News Niedersachsen: Informatik wird ab 2023 zum Pflichtfach in Schulen

So langsam begreift man wohl auch in Deutschland,dass man über Jahre dort in diesem Bereich der schulischen Entwicklung abgehängt worden ist.

Natürlich ist das ein Dilemma, da A.I. und Machine Learning in Zukunft dominant/oft berufliche Voraussetzung sein werden und es ohne diese in produzierenden Gewerben bald kaum noch gehen wird.

Naja, besser spät als nie, möchte man denken, nur finde ich die Einführung von Informatik als Pflichtfach ein wenig spät (auch weil es sich eben nicht nur um programmieren/Algorithmen dreht, wofür anderweitig/in anderen Fächern Grundlagen gelegt werden wollen); besser wäre es wohl als Pflicht schon für Sechstklässler (Themen wie Datenverfolgbarkeit, Vernetzung, Cybersecurity, usw. gäbe es ja einführend genug), damit man dem Ausland nicht noch weiter hinterher läuft zukünftig.
 
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Immer dieses "...finde ich gut, aber "x" Jahre zu spät..." Gequatsche...

Es ist überhaupt nicht zu spät... vor allem - besser spät als nie.

Und ganz ehrlich... die meisten Leute die bis vor 10-15 Jahren Informatikunterricht hatten, können wohl kaum behaupten dieser Unterricht wäre vernünftig und qualifiziert gewesen. Geschweige denn, dass er etwas gebracht hat. Es wird wohl, wie auch schon viele gesagt haben, eher nur wenige gegeben haben die das was man verlangt hat, nicht konnten - der Rest hat gezockt, Scheiße gebaut etc...

Es geht ja auch nicht darum, alle Kinder zu Computer-Profis zu machen, sondern nur darum, eine vernünftige Basis zu schaffen. Und wie viele meiner Vorredner schon gesagt haben, ist das Thema Datenschutz dabei auch meiner Meinung nach fast wichtiger als alles andere.
 
Chismon schrieb:
damit man dem Ausland nicht noch weiter hinterher läuft zukünftig.

Welches Ausland meinst du? Bestimmte Gegenden in den USA?

Ich war Ende letzten Jahres auf einer Konferenz im kleineren Kreis - d.h. nur Vertreter von einem Dutzend großer DAX Konzerne und einigen Mittelständlern - zum Thema Smart Factory, um sich darüber auszutauschen, was die anderen bisher getan haben.

Und das Bild, welches sich da ergibt, ist ein komplett anderes als das, welches Personen haben, die mit diesem Themen beruflich nichts zu tun haben, sondern sich ihre Meinung nur nach Gefühl und Vermutungen bilden.

Liegt sicher teilweise auch daran, dass viele Unternehmen keinen Endkundenkontakt haben und somit für einen Großteil der Bevölkerung unsichtbar sind.
 
Im Bundesland des Heise Verlages (c't).
PS828 schrieb:
Eher mit der zunehmend vereinfachten Bedienung. Man muss nix mehr wissen und alles geht gefühlt von selbst. ... Wenn die Kinder mehr über die Geräte lernen die sie bedienen wird das positive Effekte haben.
Wohl wahr, allerdings muss man da von Anfang an den schmerzhafteren Weg über Kommandozeile etc. erlernen anstatt Screenshot von "CPU-Z", "Festplattenverwaltung" etc. Ich glaube mir hat der Start in MS DOS doch ganz gut getan. Mitte/Ende der 90er wurden die Bekannten/Freunde immer mehr zu "Computerfreaks"= Windows starten, Spiel anklicken, fertig. Ich habe mir als Schuljunge dann immer ein paar Euronen verdienen können für's reparieren. Schon wenn ich auf den betroffenen PCs Win95 nicht staten lassen habe und ins MS DOS ging um einfach config.sys, win.ini etc. mit dem Editor geöffnet habe hielten das die meisten für Magie. Und einer dieser Einsätze betraf auch den PC unseres Informatiklehrers.

Allerdings sehe ich garnicht mehr die Hauptproblematik beim Fehler beheben oder Umgang mit dem PC selbst. Die Jugend muss dringend ab Grundschule im Umgang mit dem Internet vertraut gemacht werden. Wohin fließen welche Daten, was wird damit gemacht und was richtet man ggf. durch seine Äußerungen an. Das Internet ist halt kein Ponyhof. Und wenn sie schlauer als die Eltern aus der Schule kommen (gut, das ist oft so :-D ), dann macht das doch auch Kindlein glücklich. Aber ich habe da ein wenig Bedenken dass man das irgendwelchen Lehrern durch Weiterbildungen ernsthaft vermittelbar beibringen kann. Gerade in der IT sehe ich Quereinsteiger oder gar Leute aus dem Berufsalltag als geeigneter an.
 
new Account() schrieb:
Auf Kosten der Entwickler.
Werbung muss ja irgendwie schon fast eingesetzt werden, weil keiner was zahlen möchte - und irgendwie das Geld, das zum Entwickeln ausgegeben wurde, auch wieder reinkommt.

