Ich denke es war das Zusammenspiel verschiedener Gründe, die zum "Scheitern" der Wii U führen. Wobei Scheitern doch stark negativ konnotiert ist, also für mich ist Wii U grundsätzlich eine gute Nintendo-Konsole.
- Durch den Namen "Wii U" wird einem Großteil der Wii-verwöhnten Kundschaft suggeriert, dass es sich eher um ein Add-on der Wii anstatt um eine komplett neue Konsolengeneration handelt. Das ganze Wii-Zubehör genauso gut für Wii U verwendet werden kann, untermauert diesen Eindruck. Den informierten Gamer mag das nicht stören, aber zig Kinder bzw. vor Allem deren Eltern (immerhin eine wesentliche Zielgruppe) können da den kleinen aber entscheidenden Unterschied vielleicht nicht so ausmachen. Nach dem Namensdebakel zwischen DS und 3DS dachte ich eigentlich auch man lernt aus seinen Fehlern, aber war wohl Fehlanzeige. Auch das Design der Hardware (die Konsole selbst) ähnelt dem Vorgänger bzw. hebt sich nicht ausreichend ab.
- Gamepad! Das Gamepad ist meiner Meinung nach der größte Kritikpunkt. Nicht nur die kurze Akkulaufzeit, das globige Design oder das schwach aufgelöste Display sind negative Aspekte, sondern die Spielmechanik (zwei Bildschirme) funktioniert einfach zuhause im Wohnzimmer nicht. Im Handheld-Bereich mag das gehen (wo beide Bildschirme dicht aneinander sind), aber nicht in der Kombi mit nem TV-Gerät.
- An der E3 damals zur Vorstellung der Wii U waren etliche Dritthersteller vertreten, mit Games, die allesamt (bis auf wenige Ausnahmen wie ZombieU) bereits schon lange für die Konkurrenz erschienen waren - mit besserer Optik und flüssigerer Framerate.
- Die technischen Daten sind heute für die "reifere" Spielerschaft wichtiger denn je. Man vergleiche mal das ewige Gebashe zwischen Xone und PS4 Fanboys hinsichtlich der Leistungsdaten. Obwohl man die Unterschiede bei den plattformübergreifenden Spiele mit der Lupe suchen muss, wird immer wieder gehetzt. Obwohl die Grafik auf der Wii U super aussieht, waren viele Spieler von Prozessor und GPU so sehr abgeschreckt, dass sie die Konsole kategorisch abgeschrieben haben - obwohl sie noch nicht einmal richtig erschienen ist.
- Man hat bei Nintendo den Anschluss an die Online-Services verpasst. Erst seit Smash Bros. und Mario Kart 8 setzt man auf stärkeres Online MP und DLC´s.
Trotz all den Punkten glaube ich fest daran, dass man bei Nintendo schnell wieder Boden gut machen kann, indem man auf
- starke Hardware
- einen ausgereiften Onlineservice
- ein neues Namenskonzept und einen
- traditionellen Controller setzt.
Dann noch ein Metroid, Zelda oder Mario in Full-HD als Launchtitel bzw. im Launchfenster und eins, zwei der obligatorischen Third-Party Titel wie FIFA oder CoD und man wird zumindest einen Teil der Fans schnell wiedergewinnen. Gesetzt dem Falle, man launcht eine neue Heimkonsole 2016/2017 sollten die verbauten Komponenten so günstig sein, dass man für 300 oder 400 Euro ein Gerät gewinnbringend bauen kann, welches der Xone oder PS4 Paroli bieten kann oder gar schlagen kann, ohne finanzielle Verluste einzufahren.Wenn Xone und PS4 wieder so lange am Markt bleiben wie ihre Vorgänger kann man mit einer neuen Nintendo-Konsole lange mithalten