Nullprozent Finanzierung...woran verdient der Händler

Ja, mit den "kleinen" 0% Finanzierungen für Konsumgüter wie Fernseher, Küchengeräte usw. wirken auf einige Leute wie eine Einstiegsdroge. Nach und nach legen die sich immer mehr solcher Finanzierungen zu und Enden dann in nicht mehr sinnvoll zu bedienenden Forderungen. 2 bis 3 solcher Finanzierungen gleichzeitig und schnell muss man 500 EUR monatlich über "Jahre" dafür stemmen.

Ob man mit seinem Finanzen zurecht kommt oder nicht ändert sich durch solche Finanzierungen jedoch auch nicht. Man kann argumentieren, dass einige Leuten, die nicht mit ihren Finanzen klar kommen durch die einfache Zugänglichkeit zu solchen Krediten einen Schaden erleiden. Da kann aber der Kredit an sich nichts dafür. Ausschlaggebend dafür sind eigentlich andere Dinge. Die Richtlinien, wer eigentlich noch eine Finanzierung bekommt und wer nicht mehr zum Beispiel.

Ansonsten gibt es ja diesen "Brutto Schulden Einkommensquotient" oder auch "debt to income ratio" da kann man sich ja ausrechnen, nicht nur "ob" man einen Kredit bekommt, sondern "ob" ein Kredit überhaupt (noch) sinnvoll für einen ist oder nicht. Der berücksichtigt zwar nicht alle Umstände aber viel grober Unfug im Leben lässt sich vermeiden, wenn man unter ~ 25% Gesamtschuldenlast bleibt.
 
Was hat eure Diskussion mit dem eigentlichen Thema zutun ?
Die Händler verdienen recht gut mit Finanzierungen ;-)
Manche sogar mehr als wenn jemand bar zahlen würde ;-)
 
Lunge schrieb:
...Und eins muss sich der Finanzierer auch klar sein, finanzieren hört sich ja immer so toll an, er ist Schulder, Sklave der Bank, er hat Schulden, ist Verschuldet. Danke, muss ich nicht haben.

Herrje, manche Leute schreiben als hätte ihnen ein Kredit persönlich in den Arsch gebissen, echt schräg.

Ein Schuldner ist kein Sklave der Bank, sondern ein Vertragspartner mit der Pflicht, eine Zeitlang einen bestimmten Betrag zurückzuzahlen. Sklaven werden körperlich und seelisch ausgebeutet, du kannst ja gerne mal die moderne Sklaverei ergooglen, da stecken schlimmste menschliche Schicksale hinter, ohne Vergleich zu den Verpflichtungen eines Bankkredits.

Und wer Schulden hat ist nicht gleich verschuldet! Unter Verschuldung versteht man den über einen längeren Zeitraum hinweg sich verstärkenden Prozess des Schuldenwachstums. Erst mit ständig weiterhin zunehmenden Schulden spricht man davon, bis es zur Überschuldung kommt.

Die Begriffe sollte man schon klar verwenden können um konstruktiv mitreden zu können.
 
Du schreibst wieder Kredit statt von Schulden. Du hast Schulden bei einer Bank. Wenn es doch für dich kein Problem darstellt Schuldner zu sein ist das ja ok für mich, da will ich mich auch gar nicht mit dir streiten, das ist eben Erziehungssache der Eltern und ich werde dich da auch nicht mehr vom Gegenteil überzeugen können. Ich finde es nur falsch von dir zu behaupten das es als Privatperson wirtschaftlich irgendwie sinnvoll ist eine 0 % Finanzierung einzugehen um Handlungsspielraum zu haben. Diesen muss man sich eben ansparen und immer als Notreserve in der Hinterhand behalten. Wer finanziert kann eben nicht mit Geld umgehen(ich schließe mal Immos aus) und gibt Geld aus, was er noch gar nicht hat(weil er sonst seine Reserve für Notfälle, Reperaturen usw. anfassen muss). Natürlich ist er dabei Sklave einer Bank, denn er ist verpflichtet den Betrag zurück zu zahlen ohne wenn und aber. Du arbeitest x Stunden im Monat für die Bank, darfst nicht arbeitslos oder länger krank werden. Für mich ist das eben nichts, es bringt ja auch keine Vorteile. Ich versuche meine monatlichen Kosten so gering wie möglich zu halten, kaufe mir das Handy ohne Vertrag, zahle Versicherungen 1 x im Jahr statt monatlich usw. So kann ich jeden Monat mehr Geld beiseite legen um zu sparen, als der, der hier und da hohe monatliche Kosten hat. Natürlich kommt man am Ende theoretisch aufs gleiche raus, aber eben nur theoretisch. Denn ich kaufe mir ja dadurch nur Dinge die ich auch gleich bezahlen kann und lebe nicht auf Pump. Das Kartenhaus kann nämlich auch schnell wieder zusammen brechen.
 
