kim88
Commander
- Registriert
- Sep. 2016
- Beiträge
- 2.075
Ich habe heute diesen Beitrag geschrieben, den ich Morgen auf meinem Blog veröffentlichen werde (ich setze keinen Link - soll keine Eigenwerbung sein). Das ganze ist ein etwas ausführlicher Erfahrungsbericht was ich nach 2 Jahren Pop!_OS sagen kann.
Vorwort
Falls du den Beitrag immer noch lesen willst, dann freue ich mich dir Pop OS näher zu bringen. Bitte bedenke, dass das kein klassicher Testbericht (kurz installiert, ein paar Stunden benutzt und Meinung gebildet) ist. Ich habe Pop OS seit bald 2 Jahren im Dauereinsatz und kann hier sehr klar über Vor- und Nachteile schreiben - die im produktiven Einsatz von Pop OS auftauchen.
Mein Notebook
Wie im Vorwort erwähnt, ich nutze Pop OS seit knapp 2 Jahren. Das ganze läuft einem Lenovo Thinkpad X1 Extreme. Angetrieben wird das Gerät von einem Intel® Core™ i7-8750H CPU 12 x @ 2.20GHz Prozessor.
32GB Arbeitsspeicher sorgen, für reibungsloses Multi-Tasking und bieten noch genug Reserve falls man mal eine grössere Aufgabe vor sich hat.
Das "spezielle" an diesem Notebook ist, dass zwei Grafik Chips verbaut sind. Einmal die im Prozessor integrierte Intel UHD Graphics 630 - die sehr stromsparend ist und für den Alltag auch völlig ausreicht.
Zusätzlich ist eine Nvidia GeForce GTX 1050 TI verbaut, die einiges mehr an Grafikpower liefert - aber das Notebook im Akkubetrieb sehr schnell an die Kapazitätsgrenzen bringt.
Dieses Dual-Grafikchip Setup, war ursprünglich auch der Grund warum ich einen Blick auf Pop OS geworfen habe - dazu später mehr.
Was ist Pop!_OS und wer steckt dahinter?
Was Pop OS ist, ist schnell erklärt. Bei Pop OS handelt es sich um eine - auf Ubuntu basierende - Linux Distribution. Die Distirbution bedient sich ähnlich wie Linux Mint an den Ubuntu Paketquellen, fügt noch ein paar eigene weitere Quellen hinzu, liefert bei einer Neuinstallation ein etwas andere Default Setup und ein anderes Theme.
Pop OS verfolgt hierbei, das gleiche Versions Schema wie Ubuntu. Die aktuelle Version 20.04 ist eine LTS und wird llänger mit Updates unterstützt. Bis zur nächsten LTS-Version (22.04) folgen alle 6 Monate ein STS-Release - das nächste wird 20.10 sein.
Standardmässig wird Pop OS - wie alle Linux Distirbutionen im professionellen Umfeld - mit dem Gnome 3 Desktop ausgeliefert.
Hinter Pop OS steckt die US-Firma System76. System76 ist in erster Linie eine Firme die Hardware verkauft. Sie verkaufen für Consumerbereich Notebooks und Desktop Computer. Das grosse Geschäft findet im Server-Bereich statt - sie verkaufen Server Hardware an Grosskunden. Da über 90% aller Server auf der Welt mit Linux laufen - gibt es in der Firma auch sehr grosses Linux Know-How.
Die Produkte von System76 werden übrigens auch nach Europa versendet. Bei Notebooks gibt es leider nur das US-Keyboard Layout. Alle Computer die System76 verkauft kommen mit einem vorinstalliertem Pop OS oder Ubuntu - Windows wird nicht verkauft. Die Firma ist seit Jahren in einem extremen Wachstumskurs - was für Computerhersteller in heutiger Zeit eher unüblich ist.
Wie kam ich zu Pop OS?
Der Grund warum ich Pop OS überhaupt entdeckt habe, war mein damals neues Notebook. Für mich war schon beim Kauf vom Thinkpad klar, dass hier Linux drauf laufen wird. Da ich seit Jahren bei Linux nur noch Ubuntu im Einsatz war. Habe ich mir also ein aktuelles Ubuntu Image gezogen, und wollte das Thinkpad davon booten.
