promotion?

Vollzeitstelle in 2 Jahren promoviert..... nur durch eine Promotion alle Türen offen.....
Wir leben im Traumland, die rosa Brille in der Hand.... mehr fällt mir da auch nicht mehr zu ein.

Ich arbeite an einem wissenschaftlichen Institut für Informatik mit 300+ Mitarbeitern und da hat es kaum einer unter 4-5 Jahren geschafft. Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter heisst ohne Stipendium:

Du kannst gerne Forschungsthemen aus dem Beruf nehmen, aber an der Promotion gearbeitet wird nach Feierabend. Viele haben so nicht mal richtig angefangen mit der Promotion.

Wenn du richtig Lust auf wissenschaftliches Arbeiten, auf Forschung hast, dann tu es. Nur für den Titel auf keinen Fall.

Du wirst wahrscheinlich nicht reich, aber glücklich und ein Doktortitel hat trotz Guttenberg noch Prestige.
 
Stand vor der gleichen Entscheidung und hab mich dagegen entschieden. Allerdings kann es für forschungsrelevante Bereiche in Unternehmen durchaus interessant sein, außerdem für Posten mit Außenwirkung in Unternehmen ...
 
Bin jetzt 4,5 Jahre an der Uni und bin jetzt dabei meine Diss im Bereich Maschinenbau zu tippen und das mache ich neben meinen normalen Arbeiten (Projekte, Studenten etc.). Das bedeutet Abends bis in die Nacht, um halbwegs auf einen grünen Zweig zu kommen.
 
An der Promotion wird nach Feierabend gearbeitet? Wo steht das geschrieben?

Wenn der Arbeitgeber dem Mitarbeiter dafür die Zeit gibt, dann kann er auch in der Arbeitszeit dafür arbeiten.
So bestreite ich z.B. mein aktuelles Fernstudium, teilweise während der Arbeitszeit am Arbeitsplatz mit Arbeitsmitteln des Arbeitgebers. Alles eine Frage der Nettigkeit.
 
Geschrieben steht das normalerweise nirgends, laut Vertrag hat eine Vollzeitstelle in der Regel 40h/Woche, mehr müsste man theoretisch nicht arbeiten. Jedoch wird doch indirekt erwartet, dass man mehr arbeitet (Zitat meines Chefs: "Sie wissen ja, die Woche hat 7 Tage"). Ok, am Wochenende habe ich bisher eher selten gearbeitet, dafür bin ich Mo-Fr je 10 Stunden an der Uni. Und das ist auch meiner Erfahrung nach auch zwingend nötig, ansonsten wäre mein Arbeitstag oft schon mit "Nebenbei-Tätigkeiten" wie Studentenbetreuung, Prüfungskorrektur, Paperschreiberei komplett ausgebucht.

Eine Promotion ist also nichts, was einfach so nebenbei geht, sondern bedeutet einige Jahre harte Arbeit und benötigt viel Ausdauer und Frustrationstoleranz. Von dem her sage ich: Man muss schon mit viel Motivation an die Sache herangehen, sonst wird man keinen rechten Spaß an der Arbeit haben. In der Situation des Threaderstellers würde ich eher davon abraten. Wenn schon von vorne herein Zweifel bestehen, ob das der richtige Weg ist, dann wird's wirklich schwierig, die Rückschläge einzustecken. Und die kommen ziemlich sicher irgendwann.
 
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Faluröd schrieb:
... laut Vertrag hat eine Vollzeitstelle in der Regel 40h/Woche, mehr müsste man theoretisch nicht arbeiten. Jedoch wird doch indirekt erwartet, dass man ...

Das wird in deiner Firma erwartet, aber das würde ich nicht als Normalfall ansehen, sondern eher als Ausnahme. Auch wenn viele sagen werden 'so kenne ich das auch' sehe ich weit mehr Leute, die genau nach Stechuhr arbeiten. Es jammern eben immer nur die, die jammern können ;).
Mein Chef sagt sogar regelmäßig, das wir selber darauf achten sollen, nicht die 'Uhr zu strapazieren' und unser Leben leben sollen. Und ich bin in der Beratung :).

Es ist also für viele Leute kein Problem nebem einem Job zu studieren oder zu promovieren.
 
@ Fu Manchu

50-60+h die Woche + mehr oder weniger häufige Wochenendeinsätze ist zumindest bei einer Promotion an der Uni im naturwissenschaftlichen Bereich absolut üblich (und das bei oftmals einer halben Stelle). Auch in anderen Bereichen (Informatik/Maschinenbau) sind solche Zeiten (meist volle Stelle) eher die Regel als die Ausnahme. Eine Promotion in diesen Bereichen ist mehr als ein Fulltimejob! Hier bleibt nur am Wochenende oder nach der Arbeit zeit, noch zu arbeiten.
Es gibt natürlich auch unbezahlte Doktoranden, die halbtags forschen und dann noch halbtags arbeiten (üblich beim Dr. rer. biol. hum. (über den Dr. med. müssen wir ja nicht wirklich diskutieren....))
 
