Neuplanung Heimnetz EFH

elias.dee

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Hallo liebe Community,

ich bin an der Planung meines Heimnetzwerks für meinen Neubau (ist aktuell im Bau).

Ausgangssituation ist FTTH durch Telekom. Ich habe bewusst auf eine SAT-Anlage verzichtet (mehr Platz für PV Anlage auf dem Dach ;) ) und möchte daher auch über das Internet TV schauen. Es wird wohl daher ein Komplettpaket der Telekom werden.

Mit dem Elektriker ist eine Verkabelung mit Cat 7 Kabeln im Haus vereinbart. In den Keller kommt ein 24-Port Netzwerkverteiler. Ich habe außerdem einen Access Point für EG und OG vorgesehen (sind mit 70 m² relativ kleine Stockwerke, daher sollte wohl einer je Stockwerk reichen, die "wichtigen" Geräte wie TV, Playstation, PCs etc. werden ohnehin über LAN-Kabel verbunden).

Jetzt meine Fragen:

1. Auf der Telekomwebsite finde ich leider keine Info, was für ein Router standardmäßig beim Glasfaser-Paket dabei ist. Mein Plan war, den Keller mit dem Router (der auch im Technikraum im Keller stehen wird) mit WLAN zu versorgen (ist im Keller ohnehin nicht so wichtig), und dann eben EG und OG über Access Points. Welche sollte ich hier wählen? Ich lese immer wieder von Ubiquiti, zu welchem würdet ihr mir raten? Wichtig zu wissen ist auch, dass ich die APs an die Wand auf ca. 2 Meter Höhe habe setzen lassen, nicht in die Decke (wäre deutlich teurer gewesen). Weiß nicht, ob es da auch Unterschiede bei den APs gibt.

2. Zum Router noch mal: wird der Standard-Router der Telekom überhaupt mit dem Ubiquiti AP zusammenarbeiten, oder brauche ich auch einen anderen Router?

3. Der Elektriker hat im Angebot "nur" folgenden Netzwerkverteiler: Mehrpreis Netzwerkverteiler 24-Port Cat.6a --> hier sollte ich vermutlich auf Cat 7 gehen, sonst bringen die Cat 7 Kabel nix, richtig?

Danke im Voraus!

LG
 
1. + 2. Wenn du zur Telekom gehst, wäre ggf. der Telekom Speed Home WLAN als AP was. Die kannst du dann mit dem Speedport im "Mesh"TM betreiben.

2. Cat7 bekommst du mit RJ45 Steckern eh nicht. Ist also normal CAT7 Kabel auf CAT6(a) Dosen und Patchpanele zu legen. CAT6a schafft 10 GBit über 100m. Das reicht. Für alles mehr (in ferner Zukunft) gibt es dann Glasfaser.

Denke auch an 230V-Steckdosen neben den Dosen für die APs.
 
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MEGA! Danke für die schnelle Antwort! Irgendwie bin ich seit meiner Zeit bei Vodafone ein gebranntes Kind, was die Standard-Hardware des Anbieters angeht... die Vodafone-Station ist z.B. ziemlicher Müll. Aber die Telekom-Speedport-Hardware ist dann offenbar nicht so schlecht?
 
Habe bei mir alles mit UniFi APs gemacht, da kann man sich eine hässliche Steckdose an der Wand/Decke sparen.

Mit dem Speedport Kram machst du sicher nicht viel falsch, ist glaube ich ganz brauchbare Consumer-Hardware. Wenn du "etwas mehr" willst, dann schau dir das UniFi Universum noch mal an, wird aber sicher teurer.
 
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Danke noch mal an alle! Ich sehe gerade, die Speed Home von Telekom können kein PoE, oder? Darauf hatte ich eigentlich gesetzt... habe für die raumhohen APs "nur" jeweils eine Netzwerkdose vorgesehen. Dann doch was anderes?
 