Lunge schrieb:
Du schreibst wieder Kredit statt von Schulden. ....

Ein Kredit stellt doch eine Schuld dar!

Lunge schrieb:
... das ist eben Erziehungssache der Eltern ...

Hoho, jetzt willst du aber beleidigend werden. Mit Erziehung hat die kluge Kreditaufnahme durchaus etwas zu tun, nämlich mit der Fähigkeit, Zettel, Stift und Gehirn zu nehmen und die Sache durchzurechnen. Auch das können Eltern einem mitgeben. Die vielen Negativbeispiele hier im Thread und das immer wieder bemühte Beispiel mit dem finanzierten Handy zeigt nur das Missbrauchspotenzial, aber es lässt die durchdachte Finanzierungsentscheidung außer Acht.

Lunge schrieb:
... Ich finde es nur falsch von dir zu behaupten das es als Privatperson wirtschaftlich irgendwie sinnvoll ist eine 0 % Finanzierung einzugehen um Handlungsspielraum zu haben.

Auch als Privatperson kann ich die wirtschaftliche Rechnung aufmachen und prüfen, welche Vorteile und/oder Nachteile ein (0%)-Kredit mit sich bringt. Und klar kann es für eine Privatperson wirtschaftlich vorteilhaft sein eine Finanzierung anzustreben, nicht nur beim Haus. Sei es der neueste TV oder das Auto, wenn sich ein Darlehen dafür lohnt kann es abgeschlossen werden. Es muss nur vorher durchdacht werden. Ersparte Reserven anzugreifen für den Erwerb von Konsumgegenstände kann ebenfalls dumm sein, ein Darlehen ist es grundsätzlich erst mal nicht, sondern nur der Missbrauch dessen.

So ist ein Küchenmesser oder ein Auto als Werkzeug auch anfangs nicht schlecht, außer man missbraucht es als Waffe.

Lunge schrieb:
... Wer finanziert kann eben nicht mit Geld umgehen....

Falsch! Wer nicht klug finanziert kann nicht mit Geld umgehen, eine kluge Finanzierung zeigt den klugen Umgang mit Geld!

Und jetzt bitte keine Antwort nach dem Motto "alle Kredite sind doof und nur ich nicht weil ich immer geilo alles bar bezahle". Nein, ein Kredit ist erst mal nicht doof, sondern die falsche Anwendung macht ihn dazu.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Lunge

Wenn dein Auto kaputt geht, gehste eben los und legst die 12000 für ein neues auf den Tisch? Respekt, kann aber nicht jeder.

Meine Eltern haben also in der Erziehung versagt, weil ich mal etwas finanziert habe. Habe ich dich da korrekt verstanden?

Nun bin ich aber gespannt... wo ist der Unterschied, wenn ich Versicherung 1x jährlich zahle, anstatt monatlich?
 
Ich habe letztens Jahr im August mein Auto für 16.000 Euro in bar gekauft, na klar. Hätte ich finanzieren müßen, hätte ich ein günstigeres Auto gekauft und vermutlich auch nicht den Rabatt bekommen. Das ist eben das, nicht mit Geld umgehen können. Man finanziert sich Dinge die man sich eigentlich nicht leisten kann, bei Autos ist das ja ganz schrecklich normal geworden.

Du hast mich falsch verstanden, es wird einem in die Wiege gelegt. Wenn die Eltern auf Pump kaufen und das als normal empfinden(wobei sie es bestimmt nicht von ihren Eltern her haben) dann machen es oft auch die Kinder weil sie es nicht anders kennen und reden sich dann ein das es Sinn ergibt Konsumgüter zu finanzieren(und ja, dazu zähle ich auch ein zu teureres Auto).

