Horrax schrieb:
Die Definition an Erfolg ist sehr subjektiv. Manche denken (so wie ich früher auch) das man mit dem Trading schnell reich wird. Tja, es ist harte Arbeit. Aber am Ende des Monats komme ich mit einem guten Lohn heraus, was ein Nebenjob mir nicht einbringen würde.
Da brauchst du dich - wie keiner, der das als Hobby, Neben- oder Haupterwerb betreibt, rechtfertigen und Auskunft über die Umsätze sind ebenso Privatsache. Mir ging es lediglich darum, wenn du gesagt hättest: "Ach, was kost die Welt, on Top setze ich es sowieso ab, rein in den Lachs".
Im Großen und Ganzen hast du da keinen schlechten PC stehen, auch heute noch nicht. Wenn es dich z.B. stört, dass du in Spielen nicht alle Regler auf Anschlag schieben kannst, dann wäre die erste Anlaufstelle definitiv die Grafikkarte.
Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Für FullHD bei 60 FPS kannst du sicherlich problemlos zu einer 3060 Ti, einer 3070 oder bei AMD eben zu einer RX 6600 XT oder RX 6700 XT greifen.
Diese Grafikkarten leisten jedoch unter Umständen deutlich mehr als "nur" Full HD bei 60 Bildern pro Sekunde. Wenn du darüber hinausmöchtest - zumindest FPS-technisch, dann wird vermutlich deine CPU+Board-RAM-Kombo schnell am Ende sein. Sicher, die Grafikkarte rendert das Bild und leistet hier die Hauptarbeit. Wenn jedoch die CPU nicht schnell genug ist, stößt sie bei der "Flut an FPS" an ihre Grenzen und bremst somit tatsächlich die Fähigkeiten der Grafikkarte aus.
Das muss einfach bewusst sein.
Ansonsten steht da aber, wie gesagt, generell kein Schrott.
Gehäuse:
Das Gehäuse ist natürlich nicht ideal mit seiner komplett geschlossenen Front - je mehr an leistungsstarker Hardware ins Innere des Gehäuses wandert, desto schwerer wird es das Gehäuse, respektive dessen verbaute Lüfter haben, mit einem ordentlichen Airflow und zudem noch bei gleichzeitig leisem Pegel die erwärmte Luft aus dem Gehäuse herauszutransportieren. Eine Mesh-Front ist bei modernen und leistungsfähigen PCs eigentlich ausnahmslos zu empfehlen, alles andere ist suboptimal, aber nicht zwingend ein Gamebreaker. Wenn ich jedoch mit der Wahl des Gehäuses den Lärmpegel des PCs um 4 dB senken kann und gleichzeitig die Komponenten um 3 Grad kühler laufen, dann stellt sich für mich ehrlich gesagt überhaupt nicht die Frage. Günstig und kompakt wäre z.B. das
AeroCool Graphite ARGB, das dennoch genug Platz für große Towerkühler und lange Grafikkarten bietet. Wenn man auf's Geblinke steht, so gibt's Adressable RGB gleich mit dazu. Etwas erwachsener und mit mehr Understatement kommt das wirklich hervorragend verarbeitete und mit Werksbelüftung bereits grandioser Silent-Kühlleistung ausgestattete
Lian Li Lancool II Mesh C Performance daher - kostet aber auch ein wenig mehr. Für ein Gehäuse mit diesen Qualitäten ist das jedoch vollkommen angebracht.
Prozessor + Mainboard:
Der 7700K war seinerzeit eine sehr flotte CPU und für Spieler das Nonplusultra in Sachen Singlecore-Leistung. Auch heute noch ist er, wie bereits gesagt, kein Alt Eisen, aber selbstverständlich hat sich hier einiges getan, sowohl im Produktivbereich, als auch in Sachen Gaming-Performance. Der Nachteil, wenn du dich für eine neue CPU entscheiden solltest, was natürlich etwas zukunftsweisender wäre, ist der, dass du dich auch für ein neues Mainboard entscheiden musst. Zwar hat dein Kollegium seinerzeit mit einem B250-Chipsatz einen guten Mittelweg eingeschlagen, da ein Z270-Board deutlich teurer gewesen wäre, andernfalls hätten sie dir aber auch gleich "nur" zum 7700 "non-K" raten können, der nicht spürbar langsamer als die übertaktbare K-Variante ist und der auch wiederum nur in einem Z-Board überhaupt übertaktbar gewesen wäre. Solltest du z.B. bei Intel bleiben wollen und dennoch für viele Dinge, die da in der Zukunft kommen mögen, gerüstet sein, so wäre zum jetzigen Stand ein
Core i7-12700 (ohne K und ohne F) eine gute Wahl, auch wenn er in den letzten Wochen leider ein wenig im Preis gestiegen ist. Ein passendes Mainboard für Intel mit DDR4 wäre z.B.
