NPD - Immernoch so viele Anhänger?

@Godde
Ja, dünnes Eis ist eine schöne Metapher. Nicht umsonst gibt es Leute (Wissenschaftler, u.a. Mitautoren der o.g. Studie "Deutsche Zustände"), die sagen bzw. fragen, warum Deutsche oder Deutschland Isreal kritiseren müssen. Schließlich gäbe es noch einige Staaten mehr auf der Welt, die das machen könnten. Hier spielt natürlich die von dir angesprochene Historie unsere Landes mit rein. Diesen Standpunkt halte ich allerdings auch für überzogen. Es ist und bleibt ein heikles Thema und eine Gratwanderung zwischen berechtigter Kritik und latentem Antisemitismus.

Bzgl. der Ideologie ist das schlicht eine persönliche Erfahrung oder Beobachtung meinerseits. Dass Linke, oder vielmehr Leute, die sich selbst so bezeichnen, vielfach die Intoleranz ihrer Meinung oder Ideologie gegenüber anprangern, im Gegenzug aber die selbe Intolarnz bei ihnen unliebsamen Themen ausleben. Das ist m.E. hochgradig paradox. Die weitere Erläuterung würde hier allerdings zu weit führen, denn für mich ist der Toleranzbegriff in seinem Bedeutungsgehalt, trotz "multikulti", Diversität und vielem weiterem immer noch zu beschränkt. Nur als ein Hinweis, wer erlaubt es der okzidentalen Welt bzw. dortigen Gesellschaften / Staaten über andere Kulturkreise zu urteilen und deren Gesellschafts- oder Staatssystem ändern zu wollen. Nur weil es "unseren" Vorstellung nicht (mehr) entspricht in einer bestimmten Art und Weise, vllt vom persönlichen Standpunkt aus betrachtet menschenunwürdig, zu handeln. Dort ist dies aber möglicherweise Ausfluss von Traditionen und damit Teil der Kultur. Nur weil etwas nicht unseren Maßstäben entspricht muss es nicht falsch sein. Falsch und richtig sind, sowieso zwei überstrapazierte Kategorien, wenn es um komplexe soziale Fragen geht.
 
@Helios: Danke: Gysi ist schon ein guter Redner und ich höre ihn immer recht gerne. Trotzdem ist er für mich in der falschen Partei beziehunsgweise vertritt nicht meine Ansichten. Das heißt aber nicht dass ich seinen Aussagen gar nichts abgewinnen kann.
 
Koksii schrieb:
Der Witz ist wie in anderen Ländern rechte Parteien so normal sind wie linke. Nur bei uns ist rechts direkt rechtsradikal. Bei links gibt es wenigstens noch linksradikal. Wenn ihr mich fragt darf man keinen von der Blockpartei CDUCSUFDPSPDLINKEGRÜNE wählen.

Man wählt eh nur die "Farbe des Zauns"die Agenda bleibt immer die selbe. ;)

Und letztendlich ist Kommunismus und Faschismus eh das selbe. :D


Das ist der Grund, warum ich nicht wählen gegangen bin und das klingt auch so ähnlich wie ich das alles einschätze.
In einem Forum, als ich noch auf "den richtigen Beruf" kommen wollte, habe ich mal nach Berufen gesucht die viel Geld einbringen und dann etwas Ähnliches gefunden wie: " Um schnell reich zu werden müsstest du schon eine Bank ausrauben oder Straßenräuber werden und den Leuten das Geld direkt aus der Tasche ziehen.
Das ist allerdings Illegal und sollte auf keinen Fall wirklich gemacht werden. Möchtest du die legale Variante bevorzugen, so hieße dein Traumberuf Politiker."

Allein schon bei der Wahl des neuen Bundeskanzlers nächstes Jahr hat der Herr Steinbrück diesem Spruch, den ich da gefunden habe, alle Ehre erwiesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
welchen spruch meinste? bitte mal um ein zitat.

ich meine in deinem post eine negative grundhaltung gegenüber der politik an sich herausgelesen zu haben. geh mal unvoreingenommen an die sache heran und urteile dann. kommt irgendwie nicht so gut, kaum über politik bescheid zu wissen und dann zu urteilen wie "gleich" alle sind.

edit: bundestagswahl ist dieses jahr :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ist aber nicht wählen gehen der falsche Weg. Ein Zeichen hätte gesetzt werden können wenn du deine Stimme ungültig machst. So hast du nun allen deine Stimme gegeben und damit, auch wenn es natürlich lächerlich klingt, indirekt zu einem Bruchteil die NPD gewählt. Passiv eben.