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Seppuku schrieb:
....50-60+h die Woche + mehr oder weniger häufige Wochenendeinsätze ist zumindest bei einer Promotion an der Uni im naturwissenschaftlichen Bereich absolut üblich (und das bei oftmals einer halben Stelle). ...

Meinst du jetzt nebenberuflich mit einer Arbeitsstelle? Darüber reden wir nämlich grad ;). Es ging zuletzt darum, das ja 40h+ im Betrieb gearbeitet wird und dann noch Zeit sein muss für die Promotion.
 
Die Zeiten beziehen sich auf die Forschungsarbeit alleine. Wie du da noch zusätzlich 40h unterbringen willst, wenn du noch Nahrungsaufnahme, Weg zur Arbeit und Schlafen mit einberechnest, bleibt mir ein Rätsel.
 
Ne Promotion nebenbei ist reine Illusion, ausser du hast 10 Jahre Zeit ;) Ich habe in Physik promoviert und da ist nix mit Arbeiten und nebenberuflicher Dissertation. Das geht wahrscheinlich nur in Fächern wie Soziologie etc. ...
 
Fu Manchu schrieb:
Das wird in deiner Firma erwartet, aber das würde ich nicht als Normalfall ansehen, sondern eher als Ausnahme.

Ich glaube, du hast überhaupt keine Ahnung von dem was du schreibst. Ein Studium nebenher ist im Vergleich zu einer forschungsorientierten Promotion an einer Uni trivial. Btw. ich mache auch noch ein weiteres Studium nebenher aber seitdem ich an der Diss arbeite liegt das erstmal auf Eis.

Das übliche Modell bei den Ingenieuren und Naturwissenschaftlern an einer Uni ist, dass man Vollzeit am Projekt bzw. mit in der Lehre arbeitet und dann zumindest sein Forschungsprojekt als Grundlage für eine Dissertation nutzen darf. Promotion ist für die meisten etwas, was sie nur noch in ihrer "Freizeit" erledigen können.

Freistellungen, um an seiner Diss zu arbeiten ist absolut selten und nach meiner nicht repräsentativen Beobachtung scheitern auch die meisten Versuche in der Industrie zu promovieren (und meistens daran, dass man zu sehr ins Tagesgeschäft eingebunden ist). Freu dich einfach, dass das dein Chef so für euch eingerichtet hat. Aber denk bloß nicht, dass das der Normalfall ist.

Anmerkung: Industriepromotionen sind meiner Ansicht nicht ernsthaft ein Nachweis wissenschaftlicher Arbeit.
 
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Seppuku schrieb:
... Wie du da noch zusätzlich 40h unterbringen willst, wenn du noch Nahrungsaufnahme, Weg zur Arbeit und Schlafen mit einberechnest, bleibt mir ein Rätsel.

Ist doch mein Reden, darum meinte ich ja einige Beiträge höher, das ich nicht glaube, das jemand von seinem Chef auf den Pott gesetzt wird, Überstunden machen muss UND promoviert ;).

fandre schrieb:
Ich glaube, du hast überhaupt keine Ahnung von dem was du schreibst. Ein Studium nebenher ist im Vergleich zu einer forschungsorientierten Promotion an einer Uni trivial. ....

Und du darfst ruhig mal schauen ob ich geschrieben habe, das eine Promotion neben dem Job her trivial ist. Und dann kannst du zurück nehmen, das ich keine Ahnung habe ;).

Ich schrieb, das es für viele Leute kein Problem ist, von trivial ist das weit entfernt, gelle? Ich habe einen Kollegen, der im Bereich Betriebswirtschaft promoviert hat, das hat 4 Jahre gedauert, hat es aber neben dem Beruf gemacht und wurde vom Unternehmen gefördert und bezahlt freigestellt. Ein anderer Studienkollege hat auch neben einer selbstständigen Tätigkeit promoviert.

Klar ist es schöner sich zu 100% auf die Doktorarbeit zu konzentrieren, es geht aber auch neben einer anderen Tätigkeit.
 
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Nochmals:
Es ist abhängig von dem Bereich, in dem man promoviert. Eine Doktorarbeit ist eben nicht gleich Doktorarbeit.
In den Bereichen, in denen man praktisch wissenschaftlich an der Uni arbeitet (Naturwissenschaften, im Ingenieursbereich,...) schafft es so gut wie keiner einer weiteren Vollzeitarbeit mit 40h nachzugehen. In heißen Phasen sind alleine für die Forschung bei mir ca. 100h pro Woche draufgegangen.
Bei Juristen, Medizinern, BWLern,... mag das natürlich etwas anders sein...
 
