News Personalausweis: Von Haus aus aktivierte Online-Funktion ist umstritten

Roach13 schrieb:
Im perso ist es freiwillig und im Pass ist es Pflicht. Wenn du dad ned möchtest, kannst du auch keinen pass bekommen. Das ist auch überall in Deutschland gleich.

Ok. Danke für die Info.
 
Fakt ist für mich, dass es zu wenig sinnvolle Verwendungszwecke für die Funktion gibt. Wenn man damit wirklich Behördengänge aller Art einsparen und online erledigen könnte, könnte man nochmal drüber nachdenken.
Die Geheimdienstsache steht natürlich nochmal auf einem anderen Blatt und ist sicher das Bedenklichste an dem Gesetzesentwurf.
 
Verstehe ich das richtig?
Es gibt beim ePerso keine Möglichkeit festzustellen, ob auch wirklich der Besitzer des Ausweises ihn gerade nutzt. Nach zweimaliger falsche Pineingabe wird die CAN verlangt, welche vorn auf dem Ausweis steht.

Da kann man jeder beliebigen Ausweis verwenden.
 
xammu schrieb:
Verstehe ich das richtig?
Es gibt beim ePerso keine Möglichkeit festzustellen, ob auch wirklich der Besitzer des Ausweises ihn gerade nutzt. Nach zweimaliger falsche Pineingabe wird die CAN verlangt, welche vorn auf dem Ausweis steht.

Da kann man jeder beliebigen Ausweis verwenden.
Nein, die PIN der online Funktion hat mit der can nix zu tun.
 
tree-snake schrieb:
Ich hab leider seit 1-2 Jahren gar kein Vertrauen mehr in den Staat. Er kann uns weder noch schützen noch mit Steuern sinnvoll umgehen. Und da soll ich dann bei Onlinesachen Vertrauen haben ??:freak:

40 Jahre lang hammse uns betrogn!

Na und?! Jedes noch so demokratisch aufgestellte Regime spioniert die eigene Bevölkerung aus und wenn man nur rausfinden will, wieso alle so zufrieden sind!
Ergänzung ()

Labtec schrieb:
Da jeder mal die EU verlassen sollte damit man mal was von der Welt sieht: klar braucht man das.

Nach diesen Maßstäben war ich bereits im nicht-EU-Ausland, bevor es das wurde! Muß ich daher nicht nochmal hin oder muß ich wieder auf die Insel der Duracells? Sie haben ja ein paar angenehme Seiten (pechschwarzer Humor) aber deren Essen ist absolut nicht meins. Da überlebst du nur, wenn du bei MC oder PizzaHut futterst. Alles andere dreht dir den Magen um. Frittierte Schokoriegel ... Bin kurz im Bad, brechen!
 
Labtec schrieb:
Da jeder mal die EU verlassen sollte damit man mal was von der Welt sieht: klar braucht man das.

Ob das wirklich jeder unbedingt machen sollte, darüber lässt sich trefflich diskutieren. In dieser Pauschalität stimme ich dem auf keinen Fall zu.

Dazu kommt, dass es sich auch nicht jeder leisten kann. Und wer sich die Reise nicht leisten kann, braucht auch den Pass nicht.
 
Kdax schrieb:
Ja, ich habe aber noch keinen "neuen" Perso, also habe ich auch noch keine Daten abgegeben. Das Problem stellt sich also erst wenn ich mir einen neuen hole. Insofern rede ich also keinen Blödsinn. ;)
Als könnten nicht die Daten alter Ausweise bei z.B. der Bundesdruckerei in der Datenbank stehen....

Tobi86 schrieb:
Ich habe die Online-Funktion damals liebend gerne freiwillig aktiviert. Eine Geldstrafe im 4stelligen Bereich für das mutwillige zerstören des Perso wird hoffentlich noch eingeführt, damit einige Paranoiker mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden...

Man kann den Perso benutzen, um dich wiederzuerkennen - ohne jegliche Sicherung. Man weiß dadurch nicht WER du bist, aber man kann den Ausweis wiedererkennen.

Miuwa schrieb:
- Kommt man ohne die PIN überhaupt an irgendwelche Daten oder schützt die nur die digitale Signatur?

Eine digitale Signatur schützt vor Manipulation, nicht vor dem Auslesen. Außer du meinst die Signatur von Zugriffs-Berechtigungs-Zertifikaten.
Man kommt ohne PIN an Daten (z.B. Grenzkontrolle) und man kann (s.o.) Ausweise wiedererkennen. Die Daten selbst sind aber zugriffsgeschützt (Zertifikate werden benötigt oder PIN)
Ausnahme ich soweit ich weiß der Altersnachweis (z.B. am Zigarettenautomat)

seb12345 schrieb:
Fakt ist für mich, dass es zu wenig sinnvolle Verwendungszwecke für die Funktion gibt. Wenn man damit wirklich Behördengänge aller Art einsparen und online erledigen könnte, könnte man nochmal drüber nachdenken.
Genau DESWEGEN wird das ja gemacht. Ohne Verbreitung von eID lohnt die Investition nicht. Ohne Investition sieht keiner den Sinn, die eID zu nutzen. eID-Aktivierung verursacht keine kosten, die Bereitstellung schon.

xammu schrieb:
Verstehe ich das richtig?
Es gibt beim ePerso keine Möglichkeit festzustellen, ob auch wirklich der Besitzer des Ausweises ihn gerade nutzt. Nach zweimaliger falsche Pineingabe wird die CAN verlangt, welche vorn auf dem Ausweis steht.

