Ich frage mich, woher die überhaupt wissen wollen, dass "Raubkopien" ein Problem sind. Schließlich gibt es die schon so lange wie Computerspiele selbst. Darüber, ob und wie viel besser sich Computerspiele verkaufen lassen würden, wenn nicht mehr kopiert würde, kann man deshalb nur wild spekulieren.
Das Hauptproblem, das ich mit dieser Theorie habe, ist, dass ich nicht wüsste, woher das viele Geld überhaupt kommen sollte, mit dem die bekehrten "Raubkopierer" dann all die Spiele kaufen sollen, die sie nicht mehr kopieren.
Ich kenne wenige Jugendliche, die sich für jedes kopierte Spiel einen 50er in den Sparstrumpf stecken.
Auf jeden Fall kann ich auch nicht erkennen, dass Spieleplattformen, die es Kopierern schwerer gemacht haben, jemals wesentlich erfolgreicher gewesen wären, als die anderen. Tendenziell eher das Gegenteil.
Es wird z.B. immer wieder behauptet, die Überhand nehmenden bösen "Raubkopien" hätten damals den Homecomputern als Spielplattform den Todesstoß verpasst.
Dann frage ich mich aber, warum Amiga und Atari ST damals ausgerechnet von eher noch kopierfreundlicheren PC als die dominierende Spieleplattform abgelöst wurden.
(Woran die Homecomputer wirklich zu Grunde gegangen sind, kann man z.B. in Bücher wie "Commodore: On the Edge" nachlesen.)
Dass inzwischen wiederum Spielkonsolen den PC überholt haben, kann man nur mit viel Fanatsie dem vermeintlichen Fehlen von illegalen Kopien anrechnen. Der Aufstieg der modernen Konsolen, die in Konkurrenz zum PC traten, begann z.B. mit Sonys Playstation und für die gabs reichlich "Raubkopien".
Ich denke eher, dass es die fortschreitende Technik war, die es irgendwann erlaubte, ein beinahe PC-artiges Spielerlebnis auch mit einer kleinen, billigen Konsole hinzubekommen und als erstmal eine gewisse "kritische" Masse erreicht war, wurde das Ganze zu einem Selbstläufer. Mehr verkaufte Konsolen = interessantere Plattform für Entwickler = mehr Spiele = mehr verkaufte Konsolen usw.