Aber schön weiter ausnutzen die Gratis-Entwickler
So ganz hast du das OpenSource-Konzept wohl noch nicht verstanden.
Wenn das Bildungssystem als Großbetreiber von OS dann einen Beitrag leisten würde, wäre das dennoch nur fair.
 
Spassmuskel schrieb:
Ein Freund von mir mach gerade seinen Techniker und an seiner Bildungsstätte wurde an den PCs nur mit PowerPoint gearbeitet, das er nicht hatte. Deshalb dürfte er immer mit Formatierungsfehlern rechnen...das Ende vom Lied war, dass er sich nur deshalb Office gekauft hat.
Wieso das? Wurde am Powerpoint in der Arbeit auch an der Präsentation gearbeitet oder diente das nur zum Anzeigen?
Falls zweites ... dann hätte er doch einfach nur eine Präsentations-PDF exportieren müssen und hätte keine Probleme mehr gehabt.
 
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Informatik hatte ich schon vor 35 Jahren, allerdings haben 99 % der Klasse nichts verstanden.

Die Erstellung eines Programms, das zu einem Unterprogramm senden sollte und von da wieder zurück konnte nur einer in der Klasse korrekt lösen. Selbst nachdem die Lösung gezeigt wurde hat der Rest der Klasse nicht verstanden warum diese so ausfallen muss und die Lehrerin konnte es nicht schlüssig erklären.

"So isses halt.." ist eine schlechte Grundlage etwas zu erlernen.
 
Dann sollen die Schulen aber auch gleich in die Vollen gehen und angehende Abiturienten aufs Informatikstudium angemessen vorbereiten. Mit diesem hat der Informatikunterricht so gut wie nichts gemeinsam. Die meisten Studienanfänger fallen aus allen Wolken, wenn sie sehen, wie mathematik- und theorielastig der Studienganng ist.

Wenn das nicht möglich ist, dann soll man ehrlich sein und das Fach "Programmieren für Anfänger" nennen.
 
Fred_VIE schrieb:
Selbst nachdem die Lösung gezeigt wurde hat der Rest der Klasse nicht verstanden warum diese so ausfallen muss und die Lehrerin konnte es nicht schlüssig erklären.
Das hatte ich auch so an einer Schule erlebt. Derjenige Schüler, der es lösen konnte, wurde direkt nach seinem Abschluss an der Schule als Dozent tätig.
 
linuxfan schrieb:
Dann sollen die Schulen aber auch gleich in die Vollen gehen und angehende Abiturienten aufs Informatikstudium angemessen vorbereiten.
Tun sie doch.
Abgesehen davon fängt ein Studium meist bei 0 an.
Selbst mit einem sehr schlechten Abi-Abschluss hat man so im Studium Alle Chancen.
Dummerweise wird auch noch ständig das Niveau gesenkt im Studium, dass auch noch die meisten Nieten durch die Prüfungen kommen.
Ergänzung ()

pseudopseudonym schrieb:
So ganz hast du das OpenSource-Konzept wohl noch nicht verstanden.
Wenn das Bildungssystem als Großbetreiber von OS dann einen
Wenn...
Ich glaube kaum, dass es den äquivalenten Wert zurückgibt, den die Schüler ihr restliches Leben dann "schnorren" werden.

Wenn man mal schaut wer eigentlich so für große Open Source Projekten beiträgt (z.B. Linux) oder eben nicht beiträgt (siehe z.b. git library von gitkraken), sollte schnell klar werden, dass das benannte Konzept so hinten und vorne nicht hinkommt (in der Realität).
 
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new Account() schrieb:
Abgesehen davon fängt ein Studium meist bei 0 an.
Also ich kennen das ausm Informatik-Studium so, dass halbherzig im ersten Semester ein Programmieren-Modul mit OO und Java gemacht wird und für weitere Fächer (Betriebssysteme z. B.) vielleicht noch ein Foliensatz bezüglich C++ hochgeladen wird.
Oder anders: Programmieren sollte man können, sonst werden gerade die ersten Semester "lustig".


new Account() schrieb:
Ich glaube kaum, dass es den äquivalenten Wert zurückgibt, den die Schüler ihr restliches Leben dann "schnorren" werden.
Klar, wenn man kommerzielle Software einsetzt, geht es den OS-Entwicklern besser, obwohl deren Geld oft aus ganz anderen Quellen stammt....

