bensen schrieb:
Und als man dachte mit der Indilinx-Übernahme kratzen die die Kurve, kam eigentlich nur ein laues Lüftchen.
Das liegt eben daran, dass der Chipentwickler
bei der Übernahme die Firma Indilinx verlassen und sich mit Novachips selbstständig gemacht hat. Damit ist OCZ eben nur das FW-Team geblieben. Wie gut die sind, hast Du ja selbst schon erkannt:
bensen schrieb:
Der groß beworbene Everestcontroller ist im Grunde von Marvell und nur die Firmware ne eigene. Und eben diese kann nicht wirklich überzeugen. Crucial oder Plextor haben da nen besseren Job gemacht.
Eben, die haben aus dem gleichen Marvell 9174 Controller und ebenfalls sync. IMFT 25nm NANDs bei der m4 oder M5S bessere Performance als OCZ aus der Octane geholt, ohne den Chip übertakten zu müssen.
bensen schrieb:
Da fragt man sich, was der Indilinxkauf gebracht hat. Kommt da noch was?
OCZ hat ja nach Indilinx noch das SoC-Design-Team von PLX übernommen und damit wohl wieder Chipentwickler im Hause, wenn auch keine mit Erfahrung in SSD Controllern. Deshalb hat man dann wohl die Marvell Chips verwendet und unter eigenem Namen gelabelt, denn die Investoren sollten wohl nicht mit der Nase darauf gestoßen werden, dass da viel zu viel Goodwill aus der Indilinx Übernahme in der Bilanz steckt.
Der
Barefoot3 soll aber dann wohl wieder ein komplett eigener Indilinx (OCZ) Controller werden und daran hängt wohl auch die Zukunft von OCZ. Denn im SSD Geschäft werden die kein Geld verdienen können, da das Image so ruiniert ist, dass sie im profitablen Highend und Profibereich kein Fuß auf den Boden bekommen werden und es im Cosumerbereich drücken die NAND Hersteller zu sehr auf die Preise. Wer da noch hohe Entwicklungs- und Garantiekosten zu tragen hat, der kann eben keinen Gewinn einfahren.
bensen schrieb:
Plextor hat sich im Highend ne kleine Lücke geschaffen mit extrem schnellen Laufwerken und guten Service, aber eben auch ziemlich deftigen preisen.
Im Moment sind die Preise der 840Pro nicht weit von denen der M5P entfernt. In dem Segment lässt sich offenbar auch Geld verdienen und da will OCZ wohl auch hin, nur ob das bei dem Image funktioniert? Hohe Ausfallraten, massive Probleme und laufend FW-Updates passen da einfach nicht ins Bild.
HW-Mann schrieb:
Schade, dass man die NT-Sparte hat total verkommen lassen und sich dann noch von seiner Paradedisziplin, dem Ram-Geschäft, verabschiedet hat.
Die Netzteile hat OCZ doch sicher nur zugekauft und unter eigenem Label vertrieben, so wie es viele Hersteller machen. Die RAM mussten sie wohl nicht zuletzt wegen der ohne Ausfallraten aufgeben, die waren ja am Ende auch rekordverdächtig hoch. Irgendwer bei OCZ hat irgendwann entschieden mit günstigeren Chip Kosten sparen zu wollen und da hat man bei SSDs mit guter Fehlerkorrektur und Redundanz halt weniger Probleme als bei RAMs, wo man sowas nicht einsetzen kann.
Aber offenbar funktioniert bei den Sandforce die Redundanz (RAISE) doch nicht so gut, wie versprochen. Das wäre auch kein Wunder, wurden doch die ganzen anderen Versprechen auch nicht gehalten, denn bei keiner SSD deren S.M.A.R.T. Werte hier gepostet wurden, war die WA bei den versprochenen 0.5 (die waren i.d.R. bei 0.8 und teils sogar über 1, obwohl angeblich weder NTFS Datenkompression noch Verschlüsselung genutzt wurden) und auch in der Haltbarkeit sind die alle nur Mittelmass, wie man
Dauerschreibtest auf xtremesystems.org sieht. Dass dann auch bei der zweiten Generation die AES Verschlüsselung nur mit 128 statt der versprochenen 256Bit funktioniert, rundet das Bild nur ab. Wenn also RAISE den Ausfall eines Dies nicht wirklich kompensoeren kann, dann würde es auch erklären, warum immer mehr Sandforce mit voller Kapazität auf den Markt kommen (wie inzwischen auch die Vertex3).
AuroraFlash schrieb:
Wie kann man es nur so vergeigen? Der vielversprechendste Speicherhersteller-Newcomer vor einigen Jahren kickt seine RAM-Sparte und fokussiert sich auf SSDs… Investitions-Wachstums-Strategie-FAIL.
Keineswegs, der SSD Markt bot noch vor einiger Zeit viel bessere Margen und vor allem Wachstumschancen als der RAM Markt. Ohne die SSDs wären bei OCZ die Lichter wohl schon länger ausgegangen.
Ltcrusher schrieb:
Produktpalette verkleinern? Lache mich tot.
Wieso? Kein andere SSD Hersteller hat so viele Modellreihen wie OCZ und OCZ produziert(e?) auch noch lange die alten Modelle weiter, während die Nachfolger schon lange am Markt sind. Das erhöht die Kosten natürlich auch.
Ltcrusher schrieb:
Warum dann vorher unnötig noch und nöcher irgendwelche Produkterweiterungen z.B. im SSD Bereich wie eine Vertex Plus, die eh keiner oder kaum einer mit ein wenig Sachkenntnis kauft auf den Markt werden?
Das war ja genau der Fehler, man hat alleine im untersten Preissegment mit der Vertex Plus, Vertex Plus R2, Petrol, Octane-S2, Octane, Vertex2, Agility3 und Agility4 viel zu viele Baueihen am Start. Micron hatte lange nur eine Baureihe und erst kürzlich mit der v4 eine zweite als Budget nachgeschoben, genau wie es jetzt Samsung mit der 840er Reihe macht, die es anders als vorher bei der 830er nun als günstige None-Pro und schnelle Pro gibt.
Ltcrusher schrieb:
Wenn Manager ihren Hut nehmen (müssen) wegen irgendwelcher Fehler, bekommen sie als "Dankeschön" noch eine Millionenabfindung...
Solche Abfindungen gibt es immer nur für die Top-Manager aus dem Vorstand, die aber halt i.d.R. die Fehlentscheidungen getroffen haben. Das mittlere Management ist in solchen Situationen i.d.R. genauso angeschmiert wie die einfachen Arbeiter, die haben aber halt eben aufgrund der besseren Qualifikation mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt.