Rauschen verhindern statt entfernen und gezielt entfernen

Ja, stimmt. Ich habe mich von der Aussage irritieren lassen, dass er alles genau so eingestellt hat wie vorher. Das heißt natürlich nichts.
Ich komme auf ungefähr 10dB RMS Differenz, dann ist das mit den vorigen 4dB in der Tat ungefähr 6dB besser.

Aber was ist mit den verzerrten "S"-Zischlauten? Die höre ich bei beiden Aufnahmen und sind nicht gerade unauffällig/gering. Oder höre nur ich das? Das muss ja dann am Gerät liegen, wenn jetzt ein anderes Mic benutzt wurde.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Als Pegel erreichst du laut meiner DAW in den Peaks rund -7 dB. Den Gain würde ich also sogar noch einen Tick zurückdrehen.

Du sprichst einen ausreichenden headroom an? -10 bis -6 ist im Allgemeinen immer die Empfehlung für die peaks, demzufolge würde das passen, zumal bei Erzählsprache, wo wenig Dynamik drin ist.

Andererseits werde ich im realen Video sicher mit mehr Action und Leidenschaft sprechen als bei den monotonen Testsätzen. Von daher würde ich bei diesem Mic den Gain noch von 7 auf 6 runterdrehen. Das ohnehin geringe Rauschen würde das nochmal ein wenig verbessern.


Uridium schrieb:
Aber was ist mit den verzerrten "S"-Zischlauten? Die höre ich bei beiden Aufnahmen und sind nicht gerade unauffällig/gering. Oder höre nur ich das? Das muss ja dann am Gerät liegen, wenn jetzt ein anderes Mic benutzt wurde.

Verzerrung höre ich keine, aber ausgeprägte S-Laute höre ich bei praktisch jeder Aufnahme bzw. YT-Video, bei mir und anderen. Seit ich mal ein recht deutliches Beispiel gehört habe, das war auch ein YT-Video mit dem Zoom (ohne zusätzliches Lav), fällt mir das jetzt nahezu überall auf.

Beim Lav am Kragen geht der Luftstrom am Mic vorbei und es ist ein Windschutz drauf. Mehr kann man nicht machen. Evtl. wäre das etwas für die Nachbearbeitung. Schlimmer als bei anderen Videos finde ich es aber nicht, vermutlich hat sich der YT-Seher daran gewöhnt?

Wie stellst du eigentlich in Audacity bei der Tonspur die X-Achse so ein, dass du dB-Werte von bis zu -70, -80, -90 siehst? Ich glaube, bei ca. -60 dB liegt die Hörbarkeitsgrenze. Von daher wäre eine solche Darstellung sinnvoll.
 
Es kommt auch auf das Equipment an, womit Du es abhörst. Ich schau später noch mal genau, ob es nicht u.U. an meinen Geräten gelegen hat. Ich hoffe @Kabelbinder wird dazu auch noch was sagen.

Die dB Skala kann man irgendwo in den Einstellungen ändern, für den Monitor oben. Dann Audacity neu starten.

Als Lautstärkereferenz könnte 'ACX Check' hilfreich sein. Das ist Norm für Audiobooks.
https://wiki.audacityteam.org/wiki/Audiobook_Mastering

Martinus33 schrieb:
Ich glaube, bei ca. -60 dB liegt die Hörbarkeitsgrenze.
Warum das bei Audacity default ist oder ob das irgendeine bekannte Schwelle/Grenze ist, weiß ich nicht. Vermutlich bedarf es dazu einer weiteren Bezugsquelle. -60dBFS ist ja erstmal nur ein relativer Bezug zum Vollausschlag.
 
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Hörst Du es denn auch? Momentan steht Aussage gegen Aussage.
 
Uridium schrieb:
Hörst Du es denn auch? Momentan steht Aussage gegen Aussage.

Ich denke, wir werden ohne Gericht auskommen :)
Ich höre es schon auch, das sagte ich auch, aber wie sehr ist das unnormal oder vermeidbar? Ich höre das überall.