Hier kamen Probleme die ich nicht bedacht habe, das etwas spezielle Dual GPU Setup dieses Thinkpads führte dazu, dass Ubuntu nur in einen Black Screen gebootet hat. Das Problem konnte man relativ einfach lösen, indem man im Bios (ich weiss, dass es ein UEFI ist) die Intel Grafikkarte deaktivierte.
Doch die Akkulaufzeit mit deaktiviertem Intel Chip war so richtig Mies. Auch die Installation von TLP änderte wenig daran, mehr als 90 Minuten gab es einfach nicht.
Ich habe dann im Internet nach dem Problem gesucht und einige spannende Lösungsansätze gefunden. Aber ich bin inzwischen ein alter Mann 😅 und mag nicht mehr stundenlang basteln.
In irgendeinem Reddit Forum, hat jemand beiläufig erwähnt, dass Pop OS standardmässig mit der Dual GPU umgehen kann.
Was soll ich sagen, ich hatte vorher noch nie von Pop OS gehört dachte aber ich versuch es einfach mal. Und ja - Pop OS tut genau das, was ich erhofft habe. Ohne das man manuell irgendwas konfigurieren muss. Fairerweise muss man sagen, dass Ubuntu das seit 20.04 auch kann.
Was unterscheidet Pop OS von anderen?
Dual GPU Handling
Der für mich wichtigste Punkt war das Handling mit mehreren Grafikchips. Ich kann in der Gnome Shell direkt über das Energie-Icon wählen welche Option ich nutzen möchte.
Hier kurz ein Überblick über die 4 Optionen:
Integrated Graphics
Diese Option deaktiviert die Nvidia GPU komplett. Damit hat man die beste Akku Laufzeit. Muss aber den Computer neustarten, wenn man dennoch mal die Nvidia GPU braucht.
NVIDIA Graphics
Diese Option deaktiviert die Intel GPU. Und alles auf dem Bilschirm wird über die Nvidia GPU gerendert. Damit hat man immer volle Power aber nur eine begrenzte Akku-Laufzeit.
Hybrid Graphics
Dies ist meine bevorzugte Option. Beide Grafikchips sind aktiv. Die Stromfressende Nvidia GPU befindet sich aber in einem "Standby"-Modus. Wenn ich aber z.B. etwas aufwändiges in GIMP machen möchte, kann ich GIMP ohne Neustarten des Rechners mit der Nvidia GPU starten. Sobald ich GIMP wieder beende, geht die Nvidia GPU wieder in den Standby Modus.
Compute Graphics
Das ist im Grunde die selber Option wie "Integrated Graphics". Alles was auf dem Bildschirm zu sehen ist, wird über die Intel GPU gerendert. Aber die Nvidia GPU wird nicht deaktiviert sondern ist für komplexe Rechenoperationen (z.b. das Minen von Bitcoins) weiterhin verfügbar.
Diese ganzen Optionen funktionierten über die bald 2 Jahre übrigens absolute perfekt und ohne Probleme. Neben dem Gnome Interface kann man die Optionen mit folgenden Befehlen auch über die Kommandozeile ändern:
Für Wissenschaftler die mit CUDA oder TensorFlow arbeiten, entfällt hier eine manuelle Konfiguration. Beide Tools können direkt über die Paketverwaltung installiert werden und funktionieren Out-of-the-Box.
Werkzeuge ohne Ende...
Pop OS liefert Werkzeuge für verschiedene Zielgruppen aus. Direkt über die Paketverwaltung - ohne das man weitere Quellen hinzufügen muss sind aktuelle Versionen von Programmen wie:
Firmware Upgrades
Firmware Upgrades und Linux sind immer eine etwas merkwürfige Geschichte. Früher brauchte man da zwingend Windows und irgendeine komische Sofware vom Hersteller der die Updates heruntergeladen und gestartet hat.
