Der Nachteil ist immer, dass dir das Teil nicht gehört, bis es vollständig bezahlt ist. Geht der neue Laptop kaputt - tja Pech, die Finanzierung läuft weiter. Stürzen die Aktien in den Keller - tja Pech, der Verlust ist zwar "nur" so hoch wie wenn man sie vom eigenen Geld gekauft hätte, aber man muss den Verlust jetzt immer noch abzahlen. Das ist mehr eine psychologische Sache als eine mathematische.
Ich kann
@Lunge daher voll verstehen und sehe das im Grunde genauso. Mir ist es auch lieber, ein Gebrauchsgegenstand gehört mir (sofort) und ich bin nicht "nur Nutzer". Dann kann ich damit nämlich tun und lassen, was ich will, ohne dass es irgendwelche Auswirkungen auf meine finanzielle Situation heute oder in Zukunft hat, und
das ist für mich finanzielle Freiheit - eben der genaue Gegensatz zu finanziellen Verpflichtungen.
Im Gegenteil finde ich es abwegig, Rücklagen (ich meine jetzt nicht den Notgroschen unter'm Kopfkissen) nicht anzugreifen, denn genau dafür sind sie doch da. Ich spare mit so einem 0%-Kleinkredit nämlich auch nix und kann somit meine Rücklagen während der hypothetischen Vertragslaufzeit durch Sparen auch wieder auf den Cent genau auffüllen - nur, dass ich während dieser Sparphase das Geld nun eben bei mir behalte und nicht irgendwem anders gebe (um den "Ich-finanziere-um-mein-Geld-bei-mir-zu-behalten"-Spieß mal umzudrehen
). Ich bin in der Sparphase also freier in der Verwendung meiner Einnahmen.
Und da ihr ja gut rechnen könnt: bilanziert doch einfach. Dann werdet ihr feststellen, dass ihr unabhängig von der Zahlungsweise genau dasselbe Vermögen habt. Die Mathematik allein ist also weder Pro- noch Contra-Argument. Solange also genügend Geld für einen Barkauf vorhanden wäre, ist es, wie oben angesprochen, reine Psychologie: bevorzuge ich (das Gefühl von) "mehr" Geld auf dem Konto oder lieber das Gefühl von "mein Eigentum" ohne Verpflichtungen. Beides kann einem ein gewisses Sicherheitsgefühl (um nichts anderes dreht es sich ja) geben. Was man als sicherere Sicherheit einschätzt, das kann IMHO durchaus davon abhängen, wie es einem während der Erziehung vorgelebt wurde.