Ubiquiti funkt in der Regel auch nicht besser als andere, was Reichweite, Abdeckung, Durchsatz betrifft. Dafür lässt es sich schwieriger einrichten. Und einen Router und Telefonie brauchst du sowieso. Speedports oder Fritzboxen bringen dann gleich WLAN mit. Speedports haben weniger Featureas als Fritzboxen, sind aber auch günstiger und rein vom WLAN nicht schlechter. Speedports können am WAN nur PPPOE (Telekom), können dann aber nicht beim Anbieterwechsel benutzt werden, wenn der DHCP (z.B. Deutsche Glasfaser) verlangt. Fritzboxen können alles. Neben dem Speedport Smart 4 mit seinen Mesh-Repeatern, kann man bei AVM die 5590 angucken. Teuer, aber kann direkt am Glasfaser, ohne Modem betrieben werden.

PS: Ja, bei POE oder Deckenmontage sind Speedports und AVM-Geräte raus. Das kann z.B. Ubiquiti besser.
PPS: Oder TP-Link: https://www.tp-link.com/de/business-networking/omada-eap/#ceiling-mount-ap
Decke, Wand,...
 
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Wilhelm14 schrieb:
Dafür lässt es sich schwieriger einrichten.
Ach komm. Mit Standard-Config ist es schnell eingerichtet. Neue APs adaptieren sich automatisch etc pp, alles in allem recht easy.
Ergänzung ()

@elias.dee wie ist denn dein Budget?
 
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@Wilhelm14 Das war ziemlich am Anfang der Entwicklung von UniFiOS Konsolen, es hat sich einiges getan. Du hast keine, oder?

So einfach wie Speedport & AVM ist es nicht, aber halt auch kein Hexenwerk - aber PoE. :)
Ergänzung ()

elias.dee schrieb:
Egal. Der Hausbau ist eh so enorm teuer. Ob ich da dann noch 300 € oder 500 € fürs Netzwerk ausgebe, ist auch schon egal :D
Ich habe pro Etage ein AccessPoint U6 Mesh, eine DreamMachine Pro und Switch 24 PoE. Wie du den Preisschildern entnehmen kannst, bist du damit locker über deinen 500 Euro.

Günstiger sind Access Point U6 Lite (119 Euro), Dream Router (240,38 Euro) und dann z.b. Switch 24 (271,32 Euro), immer noch über 500 Euro, aber nicht über 1000, wie bei meiner Lösung. Wenn du noch DECT willst, dann gibt es das recht günstig von Gigaset, auch mit PoE.

Aber vielleicht fährt du doch besser mit Speedports oder AVM.
 
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Cool, danke derchris! Die Komponenten schaue ich mir gleich an. Zu Speedport oder AVM: Ja, wahrscheinlich reicht das. Aber so wie ich verstanden habe, ist Speedport nicht PoE fähig?
 
elias.dee schrieb:
Wichtig zu wissen ist auch, dass ich die APs an die Wand auf ca. 2 Meter Höhe habe setzen lassen, nicht in die Decke (wäre deutlich teurer gewesen). Weiß nicht, ob es da auch Unterschiede bei den APs gibt.
Bei den UniFi "Ufos" sind die Antennen für Deckenmontage optimiert. Ob man im Eigenheim einen großen Unterschied merkt, wenn diese an der Wand sind, wird man ausprobieren müssen. Zusätzlich gibt es noch den UniFi In-Wall AP. Ich würde den mal in Betracht ziehen. Die Einrichtung der UniFi AP muss man am Anfang etwas in die Software rein kommen, aber ein Hexenwerk ist es auch nicht.

Zusätzlich würde ich mir mal überlegen evtl. einen Outdoor AP für Terrasse und Garten vorzubereiten.
 
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Wichtig ist vor allem beim WLAN keine Hersteller zu mischen. Bei den ganzen "MeshTM" Lösungen kocht jeder seine eigene Suppe.
AVM und Speedport sind primär einfache Conumer-Geräte. Günstig, einfach einzurichten dafür in Funktionen beschränkt.
Ubiquity schielt dann doch eher auch in den (Semi-)Bereich hinein. Sind neben PoE dann auch verschiedene VLANs/SSID oder andere erweiterter Features möglich.
Und die kosten spart man dann beim Handwerker, der keine extra Steckdosen setzen muss.
 
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elias.dee schrieb:
Zu Speedport oder AVM: Ja, wahrscheinlich reicht das. Aber so wie ich verstanden habe, ist Speedport nicht PoE fähig?
Richtig. In der Theorie kannst du auch einen Speedport Router nehmen, einen PoE Switch und die UniFi APs. Dann hast du allerdings, eingeschränktes Funktionsspekturm (Sicherheitsfeatures, Netzwerksegmentierung, ...).