Seit einiger Zeit gibt es den Linux Vendor Firmware Service (LVFS). Mit diesem Service kann man Firmware von gewissen Hersteller (die müssen da freiwillig mitmachen) direkt über Linux aktualisieren. Das funktioniert unter jeder Distibution ist aber ein mühsames Komandozeilen Handling.
Pop OS hat die Informationen über die verbaute Firmware direkt in die Gnome Einstellungen integriert und bietet von dort aus auch Updates an. Ich hab mit dem Thinpad sicherlich schon 15 oder mehr Firmware Upgrades über dieses Tool gemacht, die immer alle anstandslos funktioniert haben.
Kleiner Nebensatz vorallem Firmen wie Dell, Thinkpad, Intel, HP oder Logitech bieten Firmware Upgrades für Linux an, bei Neuanschaffungen von Computern kaufe ich bewusst Hardware von diesen Herstellern.
Recovery Partition
Bei der Installation von Pop OS wird automatisch eine Recovery Partition angelegt. Beim Booten kann man über den Bootloader von dieser Recovery Partition booten. Im Grunde handelt es sich weitgehend um das Live System das man über den USB-Stick hat.
Der Vorteil ist, man kann mal Probleme lösen ohne das man einen bootfähigen Stick braucht. Man kann über diese Partition sein System reparieren, neu installieren, etc
Ich hab die Partition zum Glück nie gebraucht, aber Testweise mal darin gebootet. Das funktionierte einwandfrei.
Sonstiges
Pop OS macht vieles anders als andere. Das beginnt bereits bei der Installation. Die Installation von Pop OS ist immer eine OEM Installation - man legt bei der Installation keinen Benutzer fest. Nach dem ersten Reboot, folgt dann der Standard Gnome Dialog wo man Benutzer, Zeitzone, etc einrichtet. Ebenfalls ist ein Voll-Verschlüsseltes Partition Setup die Standard Einstellung.
Ich bin mir nicht sicher, ob Pop OS den Installer aus einem anderen Projekt übernommen hat oder selber geschrieben hat - es ist auf edenfalls nicht der Ubuntu Installer und auch nicht Calamares.
Snap wird standardmässig nicht installiert, kann aber problemlos nachinstalliert werden. Neben der klassichen Paketverwaltung ist Flatpak installiert und Flathub als Repository eingerichtet. Die grafische Softwareverwaltung fragt jeweils per DropDown Menü ob man das DEB oder das Flatpak der jeweiligen Software installieren möchte. Auch Updates von Flatpaks werden in der Aktualisierungsverwaltung angezeigt und durchgeführt.
Pop OS legt sehr viel Wert auf die Optik. Ob man das Standard Theme mag oder nicht ist natürlich Geschmackssache, aber sie haben hier auch an das Theme nagepasste Farbschemen für das Terminal oder Gedit.
In den knappen 2 Jahren wo Pop OS bei mir im Einsatz ist es noch nie abgestürzt. Notebook Deckel schliessen, wieder öffnen, etc funktioniert absolut problemlos. Auch die speziellen Thinkpad Tasten für Helligkeit, Lautstärke, Bildschirmtastatur, usw funktionieren alle Out of The Box.
Chromium wird von Pop OS weiterhin als deb Paket angeboten. Sowohl Chromium wie auch Firefox unterstützen (Out of The Box) Hardwarebeschleunigte Video-Wiedergabe.
Viele weitere Dinge sind zurzeit in Planung und Entwicklung - eine umfangreiche Roadmap findet man hier.
Warum ich Pop OS liebe
Die Frage ist einfach zu beantworten. Weil es kompromisslos funktioniert. Man installiert und benutzt es und hat nicht das Gefühl ein Betriebsystem zweiter Klasse zu verwende. Dinge wie GPU Beschleunigung, etc sind in vielen Linux Distributionen noch immer nicht vorhanden odernur mühsam konfigurierbar.
Zudem liefert mir Pop OS aktuelle Software die ich zum arbeiten brauche. Ich bin seit 2002 mit Linux unterwegs und noch nie hatte ich eine solche tolle und funktionierende Distirbution wie Pop OS sie bietet. Etwas überspritzt formuliert ist Pop OS das, was Ubuntu immer sein wollte 😝.
