Papas unter sich

Bei uns ist es so - Klasse 2. 4h Stunden Unterricht mit Mathe, Deutsch sowie Sachunterricht. Mittagessen nur wer in den Hort geht. Ansonsten herrscht strikte Trennung zwischen den Klassen - unterschiedliche Schuleinlasszeiten sowie Hofpause.

Meine Tochter hat sich wieder sehr auf die Schule, Lehrer und Freunde gefreut.
 
Boah, ich mußte mich vorhin echt beherrschen, um der Mathelehrerin nicht an den Hals zu hauen.
12 Wochen Lockdown. Die Kinder dürfen am ersten Tag endlich wieder in die Schule und werden morgens beim Eintritt schon gegängelt.
Heute mittag beim abholen wuseln hunderte Kinder aufm Schulhof rum, aber man wird als Vater vom Personal keines Blickes gewürdigt, wenn man sein Kind sucht. OK, also zum Klassensaal, wo sie auch noch war.
Abfälliger Blick der Mathelehrerin. "Ist irgendwas nicht in Ordnung?"
"Nö, alles gut, hab bloß meine Tochter draußen nicht gefunden..."
"ACHSO! NORAMALERWEISE!!! BITTEN!!! wir die Eltern ja, draußen zu warten!!!"
"Ahja, und aktuell ist normalerweise? Und deswegen muß man mich so saudumm von der Seite anmachen?"

Echt jetzt, die Tusse ist trotz Coronaparanoia für mich für alle Zeiten erledigt. Sowas geht auch in normalem Ton!
 
Tja, bei uns: In der Schule Maskenpflicht, soziale Distanzierung, kleine Gruppen etc. Kaum Unterricht. Alles recht streng. Sobald der Hort nachmittags beginnt, sind alle zusammen, keinen juckt das Abstandsgebot etc. Hort, in einem Elternbrief: Leider läge es außerhalb ihrer Möglichkeiten, spielende Kinder in Kleingruppen, so zu beaufsichtigen, dass sie nie zusammen kommen usf. Außerdem seien die Kinder so froh, sich zu sehen, da werden man erstmal keine Hausaufgabenbetreuung mehr anbieten. (Subtextg: Dürfen die Eltern dann nach Abholen mit Kindern machen, die sich stundenlang verausgabt haben.) Sprich: Den Aufstand, den die Schule morgens macht, kann sie sich sparen, wenn mittags alle Kinder im kommunalen Hort gemeinsam Halligalli machen. (Generell sprechen Schule und Hort nicht miteinander ... ganz toll.)

Wir hatten allerdings Glück mit dem Klassenlehrer, der sich wirklich gut für den Grundschulbereich kümmerte, klar, es gab keine digitalen Angebote (aber das will ich in der 3. Klasse auch nicht) und die Schulleitung versagte völlig, hat wohl in 10 Wochen ausschließlich ... ja was ... ? Nichts gemacht, vermute ich. Jedenfalls war sie von den "Öffnungen" so überrascht, dass man erstmal noch 2 Wochen Konzepte entwickeln musste. In 12 Wochen kam ein Brief (docx per Mail und im Duktus eines weinerlichen Schwachkopfes, "wir vermissen euch", geschrieben) von der Schulleitung und ein Brief vom Schulamt, der mich ebenfalls zweifeln lässt, ob man dort geistig gesunde Menschen beschäftigt. Zumindest keine intelligenten.

Ich kenne aber auch Fälle, wo die Klassenlehrerin der Parallelklasse den Lockdown über Null erreichbar war, nichts tat, keinerlei Aufgaben verteilte oder korrigierte und sich darauf berief, dass sie ihre beiden Kinder beschulen müsste ... . Was die Eltern ihrer Klasse taten, die arbeiteten (teils eben nicht in Heimarbeit) und ihre Kinder beschulten, das war ihr wohl scheißegal.

