News Ohne Nutzerwissen: Bekannte iOS-Apps zeichnen heimlich Bildschirminhalt auf

Booby schrieb:
Alles was ich sage: Diese Art von Logging kann bei Android viel krasser ausgenutzt werden.

Du hast vor allem behauptet, es gäbe kein Sandboxing bei Android. Das ist Blödsinn. Darauf habe ich ursprünglich geantwortet.
Hinzugefügt habe ich (und mache ich jetzt noch einmal): Diese Art von Logging kann bei Android nicht "viel krasser" ausgenutzt werden ohne dass der Nutzer etwas davon mitbekommt.
Wir können sehr gerne Android kritisieren. Dann aber bitte faktenbasiert - also z.B. wie auch immer noch völlig inkompetent die Möglichkeit fehlt ohne root alle Art Permission abzulehnen oder was für ein Schrott beim Thema "Updaten" gebaut wurde. Ganz zu schweigen von den Google Play Services.

Das wären faktenbasierte Diskussionen, aber doch bitte nicht Falschaussagen wie "Android hat kein Sandboxing" in den Raum werfen und hinterher mich blöd anmachen weil ich gesagt habe, die Aussage ist Blödsinn.
 
Tuxgamer42 schrieb:
Das wären faktenbasierte Diskussionen, aber doch bitte nicht Falschaussagen wie "Android hat kein Sandboxing" in den Raum werfen und hinterher mich blöd anmachen weil ich gesagt habe, die Aussage ist Blödsinn.
Du hast dir etwas komplett zusammenhanglos rausgepickt und wunderst dich über die Reaktion.
Bei iOS ist es schlicht unmöglich, dass eine App eine andere beobachten kann. Bei Android geht das (dass die Berechtigung gegeben werden kann, macht das Missbrauchspotential größer). Und da bei Android die Berechtigungen im Voraus gegeben werden müssen, passiert es schnell, dass man genervt allem zustimmt.

Grestorn schrieb:
Welche Art von Logging meinst Du?

Siehe Post #36
 
Booby schrieb:

Besser wäre Du verlinkst das Posting... :)

Korrekt, wenn man so etwas aufzeichnen will (nennt man allgemein "Telemetrie"), dann kann man das immer machen. Und als Anwender sollte man immer damit rechnen.

Ich sehe darin auch kein großes Problem. Und ich sehe sogar den Zweck für den Anbieter: Nur wenn ich weiß, wie meine App tatsächlich genutzt wird, wo die Anwender Probleme haben usw. kann ich meine App optimieren.

Wie ich schon die ganze Zeit schreibe, das Geschreie um die Screenshot-Funktion ist ein Sturm im Wasserglas, so lange die Daten nur zum Anbieter selbst gehen.

Aber in einem hast Du nicht Recht: Man muss bei Android die Berechtigung schon sehr sehr lange nicht mehr im Voraus vergeben. Genauer: Erst dann, wenn die App die Funktion auch anfordert. Und es ist auch so gemacht, dass es nicht mehr nervt, zumindest nicht mehr als notwendig. Genau aus dem von Dir genannten Grund.
 
Grestorn schrieb:
Wie ich schon die ganze Zeit schreibe, das Geschreie um die Screenshot-Funktion ist ein Sturm im Wasserglas, so lange die Daten nur zum Anbieter selbst gehen.
Naja bei einer Messaging-App wäre das fatal.
Da kann die Nachrichtenübertragung noch so verschlüsselt sein, wenn man die Tastatureinschläge und die Person zuordnen kann, ist der Benutzer gläsern.

P.S: Benutzeraktionen würde ich nicht als Telemetrie bezeichen
 
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Ob man einer Messenging App traut oder nicht, ist immer eine reine Vertrauenssache. Dass die Texte so verschlüsselt werden, dass der Anbieter sie nicht entschlüsseln kann, weißt Du ja auch nicht, Du glaubst es dem Anbieter nur - oder eben auch nicht.

Die Nutzung von Software ist immer eine reine Vertrauensfrage, weil man nie dahinter schauen kann.
Ergänzung ()

Booby schrieb:
Benutzeraktionen würde ich nicht als Telemetrie bezeichen

Doch, genau das ist es. Was genau wie in welcher Form wie oft genutzt wird.
 
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Grestorn schrieb:
Doch, genau das ist es. Was genau wie in welcher Form wie oft genutzt wird.
Ist vermutlich Haarspalterei, semantisch gesehen passt es aber nicht. Telemetrie nennt man die Beobachtung von z.B. Sensoren. Das ist eben mehrere Ebenen unter der eigentlichen Intention. Bei einem Video schaust du ja auf das Bildmaterial und nicht die Telemetrie des Bildsensors.
 
