News „Recht auf Vergessen“ geht Google zu weit

black90 schrieb:
Das ist allein Googles Problem. Es gibt ein Recht auf die eigene Person und das hat Google von Anfang an bei der Umsetzung der Dienste nicht beachtet. Nun kostet es eben.

Man darf keine Fotos von Leuten schießen und verbreiten ohne die Zustimmung zu haben.
Wie kommt man dann darauf das persönliches nicht auch unter dieses Recht fällt?

Und was kein ein Suchmaschinenbetreiber bitte für die Inhalte auf den Webseiten?
Genau, nämlich gar nichts.
mMn nach sollte man sich in solchen Fällen an die Webseiten-Betreiber wenden.

Außerdem sollte man hier nicht nur mit dem Finger auf Google zeigen. Andere Suchmaschinen-Betreiber sind ja eigentlich genauso betroffen...
 
Recht auf Vergessen im Sinne von: Ich lösche meinen Account bei Google und die müssen alle von mir angesammelten Daten auch wirklich aus den Rechenzentren werfen. -> So hätte ich das zumindest bisher verstanden

So wie das jetzt da steht endet das darin, das die Google-Experten am Ende erst mehr löschen als nötig, da man langwierigen Gerichtsverhandlungen aus dem Weg gehen will, die man am Ende verlieren könnte. Also ein Freifahrtsschein für Politiker, Firmen usw. die ihre unschönen Aktivitäten nicht bei Google wissen wollen.

Edit: Liest sich für mich übrigens so:
Ein Spielzeug aus krebserregendem Material wird von Firma A vertrieben, der Konsumentenschutz verbietet aber nicht der Firma es zu verkaufen, nein er geht zum größten Werbekonzern und sagt denen die dürfen keine Werbung dafür machen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja willkommen im Internet 3.0 ähm besser gesagt 0.9 nur noch Positives wird zu lesen sein, jeder der nun meint das passt mir nicht, kann es einfach aus dem Index schmeissen, Private werden wohl den Klageweg beschreiten müssen, bei Firmen/Konzernen/Politikern wird es dann wie bei den Copyright verstoßen automatisch erstmal gelöscht werden. Geld regiert die Welt.

Denn wie ist den heute die Situation, was nicht in Google zu finden ist ist doch faktisch für die Breite Masse nicht nicht mehr Existent! Unterschiedliche Suchmaschienen nutzt doch heute kaum noch jemand, wenn es sie denn überhaupt noch gibt und sie nicht auf den Datenbestand von Google, Yahoo, oder Bing zurückgreifen.

Die Negativen Informationen verschwinden ja nicht aus dem Netz sondern sind für den Normal Nutzer dann nicht mehr so einfach aufzufinden, das Sammeln dieser Daten und Verkaufen der selbigen wurde ja nicht untersagt...Big Data ist weiterhin das Zauberwort der IT und wird es auch bleiben, es findet nur nicht mehr so offensichtlich für jeden Statt.

Ein sehr weitreichendes Urteil, das leider wohl sehr negative Auswirkungen haben wird, nicht nur für Google oder andere Suchmaschienen, sondern er für die Allgemeinheit, die sich nun nicht mehr so einfach frei Informieren kann.
 
estros schrieb:
Je sozialistischer, umso mehr muss zensiert werden.
Zensur hat doch nichts mit Sozialismus zu tun -.-'
Hier entschieden einfach Leute,die keine Ahnung von Technik haben und schlecht beraten wurden. Man man einzelne links nur schwer löschen, man könnte auch sagen man streicht suchkombinationen,aber dann geht das gemecker wieder los...
 
Axxid schrieb:
Das Problem bei der Reglementierung ist, dass das Internet nichts vergisst und nichts verloren geht. Daher kann nicht versichert werden, dass gewisse Inhalte entfernt werden.
Dem kann ich so nicht zustimmen... denn das ist eine weit verbreitete Halbwahrheit und dazu gabs auch schonmal ne News, dass das Internet deutlich schneller "vergisst" als man denkt.