Ich sehe hier auch keine Gefahr bei dem niedrigen Prozentsatz, ich bin ebenfalls der Meinung, dass die nur durch Protestwähler und die geringe Anzahl der wirklichen Idioten besteht. Eigentlich bin ich ja gegen eine solche vorgefertigte Meinung, und auch hier im Forum bin ich ja meist der, der dieses Schubladendenken ausräumen will. Ich bleibe jedoch hier bei der Meinung, dass die, die bewusst aus Überzeugung die NPD wählen, nur Idioten sein können.

@Godde
Das, was wir wohl anstreben wollen ist zum einen der starke Staat mit schützender Hand und festem Grund, als auch die Individualisierung der Menschen. Das ist natürlich bei den Linken ein Widerspruch, weswegen wohl keiner so ganz links ist oder auch nicht. Man möchte doch die Freiheit eines jeden erhalten lassen, zum Anderen jedoch den Sozialstaat ausbauen und ausweiten. Das wäre ja auch durchaus möglich. Nur ist die Linke zu links ;) . Die Ausgewogenheit macht es. Nur wird es die nicht geben können, nicht mit den vorhandenen Parteien.

@Deadsystem
geh mal unvoreingenommen an die sache heran und urteile dann.
Diese Politikverdrossenheit oder diese Unlust kommt ja nicht von nichts. Das Problem ist doch, dass egal was du wählst am Ende alles in einen Topf kommt und du wieder Eintopf hast. Da gibt sich aber fast keine Partei was. Die Piraten sind zu klein, ich finde auch manches von dem was die machen auch zu dämlich. Aber dort wird wenigstens über jeden Krempel mal diskutiert. Das läuft natürlich auch mal über in sinnfreien Diskussionen, aber das ist doch Demokratie. Der Clou ist, dass das eben so nicht geht. Wer nur redet entscheidet nicht, aber wer entscheidet, der ist der Buh-Mann.

Wieviele freuen sich dieses Jahr über die Abschaffung der völlig bescheuerten Praxisgebühr? Ebenso wird es genug geben, die sich auch über die Senkung der Rentenbeitragssätze freuen. Obwohl dies effektiv eine Rentensenkung bedeutet. Komisch dass hier der Aufschrei nicht so hoch ist. Die Rentner müssten klagen, die Bürger protestieren. Aber so ist es eben nicht. Die GEZ wird abgeschafft und eine Steuer eingeführt. Ebenfalls blanker Unsinn. Ebenfalls keine Reaktion.

Nur wird wohl nicht jede Partei sich mit solchen "Lapalien" auseinander setzen. Für viele in den Positionen sind das ja auch nur Peanuts, Tropfen auf dem heißen Stein. Für den Rest der Bürger, also wohl so ca. 60 Millionen Deutsche wäre es von Belang. Aber....
 
Zuletzt bearbeitet:
Onkelhitman schrieb:
Das, was wir wohl anstreben wollen ist zum einen der starke Staat mit schützender Hand und festem Grund, als auch die Individualisierung der Menschen.

Das dürfte dann wohl in die politisch "Kategorie" des Linksliberalismus einzuordnen sein. Leider (!) wird diese Position von keiner Partei vertreten, sondern findet nur in einzelnen Personen Ausdruck und Widerhall.
 
@Onkelhitman
das sehe ich ein bisschen anders. man muss sich halt mal die mühe machen und gucken was jede partei eigentlich im programm stehen hat. natürlich gibt es da schnittstellen, sonst käme beispielsweise eine große koalition gar nicht zustande. ich nutze zb vor praktisch jeder landtags/bundestagswahl den wahl-o-mat um zu gucken wie sich meine vorstellungen mit den parteien decken.
 
Hat sich mal jemand das Parteiprogramm der NPD angesehen? so schlecht ist das nämlich gar nicht ;). Wenn ich den Wahlomat mache, sind NPD immer and erster oder zweiter Stelle. Aber ich würde sie niemals wählen, weil ich Ausländerhass nicht unterstütze.

Der Vergleich mit der Linken war deshalb, weil die Linke für unser Land genauso schädlich wäre wie eine NPD, vielleicht sogar noch schädlicher. Und ja ich verurteile Leute die eine dieser zwei Parteien wählen, sowas machen nur Dummköpfe.
 