Vorwort
Falls du den Beitrag immer noch lesen willst, dann freue ich mich dir Pop OS näher zu bringen. Bitte bedenke, dass das kein klassicher Testbericht (kurz installiert, ein paar Stunden benutzt und Meinung gebildet) ist. Ich habe Pop OS seit bald 2 Jahren im Dauereinsatz und kann hier sehr klar über Vor- und Nachteile schreiben - die im produktiven Einsatz von Pop OS auftauchen.
Mein Notebook
Wie im Vorwort erwähnt, ich nutze Pop OS seit knapp 2 Jahren. Das ganze läuft einem Lenovo Thinkpad X1 Extreme. Angetrieben wird das Gerät von einem Intel® Core™ i7-8750H CPU 12 x @ 2.20GHz Prozessor.
32GB Arbeitsspeicher sorgen, für reibungsloses Multi-Tasking und bieten noch genug Reserve falls man mal eine grössere Aufgabe vor sich hat.
Das "spezielle" an diesem Notebook ist, dass zwei Grafik Chips verbaut sind. Einmal die im Prozessor integrierte Intel UHD Graphics 630 - die sehr stromsparend ist und für den Alltag auch völlig ausreicht.
Zusätzlich ist eine Nvidia GeForce GTX 1050 TI verbaut, die einiges mehr an Grafikpower liefert - aber das Notebook im Akkubetrieb sehr schnell an die Kapazitätsgrenzen bringt.
Dieses Dual-Grafikchip Setup, war ursprünglich auch der Grund warum ich einen Blick auf Pop OS geworfen habe - dazu später mehr.
Was ist Pop!_OS und wer steckt dahinter?
Was Pop OS ist, ist schnell erklärt. Bei Pop OS handelt es sich um eine - auf Ubuntu basierende - Linux Distribution. Die Distirbution bedient sich ähnlich wie Linux Mint an den Ubuntu Paketquellen, fügt noch ein paar eigene weitere Quellen hinzu, liefert bei einer Neuinstallation ein etwas andere Default Setup und ein anderes Theme.
Pop OS verfolgt hierbei, das gleiche Versions Schema wie Ubuntu. Die aktuelle Version 20.04 ist eine LTS und wird llänger mit Updates unterstützt. Bis zur nächsten LTS-Version (22.04) folgen alle 6 Monate ein STS-Release - das nächste wird 20.10 sein.
Standardmässig wird Pop OS - wie alle Linux Distirbutionen im professionellen Umfeld - mit dem Gnome 3 Desktop ausgeliefert.
Hinter Pop OS steckt die US-Firma System76. System76 ist in erster Linie eine Firme die Hardware verkauft. Sie verkaufen für Consumerbereich Notebooks und Desktop Computer. Das grosse Geschäft findet im Server-Bereich statt - sie verkaufen Server Hardware an Grosskunden. Da über 90% aller Server auf der Welt mit Linux laufen - gibt es in der Firma auch sehr grosses Linux Know-How.
Die Produkte von System76 werden übrigens auch nach Europa versendet. Bei Notebooks gibt es leider nur das US-Keyboard Layout. Alle Computer die System76 verkauft kommen mit einem vorinstalliertem Pop OS oder Ubuntu - Windows wird nicht verkauft. Die Firma ist seit Jahren in einem extremen Wachstumskurs - was für Computerhersteller in heutiger Zeit eher unüblich ist.
Wie kam ich zu Pop OS?
Der Grund warum ich Pop OS überhaupt entdeckt habe, war mein damals neues Notebook. Für mich war schon beim Kauf vom Thinkpad klar, dass hier Linux drauf laufen wird. Da ich seit Jahren bei Linux nur noch Ubuntu im Einsatz war. Habe ich mir also ein aktuelles Ubuntu Image gezogen, und wollte das Thinkpad davon booten.
Hier kamen Probleme die ich nicht bedacht habe, das etwas spezielle Dual GPU Setup dieses Thinkpads führte dazu, dass Ubuntu nur in einen Black Screen gebootet hat. Das Problem konnte man relativ einfach lösen, indem man im Bios (ich weiss, dass es ein UEFI ist) die Intel Grafikkarte deaktivierte.