Wenn bestimmte Inhalte nicht mehr trendy oder in Mode sind, dann verfallen ziemlich schnell die Suchergebnisse und URLs auf vielen Webseiten... die Folge ist, dass die Inhalte zwar noch da sind, sie aber kein Schwe*n mehr findet.
Als weitere Folge fallen auch die Suchergebnisse bei den Suchmaschinen im Ranking zu diesen Inhalten... Inhalte die aus irgendwelchen Gründen verschoben worden sind, werden nicht mehr gefunden(bzw die URLs zu ihnen aufgefrischt) und die URLs sind wertlos bzw teilweise sind die Treffer zu den Suchergebnissen so weit hinten im Ranking, dass sie schlicht keiner mehr findet.

Als Bsp.: Versuche mal irgendeinen guten Film von 2000 im Netz zu finden und zu laden.. Filme von vor einem halben Jahr wirst du zu Hauf laden können... die alten von 2000 wirst du evtl noch finden, aber die Downloadquellen werden versiekt zu über 90% sein.
 
black90 schrieb:
Das ist allein Googles Problem. Es gibt ein Recht auf die eigene Person und das hat Google von Anfang an bei der Umsetzung der Dienste nicht beachtet. Nun kostet es eben.

Man darf keine Fotos von Leuten schießen und verbreiten ohne die Zustimmung zu haben.
Wie kommt man dann darauf das persönliches nicht auch unter dieses Recht fällt?

Ja genau. :)

Wenn ich mir die Kommentare von einigen hier durchlese, frage ich mich wirklich ob hier ein gesundes Verständnis rund um das Thema Internet, Suchmaschine und Websites besteht.

Eine Suchmaschine sammelt nur Daten ein die im Internet umherfliegen - nun postet jemand irgendwelche Dinge die keiner sehen soll oder lädt seine Urlaubsfotos einfach hoch und gibt dann Google die schuld weil hier einige nicht in der Lage sind die Robots.txt vernünftig einzustellen oder die Seite via .htaccess zu sperren?

Wenn etwas im Internet über mich steht dann wende ich mich an den Website Betreiber und nicht an Google. Schließlich ist er der Ursprung der Information, aber klar, es ist deutlich einfacher das ganze an einen Konzern abzuwälzen und mal wieder die "Augen" zu verschließen statt es langwierig mit einzelnen Website Betreibern auf zu nehmen.

Google wäre gut beraten sich dagegen zu wehren.
 
F_GXdx schrieb:
Jein. Es geht darum, dass die Daten ja nicht verschwinden, wenn sie aus den Suchergebnissen verschwinden.
Ja, aber alle Informationen, die nicht in Suchmaschinen auftauchen, versickern mehr oder weniger im Dark Web. Niemand, der nicht weiß wo er hin muss, wird sie jemals finden.

black90 schrieb:
Das ist allein Googles Problem. Es gibt ein Recht auf die eigene Person und das hat Google von Anfang an bei der Umsetzung der Dienste nicht beachtet. Nun kostet es eben.
Die Daten hat aber jemand anderes gesammelt und verbreitet. In erster Linie sind das hier wohl die Archive von Tageszeitungen. Suchmaschinen (und da steht Google eben NICHT allein) machen diese Daten lediglich erst zugänglich.

Es wird immer schön auf Google eingedroschen, die sind so ein schönes großes Ziel. Dabei vergisst jeder, dass es auch noch andere Anbieter gibt. MS Bing ist definitiv von dem Urteil betroffen. Baidu, Yandex, Duckduckgo,... das wird sich zeigen.
Der Suchmaschinenbetreiber ist hier schlichtweg der falsche Ansprechpartner. Weißt du wieso? Weil die gar nicht die nötigen Mittel haben, um jeden scheiß Antrag auf Rechtmäßigkeit zu prüfen.

Ich sag ja, das Ding besteht nur aus Missbrauchspotential.
- Kriminelle (insbesondere Pädos), die Gerichtsurteile gegen sie verschwinden lassen wollen, wenn sie in ne neue Gegend ziehen
- Politiker, die pünktlich zur Wahl ihre Drogen-, Korruptions- und Prostututionsgeschichte rein waschen wollen
- Vorstände, die ihre Schmiergeldaffaire los werden wollen
- Firmenchefs, die frühere Pleiten cachieren wollen
...