Noch schöner empfand ich das Verhalten der Stadt ggü den Kindergärten. So fragte unser Kindergarten, ob man das städtische Grundstück (Wiese, eingezäunt) nebenan (derzeit brach liegend, gehörte aber vor 6 Monaten noch zur kathl. Gemeinde, die den Kindergarten trägt, ev. ein paar Wochen bis zu den Fernen nutzen könne, um die Kinder räumlich etwas separater zu beaufsichtigen und die Gruppen zu trennen. Keine Antwort. Auch auf Elternfragen, warum die Stadt städt. Einrichtungen wie Sitzungssäale (die man eh nicht nutzen kann derzeit) nicht nutze, um dort temporär Klassen zu unterrichten, deren Räume zu klein seien, keine Antwort. Man nennt sich hier familienfreundlich.
 
Also uns Eltern wurde mehrfach kommuniziert, dass das Schulgebäude (eventuell auch das gesamte Schulgelände) nicht betreten werden darf. Es wundert mich ein wenig, dass "hunderte" Kinder draussen wuselten. Denn auch hier sind anhand der Hygienemaßnahmen gestaffelte Endzeiten für den Unterricht vorgesehen. Das ist nun für NRW und unsere Schule so. Bei uns gibt es auch Nachmittagsbetreuung in nicht gemischten Gruppen. Die Stadt Essen hat die zB. komplett gestrichen...
Was erwartest du eigentlich von Lehrern? Die haben auch von Berufswegen immer recht. Die stehen bei mir mit Gebrauchtwagenhändlern und Rechtsanwälten auf einer Stufe. Da wird man als erwachsener Vater auch mal gerne belehrt. Vielleicht ist die Gute ja auch nach zwölf Wochen Freizeit schon am ersten Tag überarbeitet. Sind ja schließlich ganze 10 Arbeitstage bis zum den nächsten sechs freien Wochen...

Schlimmer finde ich die Frechheiten im Kindergarten. Da die maximale Betreuungszeit auf 35h reduziert wurde hat man auch die Öffnungszeiten angepasst. So ist bei uns um 15 Uhr Ende. Das bedeutet wenn ich abholen muss darf ich um 14 Uhr die Arbeit verlassen.

Klar, kann man sagen, dass man froh sein soll, dass die Einrichtungen wieder aufhaben. Wenn man aber aus dem Privileg der Notbetreuung kommt ist das ein Rückschritt... Denn die Notbetreuung wurde abgeschafft. Alle Helden aus systemrelevanten Berufen dürfen wieder ins dritte und vierte Glied zurücktreten.
 
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Bei uns wurde ungefähr nix kommuniziert. Es gab 1x pro Woche ein Arbeitsblatt, mit dem wir als Eltern allein gelassen wurden. Und dafür darf ich mich jetzt so blöd anmachen lassen?
Das Lehrpersonal sitzt da auf einem sehr hohen Roß, von dem man bekanntlich tief fallen kann... :rolleyes:
 
strempe schrieb:
Klar, kann man sagen, dass man froh sein soll, dass die Einrichtungen wieder aufhaben. Wenn man aber aus dem Privileg der Notbetreuung kommt ist das ein Rückschritt... Denn die Notbetreuung wurde abgeschafft. Alle Helden aus systemrelevanten Berufen dürfen wieder ins dritte und vierte Glied zurücktreten.

Meine Frau und ich dürfen unsere 2jährigen Jungs seit 14 Wochen zu Hause betreuen (zuerst krank, dann Krippe zu), trotz dass meine Frau in einem systemrelevanten Beruf arbeitet. Unsere Krippe war voll, bevor sie die Bescheinigung hatte. Und vor Ende Juni ist hier nix mit Betreuung in BaWü. Von daher: ja, mein Mitleid hast du nicht ;) Oder nur ein bisschen... ach, ist für alle kacke, vor allem die Kinder. Unsere haben wenigstens noch sich gegenseitig.
Wir haben mittlerweile gegen den Bescheid bei der Stadt Einspruch eingelegt und uns auch an das Kultusministerium, sowie die versch. Bürgermeister gewandt. Nicht das es etwas bringen würde, aber so hat man wenigstens das Gefühl alles getan zu haben.
 
