aldaric schrieb:
Zudem hat selbst Intel 20 Jahre lang Cinebench als die Referenz angesehen, nun wird man die Krone dort wohl verlieren und will plötzlich den Referenzbenchmark schlechthin als nichtig erklären?
Ich denke da fast so wie du. Ich habe das Gefühl, das Intel nun wirklich ein wenig die Felle weg schwimmen bei den klassischen »Benchmarks«.
Zen 2 bringt ein relativ alten und gleichzeitig aber auch neuen Ansatz, was die CPU angeht. Mit dem aktuellen System über den I/O-Chip kann AMD »fast« beliebig die Anzahl der Kerne günstig skalieren - okay sie brauchen einen entsprechenden I/O-Chip, der neu konzipiert werden müsste.
Dazu scheinen sie die Latenz-Probleme in den Griff zu bekommen - dazu gleich etwas mehr. Desweiteren wird nun die FPU massiv aufgebohrt und nun mit 2 * 256Bit-Operationen auch sehr gut aufgestellt, kann also in AVX-Benachmarks zu Intel aufholen und ggf. sogar überholen. Intel hat aktuell dann primär den Vorteil der AVX512-Einheiten, aber kann auch nur »einen« Befehl ausführen, erst SkyLake-X kann entsprechend 2 512er ausführen (mein letzter Kenntnisstand).
AMD hat mit Zen2 sicher - morgen werden wir mehr wissen - ein gewaltiges Brett in der Entwicklung und geht einen alten Weg mit vielen neuen Ansätzen. Sowohl Intel als auch nVidia forschen ja auch an entsprechenden Interconects um von den großen Chips herunter zu kommen.
RobinSword schrieb:
Im Cinebench gewinnt immer die CPU mit den meisten Kernen. Von daher hat der mit "praxisnahen Anwendungsbenchmarks" nicht viel zu tun.
Wünsche mir ehrlich gesagt hier auf CB schon länger Benchmarks von Programmen, die wirklich auch von vielen regelmäßig genutzt werden
Problem ist nur, dass die »regelmäßig« genutzten Programme für normale CPUs heute kein wirkliche »Herausforderung« darstellen.
Sieht man sich die Liste der Programme an - streicht die Spiele heraus - dann kommt das erste wirkliche Programm, dass ansatzweise Rechenleistung erfordert mit Excel auf Platz 21, nur die meisten werden Excel nicht an diese Limits treiben. Dann folgt Photoshop, hier gibt es allerdings viele »Arbeitszenarien«.
Für Illustrator als auch Premiere gilt das selbe, After Effects ebenso. Allem gemeinsam ist aber, dass man durch gute Benchmarkwerke in wenige ausgewählten Programmen - darunter auch der Cinema4D - durchaus auf die Leistung in diesen Programmen schließen kann.