bensel32 schrieb:
Du klassifizierst Jobs nach deinem Bauchgefühl und weißt garnicht was so ein Job für Tätigkeiten oder Anstrengungen umfasst. Der "Burgerbeleger" muss stehen und hat einen monotonen Job und der Job der Kassiererin ist warum nochmal so abwechslungsreich?
Da liegt schon dein erstes Problem. Du hast überhaupt keinen Plan was diese Leute machen müssen. Den "Burgerbeleger" hast du mal bei McDoof gesehen und die Kassiererin hat deinen Einkauf übers Band geschoben. Mehr weißt du nicht!
Einfach noch mal lesen und nachdenken.
Was du Bauchgefühl nennst, ist meine Erfahrung aus erster Hand und persönlichem Ausführen. Den Job der Kassiererin habe ich nie abwechslungsreich genannt oder beschrieben.
Offensichtlich beziehst du dich entweder nicht auf meinen Beitrag oder hast diesen total falsch gelesen.
bensel32 schrieb:
Das zweite Problem liegt darin, das du meinst bei Schichtarbeit würde ein "Reservearbeiter" eingestellt.
…
Vielleicht solltest du dir mal die Entwicklung des Arbeitsmarktes in diesem Punkt etwas genauer anschauen.
Auch falsch. Ich habe von keinem Reservearbeiter geschrieben. Den Grund für den zusätzlichen Arbeiter habe ich genannt. Stichwort Leistung oder Krankheitsausfälle.
Ich frage mich, woher du auch das wieder hergeleitet hast.
Mit deinem genannten Punkt verdiene ich mein Geld und nicht das erfolgreich. Ich kann also von mir behaupten, dass ich auf diesem Gebiet Ahnung habe.
bensel32 schrieb:
Es gibt Arbeitgeber die nehmen Rücksicht auf die Arbeitnehmer. Und diese haben meist auch keine Probleme mit Gewerkschaften.
Aber es gibt da auch Unternehmen wie Amazon. Die geben genau soviel das man an der Grenze zwischen Streik und Arbeit balanciert.
Es gibt Ausnahmen. Danke für die Erkenntnis.
bensel32 schrieb:
Sein Unternehmen läuft mit einem Geschäftsmodell das rein auf Kosten der Arbeitnehmer geht. Das heißt nämlich das dieses Geschäftmodell nicht funktioniert.
Es kommt logischerweise auf das Unternehmen an.
In meinem Unternehmen kann man nicht am Arbeitnehmer sparen, weil dieser das Unternehmen ausmacht.
In einem McDonalds oder bei der Kassiererin spart man, weil diese Arbeit jeder nach einem Tag erlernen kann oder weil der Beruf von einer Maschine ersetzt werden kann. (Amazon Lebensmittelhandel)
In der Dienstleistungsbranche, welcher mit Abstand den größten Teil in Deutschland ausmacht, ist der Arbeitnehmer in der Regel wichtig und wird angemessen bezahlt. Der Teil der Arbeitnehmer der "weniger wichtig" und schlecht bezahlt wird, ist nachvollziehbar. Was nicht bedeutet, dass ich es gut heiße.
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man überall das Gehalt zumindest der Inflation und ein wenig dem Erfolg des Unternehmens anpassen muss. Also ~3% und mehr jedes Jahr wäre "fair".
bensel32 schrieb:
Und bei dem ganzen Geschreibe hier bin ich noch nicht mal bei den Arbeitsbedingungen angekommen.
Diese sind in Deutschland, vor allem verglichen zu vielen anderen Ländern, sehr gut und das Meckern findet oft auf hohem Niveau statt.
Den ganzen Tag stehen, heben, gehen, sitzen, etc. kann man auch nicht einfach so abschaffen und wenn doch, dass meist durch eine Maschine, was der Arbeitnehmer auf nicht will. Dennoch geht es in genau diese Richtung! "Eine Zukunft von Technikern und Programmierern, statt körperlich arbeitenden Menschen."
bensel32 schrieb:
Und zum Schluss: Was mein Arbeitsleben angeht, lies einfach meine ganzen Posts hier. Du bist nicht der Einzige der nach der Schule angefangen hat zu arbeiten. Das macht ein Großteil der Menschen hier.
Werde ich nicht tun und etwas anderes habe ich auch nicht behauptet. Erneut aus dem Kontext gerissen?
bensel32 schrieb:
Um nochmal auf deine Klassifizierung der Arbeit zurückzukommen.