Ich gucke mir kein Parteiprogramm an, weil die Umsetzung nicht gewährleistet ist. Wenn ich beim Bäcker 2 Brötchen bestelle dann bekomme ich die auch wenn ich das Geld hinlege. Hier lege ich aber das Geld hin und bekomme dann Roggenbrötchen obwohl ich normale bestellt habe. Von daher ist es völlig egal, wen man wählt, was am Ende rauskommt ist eben nur Eintopf.

@diRAM
Joup, leider ist dem so. Ist ja nicht so, dass man sich nicht informiert, vielmehr dass man dort eben Wahlbeschränkt ist.
 
Ja das Parteiprogramm der NPD ist ja so toll. Deutschland den Deutschen, Angst vor Überfremdung...als gäbe es eine reine Deutsche Rasse...das Existenzrecht des deutschen Volkes wird in Frage gestellt.
Die wirtschafts und sozialpolitischen Themen haben sie von den Linken einfach so übernommen, damit alles nicht ganz so befremdlich wirkt und nicht den Anschein von Rassismus und Faschismus trägt. Damit erzeugt man nämlich genau die Wirkung wie bei dir.

Und wieso die Linke für Deutschland schädlich wäre, das wüsste ich mal sehr gerne von dir. Das Einzigste was sich vllt ändern würde, das in bestimmten Fragen das GG eingehalten würde, keine Waffen ans Ausland verkauft würden und auch keine Kriegsteilnahmen.
Desweiteren gäbe es womöglich einen Mindestlohn. Banken würden vergesellschaftlicht, genauso wie Energiekonzerne und öffentliche Einrichtungen nicht nach und nach privatisiert.
 
Um auf den Eröffnungspost einzugehen:

50 von 5000, dass ist 1 Prozent und damit nicht wirklich viel. Insofern sollte man da die Kirche schon im Dorf lassen. Von Parteilverboten halte ich rein gar nichts, da sich hierdurch nicht die Einstellung der Leute ändert. Man könnte dem Rhein ebensogut verbieten Hochwasser zu führen, dann kann man das Geld für Deiche sparen. Das dies nicht funktioniert, leuchtet jedem sofort ein, in anderen bereichen, hält man ein Verbot für sinnstiftend, obwohl es genau so schwachsinnig wäre.

Godde schrieb:
Desweiteren gäbe es womöglich einen Mindestlohn. Banken würden vergesellschaftlicht, genauso wie Energiekonzerne und öffentliche Einrichtungen nicht nach und nach privatisiert.

Mindestlohn ist schön, für die, die Arbeit haben, evtl. nicht so schön für die, welche entlassen werden, damit denen die bleiben dieser Mindestlohn gezahlt werden kann.

Staatliche Banken sind was ganz tolles, sieht man in den Ländern, wo sich Zins und Wechselkurse nach dem politischen Willen richten und vor allem sind sie der beste Schutz vor neuerlichen Kriesen, unter anderem daran zu erkennen, dass die Landesbanken, also da wo der Staat ein oder zwei Wörtchen mitzureden nicht mindertief in der Sch**** saßen, als die anderen Banken.

Energiekonzerne zu privatisieren, halte auch ich für fragwürdig, da die Markteintrittsbarrieren viel zu hoch sind, gleiches gilt für die Bahn. Von diesen Beispielen direkt auf öffentliche Einrichtungen im allgemeinen zu schließen halte ich jedoch für überaus fraglich, schließlich war auch mal die Post (inkl. Telekomunikation) staatlich und so schön günstig wie jetzt, wäre es unter der Staatsfuchtel nie geworden. Ob verstaatlichung oder privatisierung, ist doch wohl eher eine Frage des natürlichen Monopols.
 
Ganzir schrieb:
50 von 5000, dass ist 1 Prozent und damit nicht wirklich viel..

das stimmt so nur dann, wenn alle 5000 wahlberechtigte wählen waren. die wahlbeteiligung betrug aber nur ca 60% ;)
 
Godde schrieb:
@Quickbeam,

Linke sind keine Rassisten oder Faschisten, die brennen keine Asylgebäude an oder diskriminieren Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Aussehen.