Gigabyte B660 Gaming X DDR4 oder noch etwas properer ausgestattet das
MSI MAG B660 Tomahawk WiFi DDR4. DDR5-Boards möchte ich dir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht empfehlen (siehe nächste Baustelle). Um AMD nicht aussen vor zu lassen, muss zum aktuellen Zeitpunkt nahezu das komplette Gaming-Lineup genannt werden, also der
5600X, der
5800X der
5900X und der
5800X3D. Mein persönlicher Favorit wäre hier vermutlich der 5900X, da er - wie auch schon der 5600X und der 5800X - kaum langsamer in Spielen als der wirklich pfeilschnelle 5800X3D ist (der jedoch seinen Vorsprung auch gut bezahlen lässt), dafür ist der 5900X aber ein richtig krasses Arbeitstier, das neben jedem Spiel auch noch sämtliche Produktivsoftware mit Leichtigkeit stämmt - und das sogar energieeffizient, deutlich sparsamer noch als Intel (und schneller). Passende AMD-Boards wären z.B. das
ASRock B550 PG Riptide oder das unter anderem mit WiFi ausgestattete
Gigabyte B550 AORUS Pro AC.
RAM:
Und in diesem Atemzug kannst du auch gleich eine weitere Komponente austauschen, den Arbeitsspeicher. Ich will nicht sagen, dass du zwingend auf DDR5 upgraden musst. Zum aktuellen Zeitpunkt - und vermutlich auch noch die nächsten Monate, vielleicht sogar Jahre, ist DDR5 in keinem Endanwenderbereich in irgend einer nennenswerten Form schneller als DDR4, der zudem deutlich günstiger zu bekommen ist. Das "Problem" bei deinem Arbeitsspeicher ist allerdings, dass er "nur" mit 2400 MHz getaktet ist. Da es sich um Crucial Ballistix-Module handelt, ist die Wahrscheinlichkeit zwar groß, dass sie sich bei moderaten Timings auch auf 3000, vielleicht sogar 3200 MHz betreiben lassen, sicher ist das jedoch nicht und Overclocking (in dieser nicht vom Hersteller vorgesehenen Form) bei einer Produktivmaschine halte ich für Harakiri. Wenn dir die Kiste plötzlich mitten in einem Trade abschmiert, hast du den Salat. Von daher mein Tipp: je nach Entscheidung auf
2x16 GB DDR4 3200 mit CL16 oder auf
2x16 GB DDR5 5600 mit CL36 oder weniger upgraden.
CPU-Kühler:
Den Stella wirst du vermutlich auf einem AM4-Mainboard weiterverwenden können, spätestens jedoch bei einer neueren Intel-Platform ist dann keine Montagemöglichkeit mehr vorhanden. Im Sinne der Silent-Kühlung, was dir ja sowohl beim Arbeiten, als auch beim Spielen zu Gute kommt, würde ich jedoch ein Upgrade mindestens zu einem
Arctic Cooling Freezer eSports 34 Duo empfehlen, für den du jedoch noch ein
Mounting Kit für Sockel 1700-Mainboards von Intel benötigst. Darüber hinaus gibt es noch den
Scythe Fuma 2 Rev. B, bärenstark, leise und einfach zu montieren. In der verlinkten Version ist auch das Mounting-Kit für Sockel 1700 (und AM4 sowieso) schon vorhanden.
Netzteil:
Generell ist dein be quiet! in Ordnung und auch weiter zu verwenden. Spätestens jedoch, wenn die Grafikleistung höher werden soll - also über eine 3070 hinausragt, würde ich auch hier ansetzen. Besonders nVidia-Karten der RTX 3000er Serie haben die Angewohnheit, unschöne Lastspitzen zu verursachen, die teils deutlich über die spezifizierte Strommenge (TBP) von nVidia hinausragen. Da können dann für wenige Millisekunden durchaus mal 120% bis sogar 150% des spezifizierten Stroms für die Grafikkarte anliegen. Für eine RTX 3070 oder auch eine AMD RX 6700 XT oder RX 6800 (non-XT) wäre das Netzteil aber noch ausreichend. Darüber würde ich sicherheitshalber lieber zu einem