Bei Windows vs. Linux usw. werden wir uns wohl nie ganz einig werden, aber dieses Schnorren-Argument in Bezug auf OpenSource ist nun wirklich dämlich.
 
maccox schrieb:
Wieso das? Wurde am Powerpoint in der Arbeit auch an der Präsentation gearbeitet oder diente das nur zum Anzeigen?
Falls zweites ... dann hätte er doch einfach nur eine Präsentations-PDF exportieren müssen und hätte keine Probleme mehr gehabt.
Nur Ersteres...das zweite wäre ja kein Problem gewesen. Er musste immer zwischen seinem Laptop und dem Rechner der Institution wechseln. Da er auch insgesamt nicht so IT-erfahren ist, kann es schon lästig sein.
Ich verstehe es nicht, wieso sich öffentliche Bildungsstätten nicht zusätzlich LibreOffice zulegen können, kostet nichts und tut normal auch nicht weh.
 
pseudopseudonym schrieb:
aber dieses Schnorren-Argument in Bezug auf OpenSource
Warum? Die Nutzer sind häufig kaum bereit auch nur ein bisschen zurückzugeben.
Hauptsache es ist gratis.
Überzeug mich gern von etwas anderem.

pseudopseudonym schrieb:
Also ich kennen das ausm Informatik-Studium so, dass halbherzig im ersten Semester ein Programmieren-Modul mit OO und Java gemacht wird und für weitere Fächer (Betriebssysteme z. B.) vielleicht noch ein Foliensatz bezüglich C++ hochgeladen wird.
Sollte man vlt. einen Blick auf die Kursvoraussetzungen werfen und das entsprechende Modul vorher belegen (WSL. Programmierer 1, Oder Einführung in die Informatik o.ä. oder sich an den empfohlenen Plan halten).
Es sei denn der Kurs startet von 0, was aber ungewöhnlich ist.

Das Info studium ist in aller Regel definitiv ohne Informatik- Vorkenntnisse zu machen und darauf ausgelegt (informer dich gerne online bei anderen Unis oder Studenten).
Profs (zumindest aus einer kleinen persönlichen Stichprobe) achten z.B. in Mathe auch durchgehend darauf mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zu starten und die Grundlagen werden sowieso nochmal mit orthogonaler Sicht aufgearbeitet.
 
new Account() schrieb:
Es sei denn der Kurs startet von 0, was aber ungewöhnlich ist.
Nein, ist es nicht. Ich kenne das so, dass auf dem Papier bei 0 angefangen wird (indem man ne PDF mit Grundlagen raushaut), in der Praxis aber quasi verlangt wird, dass man programmieren kann.

new Account() schrieb:
Das Info studium ist in aller Regel definitiv ohne Informatik- Vorkenntnisse zu machen und darauf ausgelegt (informer dich gerne online bei anderen Unis oder Studenten).
Natürlich ist es das, zumal ein Studium ein gewisses Maß an Eigeninitiative voraussetzt.
Dennoch kenne ich es so, dass die, die wirklich bei 0 anfangen, alles andere als ein leichtes Leben haben.


new Account() schrieb:
Warum? Die Nutzer sind häufig kaum bereit auch nur ein bisschen zurückzugeben.
Hauptsache es ist gratis.
Erstmal ist es für einen Entwickler egal, ob man sein Produkt gar nicht nutzt oder bloß nicht unterstützt. Der Kostenlos-Faktor ist auch nicht DAS Argument für OpenSource, Windows z. B. hat sowieso jeder.

Beim Zurückgeben ist jetzt die Frage, wie direkt man das sieht. Mein Lieblings-Hobbyprojekt ist z. B. VDR (ein Linux-Videorekorder, unglaublich vielfältig). Da gibt's Leute die im Forum helfen, Leute die Scripte schreiben, Leute die entwickeln, Leute die testen usw.
Warum soll man das Geben und Nehmen nur direkt sehen?

Ich finde den Kochrezept-Vergleich von Richard Stallman auch nicht schlecht, dass man sich seine Software selbst "abmischt" und dieses Rezept weitergibt. Einem Freund habe ich mal meine VDR-Mischung weitergegeben (einen Klon meines Systems, mit Windows ist sowas eher kritisch), dafür hat er mir schon mehrfach Gehäuseteile geschweißt. Ein klarer Fall von einem Austausch. Ich wiederum habe für meine VDR Skripte geschrieben, die ich im Forum veröffentlicht habe.

