigentlich die NFC-Terminals aus? Ich glaube ich habe bis jetzt noch keins gesehen.
McDonald's rüstet z.B. immer mehr aus, auch der Kaufhof ist offiziell in einem Piloten und viele weitere werden dieses Jahr pilotieren bzw. ausrollen (bei denen es noch eine Verschwiegenheitsplicht gibt und ich darum nicht nennen darf).