Doch die Akkulaufzeit mit deaktiviertem Intel Chip war so richtig Mies. Auch die Installation von TLP änderte wenig daran, mehr als 90 Minuten gab es einfach nicht.
Ich habe dann im Internet nach dem Problem gesucht und einige spannende Lösungsansätze gefunden. Aber ich bin inzwischen ein alter Mann 😅 und mag nicht mehr stundenlang basteln.
In irgendeinem Reddit Forum, hat jemand beiläufig erwähnt, dass Pop OS standardmässig mit der Dual GPU umgehen kann.
Was soll ich sagen, ich hatte vorher noch nie von Pop OS gehört dachte aber ich versuch es einfach mal. Und ja - Pop OS tut genau das, was ich erhofft habe. Ohne das man manuell irgendwas konfigurieren muss. Fairerweise muss man sagen, dass Ubuntu das seit 20.04 auch kann.
Was unterscheidet Pop OS von anderen?
Dual GPU Handling
Der für mich wichtigste Punkt war das Handling mit mehreren Grafikchips. Ich kann in der Gnome Shell direkt über das Energie-Icon wählen welche Option ich nutzen möchte.
Hier kurz ein Überblick über die 4 Optionen:
Integrated Graphics
Diese Option deaktiviert die Nvidia GPU komplett. Damit hat man die beste Akku Laufzeit. Muss aber den Computer neustarten, wenn man dennoch mal die Nvidia GPU braucht.
NVIDIA Graphics
Diese Option deaktiviert die Intel GPU. Und alles auf dem Bilschirm wird über die Nvidia GPU gerendert. Damit hat man immer volle Power aber nur eine begrenzte Akku-Laufzeit.
Hybrid Graphics
Dies ist meine bevorzugte Option. Beide Grafikchips sind aktiv. Die Stromfressende Nvidia GPU befindet sich aber in einem "Standby"-Modus. Wenn ich aber z.B. etwas aufwändiges in GIMP machen möchte, kann ich GIMP ohne Neustarten des Rechners mit der Nvidia GPU starten. Sobald ich GIMP wieder beende, geht die Nvidia GPU wieder in den Standby Modus.
Compute Graphics
Das ist im Grunde die selber Option wie "Integrated Graphics". Alles was auf dem Bildschirm zu sehen ist, wird über die Intel GPU gerendert. Aber die Nvidia GPU wird nicht deaktiviert sondern ist für komplexe Rechenoperationen (z.b. das Minen von Bitcoins) weiterhin verfügbar.
Diese ganzen Optionen funktionierten über die bald 2 Jahre übrigens absolute perfekt und ohne Probleme. Neben dem Gnome Interface kann man die Optionen mit folgenden Befehlen auch über die Kommandozeile ändern:
Bash:
$ sudo system76-power graphics integrated
$ sudo system76-power graphics nvidia
$ sudo system76-power graphics hybrid
$ sudo system76-power graphics compute
Für Wissenschaftler die mit CUDA oder TensorFlow arbeiten, entfällt hier eine manuelle Konfiguration. Beide Tools können direkt über die Paketverwaltung installiert werden und funktionieren Out-of-the-Box.
Werkzeuge ohne Ende...
Pop OS liefert Werkzeuge für verschiedene Zielgruppen aus. Direkt über die Paketverwaltung - ohne das man weitere Quellen hinzufügen muss sind aktuelle Versionen von Programmen wie:
- Visual Studio Code
- Postman
- Android Studio
- MATLAB
- DaVinci Resolve
- Inkscape
- R
- Bioconductor
- UniProt
- etc
Firmware Upgrades
Firmware Upgrades und Linux sind immer eine etwas merkwürfige Geschichte. Früher brauchte man da zwingend Windows und irgendeine komische Sofware vom Hersteller der die Updates heruntergeladen und gestartet hat.
