Haxor schrieb:
Ist halt so ähnlich wie mit den Fußballspielern und den Managern. Wenn ein Manager eines Dax-Konzerns ein Jahresgehalt im einstelligen Millionenbereich bekommt, ist das verwerflich. Wenn aber ein Lionel Messi in einem halben Monat mehr bekommt, dann ist das ganz normal und "verdient". Das ist halt diese unerträgliche deutsche Neidgesellschaft. Ich habe hier auch keine Schadenfreude, mir ist es schlicht völlig egal, ob er jetzt mehr oder weniger dafür bekommt. Ich denke es gibt so einige, die manchmal ihren verpassten Chancen hinterhertrauern, worin auch immer diese liegen.
Jaja, diese unerträgliche Neidgesellschaft. Auch allen Fußballmillionären wird ihr Reichtum nur geneidet, deswegen ist Fußball so verhasst und niemand guckt es. Oder Popstars. Alle nur verhasst. Grundsätzlich hören alle nur Indie und die Großverdiener kriegen ihr vieles Geld, weil aufgrund ihrer Unbeliebtheit niemand ihre Musik hört. Und Filmstars. Auch extrem unbeliebt. Jedes Jahr ergießen sich Hohn und Spott über den roten Teppich bei den Oscars, und es wird für die geladenen Gäste zum reinsten Spießrutenlauf.
Das Neidargument ist gröbster Schwachsinn und fällt allein dadurch schon in sich zusammen, dass manche Ultrareiche eben durchaus sehr beliebt sind, manche verhasst, manche sind der Öffentlichkeit völlig egal. Wie bei jeder anderen Schicht oder Einkommensklasse auch. Man vergleiche mal einen Gates mit einem Bezos, oder einen Buffett mit einem Trump. Sind vielleicht nicht die idealen Beispiele, aber die Unterschiede bei der öffentlichen Meinung ist trotzdem offensichtlich...
Eher wird sogar andersrum ein Schuh draus: beim Fußball bekommen wenigstens diejenigen das Geld, die es letztendlich erwirtschaften, indem sie auf dem Platz stehen und sich (im besten Fall) den Arsch aufreißen und ihre Gesundheit riskieren, während wir, indem wir die Werbung bei Sky und in der Sportschau gucken, selbst entscheiden, ob wir Geld reinpumpen oder nicht. Während die Näherin in der dritten Welt für die Millionengehälter ihrer Topmanager damit klar kommen muss, dass ihr jeden Moment das Dach auf den Kopf fallen kann.
Ist vielleicht ein wenig zu viel OT, aber dass jemand 2020 noch unironisch mit Neid argumentiert, während man IM EIGENEN POST dann sogar das beste Gegenargument bringt...
Ich bin bei dieser Geschichte ansonsten beim Käufer. Wenn das Teil "nur" den jetzt erzielten Preis wert ist ist es doch gut, dass derjenige nicht über den Tisch gezogen wurde, ganz egal wie viel vorher geboten wurde. Wenn man sich mal anguckt, was IT-Raritäten sonst so kosten (wenn man an die 3dfx-Karten denkt), dann sind 360.000$ auch schon ordentlich.