Bl4cke4gle schrieb:
Mich langweilt dieses Mantra mittlerweile einfach nur noch. Jedes Mal ist DAS jetzt aber WIRKLICH das Ende! *gähn 🥱
Fällt nicht langsam mal auf, dass neue Technologien eben doch nicht diese extremen Auswirkungen haben?
Du stützt deine Wahrsagung aber auch nur auf die Annahme, dass beim Wegfall alter Betätigungen gleichzeitig neue Betätigungsfelder in dem Maß neu geschaffen werden - gibt es kein Substitut, fällt es in sich zusammen.
Der Fortschritt in der IT hat viele neue Jobs geschaffen, die den Jobverlust in anderen Branchen auffangen konnten und die Wandlung war langsam genug, dass sich die Generationen dennoch daran anpassen konnten.
Sollte der Wechsel zu schnell von statten gehen oder sogar keine äquivalente Alternative mit ähnlicher Anzahl an Jobs geschaffen werden, hast du ein sehr großes Problem, sollte die Gesellschaft nicht für die ganzen Arbeitslosen aufkommen oder die übrige Arbeit gleichverteilt erledigen lassen.
Zumal wir bis jetzt immer davon sprachen, dass Roboter körperliche Tätigkeiten übernahmen, die zum Teil sowieso hohen Blutzoll anhand von körperlichen Verschleiß forderten und somit bereitwilliger an Maschinen abgetreten wurden - wer kommt schon gern mit Kohlestaub aus der Mine und verreckt mit Anfang 60?
All diese Jobs konnten durch eher geistige Arbeit, die durch die Entwicklung, Konfiguration und Konstruktion der Roboter anfiel, kompensiert werden.
Können diese Roboter sich demnächst auf Befehl selbst programmieren und wird unsere Kunstlandschaft ebenfalls von rein computergenerierten Inhalten dominiert, was bleibt dann an Arbeit noch übrig?
Geiz ist geil und Streben nach maximalem Profit mit minimalem Aufwand, gepaart mit mangelnder Empathie und keiner Achtung vor Handwerkskunst jeglicher Art sind ein gefährlicher Mix, dessen Auswüchse wir doch aktuell schon zu spüren bekommen. Nehmen wir z.B. den Anime-Markt, der monatlich mit neuen Serien und Filmen geflutet wird, die dank CAD zwar schnell produziert werden aber den handgemachten Klassikern aus den 80/90er Jahren rein optisch nicht das Wasser reichen können, weil zumindest meinem Auge die analoge Unvollkommenheit dem Medien einen persönlichen Touch verlieh, der heute fehlt und leider von der jungen Generation auch nicht genug gewürdigt wird. Es wird immer mehr Mist produziert, der jedoch alle Animatoren durchfüttern muss, dessen Arbeit heute der Computer übernimmt und irgendwann wird die Sättigung des Marktes dazu führen, dass nur eine gewisse Menge was zu Essen im Kühlschrank hat. Der Markt ist jetzt schon hart und erbarmungslos, weil unten vom Gewinn nichts übrig bleibt und weiter oben gern noch mehr ankommen dürfte, wenn man nur diese nervigen Leute nicht durchfüttern müsste.
Es kann nicht einfach immer mehr Jobs geben, irgendwann haben wir alle Arbeit abgegeben und können uns entweder einzig den schönen Seiten des Lebens widmen oder einige Wenige haben alles, während der Rest sich um die Krümel kloppen muss.