Das Wort "Test" bei Sekunde 3 und 12 und "Minus 18" bei Sekunde 30, da ist es m.E. am stärksten.

Am besten wäre, es von vorneherein zu verhindern, aber ich wüsste nicht wie. Ein Lav am Kragen und mit Windschutz sollte das eigentlich verhindern.
 
Ich vermute da nicht das Mikrofon, eher vielleicht den preamp zu hoch gedreht (AGC, Clipping) oder das Gerät an sich erzeugt das. Kannst Du das Mikro vielleicht an einem anderen Gerät testen (PC, Laptop, anderer Rekorder)?
 
Die Sibilanzen liegen meines Erachtens im für günstige Kondensatormikrofone üblichen Rahmen. Mir persönlich sind sie auch etwas zu scharf. Bin in der Hinsicht allerdings auch etwas empfindlich. Sollte reichen, wenn man überhalb von 5 kHz ein wenig abrollt oder wie vorgeschlagen mit dem DeEsser drüberbügelt.

Du kannst auch mal versuchen, das Mic um 90° zu drehen, sodass es Richtung Schulter zeigt. Die Höhenhebung ist in der Frontale (0° Einsprechwinkel) immer am stärksten.
 
Ich halte das für viel zu stark und ungewöhnlich. Das schneidet richtig ins Ohr.

Das ist das Wort "Minus". Das "S" ist deutlich zu sehen. Die Verzerrung ist so stark, dass unterhalb 4kHz alles flöten geht. Ich habe versucht es zu dämpfen, aber ein akzeptables Ergebnis ist was anderes.

Minus.png

Die Peaks sind auffällig glatt. Ich vermute, die schlagen auf weite Strecken an.
Ich würde es zuerst mit weniger Aufnahmelautstärke versuchen.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Sollte reichen, wenn man überhalb von 5 kHz ein wenig abrollt oder wie vorgeschlagen mit dem DeEsser drüberbügelt.

Du kannst auch mal versuchen, das Mic um 90° zu drehen, sodass es Richtung Schulter zeigt. Die Höhenhebung ist in der Frontale (0° Einsprechwinkel) immer am stärksten.

"Abrollen" oberhalb von 5 hHz, was genau heißt das?

Das nach links ausrichten hat m.E. nichts gebracht, siehe
https://www.file-upload.net/download-14051604/ZOOM0015.WAV.html

Das "Vergraben" des Lavs unter dem Sweatshirt hat ein wenig was gebracht, glaube ich, aber die ganze Aufnahme etwas dumpfer gemacht, siehe
https://www.file-upload.net/download-14051605/ZOOM0017.WAV.html

Vielleicht liegt es an meiner Sprechweise, denn es ist mit dem Lav wirklich dasselbe wie mit dem Zoom-Mic.
Wenn das S am Anfang oder manchmal am Schluss kommt, betone ich es vielleicht mehr als andere oder es zischt halt einfach durch meinen Mund/Zähne mehr als bei anderen?
 
Martinus33 schrieb:
"Abrollen" oberhalb von 5 hHz, was genau heißt das?
Effect/Tiefpass. Einen DeEsser bringt Audacity von Haus aus nicht mit.

Die Verzerrung ist aber sehr stark, viele Informationen fehlen.

Hast Du die Aufnahmelautstärke mal deutlich runter gedreht?

Mit Betonung hat das meines Erachtens nichts zu tun. Die Amplitude rastet richtig aus und sieht eher nach technischer Ursache aus.

Wie gesagt, das Mikro mal, wenn möglich, woanders testen. Vielleicht sind Preamp oder ADC einfach nicht so dufte.

Edit:
Bei "ZOOM0017.WAV" ist das auch. "SweatshirtS" "GanZ".

Ergänzung ()

Ich nehme alles zurück. Die Aufnahme ist ok. Die Verzerrung kommt von meiner Seite, bzw. von Audacity/PortAudio, das mir den Treiber zerschießt. Da bin ich schon mal drauf reingefallen. Sorry dafür.
 
