Serandi schrieb:
Was gibt's gibt's an HDMI eigentlich auszusetzen? Ich hatte damit noch nie Probleme!?
Es war von Anfang an technisch simpler gestrickt und kann damit weniger. Dann haben sie gemerkt, dass die strunz-dumme Implementierung nicht skaliert und haben die Prinzipien von DP zum Teil kopiert. Aber nur halbherzig.
DP war von Anfang an auf diskreten Geschwindigkeiten, wo Kabelkompatibilität einfach zu testen ist. DP hat einen normalen Rückkanal. GPU redet mit Monitor über Fehler, verhandeln Details. HDMI hat keinen Feedback Kanal für eine instabile Verbindung. Die GPU hat keine Ahnung ob Bild korrekt ankommt oder nicht. Zu schlechtes Kabel für die gewählte Verbindung? Ameisenrennen. DP testet das Kabel ob es eine Geschwindigkeit kann. Bei Fehlern, auch nachträglich soll es die Geschwindigkeit reduzieren, damit es stabil bleibt.
DP kann MST für mehre Bildschirme. DP versteht aktive Adapter und kann so einfach und standardisiert zu allen anderen Dingen adaptieren und die GPU weiß was passiert und kann es korrekt behandeln.
DP kann auf 1, 2 oder 4 Lanes laufen. Kabel zur hälfte defekt? Läuft noch mit halber Bandbreite. So haben wir DP Alt mode mit USB3 bekommen. Das war auf der DP Seite kein neues Feature. Das konnte DP von Anfang an. HDMI braucht alle Leitungspaare. Oder mit FRL in den lahmen Modi nur 3 von 4.
Wie gesagt, dass sind mehr technische Dinge, tief drin. Mit Ausnahme von dem Rückkanal für Verbindungsfehler: solange deine Verbindung stabil läuft zu einem diskreten Monitor kann es dir egal sein.
Aber es gibt einen Grund warum USB-C, USB4 und Docks schon seit Ewigkeiten auf DP setzen. Und warum eine iGPU nur DP Ausgänge hat und die Adapterfähigkeiten von DP nutzt um HDMI zu ermöglichen. DP ist einfach viel fähiger, bis zum Kern runter.
Der einzige Grund warum sich HDMI halten kann, ist weil es 2 Features hat, wo DP nicht konkuriert und HDMI den Markt hat: ARC und CEC. Und der Witz ist, DP hat zu DP 1.2 Zeiten den Rückkanal auf 720 MBit/s beschleunigt. Mit Vorschlägen darüber ARC-Konkurenz zu machen oder gleich ganze USB2 Verbindungen für Touchscreens und Eingabegeräte. Hat niemand genutzt und ist jetzt wieder aus dem Standard geflogen. Also technisch mangelte es da nur am Willen, HDMI offen den Kampf anzusagen, in dem man alle HDMI Features auch anbietet. Hätte nur ein wenig Protokolldefinition gebraucht. Die Hardware war und ist schon da (für ARC aktuell nicht mehr, aber CEC wäre ein Kinderspiel. Und im Gegensatz zu CEC, was extra Chips auf GPU und Mainboard braucht und kaum ein PC hat, könnte man das DP Äquivalent mit Software nachrüsten. Weil der Rückkanal schon immer dazu gehört.
unspektakulaer schrieb:
Wir reden hier von Konsumenten/Endverbrauchern. Bei 4xHBR2 machst du es außer Menschen die tief in der Materie stecken mit Sicherheit nicht einfacher.
Ja. Das sage ich auch nicht. Aber man braucht etwas. Man kann gerne kritisieren, dass das keine Kundenfreundlichen und intuitiven Namen sind.
unspektakulaer schrieb:
Was hindert die Industrie zum Beispiel daran USB 3.2 dann USB 3 xxx Übertragungsrate zu nennen?
Da hast du aber viel verpasst. Ab USB3 10G haben sie das effektiv gemacht:
https://en.wikipedia.org/wiki/Talk:...ing_names_and_internal_details_across_USB_3.x Geschwindigkeit stand im Logo und um Namen.
Und mit den neuen Logos erst recht.
https://www.computerbase.de/2022-09/usb-if-neue-usb-logos-sollen-einfacher-zu-verstehen-sein/
Da haben sie es nur so vereinfacht, dass jetzt USB3 20G und USB4 20G dasselbe Logo haben und man das nicht mehr unterscheiden kann. Die Hersteller wollten USB3 20G wohl nicht aufgeben um das ordentlich hinzubiegen.