Hast du Überwachungskameras vie Netzwerk geplant?
 
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elias.dee schrieb:
ist aktuell im Bau
Aktuell verlegst Du Kabel, Ethernet-Dosen und Patch-Panels.
Erst wenn das alles steht, dann machst Du Dir Gedanken um Netz-Switch, Internet-Router und WLAN-Access-Point. Ich weiß, Du willst das alles jetzt schon planen und irgendwann fertig haben. Aber WLAN, Router und Switch gehören zu den variablen Dingen im Haus wie ein Flokati-Teppich unter dem Esstisch. Ethernet-Dosen (und Patch-Panel) gehören zu den fixen Dingen im Haus. Die ändern sich erst bei der nächsten Grund-Sanierung.
elias.dee schrieb:
in die Decke (wäre deutlich teurer gewesen
Merkwürdig. Der Elektriker macht die Decken-Beleuchtung normal auch von oben. Ein Kabel mehr, ist völlig egal. Oder habt Ihr Fußbodenheizung? Ideal ist Netz auch von oben.
elias.dee schrieb:
sollte wohl einer je Stockwerk reichen
Pro Stockwerk. Ich sage immer, mindestens pro Raum einplanen.
Besonders mit 5 GHz aber erst recht mit 6 GHz und den höheren Signaldichten (4k-QAM mit Wi-Fi 7) darf eigentlich nichts mehr außer Luft zwischen WLAN-Endgerät und WLAN-Basis sein. Wände schon gar nicht.
elias.dee schrieb:
FTTH durch Telekom
Seit letzter Woche kannst Du auch 1&1 und O₂ auf Telekom Glasfaser buchen.
Geht nicht überall. Und vermutlich hast Du als Neubau mit dem Telekom Bauherren-Service so ein Lockangebot unterzeichnet. Aber nach zwei Jahren ist das vielleicht eine Überlegung wert. Die Telekom Speedports kommen mit 1&1 nicht gut zurecht … daher mein Tipp: Bei der Telekom nicht noch weiter ein-locken, siehe auch Wilhelm14s Einwurf.
elias.dee schrieb:
PoE, oder? Darauf hatte ich eigentlich gesetzt.
Die Preise purzeln. Aktuell hast Du zwei Trends: 6 GHz-WLAN und Multi-Gig-Ethernet.
Beides – besonders auch noch zusammen – ist fast noch unbezahlbar. Auch bekommen die WLAN-Access-Points immer mehr Funkmodule. Bald werden es vier sein: 2,4 + zweimal 5 + einmal 6 GHz. Das zweite 5er ist für WLAN-Kanäle ab 100; weil dort laufend DFS läuft, hat man ein Backup 5er. Und solche Access-Points brauchen dann nicht nur PoE+ sondern PoE++.

Wenn das am Ende Eures Neubaus noch nicht günstig ist, dann wäre mein Tipp es erstmal ganz anders zu machen, also über 2,4 GHz-only Access-Points (mit oder ohne Antenne; passives PoE; aktives PoE). Die kosten fast nix mehr, versorgen aber die Fläche und reichen für viele Geräte selbst bis Video-UHD. Wenn dann irgendwann die nächste Hardware-Generation bezahlbar ist, fällt das Rauswerfen leichter. :)
 
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Sorry für die späte Antwort und danke euch allen noch mal für die Tipps!

@derchris : Nein, Überwachungskameras habe ich keine geplant.

@norKoeri : was du schreibst, ist natürlich richtig, aber ich bin jemand, der plant gerne von Vornherein alles durch - eben auch die Hardware ;-)
 
elias.dee schrieb:
der plant gerne von Vornherein alles durch - eben auch die Hardware
Dann hast Du altes Gerümpel herumstehen. Und Du musst am Ende es sowieso durchmessen. Lange Jahre war UniFi die einzig bezahlbaren Access-Points mit PoE. Inzwischen hat TP-Link diese Nische entdeckt. Und seit Kurzem tummeln sich hier auch Zyxel und Netgear.

