Pager explodieren - Wie soll das technisch gehen?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Micha- schrieb:
Dann bin ich etwas beruhigt, das man nicht alle Handys zu ferngezündeten Bomben umwandeln kann.
Braucht man auch gar nicht. Kann dich auch treffen, wenn du gerade im Supermarkt einkaufst, und Pager/Handy des Typen vor dir in der Schlange gehen in die Luft. Oder du bist mit dem Auto unterwegs, und ein entgegenkommender Fahrer verliert "explosiv" die Kontrolle ...

Ich hab das Gefühl, hier wurde echt eine Büchse der Pandora geöffnet.
 
Ich wohn ja nicht im Libanon.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skaiy und leboef
Man kann aber davon ausgehen, dass sich so ein Vorfall nicht wiederholen wird. Zukünftig werden die jeweiligen Militärs ihre eingesetzten Geräte eingehender untersuchen. Ich gehe davon aus, dass man mit einem Röntgenbild die Sprengladungen hätte entdecken können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: lordZ
Skysurfa schrieb:
Ich gehe davon aus, dass man mit einem Röntgenbild die Sprengladungen hätte entdecken können.
Ein Sprengstoffspürhund wäre vermutlich deutlich schneller darin, eine große Ladung zu prüfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Whetstone und knoxxi
SuperHeinz schrieb:
Da werden die Verantwortlichen, die diese Pader besorgt und verteilt haben, nun ein paar Fragen beantworten müssen. Das kann allenfalls eine grenzenlose Schlamperei seitens der Beschaffungskader gewesen sein.
Nein, israelische Agenten könnten am Flughafen eine Kiste mit originalen Teilen abgefangen, und durch manipulierte ersetzt haben. Es ist denen sogar zuzutrauen, dass sie die Seriennummern der Geräte gefälscht haben, damit man die Lieferkette nicht korrekt nach Israel zurückverfolgen kann.
 
Wie soll das gehen? Es müssen es mehrere Tausend Pager gewesen sein. Die fängt man nicht mal kurz ab und ersetzt diese durch manipulierte Geräte mit identischen, gefälschten Gerätenummern und das alles vermutlich innerhalb weniger Stunden. Das geht allenfalls, wenn Leute über längere Zeit sträflich sorglos waren.

Denn man sollte nicht außer Acht lassen, dass hier vermutlich Lithium-Ionen-Akkus verbaut waren und dass man diese eventuell ohne Bombenzusatz zur Explosion bringen kann. Zum Beispiel durch eine Tiefentladung, bei fehlendem oder manipuliertem Abschaltschutz. Ich würde mal in dieser Richtung nach der Ursache suchen.
 
Azghul0815 schrieb:
Wie ich allerdings technisch via Funk den Akku überladen kann, ist mir eben nicht ganz klar.
Gar nicht.

Es wurde vermutlich in einer Monate andauernden Operation tausende Pager modifiziert, in dem wenige Gramm Sprengstoff eingebracht wurden. Auf Grund der üblichen Tragesituation, Gürtel oder Hosentasche, richten wenige Gramm verheerenden Schaden an.

In vielen veröffentlichten Videos sieht man Detonationen und nicht das durchgehen eines Akku.

Das ist nichts aus einer Hinterhofwerkstatt und ein Wochenenddjob. Das setzt monatelange Arbeit voraus unter Einbringung in die Logistikkette.

Ich zitiere meinen Post einfach mal aus einem anderen Thema dazu.
 
SuperHeinz schrieb:
Es müssen es mehrere Tausend Pager gewesen sein. Die fängt man nicht mal kurz ab
Die werden nicht 1000 einzelne Sendungen manipuliert haben, sondern 1 Palette.
SuperHeinz schrieb:
Denn man sollte nicht außer Acht lassen, dass hier vermutlich Lithium-Ionen-Akkus verbaut waren
Es sollen wohl Akkus im AA Format sein. Die gehen nicht so hoch.
https://www.gapollo.com.tw/rugged-pager-ar924/

Ich halte die Sprengstoff Theorie mittlerweile für plausibel.
 
SuperHeinz schrieb:
Wie soll das gehen? Es müssen es mehrere Tausend Pager gewesen sein. Die fängt man nicht mal kurz ab und ersetzt diese durch manipulierte Geräte mit identischen, gefälschten Gerätenummern und das alles vermutlich innerhalb weniger Stunden...
Neee. Man gründet eine Tarnfirma, die völlig unauffällig irgendwelchen Im- und Export-Geschäften nachgeht, schafft sich einen soliden Ruf, und sogar vermeintliche Freunde in der "Zielgruppe" ...

