BlackWidowmaker schrieb:
Weil wenn man einen Faktor zwischen zwei Zahlen berechnet, man auch das Zahlensystem der Einheit berücksichtigen muß. Wenn man von Bit oder Bytes redet, dann redet man automatisch vom Dualsystem und nicht vom Dezimalsystem. Und genau deshalb ist es von 3 auf 4 Bit eine Steigerung von +100%.
Tut mir leid als Programmierer kann ich alles was Bits und Bytes angeht nur im Zusammenhang des Dualsystems sehen. Was irgendwelche Marketing-Fuzzies da rein interpretieren wollen, ist mir völlig egal.
Ich vermute mal stark, dass deine Unkenntnis aus deinem Arbeitsumfeld herrührt (Stichwort Betriebsblindheit).
Ich arbeite seit 12 Jahren als Hardwarentwickler (entwickle u.a. elektr. Schaltungen), habe E-Technik mit Vertiefung Nachrichtentechnik studiert und bin im Bereich Elektronik recht firm. Auch ich bin nicht unfehlbar, aber in diesem Fall liegst du falsch.
Die "Verdopplung" findet nicht auf Seite der Hardware in Form adressierbarer Speicherzellen statt, sondern nur im Bereich der möglichen Zustände, mit der die Daten in einer Zelle "sichtbar" gemacht werden. Bei den 8 Zuständen einer TLC-Speicherzelle ergeben sich (mal rein hypothetisch) die Werte 0,00V, 0,25V, 0,50V, 0,75V, 1,00V, 1,25V, 1,50V und 1,75V . Nun werden diese Zustände einen binären Tripel zugeordnet:
0,00V = "000"
0,25V = "001"
0,50V = "010"
0,75V = "011"
1,00V = "100"
1,25V = "101"
1,50V = "110"
1,75V = "111"
Also in Kurzform: 8 mögliche Spannungszustände erlauben in einer Zelle 3 Bit zu speichern.
Bei einer QLC-Zelle ist der Abstand der möglichen darstellbaren Spannungen doppelt so hoch und somit zueinander geringer, was zu Störungen beim Lesen oder Schreiben führen kann. Hier sieht es (ebenfalls wieder rein hypothetisch) folgendermaßen aus, mit dem Unterschied, dass die Zuordnung der Spannungszustände hier nicht mittels Tripeln, sondern mittels Quadrupel geschieht:
0,000V = "0000"
0,125V = "0001"
0,250V = "0010"
0,375V = "0011"
0,500V = "0100"
0,625V = "0101"
0,750V = "0110"
0,875V = "0111"
1,000V = "1000"
1,125V = "1001"
1,250V = "1010"
1,375V = "1011"
1,500V = "1100"
1,625V = "1101"
1,750V = "1110"
1,875V = "1111"
Also in Kurzform: 16 mögliche Spannungszustände erlauben in einer Zelle 4 Bit zu speichern.
Und 4 gespeicherte Bits sind nun mal 1/3 mehr als 3 gespeicherte Bits pro Zelle.
Übrigens: 4 Bit "Nutzsignale" pro darstellbarem Symbol mittels 16 Spannungszuständen abzubilden, ist mehr oder weniger das gleiche wie bei einer Datenübertagung mittels 16 QAM Modulation (mit dem Unterschied, dass bei einer NAND-Speicherzelle alle 16 quantisierten Werte in ein und demselben Quadranten liegen). Und der Unterschied zwischen 16 QAM und 256 QAM ist lediglich Faktor zwei bei der efektiven Bitrate, obwohl sich die Anzahl der Spannungszustände von 16 auf 256 glatt quadriert hat.
Wenn es jetzt immer noch nicht klar ist, passe ich. Mein Elektronik-Professor hätte es nicht besser erklären können.
BlackWidowmaker schrieb:
Und aus denselben Grund ist ein kBit auch 1024 Bits und nicht 1000 Bits. Weil ein kB nunmal als 2 hoch 10 Bits definiert ist, und nicht als 10 hoch 3 Bits.
Das ist natürlich völlig korrekt, hat aber mit dem konkreten Sachverhalt leider gar nichts zu tun.