News Neuer Chef gesucht: CEO Pat Gelsinger hat Intel schon gestern verlassen

Salutos schrieb:
Die Frage ist doch, hat es Intel 4 und Intel 3 gebraucht?
Unbedingt

Intel 3 war als Foundry Nodes eingeplant. Allerdings hat Intel keine Kunden gewinnen können. Pat Gelsinger hat wohl unterschätzt wie viel Aufwand es ist ein PDK zu machen das für Kunden geeignet ist.


Salutos schrieb:
Oder wäre man nicht besser damit gefahren, Produkte dieser Fertigungen zu TSMC zu schieben und sich voll und ganz auf 18A zu konzentrieren und dort zu lieferen.
Nein

Das wäre wieder so ein Stunt wie 10 nm geworden. Wenn dabei etwas schiefgeht, hat man so viele Stellschrauben dass man gar nicht weiß wo anfangen, ...

Außerdem wäre mehr Kundenengagement bei Intel 3 die Voraussetzung dafür gewesen, dass bei 18A großes Volumen kommt. Nun ist 18A der Testnode.
Salutos schrieb:
Das hätte übrigens auch viel mehr Ruhe in die Entwicklung gebracht.
Ich bin mir nicht bewusst dass Intel ein Problem mit der Entwicklung hatte.

Das mit den 5 Nodes in 4 Jahren war reine PR.

Es waren bestenfalls Halfnodes und mit dieser Strategie hat Pat Gelsinger das Vorgehen von TSMC übernommen.

Die kleinen Schritte machen das Risiko überschaubar.

Wenn es noch ein Risiko bei 18A gibt, dann ist das die Frage wie weit Intel die Fehlerrate noch senken kann und ob Intel die HVM hinbekommt.
 
Ich finde das falsch. Ich persönlich denke, dass er ein Opfer der Umstände geworden ist. Umstände, die er nicht so einfach ändern konnte.
 
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Volker schrieb:
Natürlich ging die dann runter, weil die Leute angefangen haben zu überlegen. Nun sitzen Finanzhaie bei Intel am Ruder bei Intel, what could possibly go wrong, sie wollen nur Geld sehen. In Börsenportalen wird geschrieben, sie wollen Nvidia hinterher, aber sehen keine AI-Strategie - also CEO raus. Es gibt aber noch mehr als Nvidias Weg, das scheinen sie nicht mehr zu sehen. Du kannst auch nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Musst du auch nicht. Schnelles Geld ist aber geiler.

In den kommenden drei, vier Jahren werden wir sehen, was Gelsinger wirklich angestoßen hat und auch umgesetzt wird. Oder eben nicht hat. Der neue CEO darf sich dann damit rühmen oder den schwarzen Peter auch nochmal auf den Vorgänger schieben.
Ich sehe da nun eher auch schwarz, aber eventuell hat Gelsinger genug bewegt damit es noch etwas werden kann. Ich denke zwei Sachen hat Gelsinger schlecht gemacht oder bzw. eben nicht lösen können.
Allgemein die Unternehmenskultur scheint nicht wie bei AMD & Co zu laufen. Und eben die Finanzler glücklich zumachen. Ich weiß nicht wie man letzteres schaffen hätte können aber es ist vermutlich das Hauptproblem das Intel hat.
Ich denke die Positive Lesensart der News wäre, dass das Board denkt Gelsinger hat nun die wichtigsten technischen Probleme gelöst und nun brauchen sie jemanden der das Finanzproblem löst damit sie die Investments stemmen können.

Wenn man bedenkt wieviel startegische Bedeutung Intel hat und wieviel ein echter TSMC Gegenspieler Wert wäre dann könnte Intel ca. 1/3 Nvidia aktuell locker Wert sein an der Börse und damit mit Aktien sehr viel Investieren. Sie existieren aber nun in Zeiten höherer Zinzen und haben quasi null equity weil der Kurs im Keller ist. Berechtigt oder nicht es ist ein Problem.
Hätte es die paar Jahre schlechte Fab Prozesse nicht gegeben und mit dem aktuellen AI und co boom sie hätten eventuell Milliarden in der Börse eingefahren um Massiv zu investieren.
Wie es steht ist Intel leider ein Fall von "Ja es gibt viel Potential" aber haben sie Kapital dafür. So ähnlich wie viele arme Länder die auch mehr könnten wenn sie auch nur einen Bruchteil des Investitionskapitals von Silicon Valley bekommen würden.