Bei meiner KFZ Versicherung z.B. ist der Jahresbeitrag der Grundbeitrag und die monatlichen Beiträge sind teurer. Man lebt also wieder auf Pump. Es sind halt einfach die vielen Dinge im Leben die dann schnell das Kartenhaus zusammenbrechen lassen. Nur darum geht es mir. Nicht der Familienvater der sich ein Haus finanziert. Wobei auch dieser ein Sklave der Bank ist, noch mehr als der sich den TV finanziert. Wer selbst mal 200.000 Euro Schulden hatte, weiß was ich meine. Ok, manchen wäre das vermutlich auch egal. Ist halt eben wie man es kennen gelernt hat. Wenn alle Freunde auf Pump leben, kann das ja nicht so verkehrt sein. So meinte ich das halt auch mit den Eltern, das war kein Angriff auf die Erziehung.
Das Thema war ja, was mich stört, das es angeblich Sinn ergibt, als Privatperson eine 0 % Finanzierung einzugehen statt es in bar zu bezahlen. Ein Beispiel wurde mir bisher nicht genannt. Mir fallen nur Negative Dinge dazu ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lunge schrieb:
... als Privatperson eine 0 % Finanzierung einzugehen statt es in bar zu bezahlen. Ein Beispiel wurde mir bisher nicht genannt. ...

ok, da kann ich helfen - ein wahres Beispiel aus dem Leben im Jahre 2015: ich hatte einen TV (und Zubehör) für 2800,-€ gekauft und finanziert mit einem 0%-Kredit. Der Preis war top, im Internet gab es nur unwesentlich bessere Angebote, Barzahlung hätte keine Vorteile gebracht.
Das Geld lag auf dem Bankkonto neben weiteren Euronen, aber Reserve heißt Reserve - der Kredit war eine gute Sache, weil ich die Reserven nicht angekratzt habe.

Diese Reserve wurde im Jahr des Darlehens dann benötigt: Familienauto gekauft in bar (19.800€) um die alte Schrottkarre abzulösen und dann kamen die Kosten einer Beerdigung ungeplant hinzu mit knapp 4.400€. Ein solcher Fall kann immer eintreten - vergesst defekte Waschmaschinen und anderes Zeug, echter Stress entsteht, wenn ihr im Trauerfall seid und Rechnungen und Forderungen auf euch zukommen und die Tausender nur so dahinfließen.

Hätte ich den TV seinerzeit bar bezahlt, hätte ich Teile des benötigten Autos finanzieren müssen (und das nicht zu 0%), weil die Beerdigung die letzten Reserven aufgebraucht hatte (da gibt es keinen Kredit). So kam ich am Ende mit einer Null auf dem Konto heraus, den Kredit konnte ich aus den monatlichen Einnahmen bezahlen, das war planbar. Ohne den Kredit wäre ich für einige Wochen/Monate ins Dispo gerutscht mit über 10% Zins und das wäre echt blöd gewesen für knapp 2.800 Euro Dispo zu zahlen.

Klassische Schuldenfallen wie die weiter oben genannten Kosten für Handy, mehrere Kredite und Konsum lassen sich umgehen, aber Reserven sollten so lange wie möglich nicht angegriffen werden. Dabei spreche ich nicht von Waschmaschinen, einem TV oder Handy. Echte Killer sind die notwendige Anschaffung eines Autos, Beerdigungskosten, Reparaturen am eigenen Haus oder Wohnung, Ausfälle durch eine lange Krankheit - immer dann, wenn die Reserven um x-tausende Euro geschmälert werden, nicht um hunderte Euro.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lunge schrieb:
Ich habe letztens Jahr im August mein Auto für 16.000 Euro in bar gekauft, na klar. Hätte ich finanzieren müßen, hätte ich ein günstigeres Auto gekauft und vermutlich auch nicht den Rabatt bekommen. Das ist eben das, nicht mit Geld umgehen können. Man finanziert sich Dinge die man sich eigentlich nicht leisten kann, bei Autos ist das ja ganz schrecklich normal geworden.

Das mag ja sein, nur wenn ich das Auto benötige um zur Arbeit zu kommen (solche Fälle gibt es), dann kann ich eben nicht warten, bis ich es zusammengespart habe. Es ist ja schön, dass es dir finanziell so gut geht. Das hängt aber nicht nur vom "umgehen mit Geld", sondern eben auch von anderen Rahmenbedingungen (Job, o.ä.) ab. Du pauschalisierst hier von deinem Lebensstandard auf alle anderen.

Lunge schrieb:
Du hast mich falsch verstanden, es wird einem in die Wiege gelegt. Wenn die Eltern auf Pump kaufen und das als normal empfinden(wobei sie es bestimmt nicht von ihren Eltern her haben) dann machen es oft auch die Kinder weil sie es nicht anders kennen und reden sich dann ein das es Sinn ergibt Konsumgüter zu finanzieren(und ja, dazu zähle ich auch ein zu teureres Auto).

