News Niedersachsen: Informatik wird ab 2023 zum Pflichtfach in Schulen

Sollte man vielleicht auch das Handwerk als Schulfach einführen?

Klaus Kevin träumt von einer Karriere als Informatiker.... träumt vom warmen Büro, hohen Lohn und vielleicht Homeoffice...... hat aber in Mathe ne 5 und wäre vielleicht mit einem Hammer in der Hand ein wahrer Meister beim Dachstuhl zimmmern.

Kommt aber nie auf die Idee ein Ausbildung zu beginnen weil er keine Ahnung hat was man offline noch so alles machen kann.
 
1983 wäre angebrachter gewesen. Damals gings mit Computern ja so richtig los.
Kinder besuchten diese "Compu-Camps", lernten mit LOGO und eine Schildkröte,
es gab noch Computer Clubs usw. War aber irgendwie vor meiner Zeit..
Hoffe, ist bringe nichts durcheinander. 😊
Ich schätze, dies hier ist so ein "besser spät als nie"-Szenario. 😉

Hoffentlich wird in dieser "Informatik" auch wirklich Informatik gelehrt,
nicht nur "Wie Google ich", "Bedienung eines Smartphones", "Was war ein Faxgerät ?".. 😉
Das wissen die Kids eh besser als sogenannte "Lehrer", die da erst noch dressiert werden müssen.
Also eher: Aufbau Transistoren, Röhren, Relais, Entwicklung der Speichertechnik,
Prinzipeller Aubau eines Mikroprozessors (Cosmac 1802, Z80, i8086 was auch immer),
Beschribung von Programmiersprachen wie Basic, Pascal, Assembler oder Delphi/Visual Basic etc.
Unterschied Low-Level/High-Level, objekt-orientierter, objekt-basierter und prozeduraler Programmierung.
Und vieles Mehr. Kurzum: Richtige Informatik. Aktuell und praxisorientiert,
aber aufbauend auf der "harten" Informatik der 80er, damit die Schüler wirklich die Grundlagen
verinnerlichen und digitale Prozesse (z.B. Stacks, E/A Puffer) bis zu einem gewissen Grad
nachvollziehen können. Arduinos und Raspberry Pis sind da im Klassenzimmer sicher auch nicht verkehrt.

Edit: Wie Frequency oben angesprochen, wäre es passend, wenn in diesem Unterricht für den Erhalt eines
ECDLs (Computerführerschein) trainiert wird. Habe den selber gemacht, einiges war richtig kniffelig
und ging über das übliche "PC Schrauber"-Latein hinaus.
 
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der_infant schrieb:
Sollte man vielleicht auch das Handwerk als Schulfach einführen?

Gibt es doch. Arbeitslehre wird das meistens genannt. An Gymnasien werden dort z.B. Leiterplatinen hergestellt, inklusive Schaltplan erstellen, auf Platine bringen und Kontakte löten. An Oberschulen werden z.B. Bänke oder andere Gegenstände aus Holz hergestellt, inklusive technischer Zeichnung vorher.
 
Ich denke auch, dass man mit Digitaltechnik als Grundlage der Informatik starten sollte. Bool‘sche Algebra, KV-Diagramm, usw. Bei der wenigen Zeit, die zur Verfügung steht, kann man nicht mehr machen. Es erleichtert aber den Einstieg ins Programmieren oder Elektronik in der Zukunft.

Hierfür kann auch ein expliziter Lehrplan erstellt werden.
 
Skysurfa schrieb:
Ich denke auch, dass man mit Digitaltechnik als Grundlage der Informatik starten sollte. Bool‘sche Algebra, KV-Diagramm, usw.
Ich halte genau das für einen großen Fehler. Wenn man erstmal Blut geleckt hat, bekommt man das automatisch mit uns muss sein Wissen nur noch "formalisieren".
Nur mit diesem Wissen kann man exakt 0 anfangen, wird aber auch kein Blut lecken.

Ich würde mit einfachen Scripten anfangen, vielleicht Python. Da kannst du schön fertige Pakete aneinanderpappen, lernst dafür Logikgrundlagen und hast direkt einen großen Effekt/Nutzen.
Mit dem Wissen kann man direkt einfache Sachen automatisieren (das kann man immer gebrauchen) und landet ganz schnell an einem Punkt, an dem tiefer eintaucht.
 