Ich wollte ja auch gar kein Mitleid erhaschen. Nicht umsonst habe ich das Wort Privileg genutzt ;)
Klar, ist das mies für alle und man fühlt sich schon recht alleine gelassen.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass unsere beiden (7 und 3) näher aneinender gerückt sind. Sie verstehen sich besser als vorher.
 
Es ist schon echt armselig, wie unterschiedlich die Erfahrungen, insbesondere in der Grundschule, sind. Es kann und darf nicht passieren, dass Grundschullehrer nicht in der Lage sind, das einfachste an Material zur Verfügung zu stellen. Das macht mich schlichtweg wütend.
 
Jupp. So schlimm war es bei uns auch nicht, wir haben aber das Privileg, dass wir a) nicht blöde sind, b) ich seit Wochen 100% daheim arbeite (na ja, volle Leistung wohl nicht, jedenfalls nicht tagsüber) und auch meine Frau ihre Arbeitszeit einteilen kann. Wenngleich ich schon manchmal dachte, wozu eigentlich noch Schulpflicht, wenn es der Schulverwaltung oder dem Ministerium offenkundig so scheißegal (sorry) ist, dass man in 10 Wochen nicht mal ein verbindliches Konzept entwickelt oder für Rechtsverbindlichkeit in Sachen IT sorgt. Für jeden, wiederum sorry, Bundesliga-Scheiß wurden Konzepte entwickelt. Als in unserem Bundesland das Kabinett die vorsichtige Rückkehr an die Schule beschloss, war jedoch Frau Bildungsministerin so überrascht, dass man erst man eine Woche über ein Konzept nachdenken musste. Da kriege ich einen dicken Hals, denn der Lockdown war da bereits knapp 10 Wochen alt.

Die Lehrer wurden auch völlig alleine gelassen (mit dem Erfolg, dass nun völlig irrsinnige Datenschutzbeauftragte, Lehrer abmahnen, die mit den Eltern per WhatsApp Hausaufgaben betreut haben). Kaum EDV-Unterstützung, keine Initiative zB in Deutschland, DSGVO-konforme Kollaborationsplattformen in Landeshand anzugehen, Server zu mieten, Hardware zu verteilen (ja, meintetwegen mit einer flotten Gesetzesänderung, um Vergaberichtlinien kurzfristig zu vereinfachen.) Nix. Und was mich wahnsinnig ärgert ist der Unwillen mancher Lehrer, Schulleiter, Bürgermeister, sich auf neue Dinge einzulassen, zu lernen, kreativ zu werden. Als Elternvertreter an einer Schule sah man sehr deutlich die qualitativen Unterschiede zwischen den Lehrern. Und als das Land sagte, nun müssten die Kommunen eigenverantwortlich entscheiden: Werden die Kita aufgemacht? Da sagte die Kommune doch: Hey, wir haben keine Order von oben, wir machen erstmal nix bzw. weiter wie bisher (ist auch saubequem, gell).

Natürlich gibt es aber auch sehr viele Kinder, für die waren das 12 Wochen Netflix & Disney+. Verlorenes Leben. Die haben halt Pech. Aber das hat hier gute Tradition, denke ich.
 
strempe schrieb:
Vielleicht ist die Gute ja auch nach zwölf Wochen Freizeit
Das ist mein Highlight. Ich weiß ja nicht, wie die betroffene Lehrerin ihre Kommunikation mit den Schülern aufrecht erhalten hat. Aber ich kann dir bestätigen, dass ein großer Teil der Lehrkräfte in der Zeit mehr zu tun hatte als sonst. Hier mal Infos aus Niedersachsen.
1. Alle Schüler inkl. Eltern sollten jede telefonisch kontaktiert werden (bei 25+ Schülern kannst du dir ausrechnen, wie lange allein dies dauert, wenn die schnellen Anrufe innerhalb von 10 Minuten erledigt waren.)
2. Das gesamte Material, welches für den Präsenzunterricht gedacht ist/war, konnte nicht genutzt werden, da die Tonspur fehlt, um den Schülern weitere Erklärungen zu vermitteln -> also neu machen. ALLES!
3. Den Schülern wurden die Materialien in einen Tool online zur Verfügung gestellt. Die erledigten Aufgaben sollten dort weider hochgeladen werden. Nachverfolgung und qualitative Kontrolle der Lösungen sollte durch den Lehrer erfolgen. Also jeden Tag kontrollieren, anstatt der sonstigen Tests/Arbeiten.
4. Seit dem die Schule gestartet ist, verläuft die Unterrichtsplanung anstatt für eine Stunde nun für drei. Man ja die Schüler vor Ort, die Schüler zu Hause (wöchentlicher Wechsel) und die permanent abwesenden Schüler (Risikogruppe) mit Material und Inhalt zu versorgen. Die Arbeit hat sich seit dem also fast verdreifacht.