Dazu braucht es nicht mal den Mossad, sogar der BND bekommt sowas hin (Stichwort Crypto-AG)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: s1ave77
ropf schrieb:
(Stichwort Crypto-AG)
Der war mal kongenial :).
Ergänzung ()

Laut NYT eine israelische Aktion. Gibt zwar kein Statement (wie immer), aber die Indizien sind selbstredend ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Akkus sind nicht explodiert, da war Sprengstoff eingebracht worden. Die Dinger kommen ja aus Fernost und das meist per Schiff, da sind Wochen/Monate Zeit um eine Ladung zu manipulieren, wie das jedoch exakt abgelaufen ist werden wir vermutlich sowieso nie erfahren und wenn dann erst in Jahre/Jahrzehnten wenn XY Agent dazu mal was rausplaudert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Whetstone
Die Pager kamen wohl nicht aus Fernost, sondern wurden von einem Franchise-Unternehmen in Ungarn hergestellt. Darüber hinaus ist jetzt die Rede davon, dass diese Lieferung unterwegs gekapert wurde und die einzelnen Pager, mit etwa 25 -50 g Sprengstoff versehen, danach weiterbefördert wurden.

Allerdings, wie soll das gehen, dass etwa 5000 Pager in so einer kurzen Zeit aus der Verpackung entnommen, geöffnet, mit dem Sprengstoff versehen, geschlossen und wieder eingepackt wurden? Wie viele Leute müssen daran beteiligt gewesen sein? Das ergibt doch keinerlei Sinn.

Das tut es nur, wenn diese Aktion bereits viel früher begonnen hat. Und wenn dann die Lieferung dieser Geräte an die Hisbollah von dieser Organisation zum Beispiel als preisliches Schnäppchen begriffen worden wäre. So wie von einem Anbieter von Restposten. Gestern bestellt und heute geliefert, nach Monaten im Lager.

Wie bereits gesagt, ich würde den verantwortlichen Kadern der Hisbollah paar sehr unliebsame Fragen stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: coxon
Und vor allem, dass es niemandem auffällt bei so vielen Pagern.

Das kenne ich zum Beispiel von der lokalen Feuerwehr, da gibt es bei insgesamt 30 Leuten schonmal mindestens 3 Nerds die die Dinger zerlegen und sich das genau anschauen, welche Hardwareversion sie haben und was es für Tweaks gibt.

Also dass es bei Tausenden Geräten niemandem auffällt. Es muss ja nicht nur der Sprengstoff perfekt versteckt sein, sondern auch irgendwie die Hardware für die Zündvorrichtung angepasst sein. Sehr, sehr, sehr merkwürdig.

In Zukunft wird sowas aber wohl doppelt und dreifach geprüft werden von allen Behörden und auch Terroristen.
 
Skysurfa schrieb:
Man kann aber davon ausgehen, dass sich so ein Vorfall nicht wiederholen wird. Zukünftig werden die jeweiligen Militärs ihre eingesetzten Geräte eingehender untersuchen.
Och, lass genug Zeit vergehen, dann kann das auch wiederholt werden.
Ist ja nicht das erste Mal das aehnliche Taktiken verwendet wurden, wenn auch nicht in einem derartigen Ausmass.
Und wenn die Manipulateure nicht komplett inkompetent waren, findet man das mit einfachem Roentgen nicht. Dann ist halt die Batterie ein bisschen groesser als sonst. Zusaetzliche Draehte von der Batterie zur Elektronik sind auch nicht ungewoehnlich, zB fuer Temperatursensoren. Solange du kein unmanipuliertes Geraet zum Vergleich hast, ist es schwierig sowas zu erkennen.

Man muesste schon in echt reinschauen.

SuperHeinz schrieb:
Allerdings, wie soll das gehen, dass etwa 5000 Pager in so einer kurzen Zeit aus der Verpackung entnommen, geöffnet, mit dem Sprengstoff versehen, geschlossen und wieder eingepackt wurden? Wie viele Leute müssen daran beteiligt gewesen sein?
Ich hab keine Ahnung welche Lieferwege die Hisbolla so erwarten kann, bzw. generell wielange es dauert Elektronik in den Libanon zu liefern. Aber ein paar Tage Verzoegerung duerften kaum auffallen.
Und mit genug Manpower dauert es auch nicht lange 5000 Geraete zu manipulieren, das kann man ja wunderbar parallelisieren.