Und auch hier setzt du ein Auto als Konsumgüter gleich - was einfach nicht für jeden zutrifft. Andere benötigen ein Auto.

Lunge schrieb:
Bei meiner KFZ Versicherung z.B. ist der Jahresbeitrag der Grundbeitrag und die monatlichen Beiträge sind teurer. Man lebt also wieder auf Pump.

Nein, das ist doch etwas anderes. Wenn das der Fall wäre mache ich das genauso (mit dem Unterschied, dass ich den Jahresbetrag durch 12 teile und mir jeden Monat eben diesen Betrag auf mein Sparkonto zahle um am Ende nicht "alles auf einmal" zu zahlen). Bei einer 0% Finanzierung gibt es eben nicht den Vorteil, dass du mit einer Einmalzahlung weniger bezahlst.

Lunge schrieb:
Wer selbst mal 200.000 Euro Schulden hatte, weiß was ich meine.

Ich stimme zu, dass es bei falscher Anwendung, sicher soweit kommen könnte. Da liegt aber mehr im argen, als 1-2 0% Finanzierungen.

Lunge schrieb:
Das Thema war ja, was mich stört, das es angeblich Sinn ergibt, als Privatperson eine 0 % Finanzierung einzugehen statt es in bar zu bezahlen.

Ein Beispiel wurde mir bisher nicht genannt. Mir fallen nur Negative Dinge dazu ein.

Habe ich dir oben genannt. Ich glaube, bei der Wahl würde JEDER bar bezahlen. Nur ist es eben nicht immer möglich.
 
Lunge schrieb:
Ich habe letztens Jahr im August mein Auto für 16.000 Euro in bar gekauft, na klar. Hätte ich finanzieren müßen, hätte ich ein günstigeres Auto gekauft und vermutlich auch nicht den Rabatt bekommen. Das ist eben das, nicht mit Geld umgehen können. Man finanziert sich Dinge die man sich eigentlich nicht leisten kann, bei Autos ist das ja ganz schrecklich normal geworden.

Man kann sich auch einen Bar-Kredit holen und dann mit dem Bargeld beim Händler die Karre für BAR kaufen...

Deine Argumente sind nicht schlüssig, verstehe doch, dass es auch Menschen gibt die mit den Instrumenten der Finanzen klug umgehen, ohne Missbrauch.
 
Genau so rechnen doch so viele, sie brauchen ein Auto um auf Arbeit zu kommen, es muss dann natürlich eins für 10.000 Euro plus sein, die haben sie nicht, also finanzieren Sie. Ich bin jahrelang mit einem Opel Corso B für 4000 Euro gefahren, weil ich mir nur den leisten konnte. Ich wäre nie auf die Idee gekommen einen teureren Wagen zu finanzieren.

Jeder handhabt das eben anders. Man sieht ja, unvorhergesehenes und schon ist man froh einen Kredit abgeschlossen zu haben. Kann ich eben nicht nachvollziehen weil ich meine Notreserve einfach nicht anfasse. Ich hätte an Fu Mancho stelle nämlich einfach nicht so einen teuren Wagen gekauft hätte ich mich dafür blank machen müßen oder wäre noch den einen oder anderen Monat länger mit der Schrottkarre gefahren auch wenn das natürlich schwer fällt, grade als Vater. Das verstehe ich vollkommen, aber war eben im Nachhinein dann der Fehler und zeigt mir das ich versuche meine Eiserne Reserve weiter nicht anzufangen.

Und doch, ich habe den Vorteil von Barzahlung gegenüber einer 0 % Finanzierung. Bei vielen Händlern bekommst du dann noch Rabatt, grade sowas wie Auto oder Küche wenn man direkt nachfragt und zusätzlich was mir noch wichtiger ist, es ist aus dem Kopf und ist mein Eigentum, ich kann damit machen was ich will.


Ok Schuldner gehen klug mit Geld um, was soll ich da noch sagen? Sind halt wie Alkis oder Raucher, unbelehrbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche Diskussionen laufen ja leider immer gleich ab: Es wird vorgerechnet, dass sich der Konsum-Kredit ja im Fall XY rechnet. Aber das offensichtlich schlaue, nämlich Konsumverzicht oder reduzierte Konsumausgaben kommen in den Rechnungen nicht vor. Das ist es, was mich an diesen Diskussionen immer stört und worauf ich hinaus will.