Aber lebe du mal schön mit deiner Einstellung von zwölf Wochen Freizeit weiter. Zumal wir hier noch einen drei-jährigen hatten, der nicht in die KiTa darf, weil Lehrer ja nicht systemrelevant sind, obwohl die Schüler betreut werden sollen...

Die Aussagen zur Politik und deren Versagen teile ich uneingeschränkt und könnte noch weiter ergänzen..
 
@mx- Das ist sehr stark von Schul(form) und persönlichem Willen der Lehrkräfte abhängig gewesen. Klar, vermutlich hat die überwiegende Anzahl der Lehrkräfte sich den Arsch abgearbeitet, kann durchaus sein. Im Zweifel & auf dem Land, ganz sicher. Bei weiterführenden Schulen wird die Zahl und die Arbeitsintensität höher gewesen sein. Aber es gab leider auch zu viele Fälle, in denen das von dir beschriebene die Ausnahme war (kommt auch auf das Bundesland an). Gerade an Grundschulen lag und liegt sehr viel im Argen. Ganz ehrlich: Was wir in den letzten Wochen als Familie (und Elternvertreter) erlebt haben, hat (ich komme aus einem Lehrerhaushalt, ich kann ganz gut einschätzen, dass man -- außerhalb versiffter Städte, wo man teils nicht mal verbeamtet wird und vor allem gestörte Kinder beschulen muss -- immer noch ganz gut lebt als Lehrer), hat mein Vertrauen in die Institution Schule nachhaltig zerstört. Wobei vor allem die Leitungsebene krass versagt hat. Und ja, es gab (Fach-)Lehrer (zB Musik, Religion), von denen habe ich seit März bis heute genau nichts gehört. Und anderen Eltern geht es genauso. Niemand von uns weiß, was die machen. (Der Klassenlehrer hingegen, der ist superfleißig ab und schickte sogar seine Kinder rum, um Aufgabenblätter zu verteilen.)

Noch ein Schmankerl gefällig? Lehrer mussten bei uns anfangs der Aussetzung der Beschulung in die Schule, Präsenzpflicht, keine Ahnung, ob das Direktive des Ministeriums war oder der Schulleitung. Aber natürlich war das Lehrerzimmer zu klein (Abstandsgebot). Also hockten sie in den Klassenräumen. WLAN gibt es dort nicht, weil die Kommune, der die Liegenschaft gehört, dies als ein "Risiko" sieht. Ergo: man hat nicht arbeiten können und musste die IT-Vorbereitung abends daheim machen. Aber ('brauchbare Illegalität' nannte Niklas Luhmann dies) um von Seiten des Rektorats ein paar Repeater oder so aufzustellen, war man wohl zu geizig, zu faul oder schlicht zu blöde.

Ach so: Wenn eine studierte Lehrkraft meint, auch nach 8-10 Wochen nicht in der Lage sein zu müssen, Skype oder wasimmer bedienen zu können, weil zu kompliziert, dann hat sie m. E. nichts im dem Job verloren, sondern sollte nur noch einfache manuelle Tätigkeiten ausführen.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, hierzu:
Der telefonische Kontakt lief bei uns über Telefonketten. Klassenlehrerin rief bei dem/der ersten SchülerIn im Alphabet an mit der Bitte, alphateisch weiterzugeben. :rolleyes:
So kann man sich das natürlich auch einfach und zeitsparend machen. Und muß sich dann nicht wundern, wenn bei Z nur noch die Hälfte der Infos verfälscht ankommt. Stille Post...

