News Recht auf schnelles Internet: Mindestbandbreite für Haushalte steigt auf 15 Mbit/s

Vermutlich indem die Stadt UGG ansonsten keine Baugenehmigung erteilt hätte, frei nach dem Motto "Alles oder Nichts".
 
Solche Methoden hab ich aber auch schon anderswo gehört. Ein kleiner Ort (7 Häuser) hat laut Aussage eines VF-Mitarbeiters wegen sowas seit mehreren Jahren FTTH von Vodafone, weil die ansonsten ihr Kabel zu einem Funkturm nicht durch den Ort legen durften.
 
Ist ja auch völlig legitim, wenn ein Ort die Genehmigungen an bestimmte Auflagen/Bedingungen knüpft, wenn das letzlich zum Vorteil der Einwohner ist.
 
DLMttH schrieb:
wie gesagt, die Hausverkabelung hat keine Auswirkungen auf die Verfügbarkeit der DSL-Technik. Ich kann hier im Haus eine Blumenvase als Hausverkabelung hinlegen, trotzdem sind 250 Mbit/s verfügbar und kommen am Hausanschluss auch an.
Erklär mir mal als Nachrichtentechniker, wie eine Blumenvase 250 MBit VDSL schafft. ;)
Bis zur Straße (Übergabepunkt ins Haus) sind die Kabel i.O., danach wird es steinzeitlich. Seit der Wende wurde hier nichts saniert, was aber auch schwieirg ist, wenn die Kabel mitten im Beton liegen.
DLMttH schrieb:
Belies dich zum Thema A0-Anschlüsse und du wirst erkennen, dass das der wahrscheinliche Grund ist.
Meinst du damit den Umsetzer im Keller von einer "großen" Leitung von der Straße auf 55 Nebenanschlüsse (11 Stockwerke à 5 Wohnungen)? Selbst wenn dieser Umsetzer technisch noch top ist, wird es anschließend desaströß, wenn die alten Kabel folgen (vermutlich Aluminium).
 
h00bi schrieb:
steht doch im zweiten Teil des Satzes.
Nicht wirklich.

Die Anbieter haben das Recht öffentliche Wege für öffentliche Telekommunikationsnetze unentgeltlich zu nutzen ("Wegerecht"). Insofern kann UGG eigenwirtschaftlich den Ort mit oder ohne Anschluss der beiden Aussiedlerhöfe ausbauen.

Deswegen hätte mich interessiert wie die Gemeinde das genau gemacht hat. Durch (im Prinzip rechtswidrige) bürokratische Hürden, so dass die UGG letztlich die beiden Höfe mit angeschlossen hat weil es den Rechtsstreit nicht wert war? (Wie ja auch von anderen bereits vermutet wird...)
 
Weyoun schrieb:
Erklär mir mal als Nachrichtentechniker, wie eine Blumenvase 250 MBit VDSL schafft.
Gar nicht! Ist aber egal, da die Telekom deine Hausverkabelung nicht interessiert! Wirklich nicht! Die Telekom muss nicht wissen, ob deine Hausverkabelung aus Gitarrensaiten, Weidezaun oder Netzwerkkabeln besteht, um dir die Verfügbarkeit zu nennen. Der APL hängt am richtigen Kabeltyp und alles was dahinter liegt, interessiert in Sachen Verfügbarkeitsprüfung nicht die Bohne.

Belies dich mal zu A0-Anschlüssen. Das hat weder was mit dem Kabeltyp innerhalb des Hauses, noch mit der Art des Übergabepunktes zu tun. Ganz einfach kommt es darauf an, ob euer Kabel draußen an einem Verteiler mit aktiver VDSL-Technik (MSAN) vorbeiläuft, oder halt nicht.
 
mibbio schrieb:
Ist ja auch völlig legitim, wenn ein Ort die Genehmigungen an bestimmte Auflagen/Bedingungen knüpft,
Rechtlich gesehen können sie eben keine Bedingungen daran knüpfen, da die Anbieter schlicht das Recht zur Verlegung haben. Aber es gibt das sicher ein kontinuierliches Spektrum an Verhandlungsarten von "Könnten sie bei der Gelegenheit nicht auch..." über "Es wäre der Bearbeitungsgeschwindigkeit unserer Behörde sehr zuträglich wenn sie dabei auch..." bis "Klagen sie halt.".
 
