shoKuu schrieb:
Das ist doch einfach absurd und heuchlerisch wie sich hier die Leute im Forum aufregen. Die Hälfte davon hat sicherlich Alexa zuhause, ein modernen PKW mit Online Anbindung, bezahlen täglich über Paypal, nutzen x Apps mit erhöhten Rechten, nutzen diverse Socialmedia Plattformen inkl. Foto Upload, gehen außer Haus, usw...Einfach verrückt.
Meiner Meinung nach vermischt du da zwei verschiedene Sachen.
Das eine Sache ist, dass Informationen ständig erfasst und potentiell anderen zugänglich gemacht werden. (Z.B. durch eine immer mithörende Alexa.)
Das ist kritisch genug und z.B. für sich genommen schon etwas, das die immer wieder versuchte "verdachtsunabhängige Vorratsdatenspeicherung" als unverhältnissmäßigen Eingriff in besonders geschütze Lebensbereiche verfassungswidrig macht.
Das andere ist, ob und wie diese gesammelten Daten tatsächlich ausgewertet und genutzt werden.
Darüber, was vielleicht heimlich (und illegalerweise) bei Apple, Google, Amazon und Co. passiert, kann man nur spekulieren.
Aber Apple macht in diesem Fall ja einen ganz offenen Schritt und verrät uns unverblümt, was sie mit den Daten vorhaben. Eine vollautomatische Analyse aller Bildinhalte auf Apple-Geräten und darauf basierend eine Übermittlung an Strafverfolgungsbehörden.
Wie gesagt ist schon der erste Schritt bedenklich genug, aber Apple geht hier ganz offiziell einen großen Schritt weiter.
Dass das zunächst auf Bilder von Kindesmissbrauch beschränkt sein soll, beruhigt nicht wirklich. Das Thema ist ein beliebter Türöffner, weil es den meisten Menschen halt schwer fällt, irgendetwas abzulehnen, wenn es um Bekämpfung solcher abscheulichen Taten geht. Wenn aber sowas erstmal akzeptiert wird, lässt sich eine Ausweitung auf andere Fälle praktisch nicht mehr verhindern.
Wie sollte man argumentieren, dass die selbe Maßnahme gegen kinderpornographisches Material in Ordnung ist, aber z.B. in Fällen von Terrorismus, Mord, Entführungen, Menschenhandel, organisierter Kriminalität usw. usw. nicht?
Das geht dann immer weiter und weiter und irgendwann reicht halt auch, wenn auf einem Foto jemand einen Joint raucht oder falsch parkt, und schon wird vollautomatisch die Polizei alamiert.
Man muss also irgendwo eine Grenze ziehen. Die schon bei bzw. vor der Erfassung und Übermittlung der Informationen zu ziehen wäre aus Datenschutzsicht natürlich die beste Lösung, würde aber auch diverse moderne, cloudbasierte Technologien wie z.B. Sprachassistenten komplett abwürgen.
Da fände ich eine Grenze bezüglich der erlaubten
Nutzung der Daten praktikabler. Und Apple hat hier meiner Meinung nach diese zu ziehende Grenze klar überschritten. Da herrscht Handlungsbedarf.