Die Kassiererin hat im Normalfall eine 3 jährige Ausbildung als Einzelhandelskauffrau hinter sich. Warum wohl? Weil man nur sitzt und Waren über den Scanner zieht?
Ich schrieb von reinen Kassierern. Also die, die außer an der Kasse sitzen nichts anderes tun, daher das Wort "rein". Diese werden in der Regel von Schülern, Studenten, Basis-Jobber, etc. ausgeführt. Aus genau dem von dir genannten Grund abgeleitet. Es ist nicht schwer, nicht anspruchsvoll, nicht belastend, einfach jeder kann es lernen und dementsprechend wird es auch fairerweise bezahlt.
Vom Einzelhandelskaufmann habe ich gar nicht gesprochen, das ist ein ganz anderes Thema.
bensel32 schrieb:
Was die jeweilige Qualifikation anbetrifft, wird das in Tarifverträgen berücksichtigt. Dazu gibt es die Lohngruppen. Und wenn der Ungelernte im Laufe der Zeit besser ist als der Gelernte, dann soll er auch zumindest das gleiche Geld bekommen.
Das könnte man am Beispiel der Tarifverträge auch anders sehen. 5 bemühen sich und machen einen super Job und der 6te wird nun höher bezahlt, obwohl er deutlich weniger leistet oder für die selbe Tätigkeit teilweise mehr als doppelt so lange braucht, obwohl er den Anderen gesundheitlich gleichgestellt ist.
Beispiel aus der Praxis (eigene Erfahrung):
Eine Frau stellt sich dämlich an, will in einem Büro nichts mit Computern machen und führt Listen somit handschriftlich in einem Buch, weil "die es schon immer so gemacht hat". Das alleine kostet gute 4 Stunden am Tag. Mit einer Excel Liste, bestehend aus vier Spalten, in der man nur "Name, Vorname, Kundennummer und Status" eintragen muss, würde die selbe Arbeit in weniger als 30 Minuten erledigt werden können, selbst mit einem Zwei-Finger-System und 50-100 Anschlägen pro Minute (wurde getestet).
3,5 Stunden würde man sich einsparen, weil den größten Teil der Zeit ein Kunde nur gesucht und aus der Liste gestrichen bzw. gelöscht werden muss. Strg+F, Zeile markieren, löschen. Genau das ist die verlange Funktion dieser Angestellten gewesen!
Und nun soll die das selbe verdienen, obwohl die nicht mal die Hälfte von dem leistet, was alle anderen im selben Büro leisten?
Die Auflösung des Beispiels:
Ja, die verdient tatsächlich das Selbe, weil die beim Staat angestellt wird. (nicht Beamtin)
In einem richtigen Unternehmen hätte die mit ihrer Einstellung keine Chance.
Und ja, die stellt sich wirklich dämlich an. Das ist zu 100% gespielt und durch das System kann die trotzdem nicht gekündigt werden.
Das war auch nicht das Ziel, sondern einfach nur eine Versetzung. Nur will die keiner haben (die ist bei allen bekannt) und ihre Arbeit zum Glück nicht wichtig und mit geringster Verantwortung.
Sie wird also bis zur Rente so durchgeschleift.
bensel32 schrieb:
Da könnte man ansetzen. Aber nicht nach dem Prinzip: "Die sitzt den ganzen Tag nur im Büro und macht eh nichts".
Das hast du nämlich hier mit deinen Abstufungen berufsübergreifend gerade getan!
Ich hoffe das war jetzt verständlich für dich
Das Prinzip mit dem Büro habe ich jedenfalls nicht erwähnt.
Büro ist nicht gleich Büro. Es gibt Sachbearbeiter (siehe gerade genannten Bespiel) die quasi wertlos sind und es gibt Büro Angestellte, die mindestens ein sechsstelliges Gehalt verdienen müssen, um diese Angestellten im Unternehmen zu behalten.
Ich hoffe das war jetzt verständlich für dich.
P.S:
Wie bereits bekannt, kann man durch Kurztexte niemals zu 100% das ausdrücken, was gedacht ist.
Dafür gibt es viele bildliche Beispiele die aussagen sollen, dass ~20% der Informationen auf Sachebene sind und die meisten Menschen ~80% der Informationen anders/falsch/etc. interpretieren.
Wenn du es also trotzdem nicht verstanden hast oder der Meinung bist, dass ich es nicht verstanden habe, dann müssten wir uns einen ganzen Abend zusammensetzen und darüber gemütlich diskutieren.
Da es dazu nicht kommen wird, müssen wir beide mit den ~20% der Sachebene auskommen.
https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/pm-methoden-erklaert/das-eisbergmodell/