Seit einiger Zeit gibt es den Linux Vendor Firmware Service (LVFS). Mit diesem Service kann man Firmware von gewissen Hersteller (die müssen da freiwillig mitmachen) direkt über Linux aktualisieren. Das funktioniert unter jeder Distibution ist aber ein mühsames Komandozeilen Handling.
Pop OS hat die Informationen über die verbaute Firmware direkt in die Gnome Einstellungen integriert und bietet von dort aus auch Updates an. Ich hab mit dem Thinpad sicherlich schon 15 oder mehr Firmware Upgrades über dieses Tool gemacht, die immer alle anstandslos funktioniert haben.
Kleiner Nebensatz vorallem Firmen wie Dell, Thinkpad, Intel, HP oder Logitech bieten Firmware Upgrades für Linux an, bei Neuanschaffungen von Computern kaufe ich bewusst Hardware von diesen Herstellern.
Recovery Partition
Bei der Installation von Pop OS wird automatisch eine Recovery Partition angelegt. Beim Booten kann man über den Bootloader von dieser Recovery Partition booten. Im Grunde handelt es sich weitgehend um das Live System das man über den USB-Stick hat.
Der Vorteil ist, man kann mal Probleme lösen ohne das man einen bootfähigen Stick braucht. Man kann über diese Partition sein System reparieren, neu installieren, etc
Ich hab die Partition zum Glück nie gebraucht, aber Testweise mal darin gebootet. Das funktionierte einwandfrei.
Sonstiges
Pop OS macht vieles anders als andere. Das beginnt bereits bei der Installation. Die Installation von Pop OS ist immer eine OEM Installation - man legt bei der Installation keinen Benutzer fest. Nach dem ersten Reboot, folgt dann der Standard Gnome Dialog wo man Benutzer, Zeitzone, etc einrichtet. Ebenfalls ist ein Voll-Verschlüsseltes Partition Setup die Standard Einstellung.
Ich bin mir nicht sicher, ob Pop OS den Installer aus einem anderen Projekt übernommen hat oder selber geschrieben hat - es ist auf edenfalls nicht der Ubuntu Installer und auch nicht Calamares.
Snap wird standardmässig nicht installiert, kann aber problemlos nachinstalliert werden. Neben der klassichen Paketverwaltung ist Flatpak installiert und Flathub als Repository eingerichtet. Die grafische Softwareverwaltung fragt jeweils per DropDown Menü ob man das DEB oder das Flatpak der jeweiligen Software installieren möchte. Auch Updates von Flatpaks werden in der Aktualisierungsverwaltung angezeigt und durchgeführt.
Pop OS legt sehr viel Wert auf die Optik. Ob man das Standard Theme mag oder nicht ist natürlich Geschmackssache, aber sie haben hier auch an das Theme nagepasste Farbschemen für das Terminal oder Gedit.
In den knappen 2 Jahren wo Pop OS bei mir im Einsatz ist es noch nie abgestürzt. Notebook Deckel schliessen, wieder öffnen, etc funktioniert absolut problemlos. Auch die speziellen Thinkpad Tasten für Helligkeit, Lautstärke, Bildschirmtastatur, usw funktionieren alle Out of The Box.
Chromium wird von Pop OS weiterhin als deb Paket angeboten. Sowohl Chromium wie auch Firefox unterstützen (Out of The Box) Hardwarebeschleunigte Video-Wiedergabe.
Viele weitere Dinge sind zurzeit in Planung und Entwicklung - eine umfangreiche Roadmap findet man hier.
Warum ich Pop OS liebe
Die Frage ist einfach zu beantworten. Weil es kompromisslos funktioniert. Man installiert und benutzt es und hat nicht das Gefühl ein Betriebsystem zweiter Klasse zu verwende. Dinge wie GPU Beschleunigung, etc sind in vielen Linux Distributionen noch immer nicht vorhanden odernur mühsam konfigurierbar.
Zudem liefert mir Pop OS aktuelle Software die ich zum arbeiten brauche. Ich bin seit 2002 mit Linux unterwegs und noch nie hatte ich eine solche tolle und funktionierende Distirbution wie Pop OS sie bietet. Etwas überspritzt formuliert ist Pop OS das, was Ubuntu immer sein wollte 😝.