Ein Schwenk zurück auf Title II (
Telecommunications Act 1996) würde den Markt in den USA wieder für viele kleinere ISPs öffnen, welche nach 2006 von den großen ISPs (AT&T, Comcast, Verizon, Time Warner, etc.) systematisch vom Markt gedrängt wurden, da diese deren Netzwerke auf der lokaleren Ebene bis dahin nutzen konnten.
Aktuell sieht es dort so aus: Drei große Konzerne beherrschen den Markt, kassieren Subventionen vom Staat, horten das Geld wie Dagobert Duck und nutzen es, um andere ISPs aufzukaufen oder zu fusionieren. Wettbewerb = Null. Und durch ihre Markmacht können sie Content-Anbietern wie Netflix ihre Konditionen aufzwingen, d.h. sie müssen bezahlen, damit ihre Daten schneller durch die völlig überlasteten Netze geleitet werden. Ausgebaut haben die großen Konzerne nämlich nicht, zumindest nicht in dem versprochenen Ausmaß. Glasfaser würden sie ja gerne legen, aber dafür brauchen sie finanzielle Unterstützung...
Unter Title I konnten die ISPs so ziemlich machen was sie wollten: Dienste drosseln, unliebsame Seiten sperren, Zusatzdienste verkaufen, etc. Im Grunde also die Netzneutralität über Bord werfen. Und die FCC konnte ihnen praktisch nichts vorschreiben.
Man kann nur hoffen, dass das Vorhaben in den USA klappt und hiesigen ISPs als Warnung gilt. Vodafone will ja ähnliches erreichen und für "Spezialdienste" eine Überholspur im Internet einrichten. Und Neuland-Merkel leistet Schützenhilfe, ganz wie ihre Herren und Meister der Wirtschaft es verlangen. Netzneutralität ist für sie ein Albtraum.