Ich vermute ein Finanzler kann es eventuell jetzt richten wenn er das Kapital anschafft für 18a usw.
Oder aber auch 18a ist schlechter als angekündigt dann wird es mit Intel ziemlich bergab gehen und Intel wird das nur in Teilen überleben und so wenig Kapital haben das man zumindest den Fabteil quasi abschreiben kann. Man sieht ja wie unbedeutend GF heutzutage ist.
 
Was hier bei einigen Kommentaren scheinbar vergessen wird ist, dass das was die CEOs hauptsächlich machen nichts mit dem im Moment geschäft zu tun hat. Ein Chipdesign fertig zu bekommen von design bis Fertigung braucht immer so 3 Jahre+. Die konkrete Planung bei Intel wird daher auch mindestens soweit im Voraus entschieden sein. Das einzige, was da ein neuer CEO noch an Akzenten setzen kann ist Sachen beschleunigen oder depriorisieren.
Das bedeutet für uns, dass 4 Nodes in 3 Jahren schon vor Pat entschieden war, Pat der Angelegenheit lediglich nochmal Priorität gegeben hat. Es bedeutet auch, dass alle designs die wir im Moment sehen und in der "Amtszeit" von Pat gesehen haben vor seiner Amtszeit angestoßen wurden.
Das, was unter Pat angefangen wurde werden wir in den nächsten 3 Jahren sehen. Von daher alle, die sagen, dass der nur viel geredet hat, wirklich beurteilen können wir das erst in 3 Jahren oder so nachdem wir uns einmal ein Bild davon gemacht haben, was wirklich unter ihm angestoßen worden ist.
 
1776 schrieb:
2. wars lustig gemeint
Habs gelesen und dacht mir wie @RogueSix nur "hä, hat der echt gar keine Ahnung?"
Sich jetzt hinter die Witzschiene zu retten zeigt aber, dass er mit Maulheld wohl ziemlich ins Schwarze getroffen hat.
1776 schrieb:
3. bist du wohl Deutscher und verstehst sowas nicht?
Ah Rassismus.. Vielleicht noch sagen @RogueSix ist eine blöde Blondine. Ist doch klar dass die deinen Überlegenen Humor nicht rafft.


Ernsthaft, woher diese Aggressivität?
 
Gestern hat auf Semiwiki folgendes geschrieben:
In den letzten 40 Jahren hat Intel nur in einem anderen neuen Produktbereich Fuß gefasst, Server CPUs.

Dass alles andere gescheitert ist lag nicht daran, dass es Intel nicht versucht hätte.

Viele erfolgreiche Firmen verpassen neue Entwicklungen. Das geht sehr lange gut. Bis es irgendwann nicht mehr gut geht.

Andere Firmen haben das Problem, dass neue Produkte durch interne Querelen sabotiert werden. Anfang der 2000er hat Intel sehr viel Geld in XScale investiert. 2006 hat Intel XScale an Marvell verkauft. Intel wollte sich auf X86 konzentrieren. Aber Intel war dann bei Atom auch nicht ausdauernd.

Ned Flanders schrieb:
Kostensparende Alternativen alla verdrahtete Chiplets nie entwickelt.
Das stimmt nicht. Entwickelt hat Intel sehr viel. In die HVM kam sehr viel weniger.
Ned Flanders schrieb:
Alternative Geschäftsfelder? Nie erschlossen!
Alle Versuche in den Sand gesetzt zu haben ist etwas anderes, als nie etwas gemacht zu haben.

Bei Intel ist jede größere Übernahme gescheitert. Altera lebt noch und Mobil Eye ist noch nicht beschädigt.

Und hier ist die Frage warum das so ist. Brian Krzanich hat die Entwicklungsaufgaben in die CPU gekürzt um Geld für Firmenkäufe zu bekommen.

Er hat viel Geld in Optane versenkt.

Er hat zei Firmen gekauft die Drohnen entwickelt haben. Was der Kauf von Mobil Eye sollte entzieht sich mir bis heute.

Ned Flanders schrieb:
GPGPU business? nie erschlossen oder fürhzeitig eingestampft. Entwicklung kostet ja schließlich Geld!
Intel hat über 10 Jahre Produkte in diesem Bereich entwickelt und zig Milliarden für Firmenkäufe ausgegeben. Aber da keine Strategie dahinter war, hat sich Intel verzettelt.