Ich weiß, was Telemetrie im Allgemeinen bedeutet. Im Softwarebereich wird es aber genau so angewendet.

Wenn man bei Windows 10 von "Telemetriedaten" spricht, dann ist es genau das. Statistische Werte, wie Windows benutzt wird.
 
Booby schrieb:
Bei Android geht das (dass die Berechtigung gegeben werden kann, macht das Missbrauchspotential größer). Und da bei Android die Berechtigungen im Voraus gegeben werden müssen, passiert es schnell, dass man genervt allem zustimmt.

Vielleicht solltest du dir doch mal Android anschauen!

Ist nämlich längst nicht mehr so, dass Permission im Voraus gegeben werden müssen - ab Android 6 müssen bestimmte Permission sogar expliziet vom Nutzer abgenickt werden - und dass, wenn diese Permission das erste mal verwendet werden. Das gilt auch für RECORD_AUDIO und WRITE_EXTERNAL_STORAGE - was du beides für Screenrecording brauchst.

Noch viel interessanter: Wie bereits geschrieben. Wenn eine App anfängt den Bildschirm aufzuzeichen bekommt der Nutzer ein Popup zu sehen. Das den Nutzer benachrichtigt, dass die App anfängt den Bildschrim aufzuzeichen und der Nutzer expliziet abnicken muss.

=> Heimlich funktioniert da nicht.

Booby schrieb:
Du hast dir etwas komplett zusammenhanglos rausgepickt und wunderst dich über die Reaktion.

Die Aussage "Android hat kein Sandboxing" ist schrecklich falsch - egal ob der Kontext - restlicher Post - richtig ist. Was er übrigens in der Tat war.

"Android bietet die Möglichkeit an, dass Apps in der Sandbox mit explizieter Zustimmung des Nutzers den Bildschirm aufnehmen" ist nun mal eine fundamental andere Aussage als "Android hat kein Sandboxing".

Brauchst dich da nicht zu wundern.
 
@Tuxgamer42 Warum braucht eine App die den Screen aufzeichnet Zugriff auf das Mikrofon und externen Speicher?

Davon abgesehen: "Aufzeichnung des Bildschirms" wird niemals Videos umfassen und nicht zwangsläufig Screenshots - es reicht auch, wenn die Interaktionen (Taps und Eingaben) des Nutzers aufgezeichnet werden.
Vergleichbar mit Demos in Quake-Engine-Spielen oder auch Vektorgrafiken.

Dafür gibt es garantiert keine Permission die abgenickt werden muss.


Glassbox besitzt übrigens die Möglichkeit Nutzereingaben von der Aufzeichnung auszunehmen und nur die reine Interaktion mit der App aufzuzeichnen.
Das Statement der Firma zu der aktuellen Aufregung finde ich persönlich sehr gut, verständlich und der Grund warum der Dienst überhaupt existiert ist damit sehr gut nachvollziehbar.
 
HiA
Grestorn schrieb:
Ob man einer Messenging App traut oder nicht, ist immer eine reine Vertrauenssache. Dass die Texte so verschlüsselt werden, dass der Anbieter sie nicht entschlüsseln kann, weißt Du ja auch nicht, Du glaubst es dem Anbieter nur - oder eben auch nicht.

Die Nutzung von Software ist immer eine reine Vertrauensfrage, weil man nie dahinter schauen kann.
Ergänzung ()



Doch, genau das ist es. Was genau wie in welcher Form wie oft genutzt wird.
Hi

Also hast Du z.b kein Problem damit, wenn jemand neben Dir steht und zu sieht, wie Du Deine App bedienst?

Schlicht und ergreifend ist das nichts anderes.

Für mich macht das sehr wohl einen Unterschied ob Telemetriedaten z.b für Performanceoptimierung angefertigt werden oder Screenshots für das Nutzerverhalten.

Das sind 2 Paar Schuhe.

Gruss Labberlippe
 
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iSight2TheBlind schrieb:
Warum braucht eine App die den Screen aufzeichnet Zugriff auf das Mikrofon und externen Speicher?
Weil das so festgelegt wurde?

Wahrscheinlich wollte man einfach keine extra Permission einführen und hat sich gedacht: Nehmen wir eben RECORD_AUDIO. Und WRITE_EXTERNAL_STORAGE ist klar - die aufgenommenen Daten landen ja im Speicher.

iSight2TheBlind schrieb:
Davon abgesehen: "Aufzeichnung des Bildschirms" wird niemals Videos umfassen und nicht zwangsläufig Screenshots - es reicht auch, wenn die Interaktionen (Taps und Eingaben) des Nutzers aufgezeichnet werden.
Vergleichbar mit Demos in Quake-Engine-Spielen oder auch Vektorgrafiken.