Rechte sind auch keine Faschisten, die gerne Menschen in die Gaskammer stecken möchten. In Deutschland gibt es aber kaum Menschen, die zwischen rechts und rechtsextrem differenzieren. Deshalb ist jeder, der rechts ist wenn er Glück hat nur rechtspopulistisch, wenn er Pech hat gleich rechtsextrem. Warum das bei links nicht so ist, das ist mir bislang noch ein Rätsel. Schließlich haben sich auch in der Vergangenheit einige unschöne Dinge ereignet, die auf dem "Bierdeckel" linker Ideologien steht. Von der Einmauerung eines ganzen Volkes und einem industriellen und kalten Morden in Form von Selbstschussanlagen über die Unfreiheiten der Menschen in Nordkorea und Kuba bis zu den sowjetischen Gulags, in denen sich die Menschen zu Tode gearbeitet haben. Wenn das die von links postulierte Freiheit ist, dann entspricht sie nicht meiner Definition von Freiheit.

Auch gibt unter bestimmten Teilen des linksextremen Spektrums die Tendenz, Menschen wegen Ihrer Zugehörigkeit zu einem Staatsgebilde (Polizisten), Berufen (die bösen Bänkster!) oder politischen Ansichten (alles rechts von der CDU) zu diskriminieren und zuweilen auch mit Knallkörpern zu beschießen oder mit Steinen zu bewerfen - wenn die gerade nicht zur Verfügung stehen tun es auch mal Molotow-Cocktails (bislang zumindest richtet sich die Gewalt noch bevorzugt gegen Polizisten allein). Ob es jetzt schlimmer oder weniger schlimm ist, Molotowcocktails auf Menschen zu werfen anstatt in Gebäude, das möchte ich nicht beurteilen.

In ihrem Judenhass unterscheiden sich linksextreme und rechtsextreme nicht sonderlich, lediglich die Begründung für die Ablehnung der Juden unterscheidet sich in Nuancen. Bei den Linken sind es die bösen Imperialisten, die den armen Arbeiter knechten und das Vermögen der Welt kontrollieren, bei den Rechtsextremen kommt dazu noch eine ethnische Komponente, von wegen Reinheit der Blutlinie und so...

Meine Meinung diesbezüglich ist eindeutig: Wo es ein linkes Spektrum geben darf, da muss es auch ein rechtes Spektrum geben dürfen. Das schließt explizit extreme Tendenzen auf beiden Seiten aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ganz ehrlich, wer sich darüber Sorgen macht das die NPD zu viele Anhänger hat, aber gleichzeitig nicht wählen geht, bei dem ist doch irgendwas schiefgelaufen.

Ein NPD-Verbot erachte ich auch als unnütz. Sollte es die entsprechenden Umstände ergeben, dass rechtsradikale Parteien Zulauf erhalten, dann bringt es auch nichts die NPD zu verbieten, weil dann einfach irgend ne andere rechtsradikale gewählt wird, oder man gründet einfach ne neue Partei.
An sich ist, wie bereits gesagt worden ist, ein Parteien-Verbot an sich einfach antidemokratisch.

Und schau dir doch mal die Leute an die die NPD wählen. Das sind keine Nazis wie Göbbels oder Himmler, dass sind irgendwelche 2 Meter Kästen mit 1mm Frisuren, die sich halt in der Gruppe stark fühlen.
In Deutschland von Nazis zu sprechen, ist einfach nur übertrieben. In den USA oder Russland wäre man froh, wenn man Das was wir hier haben als rechtsradikalstes hätte.

Neulich hatte ich mit Kommilitonen ne Diskussion darüber, und es kam die Frage auf, warum es im Osten so viele rechtsradikale gibt.
Die Antwort ist ganz einfach, weil Linksradikale und Rechtsradikale ziemlich nah beieinander liegen.
Splitten wir mal National - Sozialismus auf.
Ui, was kommt denn da heraus? Deswegen ist die Politik auch eher ein Kreis anstatt eines Halbmodes.

Beim Wahlomat kamen bei mir als erstes die Republikaner raus, an dritter Stelle war die NPD.
Trotzdem würde ich keine von Beiden wählen(auch wenn Erstere in meinen Augen nicht rechtsradikal ist).



Und nochmal: Sollte es eine große rechtsradikale Partei bzw. viele Leute geben, die sie wählen würden, kann da Niemand was dagegen machen.
Ergänzung ()

Noch mal als Anmerkung:
Jeder der nicht wählen geht ist in meinen Augen ein Depp.
Ich war damals so mega angefressen, als ich in Ba-Wü nicht wählen gehen konnte.
 