DLMttH schrieb:
Gar nicht! Ist aber egal, da die Telekom deine Hausverkabelung nicht interessiert! Wirklich nicht!
Die verlangt aber die Grundgebühr (bzw. 1&1 über Reselling) und kassiert für 16 MBit, auch wenn die Hausverkabelung nur 6 MBit mitmacht.
 
Also irgendwie reden wir aneinander vorbei. Die Telekom ist nicht zuständig für die Hausverkabelung. Sie gibt an, dass am Hausanschluss VDSL 25, 50, 100, 175 oder 250 zu kriegen ist, oder halt nur 16 oder so. Wenn die Hausverkabelung nicht hergibt, was am Hausanschluss ankommt, muss der Eigentümer sich halt um die Verkabelung kümmern oder das Modem direkt neben den APL gehangen werden.

Drum entscheidet die Hausverkabelung auch nicht über das Produkt, welches du bestellen kannst. Der Aludraht im Haus ist nicht Schuld daran, dass nur DSL 16 bestellt werden kann und nicht VDSL 250. Bitte nimm es einfach so hin.
 
T1984 schrieb:
Rechtlich gesehen können sie eben keine Bedingungen daran knüpfen, da die Anbieter schlicht das Recht zur Verlegung haben.
Aber das Recht ist eben auch kein Freifahrtschein, die Leitung zu verlegen, wo das Unternehmen lustig ist. Da hat die Gemeinde durchaus noch das Recht, beim Trassenverlauf mitzureden. Notfalls saugt der Sachbearbeiter sich halt irgendwelche Gründe aus den Fingern, warum er dem Verlauf XY nicht zustimmen kann.

Gab doch da den schönen Fall auf Usedom, wo die Telekom nen Funkmast nicht anschließen konnte. Da hat der Landkreis verlangt, dass die Leitung in 100 cm Tiefe verlegt werden soll und keine Genehmigung erteilt, weil die Telekom nur in den üblichen 60 cm Tiefe verlegen wollte.

https://www.teltarif.de/telekom-amtsschimmel-netzausbau/news/83376.html
 
mibbio schrieb:
Gab doch da den schönen Fall auf Usedom, wo die Telekom nen Funkmast nicht anschließen konnte. Da hat der Landkreis verlangt, dass die Leitung in 100 cm Tiefe verlegt werden soll und keine Genehmigung erteilt, weil die Telekom nur in den üblichen 60 cm Tiefe verlegen wollte.
Ja, das wäre in der Tat ein Beispiel wie Verwaltungen mit Bürokratie den Anbietern Steine in den Weg legen können. Wobei ich jetzt nichts dazu finde wie das letztlich ausgegangen ist. Der Mast ging mit Richtfunk als Zwischenlösung in Betrieb, aber die Telekom hat auch gegen den Landkreis geklagt.

Ich habe jedenfalls ein paar Artikel gelesen in denen Gemeinden nicht so glücklich über einen Doppelausbau waren, wo diese aber letztlich sagten sie können das nicht verhindern. Eben weil Anbieter laut TKG das recht haben ihre Netze zu bauen. Deswegen habe ich gewisse Zweifel dass man das so einfach verhindern kann in dem man z.B. einfach eine große (unübliche) Verlegetiefe fordert. Dass man Anbieter mit bürokratischen Hürden mürbe machen kann glaube ich allerdings schon.
 
MasterXTC schrieb:
Du Glücklicher. Ich habe in der Innenstadt von Ratingen, also mitten im Ballungsgebiet unweit von Düsseldorf, nur 100 MBit. Komischerweise bekommt man hingegen in Randbezirken 250 MBit, auch Kabel mit 1000 MBit. Aber die Innenstadt ist leider schlecht ausgebaut. Weiß Gott warum.

Stuttgart Mitte war vor kurzem nur 16MBit möglich 😅
 
DLMttH schrieb:
Korrekt. Wenn du als Schneeflöckchen alleine 10 Kilometer entfernt von jeglicher Infrastruktur leben möchtest, sollte die Allgemeinheit nicht dafür zahlen müssen, da andernorts dutzende Anschlüsse vom gleichen Geld realisiert werden können.
Auch der Bauplatz ist mal von den Behörden genehmigt worden. Und sicher heute mit Zuwegung, Gas, Wasser Strom versorgt. Wenn zu diesen notwendigen Versorgungen dann künftig auch Internet dazu kommt - dann ist's durchaus Sache der Allgemeinheit. Das die Baugenehmigung dort erteilt wurde hatte sicherlich seinen guten Grund.

Diese Kostenumlage ist auch kein grundsätzliches Problem - solange es nur einen Bruchteil der Bevölkerung betrifft. Andererseits ist eine gute Internetversorgung für alle Haushalte auch für die Wirtschaft der Region von Vorteil.

Auch der erhöhte Bauaufwand ist kein grundsätzliches Problem wenn es einen Bruchteil der Bevölkerung trifft. Für faire Teilhabe muß man nur die z.B. 10% problematischen Standorte auch während eines jeden Ausbaujahres mit 10% Anteil ausbauen. Dann hat ein jeder die gleiche Chance gehabt am Ende des Jahres ausgebaut zu sein. Nächstes Jahr ist dann ein neues Spiel.

Die Neuausweisung von Baugebieten ist heute ohne Zweifel viel restriktiver. Aber für Vorhandenes sollte für wirtschaftliche Verläßlichkeit Bestandschutz herrschen.
 
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Ichthys schrieb:
Und? Werden die Filme, Spiele und Linuxdistrus dadurch besser? 😁
Als Techniker kann ich das nachvollziehen, aber wenn man ehrlich ist, geht es 99% nur um das Haben-wollen. Sind halt immer noch Jäger und Sammler.
Ja, weil ich einen Plex Server habe und meine engsten Familienmitglieder Zugriff haben. Bei der normalen ADSL Leitung war das Doenload / Upload Verhältnis meisten 4 zu 1. bei Glas ist es synchron. Da profitiert meine Familie schon ordentlich. Aber natürlich ich selbst merke nicht viel. Wir hatten aber auch vorher schon 400Mbit über Kupfer.
 
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@Prinzenrolle_ Das ist schon ein Argument. Aber schafft man es wirklich, 400 MBit/100Mbit auszulasten?
 
Ichthys schrieb:
Aber schafft man es wirklich, 400 MBit/100Mbit auszulasten?
Wo ein Wille, da ein Weg.

Bei dem Upload werden Offsite Backups bzw. "Cloud"speicher und andere Dienste intressant. Selbstverständlich für Ottonormal derzeit nur Nice to have, aber wenn man bedenkt, dass die Ausbaustufe idR für 10, eher 15 Jahre reichen muss und höchstens noch durch RAM (Rate Adaptive Mode) aufgewertet wird, ist das nicht mehr viel.

Man denke nur mal daran, dass 16 Mbit/s Anschlüsse vor 10 Jahren (vor FTTC bzw. Vectoringausbau ) noch Highspeed waren und nur von den wenigsten gebucht werden konnte.
 
Darknesss schrieb:
aber wenn man bedenkt, dass die Ausbaustufe idR für 10, eher 15 Jahre reichen muss
Die Ausbaustufe aktuell wäre ja eher 1000/500.
Darknesss schrieb:
Man denke nur mal daran, dass 16 Mbit/s Anschlüsse vor 10 Jahren (vor FTTC bzw. Vectoringausbau ) noch Highspeed waren und nur von den wenigsten gebucht werden konnte.
Vor 11 10 Jahren (2013 2014) ging Vectoring los und normales VDSL (50 MBit/s) war da auch schon lange am Start.
 
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rezzler schrieb:
Vor 11 Jahren (2013) ging Vectoring los und normales VDSL (50 MBit/s) war da auch schon lange am Start.
Ja irgendwo wurde das sicher ausgebaut, aber sicher nicht in der breiten Fläche.
Ist genauso wie mit FTTH. Die Glasfaserausbauquote liegt hier in Bayern bei 34%, aber außerhalb von Neubaugebieten, Gewerbegebieten und Weilern für die sich kein DSLAM gerechnet hat, ist das nirgends zu finden. Wer hier abseits von Neubaugebieten einen Hausanschluss bestellt, bekommt ausschließlich Kupfer, selbst wenn der Verteiler vom Neubaugebiet sprichwörtlich direkt auf der anderen Straßenseite steht.

rezzler schrieb:
Die Ausbaustufe aktuell wäre ja eher 1000/500.
Bei FTTH vielleicht.
Aktuelle Ausbaustufe ist hier seit 2018 VDSL100. Bis dahin war DSL2000 Standard, mit etwas Glück DSL6000RAM möglich und mit etwas Pech nur DSL1000.

Wer hier FTTH haben will, muss sich auf einen der wenigen und heiß begehrten Bauplätze bewerben oder versuchen in eine der wenigen Kommunen zu ziehen die vor der Gaskrise noch Gas und Glas ausgebaut haben.
 
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