Seasonic Focus GX 750 oder gleich zur
850 Watt-Variante greifen.
Massenspeicher:
Es spricht natürlich nicht allzu viel dagegen, deine alte Konstellation, also die 250 GB SSD sowie die 2 TB HDD weiterzuverwenden. Bei einer groß angelegten Neukonfiguration würde ich mir jedoch überlegen, ob es wirklich noch Sinn macht, eine klassische HDD in einem Produktivsystem einzusetzen. Als Datengrab extern gelagert kann ich mir das noch vorstellen, persönlich möchte ich IN meinem PC jedoch keine Datenspeicher mehr mit Mechanik vorfinden. Nicht nur Lärm (und zum Teil auch Wärme), sondern eben die allgemeine Zugriffsgeschwindigkeit auf Daten jeglicher Art sind ein Traum und diesen Flaschenhals, der seit Jahrzehnten in PCs bestanden hat, konnte man in den vergangenen Jahren endlich - und mittlerweile auch kostengünstig - auch aus dem privaten Bereich verbannen. Mein Rat wäre daher entweder eine
Samsung SSD 980 1TB oder eine
Crucial P5 Plus SSD 2TB, die sogar schon mit PCIe 4.0 angebunden wird und daher Datenraten von über 6 GB pro Sekunde lesend sowie ca. 5 GB schreibend erreichen kann. Allerdings: wenn du nicht ununterbrochen große Datenmengen transferierst, wirst du den Unterschied einer PCIe 4.0-SSD im PC nicht spüren. Du kannst also auch 30 Euro sparen und bedenkenlos zur 2 TB großen
Samsung 970 EVO Plus greifen.
Grafikkarte:
Und somit bleibt nur noch das letzte Bauteil eines klassischen Desktop-Gaming-PCs übrig. Hier hängt die Wahl tatsächlich ausschließlich von der von dir gewünschten Zielauflösung ab. Da du zwei WQHD-Monitore vorzuweisen hast, sollte die Grafikkarte auch in der Lage sein, moderne (und im Rahmen auch zukünftige) Spiele in dieser Auflösung problemlos zu stemmen. Wenn du kein Pro-Gamer bist, wirst du vermutlich auch keine 144+ FPS benötigen und auch dies wäre wieder abhängig von deinen Monitoren. Welche genau sind das denn? Wenn sie z.B. Free- bzw. G-Sync unterstützen, könnte man davon durchaus auch die Wahl der Grafikkarte abhängig machen. Ansonsten würde ich dir pauschal dazu raten, bei nVidia mindestens eine
RTX 3060 Ti zu wählen, eher eine
RTX 3070 oder gleich den Sprung zu einer
RTX 3080 mit 12 GB VRAM. Bei AMD solltest du nicht unter einer
RX 6700 XT bleiben, welche ihrerseits etwa so schnell ist, wie die 3070 von nVidia. Die
RX 6800 XT hingegen konkurriert leicht über der RTX 3080.
Pauschal lässt sich bei der Grafikkartenfrage sagen, dass du bei AMD im Schnitt etwa 5% mehr Leistung für dein Geld bekommst - nVidia trumpft dafür natürlich mit dem Featureset Raytracing und DLSS 2.0, welches zweifellos hervorragend funktioniert. AMD's freie Variante FSR (2.0) hat hier minimal das Nachsehen.
Ich habe nur bei den Grafikkarten bewusst keine "einzelne" Karte verlinkt, sondern immer alle, die in die jeweilige Kategorie passen. Der Grund dafür sind die besonders in diesem Bereich täglich schwankenden Preise und Verfügbarkeiten. Eine RTX 3070 von ASUS gibt sich performanceseitig auch nichts mit einer RTX 3070 von MSI - auf theoretische 3% kann man hier sprichwörtlich pfeifen. Viel wichtiger sollte jedoch die Ausstattung der Monitoranschlussmöglichkeiten sein - das muss ja zu deinen vorhandenen passen, damit du nicht noch Adapterkabel kaufen musst - und zeitgleich solltest du tunlichst auf ein gutes Kühlkonzept achten. Ein großer, dicker Kühlkörper mit Triple-Fan-Layout wirkt auf einer "kleinen" RTX 3060 Ti oder RX 6700 XT zwar sehr protzig, hat aber durchaus Vorteile, da die Wärme hier in der Regel deutlich besser abgeführt werden kann.
Hier würde ich im Zweifelsfall ein wenig die Nutzerbewertungen auf Geizhals, Amazon, Mindfactory oder auch eventuell vorhandene Einzeltests hier auf ComputerBase oder bekannten anderen Hardwareseiten studieren.
So, jetzt bist du wieder dran