@Fu Manchu
Wenn der Kauf eines Konsumguts die Liquidität auch nur ansatzweise gefährdet, ist es eben nicht schlau eine 0%-Finanzierung zu machen. Schlau wäre in diesem Fall gar nicht, später oder weniger zu konsumieren.
Und musste es das Auto für 20k€ sein und nicht eines für 10k€ (oder die alte Schrottkarre erst mal weiterfahren), obwohl man danach nicht mal mehr 5k€ flüssig hat und nebenher noch eine 0%-Finanzierung läuft?
Natürlich finden sich immer Gründe, warum es ohne Wenn und Aber genau das Auto für 20k€ sein musste. Aber sicher ist auch ein Auto für 10k€. In die Arbeit kommt man auch mit einem Auto für 10k€. Und die Kinder finden auch im Auto für 10k€ Platz.

In Summe waren deine einzigen unerwarteten Kosten die 4.400 € für die Beerdigung. Und die haben dich, wie du selbst sagst, deine kompletten Reserven gekostet. Gibt dir das nicht zu denken? Aus dem Auto ist bestimmt auch nicht von Heute auf Morgen eine alte Schrottkarre geworden.

Wie du völlig richtig sagst, ist eine Finanzierung ein Instrument, das man richtig einsetzen muss. Richtig eingesetzt ist eine Finanzierung aber nicht für Konsum, sondern für echte Investitionen (Immobilien, Ausbildung, usw.).

Soedy schrieb:
Wenn dein Auto kaputt geht, gehste eben los und legst die 12000 für ein neues auf den Tisch? Respekt, kann aber nicht jeder.
Die Mitleids-Schiene kommt eigentlich auch immer bei solchen Diskussionen ("es kann halt nicht jeder Betrag XY auf der Seite haben"). Wer sich seinen Konsum finanzieren muss, lebt schlicht und einfach über seine Verhältnisse. Natürlich gibt es Ausnahmen wie besonders schwere Schicksalschläge, aber darum geht es hier ja nicht.
 
Lunge schrieb:
Du arbeitest x Stunden im Monat für die Bank, darfst nicht arbeitslos oder länger krank werden.
Eben, oder eine Scheidung oder sowas, so rutschen die meisten in die Schuldenspirale die vorher glaubten es würde ihnen nicht passieren und die monatlichen Raten wären tragbar.
Lunge schrieb:
Für mich ist das eben nichts, es bringt ja auch keine Vorteile. Ich versuche meine monatlichen Kosten so gering wie möglich zu halten
Das ist der nächste Punkt, denn damit kann man dann auch Durststrecken besser überstehen. Wenn das Einkommen mit Monatsraten verplant ist, fällt es sehr schwer mit weniger auszukommen als wenn man es spart und vom Ersparten die Ausgaben dann auf einmal zu tätigen.

Fu Manchu schrieb:
echter Stress entsteht, wenn ihr im Trauerfall seid und Rechnungen und Forderungen auf euch zukommen und die Tausender nur so dahinfließen.
Eben und stell Dir vor es wäre richtig dick gekommen, mit Krankheit, Arbeitlosigkeit / Kurzarbeit oder Scheidung oben drauf oder mehrerem davon.

Fu Manchu schrieb:
So kam ich am Ende mit einer Null auf dem Konto heraus, den Kredit konnte ich aus den monatlichen Einnahmen bezahlen, das war planbar.
Wenn Du Beamter oder unkündbarer öffentlicher Angestellter bist und nicht verheiratet oder schon geschieden, dann vielleicht, aber da Du von Familienauto geschrieben hast, hattest Du eben das Glück das hier nicht noch weitere Probleme gekommen sind die das Einkommen verringert oder die monatliche Belastung erhöht haben. Stell Dir vor statt Todesfall wäre es Pflegefall gewesen, dann wären es vielleicht schon anderes. Nun ist ein Fernsehr nicht die Welt, aber bei vielen wären dann auch das Auto finanziert worden, erst recht wenn eben keine Reserven da sind und der Händler eine 0% Finanzierung anbietet...... dann werden die eben schnell zur klassischen Schuldenfalle.
 
feynman schrieb:
Die Mitleids-Schiene kommt eigentlich auch immer bei solchen Diskussionen ("es kann halt nicht jeder Betrag XY auf der Seite haben"). Wer sich seinen Konsum finanzieren muss, lebt schlicht und einfach über seine Verhältnisse. Natürlich gibt es Ausnahmen wie besonders schwere Schicksalschläge, aber darum geht es hier ja nicht.