Fast. du brauchst die CAN UND die PIN
https://www.personalausweisportal.d...Sperrkennwort/Pin-Puk-Sperrkennwort-node.html
 
Was ich am wenigsten verstehe.
Da wird so eine Funktion eingeführt, und dann nicht genutzt, weil die entsprechenden Services noch garnicht drauf vorbereitet sind ... dann bleiben auch die Vorbereitungen aus, weil ja eh kaum eine eID nutzt ...

Und um dagegen vorzugehen, macht man nun aus dem optIn ein optOut ... Eine bereits aktivierte Funktion, für die es keine sinnvolle Verwendung gibt (weil die entsprechenden Dienste eben die Infrastruktur noch aufbauen müssen) wird doch nicht mehr genutzt werden, nur weil sie nun standardmäßig aktiviert ist.
Ob das Teil nun aktiviert ist, oder nicht, das ist im Alltag zunächst völlig irrelevant. Ein optOut ist mMn auch nur da sinnvoll, wo 70% es auch nutzen wollen ... momentan scheint es ja eher andersrum zu sein, was klar für ein optIn spricht.

Ob nun optIn oder optOut ist doch mal vollkommen egal, wenn man eID momenatn eh kaum irgendwo nutzen kann.
Das ganze ist mMn von der komplett falschen Seite angegangen worden ... nicht für die Einführung neuer Gewohnheiten sollte der Perso neue tolle Funktionen bekommen (die hält eh keiner für toll, wenn er sie nicht nutzen kann), sondern bereits praktizierte Verfahren sollten in den Perso Aufnahme finden, die ohnehin viele nutzen ... und dann eben auch in einer weise, dass die existierende Infrastruktur genutzt werden kann, und nicht noch Miliarden investiert werden müssen, damit der Perso mit eID funktioniert und auch genutzt werden kann.
Meiner Meinung nach wurde hier in ganz klassischem Sinn die Rechnung ohne den Kellner gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
MiniPCHTPC schrieb:
Als könnten nicht die Daten alter Ausweise bei z.B. der Bundesdruckerei in der Datenbank stehen....

Zum wiederholten Male mir geht es um die biometrische Daten, die der deutsche Staat aus meinen Händen noch nicht erhalten hat. Alle anderen Daten meiner Ausweispapiere liegen natürlich dem Staat vor.
 
Für alle im Thread, die dran gezweifelt haben, hat Peter Schaar heute eine interessante Aktualisierung beschrieben:

https://www.eaid-berlin.de/?p=1760

Diese Beschränkung des Online-Abrufs der Lichtbilder war seinerzeit eingeführt worden, um zu verhindern, dass die obligatorisch in Pässe und Personalausweise aufgenommenen biometrische Gesichtsbilder zur Massenüberwachung genutzt werden. Mit der von der Großen Koalition geplanten Gesetzesänderung fällt diese wichtige Restriktion. Nicht nur die Polizei, sondern praktisch alle Sicherheitsbehörden erhalten zukünftig einen unbeschränkten Zugriff auf die digitalisierten Gesichtsbilder. Einzige Bedingung für den Online-Zugriff auf die Lichtbilddateien ist, dass der Abruf „zur Erfüllung ihrer Aufgaben“ erfolgt. Zu diesen Aufgaben gehört nicht nur die Strafverfolgung oder die Abwehr konkreter Gefahren. Polizeibehörden führen Verkehrskontrollen aus und betreiben Videoüberwachungsanlagen. Nachrichtendienste sind sogar weit im Vorfeld des Vorfeldes einer Gefahr tätig und sind nicht unbedingt dafür bekannt, sich bei der Datenerfassung zurückzuhalten.

Es ist damit zu rechnen, dass die umfassenden Abrufmöglichkeiten längerfristig dazu verwendet werden, im Rahmen der „intelligenten Videoüberwachung“ alle Menschen zu identifizieren, die sich in einem Bahnhof, auf einem Flughafen, in einem Einkaufszentrum oder auf einem öffentlichen Platz aufhalten. Nicht umsonst hat die Große Koalition kürzlich die gesetzlichen Befugnisse zur Videoüberwachung so aufgebohrt, dass die Gewährleistung der Sicherheit grundsätzlich schwerer wiegt als die Wahrung der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Zusammen mit denen neuen automatischen Zugriffsbefugnissen auf die biometrische Daten wird daraus ein Big Brother-Gesetz.

Salamitaktik wie gewohnt.
 
Zurück
Oben