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Uridium schrieb:
Ich nehme alles zurück. Die Aufnahme ist ok. Die Verzerrung kommt von meiner Seite, bzw. von Audacity/PortAudio, das mir den Treiber zerschießt. Da bin ich schon mal drauf reingefallen. Sorry dafür.

Mit funktionierendem Treiber findest du es "o.K."? Hm, also ich finde es es schon ganz schön zischend bei einigen Worten. Stört mich mehr als das wohl unhörbare Rauschen beim Zoom-Mikro. Andererseits bin ich jetzt natürlich auch darauf geeicht und achte darauf. Vor einigen Wochen wäre es mir vielleicht noch gar nicht aufgefallen. Die Frage ist, ob es einem normalen YT-User von selbst auffällt...

Wenn ich das Mikro 10cm weiter weg platziere oder mit dem Gain von 7 auf 6 gehe, wird es gemeinsam mit dem gesamten Signal etwas leiser.
Es kommt aber auch aufs Sprechen an. Das S beim Wort "links" klingt deutlich zischend am Ende des Satzes, weil es da betont ist. Mitten im Satz geht es auch unauffällig.
 
Nun ja, das war ja erst der Pflichtteil. Die Kür (Nachbearbeitung) steht dir ja noch bevor.
Hörst Du hier eine Verbesserung der Zischlaute (mal abgesehen von dem Bassboost)?
 
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Uridium schrieb:
Nun ja, das war ja erst der Pflichtteil. Die Kür (Nachbearbeitung) steht dir ja noch bevor.
Hörst Du hier eine Verbesserung der Zischlaute (mal abgesehen von dem Bassboost)?

Ja, "minus 18" hat das IMHO deutlichste Zisch-S und das ist etwas gedämpfter.

Bewirkt der Tiefpassfilter dann automatisch mehr Bass insgesamt? Der verstärkte Bass ist deutlich zu hören. Ich glaube, es gibt nicht wenige, die die Stimme absichtlich so bassig machen, weil es Ihnen gefällt und vermutlich generell vielen gefällt. Bass in der Stimme wirkt irgendwie angenehm. Wird z.T. auch im Radio gemacht.

Da das Lav bereits etwas Bass reinbringt und jetzt noch mal was dazukommt, fände ich es zwar noch immer schön so, aber es wäre zu weit weg von meiner Originalstimme. Da bin ich dann doch zu gerne authentisch.

Ich glaube, die Hauptlehre, die ich hier aus allem ziehe: Man muss versuchen, es von Anfang an durch ein gutes Setting so gut wie möglich zu machen und möglichst wenig nachbearbeiten. Gerade als Laie.

Ich bin ja schon gespannt auf das Micbooster. Mit welchen Zischlauten und Rauschwerten das läuft. Leider sind in Coronazeiten Auslandssendungen eine Frage der Geduld...
 
Martinus33 schrieb:
Bewirkt der Tiefpassfilter dann automatisch mehr Bass insgesamt? Der verstärkte Bass ist deutlich zu hören.
Nein, den Bass habe ich zusätzlich drauf gelegt. Das andere war aber ein richtiger "De-Esser" (Calf), kein Tiefpassfilter. Der Tiefpassfilter war mehr eine Behelfslösung, weil in Audacity nichts vergleichbares eingebaut ist.

Martinus33 schrieb:
Ich glaube, die Hauptlehre, die ich hier aus allem ziehe: Man muss versuchen, es von Anfang an durch ein gutes Setting so gut wie möglich zu machen und möglichst wenig nachbearbeiten. Gerade als Laie.
Wenn es schnell gehen soll, durchaus. Aber schneiden und "mastern" will man eigentlich immer. Mit Audacity sind die Möglichkeiten aber vielleicht auch nicht so bequem und umfassend wie mit einer richtigen DAW (Digital Audio Workstation). Ardour z.B. ist kostenfrei und mit Hilfe von YouTube hat man die Basics schnell drauf.
 
