GGG107 schrieb:
Bei den zweiten, machen die wirklich nur 10% aus?
Das kann man schwer sagen, wie viel der Forschungskosten nun genau auf die Entwicklung neuer NANDs anfallen wird kein Hersteller verraten, aber bei bei Micron, die ja fast nur NANDs und DRAMs und ein paar SSDs (und wohl 3D XPoint ?) fertigen, waren
die Aufwendungen für Research and development im FQ1-18 448 Millionen bei 6803 Millionen Umsatz, also nur 6,6%. Im Vorjahresquartal waren es 470 von 3970 Millionen, also 11,8 und damit etwas mehr als 10%.
SK Hynix weist die R&D Kosten leider nicht einzeln aus, dürften bei den Selling, general, and administrative von 1102 Millionen (bei 9028 Umsatz) enthalten sein, die Micron sind SG&A 191 Millionen, zusammengerechnet wären dann 70% R&D und wenn man dies bei SK Hynix auch unterstellt, wären es dann 770 Millionen für R&D bei SK Hynx, die 88% des Umsatzes mit NAND und 22% mit DRAM gemacht haben. Die Forschungskosten dürfte vermutlich ähnlich aufgeteilt sein, wenn nicht ist eher anzunehmen das der Anteil für NAND geringer bei den R&D Kosten sogar geringer als 77% ist, wenn man die Entwicklung von HBM oder neuen GDDRs RAMs betrachtet. 10% werden also auch hier wohl bei den derzeit hohen Umsätzen auch hier nicht erreicht.
GGG107 schrieb:
Wenn es an einigen Stellen größeren Bedarf entsteht müsste auch was auf die kleineren (Consumer) abspringen.
Was die Entwicklungen angeht ja, aber wenn es um die Lieferung von NAND geht, dann besteht da eher eine Konkurrenzsituation, wie man es ja auch am Anteil der DRAM und NAND für den Mobilbereich (Smartphones und Tablets) sieht. SK Hynix nennt in seinen Zahlen auch die Anteile der jeweiligen Anwendungen, der Löwenanteil von deren NAND geht in Mobilgheräte, während bei dem DRAM die Anteile für Mobilgeräte und Server etwa gleichgroß sein dürften.
GGG107 schrieb:
Allein der Vergleich mit den Disketten zu BDs - Nehmen wir mal die Datenmenge in Relation zum Preis.
Der Preis pro GB ist immer das entscheidende Kriterium, aber da liegen HDDs eben immer noch deutlich vorne und werden vermutlich nie einen gewissen Vorsprung verlieren.
GGG107 schrieb:
Ein Schritt hast du bereits genannt - 3D. Wer weiß was da noch geht, nicht vielleicht in der Fertigung der NANDs selbst, vielleicht Controller oder weiß der Geier.
Die NANDs macht den Löwenanteil der Kosten einer SSD aus und die Controller werden auch aufwendiger, wenn die Kapazität der SSD steigt, da kann man also auch nicht viel sparen und selbst wenn, dann bringt dies bzgl. der Preise der SSDs wenig, geht aber ggf. sehr auf deren Eigenschaften, siehe die DRAM less SSDs. Die Kosten der NANDs kann man aber wie gesagt nicht mehr so gewaltig drücken, den Schritt zu 3D ist man gegangen, die 4. Dimension gibt es nicht, den Rest habe ich im letzten Post schon geschrieben. Da kann der Geier auch nicht mehr viel machen. Die Kosten für NANDs werden weiter gesenkt werden können, aber es wird weitaus langsamer als früher gehen.
GGG107 schrieb:
Teils weiß man das ja heute noch nicht, - wird irgendwas neues erfunden oder entdeckt usw.
Nur wenn es andere Storage Technologien sind, daran wird ja auch intensiv geforscht, aber ob die überhaupt eine Chance haben jemals günstiger zu fertigen zu sein als NAND, ist vollkommen offen und nicht sehr wahrscheinlich. Der Aufbau der NANDs erlaubst ja gerade eine hohe Datendichte, weit höher als bei DRAM oder anderen Halbleiterspeichern.
GGG107 schrieb:
Natürlich lässt sich das alles nicht so gut vergleichen, aber teils ja schon.
Eben, die sind nicht gut vergleichbar und bei NAND sind halt keine konkreten Entwicklungen mehr absehbar die deutliche Kostensenkungen versprechen. Mehr Layer senken die Kosten, aber da gibt es ein wirtschaftliches Limit ab dem es sich nicht mehr lohnen wird, kleinere Zellen und Abstände senken die Kosten, machen aber irgendwann mehr Bits pro Zelle unmöglich, verschlechtern die Performance und Haltbarkeit und dürfte es vermutlich auch erschweren mehr Layer übereinander zu Stapeln. Mehr Bits pro Zelle sind auch ein Weg, QLC ist ja schon auf dem Wege in SSDs verwendet zu werden, aber mit jedem weiteren Bit pro Zelle gewinnt man immer weniger, bei QLC mit 4 statt 3 Bits pro Zelle bei TLC erreicht man bestenfalls noch 25% Kostenersparnis, weil man eben mit 75% der Anzahl der Zellen auskommt. Mit einem 5. Bit wäre dann nur noch 20% Ersparnis an Zellen (und damit Fläche) für die gleiche Kapazität drin.
Als man damals von SLC auf MLC gewechselt ist, wurde es möglich doppelt so viele Daten in der gleichen Anzahl an Zellen zu speichern, man konnte also 50% der Fläche für die Zellen einsparen. Ein Teil der Ersparnis geht dann aber wieder für die aufwendigere Logik zur Unterschiedung der Ladungszustände und mehr zusätzliche ECC drauf, was dafür sorgt, dass es auch hier ein Limit gibt bei dem die Erhöhung der Bits pro Zelle irgendwann einfach keine Kostenersparnis mehr erlaubt. Es wird also immer einen Kompromiss aus der Anzahl der Layer, der Größe- und dem Abstand der Zellen und Anzahl der Bits pro Zelle geben.