@tek9
Ein Generationssprung ohne Softwarekompatibilität ist immer ein Neuanfang!
Die neue Konsole startet mit 1-5 Spielen und in der Vergangenheit war es häufig so, dass neue Generationen bei mehreren Herstellern etwa gleichzeitig starteten, das sah man besonders gut bei der Generation PS4/X1.
Und an dieser Schwelle besteht immer die Gefahr, dass man als Hersteller seine bisherige Position verliert, einfach weil die bisherigen Vorteile weniger zählen als das was man in dem Moment veröffentlicht.
Dass Microsoft mit der Xbox 360 ewig die Leadplattform für die Spielentwicklung bot, Spiele häufig besser liefen und man lange Zeit mehr Käufer hatte? Total egal, denn mit der neuen Generation wurden die Karten neu gemischt und jetzt (Herbst 2013) sah es erstmal so aus als würde Sony die nächsten 6-7 Jahre lang die Leistungskrone zum zumindest anfangs günstigeren Preis bieten.
Wer als Käufer zu den (in den USA wohl typischeren) Gamestop-Kunden gehörte, die ihre alten Spiele/alte Hardware abgeben um sich neue Hardware zu holen, der fing wieder bei Null an - warum sollte man dann nicht zu Sony greifen, auch wenn man bisher eine Xbox hatte?
Mit dem neuen Modell von kleineren und vor allem kompatiblen Hardwareupdates alle 3-4 Jahre (statt einer Generation die praktisch unverändert über 6-8 Jahre geht) fällt hier für die Hardwarehersteller viel Gefahr weg.
Die Gefahr beim Kampf um die leistungsfähigste Hardware zu verlieren bleibt bestehen, aber die Einsätze sind nicht mehr so hoch, da man nun 3 Jahre später eine neue Chance bekommt - anstelle der 6+ Jahre die es jetzt sind.
Hardware wird zwar bei Gamestop eingetauscht, Spiele aber nicht zwangsläufig, da man liebgewonnene Titel ja auch auf der neuen Hardware weiterhin spielen kann - und damit wechselt man auch nicht so leicht.
Käufer können schließlich ihre Spiele weiternutzen und damit wird ein Update wie die Pro oder die Scorpio interessanter als ein Generationswechsel, denn wenn ich mehr Leistung will kann ich upgraden ohne gleich völlig neue Spiele zu benötigen (und mit einer Auswahl zwischen 3 Spielen zum Release) und als später Neukäufer (der noch keine/nur eine andere Konsole hatte) bekomme ich aktuelle(re) Hardware und trotzdem ein breites Spieleangebot.
Und was ich mit den Aussagen zu den Remastered Versionen meinte: Bloodborne muss nicht mehr remastered werden. Aktuelle Spiele erreichen ein grafisches Niveau und eine Auflösung bei der Verbesserungen durch Remastering verschwindend gering sind und dank Boost-Modus laufen sie auf besserer Hardware sogar automatisch schneller.
Spiele werden aktuell immer weiter von der Hardware entkoppelt, ähnlich dem PC, da sie selbst auf Konsolen auf vielen unterschiedlichen Leistungsklassen (X1, PS4, PS4 Pro und zukünftig dann auch noch Scorpio) laufen müssen. D.h. wir haben bereits jetzt in mehreren Spielen eine Wahl zwischen Auflösung, Bildrate und Bilddetails, das wird noch zunehmen.
Sobald erst einmal alle Spiele diese Wahl anbieten sind Remaster von Spielen der aktuellen Generation auf zukünftiger Hardware unsinnig, denn die grafische Qualität kann kaum noch weiter steigen und so ein Titel würde einfach sowohl die Auflösung, die Bildrate und die Bildqualität hochsetzen statt nur eines davon zu wählen.
Hier jetzt irgendwann eine Kompatibilitätsgrenze zu setzen und statt einer PS4 Ultra - die bei existierenden Spielen (Beispiel Bloodborne) genug Leistung bietet um alle diese drei Aspekte auf die höchste Einstellung setzen zu können - eine PS5 anzubieten, die auch alle drei Aspekte auf "Ultra" setzen kann, das aber über den Weg einer "Remastered" Version (Bloodborne 4K) tut - das wäre durchschaubar und würde nicht angenommen werden.
Eine andere leistungsfähige Prozessorarchitektur als x86 werden wir so schnell nicht bekommen, d.h. der Wechsel der Hardwarearchitektur als Grund für fehlende Kompatibilität wird auch nicht als Argument angeführt werden können.
(Die Namen "PS4 Ultra" bzw. "PS5" stehen dabei für die Konzepte "verbesserte Hardware mit Kompatibilität" bzw. "verbesserte Hardware als Neuanfang")