Lese bitte in meinem kompletten Zusammenhang. Es geht hier darum, dass das Auto benötigt wird. Nicht um "och, ich möchte nun aber ein größeres" oder "mein TV ist zu klein".

Wir können die Summen auch von 20.000 / 12.000 auf 4.000€ für ein Auto runterschrauben. Es gibt nun mal Leute, die auf ein Auto angewiesen sind, aber diese Summe eben nicht noch über haben.

Wie gesagt, ich würde mir bzw. jetzt nicht mehr, einen Fernseher, Soundanlage oder sonst was finanzieren. Eher würde ich bei eBay Kleinanzeigen ein Altgerät für 50€ kaufen und nutzen, bis ich das Geld zusammenhabe. Ich habe schon einige 0% Finanzierungen hinter mir, von denen würde ich heutzutage keine einzige mehr tätigen.

Es geht doch darum, dass 0% Finanzierung nicht das allheilmittel sind. Sie sind aber auch nicht automatisch der finanzielle ruin. Wer keine Kohle hat, weil er einen TV, Soundanlage und neues Sofa abbezahlen muss, der hat doch vorher schon den Mist gebaut. Jetzt aber Leuten unterstellen, sie würden leichtfertig umgehen / könnten nicht mit Geld umgehen, nur weil sie einen Kredit für ein Auto haben, finde ich dann sehr pauschalisierend.

Und es geht doch genau darum, dass Reserven da sind und diese ja vorhanden bleiben, wenn finanziert wird. Wenn ich 10.000€ auf der hohen Kante habe und jeden Monat 400€ beiseite lege, warum sollte ich kein Auto für 150€ abbezahlen und nur noch 250€ beiseite legen. Dann habe ich im Notfall immer noch 10.000€ + monatlich angespartes.
 
Ein Auto ist als Privatperson im wesentlichen auch nur ein Konsumgut. Und wenn man sich ein Auto, das einen zuverlässig in die Arbeit bringt, finanzieren muss, hat das eben meistens Gründe, die in der eigenen Verantwortung liegen. Das mag bei Ausnahmen, wie bei der allerersten Arbeitsstelle kurz nach der Ausbildung, anders sein. Aber auch da lassen sich in der Regel Alternativen finden.
 
Bei Konsumgütern bin ich ja bei dir. Muss nicht sein, würde ich auch nicht tun. Es geht mir auch nicht darum, ein fahrtüchtiges Auto zu ersetzen, sondern einen Komplettausfall zu kompensieren.

Die Frage ist aber, ob eine Autofinanzierung nun den finanziellen ruin, Verschuldung (bis hin zur Privatinsolvenz) bedeutet. Das tut es eben nicht, dafür gibt es genug Gegenbeispiele.

Kredite sind eben nicht per se schlecht. Erst wenn es zu viele werden, man den Überblick verliert und quasi alles, was man sparen könnte für die Tilgung abdrückt sehe ich das als kritisch an. Aber das liegt dann auch nicht am Kredit sondern Kreditnehmer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Doch man verschludert sich mit einem Kredit leichter als man denkt. Aus dem Freundeskreis habe ich es wieder gesehen, nach 10 Jahren die Scheidung. Er verdient sehr gut, sie war zu Hause wegen 2 Kindern. Vorher muste es noch das teure deutsche Auto sein, natürlich Schulden gemacht. Jetzt hat der Mann hohe Kosten die er kaum stemmen kann trotz seiner 3000 + netto. Für die Frau und die Kinder muss er auch zahlen, da bleibt fast nichts mehr übrig, nur noch arbeiten, Sklave der Bank eben. Er könnte natürlich das Auto verkaufen, macht er natürlich Riesen minus da Neuwagen gewesen, aber Statussymbol eben, dabei hat er sonst nichts mehr.
 
Lunge schrieb:
Vorher muste es noch das teure deutsche Auto sein, natürlich Schulden gemacht.

Aber das sage ich doch auch. Soetwas würde ich auch nicht finanzieren. Nur wenn es sein MUSS und dann die kleinste Ausstattung ohne schnickschnack. Ich kann aus dem Bekanntenkreis auch 4 Leute aufzählen, die ein Auto finanziert haben, wo alles gut ging. Du kannst aber einfach keine Pauschalaussage treffen.
 
Zurück
Oben