Überforderte Lehrkräfte und Schulleitungen sowie vorgesetzte Dienststellen: Aber sowas von. Die haben zu 99% NULL Plan.
Ein Konzept für digitalen Unterricht gibt es immer noch nicht. Obwohl es die Plattformen dafür gäbe und man sie nur nutzen müßte.

12 Wochen Freizeit: Unsere Tochter sah das so! Und WIR hatten den täglichen Kampf, sie dazu zu motivieren, ihre Schulaufgaben zu machen, die es wie gesagt 1x wöchentlich als PDF per eMail gab.
Dafür gibts ja dann jetzt 300€ Bonus von Stiefvater Staat, mit denen umgerechnet kein ganzer Arbeitstag bezahlt ist. DANKE!
Das Monatsgehalt eines Lehrers wäre in etwa angemessen...

Zur Präsenzpflicht hatte ich ja oben schonmal was geschrieben.

Und wenn eine studierte Lehrkraft meint, nach 12 Woche ohne Unterstützung ihrerseits mich dumm anmachen zu müssen, weil ich es gewagt habe, das Schulgebäude zu betreten, dann muß sie damit rechnen, daß ich einerseits rhetorisch überlegen reagiere und mich andererseits bei der Klassenlehrerin darüber beschwere. Bin gespannt, wie sie Sache weitergeht.

Ich hab meiner Tochter heute morgen gesagt, daß sie einfach Richtung Bushaltestelle gehen soll und ich dann da bin. Kommt auch nur ein Wort von der Nachmittagsbetreueung, gibts meinerseits richtig Ärger.
Ich finds sowieso völlig lächerlich, daß Schulleitung und Nachmittagsbetreuung nicht miteinander kommunizieren. Ist bei normalem Betrieb das Kind bspw krank, muß man BEIDE informieren.

Und bevor mir jetzt jmd mit Datenschutz kommt: Ich BIN zertifizierter Datenschutzbeauftragter! Man KÖNNTE das DSGVO und BDSG-neu konform gestalten. Man müßte nur wollen und es in kundige Hände geben.
 
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Hehe. Die 300 EUR pro Kind werden mir und meiner Frau bei der nächsten Steuererklärung eh wieder abgezogen. Finde ich absolut gerecht: Wir haben unsere Kinder sauber & mit Anstrengung durch die schullose Zeit gebracht, gelernt haben alle etwas (auch wenn es mitunter schmerzhaft war). Da ist es nur richtig, auch noch die läppischen 300 EUR nicht zu kriegen. Bei uns bestünde ja auch die Gefahr, dass wir sie in die Kinder investieren, damit schöne Bücher kaufen und nicht einfach versaufen ... . Das geht gar nicht. :kotz:
 
lord-of-fire schrieb:
Dafür gibts ja dann jetzt 300€ Bonus von Stiefvater Staat, mit denen umgerechnet kein ganzer Arbeitstag bezahlt ist. DANKE!

Würd ich gerne freiwillig drauf verzichten. Wird dann im nächsten Jahr vom Kinderfreibetrag abgezogen. In voller Höhe... Müssen wir also versteckt zurück zahlen. Der Laschet wollte das hier sogar auf 600€ pro Kind hochjubeln. Scheint nichts draus geworden zu sein. Da würden einige ja fast in die Gefahr laufen Steuern nachzahlen zu müssen...
 