Pat Gelsinger hat letztes Jahr herumgeflennt dass Nvidia nur Glück gehabt hätte. Die Antwort war ein Knockout:
Nvidia's dominance didn't come from luck. It came from vision and execution. Which Intel lacked

Brian Catanzaro
Er war 2007 bei Larrabee dabei und ging dann zu Nvidia.

Beim GPU Business ist aufs technologisch falsche Pferd gesetzt zu haben etwas ganz anderes als nichts zu machen.
Ned Flanders schrieb:
Die Fertigung haben sie an die Wand gefahren weil sie wie bei allem anderen kurzfristig billigere Workarround Möglichkeiten gesehen haben die Geld sparen. #EUV #DELL #Larabbee etc etc pp.
EUV ist für 10 nm nicht notwendig. Und wäre 2016 auch gar nicht verfügbar gewesen. Also ist das Blödsinn, auch wenn es noch so viele Leute behaupten

TSMC hat 7 nm ohne EUV umgesetzt. EUV kam erst später hinzu.

Und Intel 7, das umbenannte 10 nm braucht auch heute kein EUV.

Das Problem dass Intel so spät auf EUV ging, hat auch damit zu tun, dass Bob Sean den Ausstieg aus der Halbleiterfertigung vorbereitet hat. Wozu in EUV investieren, ... Dann hat Intel diese Strategie begraben und Pat Gelsinger zurück geholt. Und nach 3 1/2 Jahren wird wohl die Strategie wieder geändert.

Larrabee war eine Schnapsidee, die Intel bis 2019 in verschiedenen Abwandlungen weiter verfolgt hat. Hier hat Intel viel Zeit und Ressourcen verschwendet. Das einzige was davon übrig blieb, AVX-512 hat Intel ebenfalls verbockt. Schlecht implementiert und nicht breit verfügbar gemacht.
 
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1776 schrieb:
3. bist du wohl Deutscher und verstehst sowas nicht?

Wie kommen wir von Intel auf Nationalitätenbashing ?
 
Volker schrieb:
Das das Board scheisse ist, manifestierte sich ja schon länger heraus und schrieb ich ja auch.
🤣 🤣 geil, gefällt 👍
ansonsten alles tief ernst, pfui

Die Gemengelage lag sicher nicht ausschließlich an Pat Gelsinger.
Mir ist der Typ einfach mit seiner völlig überzogenen Art auf den Keks gegangen.
Das kann man ja machen, aber dann muss halt auch was kommen.
Und er ist halt kein Elon Musk
 
TigerNationDE schrieb:
Die Entwicklung war bei AMD noch nie wirklich das Problem, von der FX Serie bei den CPUs vielleicht abgesehen. Marketing war immer eins der größten Probleme.
Nein, das Problem bei AMD war immer die hauseigene Fertigung und Zen1 wäre mit tsmc auch schon besser gewesen. AMD hatte über GF noch eine Fertigung sichern können, die von Samsung lizenziert war. Alles davor war GF und man Phenom I mit 65 nm ist ordentlich abgestinkt. Phenom II war deutlich besser weil man dann den 45 nm Prozess besser im Griff hatte.
Samsung sind die nächsten neben Intel die Probleme haben.

PS: FX hatte als Design auch den Fokus Chipfläche einzusparen… Also AMD hat oft einen weg gesucht die bessere Fertigung von Intel zu kompensieren.
 
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Ja, Fertigung war immer das Hauptproblem AMDs zusammen mit Intels anti competitive Massnahmen. Wenn H. Ruiz das damals nicht angegangen wäre, gäbe es AMD schon lange nicht mehr.
 
Volker schrieb:
Charlie hat auch noch 2 Rants abgelassen.
Die gehen aber auch nicht über Pat, sondern schießen in Richtung Board und so. Das das Board scheisse ist, manifestierte sich ja schon länger heraus und schrieb ich ja auch.

https://www.semiaccurate.com/2024/12/03/why-did-intel-fire-ceo-pat-gelsinger/
Ich habe den einen Post von Charlie überflogen. Ich finde er sieht die Technik viel zu rosig. Auch das Wirken von Pat Gelsinger stellt er IMO zu positiv dar.

Es steht außer Frage, dass das Intel Board seit Jahren keine gute Figur abgibt.

Sie haben nun 3 CEOs rausgeschmissen und haben beim letzten keine Nachfolgeregelung.