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Oder man kauft sich dann doch ein Wavelab (Elements, gibts gerade für 91 € bei Thomann), Samplitude..., kostet ja auch nicht die Welt. Und dann kauft man sich einfach seine Wunschplugins dazu.

Audacity ist zwar zum Einstieg ganz nett, aber die professionellen Programme sind in meinen Augen doch von den Möglichkeiten und Workflow deutlich besser.

@Martinus33

Wenn Dich mit so etwas öfters beschäftigen wirst oder mußt, warum machst Du dann nicht mal einen solchen Workshop mit? Ich hab schon einige mitgemacht und es ist wirklich interessant zu Erfahren, wie die Profis so arbeiten.
https://www.mastering.academy/wavel...66726_webinar_wavelab_pro&r_done=1#_u61sah36u
 
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PHuV schrieb:
Wenn Dich mit so etwas öfters beschäftigen wirst oder mußt, warum machst Du dann nicht mal einen solchen Workshop mit? Ich hab schon einige mitgemacht und es ist wirklich interessant zu Erfahren, wie die Profis so arbeiten.
https://www.mastering.academy/wavel...66726_webinar_wavelab_pro&r_done=1#_u61sah36u

Die Sache ist die: Ich mache meine Websites komplett selbst und ebenso wird es für die YT-Videos sein, habe aber keinerlei technischen Hintergrund. Ich komme dank gesundem Menschenverstand, genug Investment an Zeit und dem Web oder auch guten Foren wie hier damit gut klar. Aber ich muss und will mich da immer auf das für Qualität in meinem Fall Nötige und Sinnvolle beschränken. Relativ einfache, bewährte, puristische Abläufe, Programme und Geräte helfen mir dabei, ohne das geht es nicht.

Ich mag daher z.B. Programme, die bewährt sind, weit verbreitet und von vielen genutzt werden. Da gibt es dann viele Tutorials, Infos im Web und viele, die sich damit auskennen... Von daher war Audacity das für mich typischerweise Richtige im Fall von Audio-Software. Wenn mein Setting steht (im Moment ist z.B. noch offen, ob meine Videos nach dem sog. Double System oder Single System laufen wird), kann sich noch etwas ändern, aber ich denke, für meine Bedürfnisse wird es ausreichen.

Das alles ist wie gesagt mein "Nebengeschäft", um so mein eigentliches "Hauptgeschäft" unterhalten zu können.
 
Der Kabelbinder schrieb:
Klingt definitiv besser als das File mit den eingebauten Mikrofonen. Locker 6 dB weniger Rauschen. Als Pegel erreichst du laut meiner DAW in den Peaks rund -7 dB. Den Gain würde ich also sogar noch einen Tick zurückdrehen.

Dann bin ich mal auf das Micbooster gespannt. ;)

Uridium schrieb:
Nun ja, das war ja erst der Pflichtteil. Die Kür (Nachbearbeitung) steht dir ja noch bevor.
Hörst Du hier eine Verbesserung der Zischlaute (mal abgesehen von dem Bassboost)?

So, das Micbooster ist angekommen, hier ist die Testaufnahme damit:
https://www.file-upload.net/download-14063736/ZOOM0021.WAV.html

Und anbei wieder die beiden Grafiken, also in der Wellenform(dB) und als Spektogramm.

Klingt in meinen Ohren wie das Boya, ähnlich bassig, aber noch empfindlicher und mit Gain 7 leicht übersteuert.

Was sagt ihr zu den Zischlauten (Sekunde 29, 35, 45) und Rauschen in der Sprechpause? In der Wellenform(dB)-Grafik sehe ich keine glatte Linie wie beim Boya in der Sprechpause, subjektiv höre ich aber ebenfalls nichts bei normaler Lautstärke.

Bin gespannt, was ihr sagt (oder wer immer auch sonst mag).
 

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Bin noch unterwegs. Aber vorab: Das Spektrogramm sieht aus, als würdest du clippen. Würde nach wie vor nicht so viel Gain draufgeben.
 
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