Ungefähr darauf wollte ich ja raus. Die drei Kröten können sie sich dahin schieben, wo keine Sonne hin scheint und es lustig riecht.
Wir mußten - wie wohl die meisten von euch - neben der üblichen Arbeit (in unserem Fall meine Frau im Home Office und ich als Selbständiger mehr oder weniger permanent unterwegs...) eben auch den Job der Lehrer übernehmen. Und in unserem Fall kam seitens der Lehrerschaft nicht wirklich viel.
 
lord-of-fire schrieb:
eben auch den Job der Lehrer übernehmen

Und da bin ich regelmäßig auf die Barrikaden gegangen. Als Eltern darfst du das eigentlich gar nicht. Dieses Homeschooling ist in Deutschland gar nicht erlaubt. Meine Frau sah das immer anders. Irgendwann kam auch die Rektorin mit einer Mail um die Ecke, dass alle Angebote freiwillig sind. So frei nach dem Motto - dann sind die lieben Kleinen beschäftigt während die Eltern im HO arbeiten können. Witzlos wenn man dann doch alle Nase lang was erklären und erläutern muss weil das zum vierhundersten Male kopierte und schlecht eingescannte Arbeitsblatt nicht lesbar ist.
Außerdem wird eh nicht kontrolliert was und wieviel gemacht wurde noch ob es richtig ist. Der eine macht gar nichts, der nächste falsch und der übernächste wird von den Eltern malträtiert noch mehr als das Angebotene zu machen.

Im Prinzip ist das zweite Halbjahr schulisch verloren. Für die zweiten Klassen gibt es keine Noten, niemand bleibt sitzen und in Klasse 3 und 4 werden die Noten dem ersten Halbjahr angepasst. Ich bin mal gespannt wie und ob der verpasste Stoff in irgendeiner Weise (man könnte ja fürs nächste Jahr drei Trimester machen, Sommerferien einkürzen, etc.) nachgeholt wird oder werden kann.

Aber dann jault hier wieder irgendjemand, dass man als Lehrer auch arbeiten muss oder sich gar mit Techniken befassen muss, welche man die Jahre/Jahrzehnte vorher nicht brauchte. Schon doof wenn man Jahrein und Jahraus das gleiche Programm hat und jegliche Flexibilität verloren hat und schon überfordert ist einen Tag den Schülern hinterherzutelefonieren. Danke, @mx-, für die Erläuterungen. Ich fands schon immer geil mir von Leuten, die 15-20 Jahre jünger sind erklären zu lassen wie das Leben funktioniert. Im Prinzip bestätigt das nur das schlechte Image, welches die Lehrer haben: Wenig arbeiten, noch weniger Wissen aber Weltmeister im Motzen (siehe Initialpost von @lord-of-fire)
Corona war der beste Lehrer-TÜV - hat sofort alle Nieten entlarvt. Und davon gibt es erschreckend viele - was mich aber nur in meiner Vermutung bestätigt hat.
 
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strempe schrieb:
Wenig arbeiten, noch weniger Wissen aber Weltmeister im Motzen
Meine Frau ist ja Architektin. Die hat schon immer gesagt, daß man NICHT für Lehrer und Anwälte bauen möchte. :D

Übrigens war ich vorhin fast 10 Minuten früher als gestern an der Schule und meine Tochter kam mir draußen schon entgegen, weil ebendiese Mathelehrerin ihnen früher frei gegeben hatte. :rolleyes:
Ich glaub, damit is die Tante für mich endgültig erledigt...
 
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strempe schrieb:
Danke, @mx-, für die Erläuterungen. Ich fands schon immer geil mir von Leuten, die 15-20 Jahre jünger sind erklären zu lassen wie das Leben funktioniert.
Tolle Aussage. Kannst du mir erklären, wie du zu der Alterseinschätzung kommst? Für deinen inneren Seelenfrieden hoffe ich, dass du nie einen Vorgesetzten bekommst, der jünger ist als du. Das könntest du mit der Einstellung überhaupt nicht verkraften. Aber sofern du 20 Jahre älter sein solltest als ich, schaffst du ja die letzten paar Jahre bis zu Rente auch mit einem solchen Chef.
strempe schrieb:
Im Prinzip bestätigt das nur das schlechte Image, welches die Lehrer haben
Dieses Image wird sicherlich durch einen Teil der Lehrer bestägt. Leider verfestigt es sich durch Leuten wie dir, die lediglich in Schubladen denken können und nicht über den Tellerrand hinausschauen wollen.

