Zugegeben,
Peter Molyneux ist sehr umstritten wegen sein großen Fails/Abzockspiele, aber damit steht er als (ehemalige?) britische Spielentwicklerlegende nicht alleine da, denn auch
Chris Roberts ist mit Squadron 42 und Star Citizen zwar finanziell erfolgreicher, aber ein erstes vollständig veröffentlichtes Produkt hat man - trotz ursprünglicher Roadmap, die das eigentlich schon als überfällig suggeriert hat - bis heute nicht gesehen (und bisher wurden nur Backer gemolken) und
Richard Garriott ist mit seinem Shroud of the Avatar Projekt - um einen modernen/würdigen Nachfolger der Ultima-Reihe zu erschaffen - leider auch fürstlich gescheitert.
Allerdings mangelt es seit vielen Jahren an einem guten Götterspiel/"Godgame" im Strategiegenre und auch wenn Technik/Grafik beim angekündigten Masters of Albion alles andere als beeindruckend wirken, so mag eine endlich einmal wieder innovative Spielidee evt. schon ausreichen um viele Spieler (nicht nur Liebhaber des Subgenres) fesseln zu können.
Die damaligen Meisterwerke unter Molyneuxs Regie (die Populous/Powermonger Reihe, die Black & White Reihe, die Fable Teile, und die beiden Dungeon Keeper Spiele; wobei ich ein
Syndicate (Wars) Remaster fast noch mehr vermisse) waren damals auch nicht die Spiele mit der herausragendensten Grafik/Technik, sondern mit den ikonischsten Spielideen und haben wegen des tollen Gameplays überzeugt.
So gesehen reicht der Indieentwickler Ansatz von Molyneux (mit Eigenkapital) vielleicht auch gepaart mit Steam Early Access, wer weiss (es erinnert mich ein wenig an den Pioneers of Pagonia Ansatz, auch wenn es ein anderes Strategie-Subgenre ist).
Wie es übrigens möglich ist, dass Molyneux und seine 20 Entwickler-Veteranen mit dem Namen der Fable Welt Albion für den Titel des neuen Spiels durchkommen könnten, wird am Ende des nachfolgenden IGN Interview-Videos mit Molyneux noch kurz erörtert (ob es klappt und Microsoft das gönnerhaft nicht anfechten wird, bleibt abzuwarten):
Ich hoffe, dass Molyneuxs Wunsch in Erfüllung geht mit Masters of Albion und die Entwicklung am Ende aufgeht, aber mehr aus Spielersicht endlich wieder einmal ein innovatives Götterstrategiespiel zu bekommen, welches dann evt. auch auf andere Indieentwickler abfärben kann und neue Ideen generieren könnte und nicht damit Molyneux damit groß Kasse macht.
Seinen Auftritt bei der Gamescom fand ich auch maximal überraschend (irgendwie unfassbar und er hat damit einigen wohl die Show gestohlen), aber wie sehr oder wenig dreist es war, wird sich wohl erst noch daran messen lassen, ob Masters of Albion wieder eine Nullnummer/Abzocke wird oder doch ein Achtungserfolg und somit etwas Wiedergutmachung, die sein ramponiertes Image etwas aufpoliert.