Umschlungen von Religion und Kunst zu Informatik
 
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Sehr schade, dass es so spät kommt!
Massenweise Inf. Nachhilfe geben würde mir das Studium finanziell sehr erleichtern :D

Das wird einen gewaltigen Lehrermangel geben. In einem Saal (Pflichtveranstaltung Informatik) sind auf 300 Leute vielleicht ein oder zwei die auf Lehramt gehen. Wenn man dazu noch die Abbrecherquote im Hinterkopf behält.
Ergänzung ()

P220 schrieb:
Personalisierte Werbung 2.0.
Früh übt sich und so..

Was ähnliches macht Google gerade mit den Chromebooks in USA. Ich sehe das ganze schnell ausarten in dicken teuren Schülersoftware Lizenz Paketen ala "Schulbuch Verlag klett InfoSchülerIDE".

Es würde vollkommen ausreichen einen highlevel überblick über die Felder der Informatik zu geben.
Dinge anreißen wie z.b Verschlüsslung, embedded systems, Binärsystem, Netzwerktechnik, Quantencomputer, Datenbanken. Das sollte sich doch im Laufe einiger Jahre hinkriegen lassen.

Ich bin grundsätzlich vollkommen pessimistisch, wenn es um Bildungspolitik geht. Es wäre nicht die erste wissenschaftliche Disziplin welche jungen Leuten bis aufs Mark madig gemacht wird!
 
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Solange in den Schulen alles auf Windows geeicht ist, bringt das überhaupt nichts, nur wirkliche Kostenexplosionen für die öffentlichen Schulen und die Erziehung zum reinen Microsoft-Konsumenten. Hier ein guter Artikel zum Thema:
https://www.kuketz-blog.de/kommenta...e-und-co-aus-bildungseinrichtungen-verbannen/

Das größte Problem an Schulen ist in Wahrheit "CO2 in Klassenräumen"! Das lähmt nämlich wirklich die Konzentration in allen Fächern!
Macht euch mal zu diesem Thema schlau! Da warnen Mediziner seit Jahren und niemanden interessiert es. Dabei könnte man die Kompetenz der Schüler in allen Fächern bereits nur durch einen Luftaustausch steigern!
https://www.unfallkasse-nrw.de/fileadmin/server/download/Praeventionsmaterialien/CO2_in_Schulen.pdf

Aber dafür muss man halt wirklich die Bausubstanz und die Klassenräume sanieren, Entlüftungsanlagen einbauen usw. da ist das fertige Klickibunti Eduaction Paket von Microsoft dann ja vielleicht doch wieder billiger.
 
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Dedizierter Informatikuntericht bringt auch nix wenn den Schülern grundlegende mathematische Kentnisse fehlen. Wer schon mit einfachen Funktionen bzw. Symbolverständnis und logischen Schlüssen Probleme hat der wird es auch im Informatikuntericht zu nichts bringen. Erstmal sollte man einen besseren Mathematikuntericht anbieten, der jeden abholt.

Außerdem kommt es drauf an was der Lehrplan vorsieht. Ich hatte in der 11. am Gym für ein Jahr Informatik, was hieß wie benutze ich MS Office Produkte. Im Wahlfach Mint haben wir neben diverseren anderen Sachen wenigstens gelernt, wie ein PC grundlegend aufgebaut ist und funtkioniert. In einer AG haben wir dann ein bisschen in Pascal und Delphi programmiert, weil dass das einzige war, was der Lehrer noch von vor Jahrzehnten drauf hatte. War btw in SH.

Entweder wird es am absurden Lehrplan scheitern, am nicht ausreichend ausgebildeten Personal sowohl in fachlicher als auch in didaktischer Hinsicht, oder an fehlenden Grundlagen der Mathematik bei den Schülern.

Schule ist in erster Linie dafür da um grundlegendes Wissen und Werkzeuge zu vermitteln, mit denen es dem Schüler ermöglicht wird sich jegliches weiteres Wissen damit zu erarbeiten und sich zu spezialisieren. Je spezieller das Wissen desto schneller wird es überholt sein.