Nach ... der im Bereich Betriebswirtschaft promoviert hat ... habe ich aufgehört zu lesen ;)
 
Willst du ernsthaft eine Promotion z.B. im naturwissenschaftlichen Bereich oder im Ingenieursbereich mit einer in BWL, Jura oder Medizin vergleichen? Es gibt sicherlich wenige Ausnahmen, die einen Vergleich zulassen würden, jedoch sollte man sich nicht auf diese versteifen... Vor allem würden diese Ausnahmen deine These (neben der Promotion noch einer Vollzeitarbeit nachzugehen) alles andere als stützen.
Und was hat das mit fehlender Unvoreingenommenheit/Objektivität zu tun?
 
Es hat durchaus einen Grund, warum ein Dr. med. praktisch keine ERC-Fördermittel erhalten kann. Und warum der deutsche Wissenschaftsrat feststellt, medizinische Dissertationen "glichen in vielen Fällen eher Diplomarbeiten in naturwissenschaftlichen Fächern".

Dort ist zwar nicht explizit von betriebswirtschaftlichen Dissertationen die Rede, dennoch sollte es mehr als deutlich zeigen, dass Dissertationen in verschiedenen Fachbereichen absolut nicht miteinander vergleichbar sind. Das hat nichts mit Voreingenommenheit oder Subjektivität zu tun, das ist schlicht und einfach die Realität. Von der Qualität und dem Aufwand naturwissenschaftlicher Dissertationen sind die allermeisten medizinischen, juristischen und betriebswirtschaftlichen Dissertationen weit entfernt.
 
Seppuku schrieb:
Willst du ernsthaft eine Promotion z.B. im naturwissenschaftlichen Bereich oder im Ingenieursbereich mit einer in BWL, Jura oder Medizin vergleichen? ...

Zweipunktnull schrieb:
...Von der Qualität und dem Aufwand naturwissenschaftlicher Dissertationen sind die allermeisten medizinischen, juristischen und betriebswirtschaftlichen Dissertationen weit entfernt.

Stellt ihr die Promotion in BWL und Jura mit der in Medizin gleich? So weit ich weiß ist die Promotion in Medizin eine völlig andere.

Wiki: Der akademische Grad des Doktors wird dabei mit dem Abschluss des Studiums ohne zusätzliche Promotionsleistung vergeben. Er entspricht in Deutschland dem Staatsexamen in Medizin.[2]

Ist das in BWL und Jura nach euren Informationen auch so?

Darüber hinaus ist IMO jede Promotion individuell einzuschätzen. In meinem Bekanntenkreis haben 2 Leute in Chemie (also naturwissenschaftlich) promoviert, beide (einmal organische Chemie, einmal Kunststoffe) haben ihre Leistung in knapp unter 3 Jahren abgeliefert und mit Auszeichnung ihren Doktor gemacht. Eine Ex hat Ihren Doktor in Biologie>>Virologie gemacht, knapp unter 3 Jahren dafür gearbeitet und auch mit Auszeichnung bestanden.Ein Studienkollege von mir hat mittlerweile in BWL promoviert und dabei knapp über 3 Jahre gebraucht (Prozesse und Organisation) und nicht weniger gearbeitet als die beiden Chemie-Doktoren und ein Kollege hat in BWL (Bereich Unternehmenskonsolodierung) promoviert und 3 Jahre benötigt (Vollzeit, nebenberuflich sind es andere Bsp.). Also wo sind die Promotionen nicht vergleichbar?

Oder ist das nur wieder eine der oft geäußerten reflexhaften Aussage zu 'BWL ist einfacher als alles andere und die Promotion ist nicht ernstzunehmen?'
 
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@ Fu Manchu

Bitte den Wiki-Artikel auch verstehen und nicht nur einen Absatz aus dem Zusammenhang reißen...
Natürlich muss ein deutscher Arzt, der Dr. med. auf seinem Schild stehen hat, auch eine Diss angefertigt haben.
An welcher Uni/an welchen Lehrstühlen haben deine Bekannten promoviert? Alle Naturwissenschaftler in unter 3 Jahren fertig. Respekt. Das ist alles andere als üblich (natürlich in erster Linie abhängig vom Lehrstuhl/Prof). Von daher stellen deine Bekannten eine Ausnahme dar und nicht die Regel. Gehe bei einer Promotion in der Chemie eher von 4+ Jahren aus.

Du bist mir immer noch eine Erklärung schuldig: Woher nehme ich die Zeit um neben der Promotion mit 50-60+h auch noch eine Vollzeitstelle mit 40h unterzubringen?
 
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