Aber der Punkt ist: gibt es, verwendet niemand, auch du nicht. Die Apple Fanatiker fangen jetzt ernsthaft an zu glauben das USB4 nur 40 Gbit/s kann. Und TB5 schneller ist. Und das TB5 nicht immer "USB 80Gbps" impliziert und nehmen das lieber. Und es macht technisch gesehen keinen Sinn. Intel gibt nur keine Spec-Versionen raus. Dabei wissen wir zB dass es 2 Versionen von TB3 Specs gab. Und "TB5" ist nicht intuitiver als "USB 80Gbps". Und als die Leute sich an TB4 gewöhnt haben, gab es kein einziges USB4 Gerät dass weniger Features geboten hat. Und weil Intel alles, ohne Details hinter "TB4" versteckt, weiß jetzt niemand was ein konkreter TB4 Controller kann und was nicht. Denn Intel verdoppelt gerade der ihre Fähigkeiten. Aber es bleibt beim alten Namen...
unspektakulaer schrieb:
Und diesen ganzen Bennenungsgulasch (TM) einfach mal Kundenfreundlich zu vereinfachen?
Solange alle noch wie bessessen an den falschen Versionsnummern klammern gibts da nicht viel zu holen. USB hat so viel versucht, es ist Leuten nicht aus dem Gehirn zu bekommen.
Aber klar, man sollte auch intuitive Namen haben. Aber anstatt jetzt Fantasiedinger zu bauen, dass man Umgangsprachlich mit HDMI 2.1 immer 48 Gbit/s meinen will, sollte man einfach anfangen und sich etwas einheitliches überlegen. Ich habe kein Problem wenn HDMI FRL 48 Gbit/s angegeben wird. Machen manche Hersteller ja auch, weil es intuitiver ist als FRL und Lanes.
Bei DP sind es halt vor den neuen 40, 54 und 80 Gbit/s Verbindungen krumme Zahlen, die kaum einer kennt. DP hat Lanes in 1x, 2x und 4x. Und für DP Alt Mode wie von fast jedem USB-C Hub genutzt haben wir 2 Lanes. Da spielt es also eine Rolle das ein 4xHBR3 Port (mit nominell 32.4 Gbit/s) immer auch garantiert 2xHBR3 (mit nominell 8.1 Gbit/s kann). Oder man müsste immer 4x 8.1 Gbit/s angeben. Unter den Umständen, finde ich HBR3 noch am besten. Aber mit UHBR geht das ja auch schon weg. Weil da stehen die GBit/s pro Lane im Namen UHBR10, UHBR13.5, UHBR20. Und wie bei PCIe ist es wenig hilfreich, wenn du nur die Gesamtbandbreite für den ganzen Port angibst. Weil damit kann niemand Kompatibilität über verschiedene Geschwindigkeiten und Portbreiten beurteilen. Geht einfach nicht. Das ist notwendige Komplexität.
Dafür konnte DP ja auch als Slimport in Handys und in der Switch mit nur 1 Lane genutzt werden und ging einfach.
bensen schrieb:
Gilt für USB sogar noch mehr als für HDMI. Wo also ist HDMI besser?
Nirgendwo. Mein Punkt war, dass es nicht nur HDMI trifft. Das allgemein, die Versionsnummern von Standards genutzt werden, wo sie es nicht sollten. Über fast alle technischen Standards mit mehreren Versionen hinweg.
USB wäre da sogar mein Vorbild. Weil sie versuchen nur die Bandbreite in den Vordergrund zu stellen um es so intuitiv wie möglich zu machen. Sogar ihre Marken über Board geworfen haben. USB4 extra so langwierig wie möglich genannt haben "USB4 Version 1.0" damit die Leute zu faul sind, das "version 1.0" hinzuschreiben und tatsächlich da ankommen wo man hin will. Die Familie USB4 ist wichtig. Die Version der PDF? Für 99% der Leute falsch. Und trotzdem gibt es genügend Versions-Fetischisten, die im selben Wikiartikel munter "USB4" schreiben. Aber dann meine Erwähnungen von "USB3" oder "USB 3.x" immer wieder hartnäckig auf "USB 3.2" ändern. Und nicht begreifen, dass sie mit der selben Begründung immer "USB4 Version 2.0" schreiben müssten. Aber noch nie ein Problem daraus enstanden ist, das nicht zu tun, weil sie die Nummern eh nicht auseinanderhalten können.