Schon klar - wenn du deine eigene App aufzeichnen willst. War vielleicht durch den Dialog nicht mehr genau ersichtlich, aber mein Beitrag bezog sich darauf, was du machen musst um andere Apps aufzeichen zu können.
 
Labberlippe schrieb:
Also hast Du z.b kein Problem damit, wenn jemand neben Dir steht und zu sieht, wie Du Deine App bedienst?

Ich muss immer damit rechnen, wenn ich eine App bediene. Denn nichts und niemand hindert den Betreiber einer App alles aufzuzeichnen, was Du innerhalb der App machst.

Ist das neu für Dich? Dann warst Du nicht ausreichend informiert.

Das ist grundsätzlich auch auf dem PC genau so. Nur dass es da noch krasser ist, denn da gibt das OS noch nicht mal Grenzen zwischen den Programmen vor. Jedes Programm kann alles aufzeichnen was Du macht, auch wenn es in einem anderen Programm erfolgt.

Das Mantra, das ich immer wiederhole ist: Die Anwendung von Software basiert auf Vertrauen. Traust Du dem Anbieter, dann nutze die SW. Tust Du es nicht, dann lass es tunlichst bleiben.

Dass ein Anbieter die Nutzung seiner eigenen App per Telemetriedaten tracked finde ich persönlich in den meisten Fällen unkritisch. Denn bei allen Apps, wo das die Privatsphäre verletzten würde (Banking App, Messenging- oder Dating App etc.) ist die Natur der App sowieso dergestalt, dass ich dem Anbieter meine Privatsphäre ohnehin bereits ausgeliefert habe.

Der Betreiber einer Banking App hat immer die Möglichkeit, meine Bankdaten zu tracken, wenn er die kriminelle Energie dazu aufbringt - wenn ich das trotzdem nutze, dann weil ich darauf vertraue, dass der App-Anbieter das nicht macht (z.B. weil es eh die Bank ist).

Der Betreiber einer Dating-App weiß ohnehin alles über mich. Was ich da reinschreibe, habe ich bereits der Öffentlichkeit preis gegeben. Wenn ich das tue, dann muss ich mir dessen bewusst sein, und darf mich nicht darüber aufregen, dass der Betreiber alles über mich weiß oder die Nutzung seiner App "tracked".

Also: Augen auf bei der Softwarenutzung. Und nicht hinterher empört sein, wenn die Nutzung einer App nicht privat ist.
 
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Das ist alles vollkommen richtig. Jetzt braucht es nur noch bei etwa 95% der Techniknutzer ein entsprechendes Verständnis dafür.
 
Und einen unübersehbaren Passus im Manual und alles per opt-in.
 
In welchem Manual? Und auch ein opt-in setzt Vertrauen voraus. Es ändert nichts. Gar nichts.

In jeder Nutzungsbedingung von Apps, die einen Online-Dienst anbieten, steht, dass der Anbieter die Daten, die Du in seine App eingibst, verarbeiten darf.
 
opt-in ändert es gewaltig. Denn dann kümmert es mich nicht, weil ich es (wahrscheinlich) nie aktivieren werde.

Eben, und weil die keiner liest, gehört sowas ins Manual. Wenn es dies nicht gibt, muss es erstellt werden - von mir aus mit einem einzigen Eintrag -> siehe oben.
 
Betrachte das Installieren der App als Opt-In. Nur reine offline-Apps (also die ihre Funktion ohne Netzverbindung einschränkungsfrei erfüllen können) wären prinzipiell in der Lage ein solches Opt-In anzubieten.
 
Betrachte Du es als solches, wenn Du magst. Ich mache das nicht.
Ich kann auch online Apps schreiben, in denen opt-ins zu aktivieren sind.
 
Und was genau soll das Opt-In aussagen? Dass die Daten, die Du eingibst, verarbeitet werden dürfen? Und was soll passieren, wenn man das ausschaltet? Die App funktioniert nicht mehr?
 
Die Frage ist, was passiert, wenn man eine Funktion per opt-in aktiviert. Nicht umgekehrt.
Dann muss im Manual genau stehen was dann passiert, sodass auch der unbedarfte User sofort sieht, was dieser Schalter bedeutet.
Wer sagt denn eigentlich, dass alle Apps nicht mehr funktionieren müssen, wenn der Entwickler oder Auftraggeber nicht an persönliche Daten kommt?
 
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