SuperHeinz schrieb:
Denn man sollte nicht außer Acht lassen, dass hier vermutlich Lithium-Ionen-Akkus verbaut waren und dass man diese eventuell ohne Bombenzusatz zur Explosion bringen kann. Zum Beispiel durch eine Tiefentladung, bei fehlendem oder manipuliertem Abschaltschutz.
Aber nicht mit dem Aequivalent von ~25 Gramm Spengstoff.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Whetstone
Nee, war meiner Meinung nach anders strukturiert. So Gier frisst Hirn. Sprich: die Geräte wurden vor Monaten bereits in Ungarn hergestellt, dort getarnt gekauft und irgendwo entsprechend manipuliert. Dann über verschlungene Wege an eine Scheinfirma exportiert und den identifizierten Einkäufern der Hisbollah als Schnäppchen präsentiert. Eine monatelange umfangreiche Operation, aber mit nur wenigen Eingeweihten.

Nach dem Einschalten erfolgte zu gegebener Zeit jetzt ein entsprechendes Funksignal zur Selbstzerstörung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ropf
Hier ist nicht das PuG.

Es war eine technische Frage. Wenn ihr über das darunterliegende PuG Thema diskutieren wollt, wisst ihr ja wo lang.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ropf, Araska, rallyco und 2 andere
SuperHeinz schrieb:
Allerdings, wie soll das gehen, dass etwa 5000 Pager in so einer kurzen Zeit aus der Verpackung entnommen, geöffnet, mit dem Sprengstoff versehen, geschlossen und wieder eingepackt wurden? Wie viele Leute müssen daran beteiligt gewesen sein? Das ergibt doch keinerlei Sinn.
Das werden wir wie gesagt wohl nie oder erst in vielen Jahren erfahren, der Mossad ist eine oder vielleicht sogar die effizienteste Organisation im Bereich der Auslandsspionage, da arbeiten Leute mit Kompetenzen und Ressourcen die wir uns halt so nicht vorstellen können.

Vorallem müssen tausende Pager ja auch völlig perfekt nach der Installation des Sprengsatzes wieder zusammengesetzt worden sein, die Lieferverzögerung nicht zu ausgedehnt und so vieles mehr. Diese Koordination und Prozessplanung ist schon enorm beeindruckend - ich seh schon die Netflix Doku kommen.
 
Ich finde die Diskussion hier tatsächlich sehr amüsant wenn ich sowas lese:
Ayo34 schrieb:
Das müssen Sprengsätze
Ich weiß nicht was für ein Verständniss du von Physik und Technologie hast, aber diese uralten Pager können gehackt und derart manipuliert werden, dass sie wie Sprengsätze funktionieren. Überleg doch mal, wenn man mit Stuxnet ganze Urananlagen manipulieren kann, was dann ein findiger Ingeneur mit entsprechender Hilfe bei so alter Hardware erreichen kann. Und wenn du nicht weißt, dass Batterien und Akkus verdammt viel Energie enthalten und noch nie einen Dampferakku gesehen hast der in die Luft flog, dann würde ich dir raten, deinen Horizont mal etwas zu erweitern.
 
coxon schrieb:
aber diese uralten Pager können gehackt und derart manipuliert werden, dass sie wie Sprengsätze funktionieren
Haha, genau.
Wozu überhaupt C4 Sprengstoff, wenn man alte Batterien umprogrammieren kann :stacheln:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FCK_PTN, PriestFan, florian. und 5 andere
coxon schrieb:
Ich weiß nicht was für ein Verständniss du von Physik und Technologie hast, aber diese uralten Pager können gehackt und derart manipuliert werden, dass sie wie Sprengsätze funktionieren.
Nein, können Sie definitiv nicht. Kein Akku explodiert so, wie auf den zig Videos zu sehen, nicht mal Lithium Akkus sind dazu in der Form in der Lage. Selbst wenn es so wäre, dass man die Akkus gezielt so sprengen könnte, dann muss immer noch eine physische Manipulation stattfinden, die einen Zünder integriert. Ein normaler Pager besitzt nichts, was "gehackt" werden könnte um dann der Batterie einen Schaden zu zu fügen, dass sie sich entzünden/explodieren würde.

Da frage ich mich eher, auf welches Verständnis von Physik und Technologie deine Annahme fußt...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FCK_PTN, Whetstone, Micha- und 2 andere
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben