Der Geist ist aus der Flasche. Oder die Innovation mit Nebenwirkung.
Anstatt in Verboten, Ausweichen, Untergangsszenarien und Depression zu denken oder sich in eine solche Blase einzuschließen, ist ein produktiver und konstruktiver Umgang mit den neuen, veränderten Möglichkeiten angeraten. Angst ist ein denkbar schlechter Berater, ebenso wie blinde Begeisterung.
Wenn ähnliche Nebenwirkungen unseres Wohlstands-Wachstums der letzten ca. 100 Jahre (Karbonisierung, Umweltzerstörung, Artensterben, Klimaveränderungen, Ungleichheit etc.) hinsichtlich KI (Jobverlust, Ungleichheit, Scheinwelten, Manipulation, Fake, etc.) vermieden werden soll, sollte man sich jetzt auf die Socken machen und sich entsprechende Gedanken machen.
Ganz vermieden werden können negative Effekte nicht, aber vielleicht eingedämmt und (gesetzlich) reguliert, Missbrauch sanktioniert werden.
Auch nicht auszuschließen ist, dass der Druck, eine neues Wirtschaftssystem zu entwickeln, größer wird. Ein Modell, das andere Dinge als ständiges Wachstum zweifelhafter Indikatoren in den Fokus rückt, wie bspw. im Donat-Modell beschrieben wird, könnte ein Weg sein.
Tatsächlich ist aber große Skepsis begründet. Weniger angesichts der KI-Möglichkeiten und ihrer Wirkung, sondern hinsichtlich unseres Verhaltens als Mensch, in seiner starken Neigung zu Gewalt und Macht, wie an den aktuellen und zurückliegenden Konflikten gut zu beobachten ist und war. Egal, ob es innerpolitische Konflikte sind (Rechts- oder Linksradikalismus bspw.), unterschiedliche Weltanschauungen oder intolerante religiöse Überzeugungen.
Einerseits schaffen wir Großes durch Kooperation und Gemeinschaft, gleichzeitig schlagen wir uns aber weiter gerne die Köpfe auf lokaler und globaler Ebene ein. KI ändert daran wahrscheinlich nichts, sondern fügt dem Ganzen eine weitere Komponente hinzu.
Mut, Kraft, Ausdauer, Kreativität und Gemeinsinn sind gefragt, nicht Wut, Angst oder Zerstörung. Aber das war eigentlich noch nie anders.