Ein Informatikuntericht wäre schon sinnvoll, wenn er verünftig implementiert ist und sich eben auf die Vermittlung von Grundlagenwissen und Konzepten aufbaut, mit denen dann später das Spezialwissen erarbeitet werden kann.

Das auf eine nicht langweilige Art zu vermitteln wird nicht einfach, wenn man dem Schüler anhand der Mathematik die er sowieso schon hasst, weil nie vernünftig beigebracht, erklären muss was eine Information überhaupt bedeutet, wie sie dargestellt wird und wie man damit zu anwendbaren Funktionen kommt.
 
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Wow, die sind aber schnell :D
Ich meine Computer und alles drum herum gibt es ja est seit gestern ^^
 
@pseudopseudonym wenn ich mir jetzt schon angucke was vermeintliche Experten manchmal so in die Welt setzen , komplett am Real Life vorbei.
Da wiehert nur noch der Amtsschimmel, der Technokrat und was weiß ich noch.
Das Bild vom Projekt mit der Schaukel passt perfekt. Schilda ist auch nicht weit weg.
Dagegen ist Conny Reimann ein Held.
Mein Alter Herr hat sein Haus mit eigenen Händen gebaut.
Der Großvater , es gab eigentlich nichts was er handwerklich nicht konnte.
Der Onkel renoviert mit seinen Söhnen mal ein kleines Herrenhaus
.Manchereiner scheitert an der Steuererklärung , oder schon am Vertragswerk, Versicherungsklauseln und was weiß ich und sieht den Wald vor lauter Paragraphen nicht mehr.
 
Was mal wieder nicht wahrgenommen wird bei diesen politischen Versprechungen ist, dass dieser tolle Vorstoß (wie eigentlich immer im Bildungsbereich) überhaupt nicht zu Ende gedacht ist: Niedersachsen kämpft derzeit ohnehin schon mit einem massiven Lehrermangel, die benötigten zusätzlichen Lehrerstellen werden nicht ausgeschrieben und selbst die verfügbaren Stellen können vielfach nicht besetzt werden... insbesondere auf dem Land und insbesondere in Mangelfächern.
Ausgebildete Informatiklehrer flächendeckend an allen Sekundarschulen in 3 Jahren? Unerreichbar.

Und der größte Witz (wenn es nicht so traurig wäre) ist das im Artikel erwähnte Nachschulungsprogramm für bereits tätige Lehrkräfte:
In den Unterlagen dazu wird der benötigte Arbeitsaufwand (O-Ton in der Hochglanzbroschüre "Workload") mit 1800 Stunden verteilt auf 2 Schuljahre angegeben, also grob gerundet 20 Stunden Mehrarbeit pro Arbeitswoche. Und die vorgesehen Entlastung dafür:

"Die Schulleitungen sollen im Rahmen der innerschulischen Möglichkeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Weiterbildungsmaßnahme von außerunterrichtlichen Aufgaben entlasten, z. B. durch Verzicht auf Aufsichten, Vertretungsstunden oder vergleichbare Maßnahmen."

Oh, das ist aber nicht viel ... naja, dann habe ich doch bestimmt noch andere Vorteile dadurch: Mehr Geld? Nö. Bessere Arbeitsbedingungen? Nö. Aufstiegschancen? Nö. Flexiblere Wechselmöglichkeit des Dienstortes? Nö, im Gegenteil.

MUAHAHA... warum sollte sich denn jemand bitteschön bei diesen Rahmenbedingungen dafür anmelden?

Die Frage hat sich das Ministerium anscheinend auch gestellt und sicherheitshalber gleichmal die Teilnehmerzahl für den Zeitraum 2020-22 auf 25 Lehrkräfte begrenzt. Da wird die Lücke von 600 fehlenden Informatiklehrkräften sicherlich schnell geschlossen....
 
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Summerbreeze schrieb:
Dann halt Digitale Kompetenz?
Programmieren muss man allgemein nicht können. Richtig.
Sich aber wenigstens mit der Software auseinander setzen, Inhalte und auch Gefahren einschätzen oder ganz banal, effektiv mit Word / Excel arbeiten sowie eine Recherche durchführen und den Wahrheitsgehalt der Informationen aus dem Netz real einschätzen und überprüfen können, das sollte man schon erwarten.
Und da hapert es gewaltig.