Ein NPD-Verbot erachte ich auch als unnütz. Sollte es die entsprechenden Umstände ergeben, dass rechtsradikale Parteien Zulauf erhalten, dann bringt es auch nichts die NPD zu verbieten, weil dann einfach irgend ne andere rechtsradikale gewählt wird, oder man gründet einfach ne neue Partei.

Darum geht es auch nicht. Viel tragischer aus Sicht eines jeden Demokrates ist, dass die NPD so lange sie legal ist, obwohl sie eindeutig Illegales fördert und den demokratischen Staat ablehnt, auch noch von diesem Geld bekommt.

In Deutschland von Nazis zu sprechen, ist einfach nur übertrieben. In den USA oder Russland wäre man froh, wenn man Das was wir hier haben als rechtsradikalstes hätte.

Nein, das ist es nicht. Der einzige Grund dafür, dass in DE eine rechte Partei nicht so gefährlich erscheint liegt in unserer Vergangenheit. Eine rechte Partei hat es hier einfach aus historischen Gründen schwer, das es aber ein rechtes Problem in der Gesellschaft gibt, steht außer Frage! Daher bitte vorsichtig sein mit solchen Verharmlosungen und Vergleichen zu Russland oder den USA. Russland war schon immer relativ rechts bzw. antisemitisch geprägt. Nur wurde es irgendwann recht gefährlich seine rechte Meinung zu "äußern" - heute hingegen ist es fast schon chick in Russland ein Nazi zu sein. Das ganze hat auch seine Gründe, würde nur jetzt zu weit führen. Die USA haben eine pseudo "offene" Gesellschaft. Hier interessiert es die Masse schlicht nicht, wenn irgendwelche Freaks mit Hitlerbärtchen rumlaufen oder ihre eigene Zeitschrift rausbringen.

Neulich hatte ich mit Kommilitonen ne Diskussion darüber, und es kam die Frage auf, warum es im Osten so viele rechtsradikale gibt.
Die Antwort ist ganz einfach, weil Linksradikale und Rechtsradikale ziemlich nah beieinander liegen.

Schlicht und ergreifend falsch, selbst Historiker haben diese These vor nun ca. 40 Jahren sehr gut begründet verworfen. Im Osten gibt es so viele Rechte, weil die wirtschaftliche Lage deutlich schlechter ist als im Westen. Darüber hinaus hat es im Osten dank der Entnazifizierung, nie eine ernsthafte volksweite Diskussion zum Thema Nazis gegeben. Im Westen hingegen war die Entnazifizierung recht schnell vorbei und wurde nie ernsthaft durchgeführt. Stattdessen führte die 68er Revolution zu einer breiten Diskussion. So etwas hat es im Osten einfach nie gegeben!

Noch mal als Anmerkung:
Jeder der nicht wählen geht ist in meinen Augen ein Depp.

Beleidigungen können hier auch schnelle zurückgegeben werden ;) Stell dir die Frage, was es bringt zu wählen? Selbst das nicht-Wählen ist eine Art Wahl oder zumindest ein Ausdruck eines begründeten Protests. Die Frage ist also warum man nicht wählt: Wählt man nicht, weil es langweilig ist, dann ist man wohl ein Depp, whlt man nicht, weil man frustriert ist, ist man noch lange kein Depp. Kleiner aber feiner Unterschied!
 
Zuletzt bearbeitet:
Knerdi,
es gibt auch die Möglichkeit der Briefwahl, also was?
Seit ich mündig bin gehe ich wählen, zu jeder Wahl bisher. Es gibt gute Gründe gerade jetzt nicht wählen zu gehen für jemanden, der zu viele Kompromisse eingehen müsste, wie ja Helios bemerkte ist einfach aus Faulheit nicht wählen zu gehen sicherlich falsch. Das liegt doch an der Politik und den Wählern gleichermaßen, die Verdrossenheit. Du siehst doch, dass sich Parteien bestätigt fühlen weil sie einfach gewählt werden....das kleinere Übel.
Für mich gibt es keinen Kompromiss zwischen GG Versößen oder Marktradikalismus und teilweise guten Ansätzen.