Wer bitte soll hier überall auf die Rechtmäßigkeit prüfen? Wer macht hier die Einzelfallentscheidung, ob hier nicht DOCH das öffentliche Interesse überwiegt?
 
News schrieb:
„Wir denken, dass es zu weit geht und nicht angemessen berücksichtigt, welche Folgen es für die Meinungsfreiheit hat, bei der es sich um ein bedeutendes Menschenrecht handelt.“

Manche vergessen aber auch gerne die Grenzen der Meinungsfreiheit in Europa (bzw. Deutschland)... Beleidigung, Verleumdung, Sittlichkeit, Jugendschutz etc.
 
Nur weil Einträge aus den SERPs entfernt werden heißt das nicht, dass die Seiten nicht auf anderen Suchmaschinen, Social Networks, Blogs etc. zu finden sind. :rolleyes:
Die Webseitenbetreiber sind da gefordert, die Daten zu löschen, dann verschwinden die Einträge auch aus den SERPs. Das einzige das man Google hier vorwerfen kann ist, dass die Einträge in den SERPs dann nicht sofort verschwinden und diese noch über den Cache aufrufbar sind.
 
calluna schrieb:
Manche vergessen aber auch gerne die Grenzen der Meinungsfreiheit in Europa (bzw. Deutschland)... Beleidigung, Verleumdung, Sittlichkeit, Jugendschutz etc.

Aber leider werden hier nicht diejenigen bestraft, die das geschrieben haben, sondern die, die darauf zeigen ...

Also falls jemand ne Straftat sieht und das der Polizei erzählt darf nicht ... ganz drastisch gesagt.
 
Sie benutzen bereits ein System, um Links/Verweise auf UrhG-Verstöße bzw. DCMA-Verstöße, welche Firmen zu Millionen melden, mehr oder weniger ungefragt zu entfernen.
Einfach weil sie Angst haben, riesigen Schadensersatzforderungen entgegenzustehen.
Da erfolgt auch eine Abwägung zwischen UrhG/DCMA und Meinungsfreiheit.

Nun kommt es zu einer weiteren Abwägung beim "Recht auf Vergessen":
Dem Persönlichkeitsrecht, dem Recht auf Informelle Selbstbestimmung und der Meinungsfreiheit.

Komisch ist jetzt nur, dass Google diese Grundrechte weniger wichtig im Verhältnis zur Meinungsfreiheit sieht, als einfache Gesetze,
welche keinen Grundrechtscharakter haben.

Es geht Google somit nicht um die Rechte der Betroffenen (UrhG im Vergleich zu Grundrechten),
sondern um die eigenen Folgen:
UrhG/DCMA = Hohe Schadensersatzforderungen großer Firmen mit ganzen Armeen von Rechtsexperten.
Grundrecht = Minimale Schadensersatzforderungen einzelner Betroffener, die es sich evtl. gar nicht mal leisten können, einen Anwalt einzuschalten.
 
Wenn Gott gerade SimCity spielt sollte er Unmengen an Gerichtsgebäuden bauen, so überlastet wie die bald sein werden...

Wer entscheidet eigentlich, welcher Antrag gerechtfertigt ist und welcher nicht? Sagt Google jetzt erstmal prinzipiell nein und alles landet vor Gericht oder wie?
 
Ich finde das nicht OK, das stärkt nur mal wieder die Rechte von Konzernen und öffentlichen Personen.
Wenn ein peinliches Foto von mir im Internet auftaucht, heißt das noch lange nicht, dass das auch Jemand gezielt finden kann. Wonach sollte er suchen und wenn, wie viele Leute mit dem gleichen Namen gibt es?
Ich denke Facebook ist da die viel größere Gefahr.
Außerdem frage auch ich mich, warum dafür nicht die Webseiten Anbieter in die Pflicht genommen werden. Was hat Google damit zu tun?
 
Wishbringer schrieb:
Sie benutzen bereits ein System, um Links/Verweise auf UrhG-Verstöße bzw. DCMA-Verstöße, welche Firmen zu Millionen melden, mehr oder weniger ungefragt zu entfernen.
Die meisten Anfragen sind gerechtfertigt und außerdem... ja, eine Klage bei Nicht-Entfernen wäre ziemlich teuer.