Dies kriegen selbst meine Kommilitonen im 7. Semester stellenweise nicht einmal hin. (Ingenieursstudiengang)
 
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Mehr Lehrer gibts es nur, wenn auch mehr Quereinsteiger angenommen werden.
Das führt zu einer Konkurrenz mit dem freien Arbeitsmarkt, dem man gute Leute abwerben muss.
 
hust. "...wird eine Kernkompetenz der Zukunft". Ein paar Jahre zu spät. Eine Kernkompetenz sind Grundlagen der Informatik (bzw. ein allgemeines Wissen über den Umgang mit Computern, insbesondere Office usw.) jetzt schon. Hat da jemand "Neuland" gerufen? ^^
 
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new Account() schrieb:
Und damit sie lernen, dass man für Software nicht zahlen muss, und die netten Open Source Entwickler ruhig für Lau Software entwickeln sollen?

Genau darum geht es doch. Irgendetwas nicht zu kaufen um es selber zu machen, ist pure Nachhaltigkeit. Das steigert das Budget von jedem Haushalt und spart die Abhängigkeit von Monopolen, ihrer ganzen Spionage und Schleichwerbung.

Echte OpenSource Entwickler leben von Spenden, nicht von Lizenz-Verträgen mit Schulen und Co. Der Riot-Messenger für den du in der Signatur wirbst, ist doch der beste Beweis.

Wegen der mangelnden Kompatiblität mit Skype, einem wesentlich schlechteren Messenger, siehe:
https://framapic.org/ocWD5sCdPJEW/h23jYkiJ4aye.png
hat man damals sogar Limux in München aufgegeben, als ob das für Behörden das wichtigste wäre.
In Wahrheit war es natürlich pure Korruption der CSU mit Microsoft.

Schulen die nicht auf OpenSource setzen betreiben auch keinen echten IT-Unterricht. Die erziehen nur völlig ohne Not, neue Konsumenten ohne jede Kompetenz!
 
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AshS schrieb:
Das steigert das Budget von jedem Haushalt und spart die Abhängigkeit von Monopolen, ihrer ganzen Spionage und Schleichwerbung.
Auf Kosten der Entwickler.
Werbung muss ja irgendwie schon fast eingesetzt werden, weil keiner was zahlen möchte - und irgendwie das Geld, das zum Entwickeln ausgegeben wurde, auch wieder reinkommt.

Aber schön weiter ausnutzen die Gratis-Entwickler.

AshS schrieb:
Echte OpenSource Entwickler leben vom Spenden, nicht von Lizenz-Verträgen mit Schulen und Co. Der Riot-Messenger für den du in der Signatur wirbst, ist doch der beste Beweis.
Naja, von wirklich Spenden leben die nicht. Die leben von Investments großer Firmen: http://www.finsmes.com/2018/01/matrix-org-raises-5m-in-funding.html
https://techcrunch.com/2019/10/10/n...into-its-open-decentralized-messaging-matrix/

Hier, die Firma, welche das Projekt zum Leben erweckt hat: https://www.amdocs.com/

Die paar €, die klassisch gespendet werden, sind quasi nichts. Damit könnten sich die nichtmal einen Entwickler leisten.
https://www.patreon.com/matrixdotorg

AshS schrieb:
Schulen die nicht auf OpenSource setzen betreiben auch keinen echten IT-Unterricht. Die erziehen nur völlig ohne Not, neue Kunden ohne jede Kompetenz!
Schmarrn. Informatik hat 0 mit einer Vertriebslizenz zu tun.
 
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deo schrieb:
Mehr Lehrer gibts es nur, wenn auch mehr Quereinsteiger angenommen werden.
Das führt zu einer Konkurrenz mit dem freien Arbeitsmarkt, dem man gute Leute abwerben muss.

Da stellt sich die Frage: Warum sollte man sich als qualifizierter Informatiker den ebenfalls sehr hemdsärmelig organisierten Quereinstieg in das Lehramt antun... die Rahmenbedingungen dabei sind ebenfalls unterirdisch.
 
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