Dann hast Du noch so wilde Hersteller wie D-Link, Edimax und Grandstream. Aruba, DrayTek, Lancom bleiben (jedenfalls neu) unbezahlbar. Cisco ist ein wenig von seinem Ross heruntergekommen. Problem ist, dass das eigentlich ITK-Systemhäuser installieren sollten. Und weiteres Problem ist, dass – weil das Firmenkunden sind, die abschreiben können – die Firmware-Update auch nicht lange kommen.

Wenn Du unbedingt heute planen musst, dann wäre mein Tipp es erstmal ganz anders zu machen, also über 2,4 GHz-only Access-Points (mit oder ohne Antenne; passives PoE; aktives PoE). Die kosten fast nix mehr, versorgen aber die Fläche und reichen für viele Geräte selbst bis Video-UHD. Als Internet-Router planst Du eine FRITZ!Box 4040. Wenn dann irgendwann die nächste Hardware-Generation bezahlbar ist, fällt das Rauswerfen leichter. Den Switch wirklich erst ganz am Ende wählen, vielleicht sogar zwei Switche, einer mit und einer ohne PoE. Wenn Du das auch schon jetzt planen musst: TP-Link TL-SG1005LP.
< 225 €

Das Gleiche kannst Du mit Zyxel und Wi-Fi 6 @ 80 MHz Kanalbreite machen:
  • FRITZ!Box 4040 als Internet-Router
  • 3 × Zyxel NWA50AX als WLAN-Access-Points
  • Zyxel GS1005HP als PoE+Switch für bis zu drei Access-Points
  • < 360 €, also 60 % mehr
oder mit TP-Link:
  • FRITZ!Box 4040
  • 3 × TP-Link Omada EAP615-Wall
  • TP-Link TL-SG1005LP für bis zu vier Access-Points
  • < 360 €
oder mit TP-Link und Wi-Fi 6 @ 160 MHz Kanalbreite:
  • FRITZ!Box 4040
  • 3 × TP-Link Omada EAP650-Wall (Achtung: keine Ahnung wie der an die Wand soll)
  • TP-Link TL-SG1005LP für bis zu drei Access-Points
  • < 450 €, also das Doppelte bzw. 25 % mehr
oder mit Zyxel und Wi-Fi 6e und 2,5 Gbit-Ethernet:
  • FRITZ!Box 4060
  • 3 × ZyXEL NWA220AX-6E
  • TRENDnet TPE-TG380 für bis zu vier Access-Points
  • < 1350 €, also das 6, 4 bzw. 3-fache, je nachdem was man als Basis nimmt.
Ich befürchte einfach, dass insgesamt drei Access-Points – also einer pro Stockwerk – zu wenig sein wird.
 
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Vielen lieben Dank für die Info und die Zusammenstellung der Komponenten 🤗

Meinst du echt, dass es zu wenige APs sind? Ich wohne jetzt zur Miete auf 100m² und habe eine Fritzbox und einen AVM Mesh Repeater. Wichtige Geräte sind per LAN angebunden. Im neuen Haus habe ich dann 200m² auf drei Stockwerken und eine Fritzbox und zwei APs. Und wiederum überall LAN Dosen wo nötig. Rein rechnerisch sollte das eine bessere Abdeckung ergeben. Ist ja ein kleines Haus...

PS: da ich auch hier und da Doppel-LAN eingeplant habe, sollte nachrüsten auch kein Thema sein. Wird dann halt nur kein Wand/Decken-AP mehr.
 
elias.dee schrieb:
eine Fritzbox und zwei APs
Mein Tipp: WLAN in der FRITZ!Box aus und einen Access-Point vom selben Modell daneben. Dann roamen die WLAN-Clients lieber. Daher rechnete ich immer mit mindestens Dreien.
elias.dee schrieb:
Ist ja ein kleines Haus.
5 GHz, 6 GHz aber besonders die höheren Modulationen (wie 4k-QAM) aus dem kommenden Wi-Fi 7 wollen eigentlich, das nichts außer Luft dazwischen ist. 2,4 GHz dürftest Du hinbekommen. Aber dann reicht auch die billige Lösung. Aber so wirst Du Dein Glasfaser nicht im WLAN sehen. Neubau heißt für mich auch viele Wände, dämpfende Wände, weil feuchte Wände.
 
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