Was mir zudem sehr auffällt, gerade die letzen Jahre wieder, wir Deutschen haben anscheinend die Tendenz zu Faschismus und Rassimus in den Genen, wie Sarrazin belegen würde. Die Verharmlosung der NPD empfinde ich auch als gefährlich. Man sieht doch schon was die CDU so vorhat mit den Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte und Internetzensur. Das ist nur der Anfang, ist ja aber alles nicht so schlimm, solange Brot und Spiele geteilt werden.
 
Godde, magst Du mir mal den Gedankengang erklären wie Du von Sarrazin und Rassismus auf die CDU und Sicherheit kommst?
Auch würde mich interessieren, welchen "Anfang" Du worin siehst; insbesondere den Anfang von was?

/Edit:

Helios co. schrieb:
Darum geht es auch nicht. Viel tragischer aus Sicht eines jeden Demokrates ist, dass die NPD so lange sie legal ist, obwohl sie eindeutig Illegales fördert und den demokratischen Staat ablehnt, auch noch von diesem Geld bekommt.

So eindeutig scheint die ganze Sache ja wohl nicht zu sein, sonst wäre die NPD schon längst verboten. Bis zu einem rechtswirksamen Verbot durch das BVerfG ist auch die NPD Bestandteil unserer demokratischen Parteienlandschaft - zugegeben, ein äußerst streitbarer Bestandteil. Dennoch steht auch sie unter dem selben Schutz des Grundgesetzes, wie jede andere Partei auch. Diese Situation muss m.E. eine Demokratie aushalten (!) können, auch wenn man so einer unliebsamen Partei oder Ideologie finanziell unter die Arme greift. Damit habe ich als Demokrat aber überhaupt keine Probleme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Godde schrieb:
Was mir zudem sehr auffällt, gerade die letzen Jahre wieder, wir Deutschen haben anscheinend die Tendenz zu Faschismus und Rassimus in den Genen

. . . und den Beweis trittst du selber mit dieser rassistischen anti-deutschen Aussage an. *daumen hoch* ;-)

Rassismus ist ein Teil des menschlichen Verhaltens der Gruppenbildung. Das ist ganz natürlich, man ist *den Anderen* gegenüber zuerst wenigstens skeptisch. Das ist ein wichtiges Verhalten um das Überleben der eigenen Gruppe zu sichern.
Im Kontext unserer modernen Gesellschaft ist das natürlich problematisch, und als gebildetes Mitglied sollte man in der Lage sein sich mit der Kraft seines Verstandes über solche Instinkte hinwegzusetzen.
Ich für meinen Teil habe den Stammtischparolen sowohl in Deutschland als auch unseren Nachbarn Frankreich und Großbritannien gelauscht und kann da keinen nennenswerten Unterschied feststellen.

Warum es noch Leute gibt die die NPD wählen hat viele Gründe. Einige davon wurden auch schon genannt wie z.B. die schwierige wirtschaftliche Situation in einigen Regionen.
Ein anderer Grund ist m.E. das Versagen sowohl der Politik als auch der Gesellschaft was Einwanderung und der damit verbundenen Probleme angeht.
Denn die Probleme gibt es ganz offensichtlich, nur ist man nicht bereit zu handeln und eine öffentliche Diskussion immernoch schwierig. (Obwohl sich das in den letzten 20 Jahren wenigstens verbessert hat)
Solange die großen Parteien zu keiner zivilisierten Diskussion des Themas bereit sind bleibt den Betroffenen nichts als den braunen Rand rechts außen zu wählen.
Achja, mache Leute sind auch einfach nur Idioten oder ungebildete Verblendete. Die darf man nicht vergessen. ;-)

Godde schrieb:
Man sieht doch schon was die CDU so vorhat mit den Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte und Internetzensur.

Na, wenn du wert auf Freiheit des Individuums legst, damit haben die Extremen (Kollektivisten) auf der anderen Seite des Spektrums auch nicht viel am Hut. ;-)
 
Selbst das nicht-Wählen ist eine Art Wahl oder zumindest ein Ausdruck eines begründeten Protests. Die Frage ist also warum man nicht wählt: Wählt man nicht, weil es langweilig ist, dann ist man wohl ein Depp, whlt man nicht, weil man frustriert ist, ist man noch lange kein Depp. Kleiner aber feiner Unterschied!

Viel eher ein Protest wäre es, wählen zu gehen und eine ungültige Stimme abgeben. Wahlbeteiligung 100%, davon ungültig 75%. Das wäre mal was. Aber auch das ändert ja leider nichts....
 
Zurück
Oben