Der Unterschied zur neuen "Vergessen"-Geschichte ist aber: Wenn ich einen Link auf Warez entferne, entferne ich wohl kaum wirklich wertvolle Informationen, die im Rahmen der freien Meinungsäußerung einen Einfluss haben.

Ich habe dir schon ein paar gute Beispiele gebracht, wo Lösch-Anträge gefälligst abgeschmettert gehören. Genau diese Sorte Anträge werden aber besonders oft eingereicht werden.
Was wird wohl häufiger vor kommen: Max Mustermann, der n Zeitungsausschnitt über n Bagatell-Vergehen entsorgt haben will, oder aber Bernd Bonze, der seine Schandtaten als Vorstandsvorsitzender verschleiern will? Oder wird Paul Politkovski mal eben seine früheren Plagiats- oder Bestechungsaffären unter den Teppich kehren?

Denk dran: Hier geht es nur um WAHRHEITSGEMÄSSE Fakten. Gegen Verleumdung gibt es bereits lange Rechtsmittel, die innerhalb er EU auch gut greifen.

Turrican101 schrieb:
Wer entscheidet eigentlich, welcher Antrag gerechtfertigt ist und welcher nicht? Sagt Google jetzt erstmal prinzipiell nein und alles landet vor Gericht oder wie?
Nein, dieser Weg ist unlogisch.
Die logische (weil einzig wirtschaftliche) Antwort lautet: Google winkt JEDEN Sperrantrag blind durch. Also auch den von Karl Kinderfummler...
 
supastar schrieb:
Ich verstehe bei der ganzen Sache nicht, warum Google dafür zuständig ist.
Er hätte sich eben an die Homepage-Betreiber wenden sollen, die über seine früheren Daten geschrieben haben.
IMHO wären diese in der Verantwortung, aber nicht die Suchmaschinen.

Gegen die hatte der Spanier schon prozessiert und verloren(!!!). Die Zeitung hat also Pressefreiheit, Googlem uss aber die Suchergebnisse zur Zeitung rausnehmen wegen der informationellen Selbstbestimmung. Wenn das mal nicht völlig schizophren ist dann weiß ichs aber auch nicht ^^
 
Eric Schmidt brachte damals auch den (ernstgemeinten!) Witz, dass jedem mit der Volljährigkeit ein Recht auf eine Namensänderung zustehen sollte, damit er die Verbindung zu seinen dummen Internetposts aus der Jugendzeit unterbrechen kann.

Kein Wunder, dass er nun Google nicht in der Pflicht sieht die Gerichtsentscheidung umzusetzen.
 
Es gibt auch andere Anbieter die NICHT zum EU Land gehören, da wird es weiterhin verfügbar sein. Ich halte dieses Urteil für falsch, da es nichts bringt und letztendlich nur eine Art der Zensur darstellt - für gewissen Politiker ein erfreuliches Urteil.
 
Ja, aber alle Informationen, die nicht in Suchmaschinen auftauchen, versickern mehr oder weniger im Dark Web. Niemand, der nicht weiß wo er hin muss, wird sie jemals finden.

Ja und was ist wohl schlimmer? Daten die jeder findet, Frida Dumpfbacke auch, aber gar nicht versteht ? Oder Daten die nur für fast schon Kriminelle finden und so in ihre Hände kriegen ? Wie wirst du den erpressbar ? durch Daten die jeder kennt oder Daten die keiner kennt und du nicht willst das sie öffentlich werden ?

Zenzurmöglichkeiten ( nein nicht Möglichkeiten, denn die ersten Anträge bestätigen es ja bereits) lassen wir ganz unter den Tisch fallen!
 
Irgendwo ein Fehlurteil. Genau wie mit der KiPo Netzsperre. Kopf in den Sand stecken, denn was man nicht sieht existiert nicht - so scheinbar die Einstellung der deutschen Gesetzgebung. Warum ist Google dafür verantwortlich was andere ins Netz stellen? Sinnvoller wäre es die Betreiber in die Verantwortung zu nehmen wenn sie unwahrheiten oder olle kamellen verbreiten. Google kann da nichts für. Das wäre so als würde man die Post verklagen wenn jemand der Merkel eine Briefbombe schickt.
 
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