Letztendlich ist es jedoch egal wie ich versuche, dir die andere seite zu erklären. Mit deiner festgefahrenen Meinung und Engstirnigkeit stürmst du sowieso wie ein Stier, der rot sieht, auf alles andere los.

@lord-of-fire und cubisticanus in welchen Bundesländern gehen eure Kinder zur Schule? Wie gesagt in NDS gab es klare Pflichten zu Bearbeitung der Aufgaben sowie zum Turnus und der Intensität.

Disclaimer: Ich bin kein Lehrer.
 
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RLP

Zu Vorgesetzten: Ich hab kein Probelm mit Vorgesetzten, die jünger sind, aber ich hab (oder besser: hatte) ein Problem mit Vorgesetzten, die keinen Plan haben, ihren Standpunkt nicht argumentieren können und Recht haben dürfen mit dem absolut schlagenden Argument "ICH bin aber IHRE Vorgesetzte!!!" :rolleyes:
 
strempe schrieb:
Und da bin ich regelmäßig auf die Barrikaden gegangen. Als Eltern darfst du das eigentlich gar nicht. Dieses Homeschooling ist in Deutschland gar nicht erlaubt. Meine Frau sah das immer anders.

So pauschal ist das vielleicht nicht richtig, natürlich darfst du deine Kinder jederzeit bilden. Du hilfst ja auch bei den Hausaufgaben, die die Lehrkräfte anschließend begutachteten. Insofern haben zB wir die Aufgaben, die wir bekommen haben & die laut Lehrplan dran wären eben wie in der Schule gemacht (sicher, das hätten wir nicht müssen, wir hätten das Kind auch selber machen können, aber damit schaden wir ja nur den Kindern). Das wurde dann auch kontrolliert, zum Schluss sogar immer digital (Scan) & mit Rückmeldung. Fand ich okay, auch wenn es Anlaufschwierigkeiten gab. Klar, in Berlin haben ganze Brennpunktschulen-Klassen wohl nur den Netflix-Katalog durchgeschaut; aber ehrlich gesagt, das ist mir recht egal, da bin ich Egoist. Meine Cousine, Lehrerin, meinte auch, dass es natürlich ein Riesenproblem sei, wenn 80% der Eltern keinen Drucker mehr haben. Digitale Modelle der meisten Aufgabenhefte gibt es halt nicht.

Schulpflicht vs. Homeschooling ist aber was anderes & hat nix mit Corona zu tun. Die Allgemeinverfügungen zu Corona untersagten zwar den Schulbesuch/Präsenzunterricht, die Schulpflicht wurde aber zumeist nicht aufgehoben -- leider gab's aber keinerlei Konzept, wie diese Schulpflicht ohne Lehrer aussehen soll. In manchen Schulbezirken, gerade hier im Osten, hoffte man wohl auch, sich flott bis in die frühen Sommerferien konzeptlos retten zu können.

Tatsächlich gab es aber, sobald der Präsenzunterricht wieder anfing, Sachsen, das temporär die Schulbesuchspflicht aufgehoben hatte, damit Familien selbst entscheiden konnten, ob sie die Kinder noch 4x2h oder so schicken, bevor die Sommerferien beginnen.

@mx- Brandenburg, Grundschule. Wie gesagt, ich kann nicht klagen (außer dass es verdammt stressig ist). Der Klassenlehrer war/ist gut. Von den Fachlehrern nichts gehört. Und eben über andere Elternvertreter Erfahrungsberichte, dass manche Lehrer sich erst mit wieder beginnendem Präsenzunterricht die Aufgabenhefte etc. haben zeigen lassen, um die Aufgaben der letzten 10 Wochen "Homeschooling" zu kontrollieren. (Umgekehrt gibt es natürlich auch Eltern, die 10 Wochen dicht gemacht haben. Da bist du als Lehrer dann auch weitgehend machtlos.)

Kurze Frage: Eine Pflicht der Eltern zur Mitarbeit an den Schulaufgaben, sehe ich allerdings nirgendwo. Gute Eltern machen das, klar. Aber sind in NDS die Eltern per VO oder gar Gesetz verpflichtet, den Kindern zu helfen?
 
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