Durch OpenSource, bzw. dessen Anpassbarkeit, Offenheit usw, hab ich eine komplett andere Einstellung zu Software bekommen und für mich personal computing auf eine ganz andere Ebene gehoben. Ich habe mein System, das ich teilen und verändern kann und darf, wie ich will (Spiele und ein paar ClosedSource-Elemente ausgenommen).
Während ich früher bei McDonalds mein Menü zusammengestellt habe, koche ich jetzt selbst, passe Rezepte an und Teile diese wieder. Das fängt schon damit an, dass man in der Linux-Welt jeden Kram relativ einfach scripten kann.
Ein Prinzip, das gerade in der Bildung, also auch an Schulen, äußerst wertvoll ist.

Das heißt nicht, dass ClosedSource und anderr kommerzielle Dienste direkt böse sind. Ich nutze auch ClosedSource und kommerzielle Dienste, warum auch nicht?
 
pseudopseudonym schrieb:
Nein, ist es nicht. Ich kenne das so, dass auf dem Papier bei 0 angefangen wird (indem man ne PDF mit Grundlagen raushaut), in der Praxis aber quasi verlangt wird, dass man programmieren kann.
Ich kenne es sogar so, dass Leute mit Programmiererfahrung am Schluss sogar schlechter abschneiden (mich eingeschlossen), weil sie das Niveau unterschätzt haben.
pseudopseudonym schrieb:
Natürlich ist es das, zumal ein Studium ein gewisses Maß an EigeninitiaNajative voraussetzt.
Dennoch kenne ich es so, dass die, die wirklich bei 0 anfangen, alles andere als ein leichtes Leben haben
Ist klar, dass es einem schwerer fällt, wenn man den Stoff vorher NICHT kann :D

Ich kann natürlich nur von meinen Stichproben aus erzählen und habe keine allgemeine Statistik, aber man kann sich ja die Unis aussuchen -> jeder kann, wenn er will z.B an der TU-München studieren.

pseudopseudonym schrieb:
Der Kostenlos-Faktor ist auch nicht DAS Argument für OpenSource, Windows z. B. hat sowieso jeder.
Nicht? Hast du den Beitrag gelesen, auf den ich ursprünglich geantwortet habe?
Selbst für die meisten IT-affinen (!= Softwareentwickler) ist das oft DAS Argument (war auch der Grund, warum ich das erste mal mit Linux und OpenOffice in Berührung kam).

Anpassbarkeit ist häufig nur ein theoretisches Konzept und wird nur von sehr wenigen genutzt.
 
new Account() schrieb:
Dummerweise wird auch noch ständig das Niveau gesenkt im Studium, dass auch noch die meisten Nieten durch die Prüfungen kommen.

Wo muss ich denn Informatik studieren, um auch als Niete durchzukommen? Bei uns waren alleine in Mathe die Durchfallquoten irgendwo bei 70%. Das mit dem niedrigen Niveau ist halt auch immer so eine gefühlte Wahrheit, die sich schwer belegen lässt.
 
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Conqi schrieb:
Wo muss ich denn Informatik studieren, um auch als Niete durchzukommen? Bei uns waren alleine in mathe die Durchfallquoten irgendwo bei 70%. Das mit dem niedrigen Niveau ist halt auch immer so eine gefühlte Wahrheit, die sich schwer belegen lässt.

Finde solche Äußerungen auch immer schwierig. Bei uns sind ca. 80% an Mathe und/oder Programmieren gescheitert...
Ob das jetzt alles Nieten waren, wage ich zu bezweifeln...
 
Das finde ich absolut vertretbar. Sowie man ein Grundwissen in Chemie, Physik oder Biologie erlernt, gehört ein Grundwissen in Informatik heute dazu.

Ich wurde am Gymnasium auch oft mit chemischen Formeln gequält. Für meinen Beruf heute ist das absolut uninteressant.
Aber als Grundwissen sicherlich nicht verkehrt. Warum sollte man also kein Grundwissen in der Informatik vermitteln.

Ich habe damals in der 8. Klassen am Gymnasium Informatik wählen können.
Glücklicherweise war meine Schule damals schon mit einem Informatikraum ausgestattet. Zwei Schüler saßen jeweils an einem XP Rechner.
Das muss so um 2008 gewesen sein. Begonnen hat die Schule damit schon Anfang 2000 mit Windows 2000 Pcs.
Unser Lehrer war auch sehr kompetent. Wir haben Visual Basic, Java, HTML, und Datenbanken gelernt. In der Oberstufe dann als Projektarbeit eigene Java Programme mit Gui erstellt.

Dafür bin ich meiner Schule/Lehrer mittlerweile auch sehr dankbar. Zu der Zeit war das keineswegs Standard.
In meiner Ausbildung zum Fachinformatiker habe ich dann erst gemerkt, wie weit ich den anderen dadruch voraus war.
 
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