Für eine Interimslösung war auch Bob Swan viel zu lange im Amt.

Es ist das Versagen des Boards, dass Intel seit Jahren keine konsistente Strategie hat.

Wenn ich es richtig interpretiere ist der Vorgänger von David Zinser gegangen weil er mit der Strategie von Pat Gelsinger nicht einverstanden war.

Sie war sehr riskant und Intel hat viel zu viele Neubau Projekte geplant. Mitten drin wurde zwei Investoren Deals gemacht weil das Geld knapp wurde.

Aber die Finanzen waren die Verantwortung von David Zinser. Es ist schon ironisch den CEO zu feuern weil man mit den Finanzen nicht zufrieden ist und den CFO der die Finanzen direkt verantwortet als Interims Co CEO zu bestellen.

Wenn Intel die Roadmap für die IFS kippt, wird es sehr schwer die IFS am Leben zu halten. Wenn Intel nicht mehr an den Erfolg glaubt, wer dann?

Niemand lässt bei Intel fertigen, wenn in Frage steht oben die IFS langfristig im Geschäft bleibt.
 
ETI1120 schrieb:
Aber die Finanzen waren die Verantwortung von David Zinser. Es ist schon ironisch den CEO zu feuern weil man mit den Finanzen nicht zufrieden ist und den CFO der die Finanzen direkt verantwortet als Interims Co CEO zu bestellen.
Kann natürlich sein, dass es zwischen Zinsner und Gelsinger zum Konflikt gekommen ist und sich das Board hinter Zinsner gestellt hat.
 
Der Vorgänger von Gelsinger hat Intel kaputtgespart, und ein solches Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen dauert, und es braucht knallharte Entscheidungen, wahrscheinlich war Geslinger vom technischen her schon gut, jedoch wohl nicht um Intel aus der Krise zu ziehen. Das war damals bei Opel auch so, die haben sich auch nicht mehr vom Lopez-effekt erholt, deshalb gehören die jetzt Peugeot, resp. Stellantis.
 
stefan92x schrieb:
Kann natürlich sein, dass es zwischen Zinsner und Gelsinger zum Konflikt gekommen ist und sich das Board hinter Zinsner gestellt hat.
Möglich.

Wenn das Board jetzt wieder von fab-strong auf fab-lite schwenken will und das der Grund für den Konflikt ist, muss das Board zurückgetreten.

Sowohl David Zinser als auch das Board hatten das aberwitzige Fab-Bauprogramm von Pat Gelsinger abgesegnet. Das wurde aber bereits zusammengestrichen.

Einen nicht profitablen Unternehmensteil abzutrennen, hört sich für mich nicht nach einem Erfolgsrezept an. Eher nach Bad Bank.
 
ETI1120 schrieb:
Wenn das Board jetzt wieder von fab-strong auf fab-lite schwenken will und das der Grund für den Konflikt ist, muss das Board zurückgetreten.
Das Board scheint sich ja eh nicht mit Ruhm zu bekleckern in den letzten Jahren. Trotzdem ist es für mich nachvollziehbar, einerseits Gelsingers Plan zu unterstützen und ihn andererseits für das Scheitern verantwortlich zu machen. Denn auch wenn die technischen Nachrichten zu 18A ja durchaus positiv sind, ist eben auch absehbar, dass Intel als Foundry noch lange nicht erfolgreich im Markt positioniert ist.

Der Return on Invest, den Gelsinger für das Foundry-Programm in Aussicht gestellt hat, der fehlt definitiv noch (zu) lange.

Gleichzeitig denke ich aber auch, dass es Stand jetzt trotzdem alternativlos für Intel sein dürfte, diesen Weg weiter zu gehen. Aber die Durststrecke wird einfach unangenehm lang.
 
stefan92x schrieb:
Das Board scheint sich ja eh nicht mit Ruhm zu bekleckern in den letzten Jahren. Trotzdem ist es für mich nachvollziehbar, einerseits Gelsingers Plan zu unterstützen und ihn andererseits für das Scheitern verantwortlich zu machen.
Der Plan ist nicht gescheitert.
 
@ETI1120 Gescheitert in dem Sinne, dass Intel 3 keine (nennenswerten) zahlenden Kunden hat und 18A auch noch dauern wird. Also nicht von der reinen Technik her, sondern vom Zeitplan her, um zahlende Kundschaft zu gewinnen.
 
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