Rechtschreibfehler in News - Clickbait oder Unvermögen?

Metaxa1987 schrieb:
Ich wollte lediglich den Grund wissen und ob ich der einzige bin, dem es auffällt.
Es gibt hier eine große Diskrepanz zwischen auffallen und interessieren/stören. Wer "Perfektion" erwartet wird heutzutage in praktisch allen Lebensbereichen enttäuscht.

Die meisten Produkte kommen unfertig auf den Markt, das geschriebene Wort ist einen Tag später nicht mehr von Relevanz und man wird grundsätzlich von der Menge und der Vielfalt erschlagen. Das erste was man heutzutage lernt ist deshalb überlesen, überfliegen, relevantes filtern, das mag vor vielen Jahren vielleicht noch anders ausgesehen haben.
 
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Die bubble bilden natürlich diejenigen, die sich hier gegenseitig für das Erkennen des Verfalls der Zivilisation auf die Schulter klopfen und das an hanebüchenen Beispielen festmachen wollen, deren Zusammenhang erst noch argumentiert werden müsste. Muss er aber in einer bubble nicht, weil diese gefühlte Wahrheit von allen ohne Prüfung ja übernommen wird.

Dein Eingangspost ist tatsächlich ein interessantes Phänomen. Statt von ihm aber frei assoziativ zu anderen Untergangsphänomenen zu schließen, deren lose Klammer „gesellschaftlicher Verfall“ sein soll, könnte man ja etwas analysieren und vielleicht noch lernen - immerhin hat man ja einen Journalisten im Thread, der euch sicherlich viel über seine prekäre Art, wie sein Lebensunterhalt verdient werden muss, berichten kann. Das ist ja schon mal eine gute Grundlage, die man nicht mit anekdotischem Kram und luhmannschen Binsen im Keim ersticken muss.
 
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Ich bin immer noch der Ansicht, wenn man es kann, macht man es automatisch richtig. Da brauch ich nicht erst einen dafür bezahlen, dass er die Texte nochmal durchgeht.

Stört es mich, wenn ich sowas sehe? Bei angeblich seriösen Medien ja. Bei privaten Texten, Usern im Forum oder ähnliches, ist mir das aber egal. Da ist das Gespräch wichtig, der Inhalt, der Austausch generell. Und ich hab es auch gerne, wenn man da schreibt, wie man spricht. Es wirkt einfach lebendiger, echter, mit Seele. Ein richtiges Gespräch eben.
 
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Bei mir kommt die große Enttäuschung daher, dass man es gewohnt war, das gedruckte Wort als maßgebend in Rechtschreibung und Stil zu sehen. Welche Regeln in der Zeitung/Zeitschrift genutzt wurden waren beinahe wichtiger, als der Duden. Man denke nur an die Agenturschreibweise, die im Zuge der letzten Rechtschreibreform eingeführt wurde. Daran hat man sich auch im Alltag gehalten.

Was man heute dagegen sieht, nähert sich immer mehr dem schlechten, gehetzten, unreflektierten Stil der sozialen Netzwerke an. Dafür brauche ich aber kein Geld auszugeben, das bekomme ich auch so um die Ohren gehauen.

Daher tun sich die seriösen Medien meiner Meinung nach keinen Gefallen, wenn sie meinen aufgrund ausbleibender Einnahmen auf Lektorat und Korrektur zumindest der groben Fehler verzichten zu können. So ist erst recht bald niemand mehr bereit dafür etwas zu bezahlen. Wer Fast Food serviert bekommt, honoriert das auch nicht wie ein Gourmet Dinner.
 
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Ich hab mal 'ne Frage an euch ... heißt es:

Alle Reisende sind gelandet

oder heißt es

Alle Reisenden sind gelandet?

Ich bin mir unsicher, an welcher Stelle (im Duden) ich dafür nachschauen muss ... Danke!
 
Dieser Rechtschreibfetisch wird einem auch genommen, wenn man sich mal ein wenig mit Sprachanthropologie beschäftigt. Überall dort, wo sich neue Sprachen herausbilden, bilden sich global die gleichen 'Fehler' heraus (z.B. doppelte Verneinung). Es scheint also eine innere Struktur der Sprache zu geben, die oft mit den kulturellen Normen der Sprache in Konflikt stehen. Hierzu gibt es viel interessante Forschung an Pidgin- und Kreol-Sprachen.

Nun könnte man also einen Schritt weiter gehen und sich nicht die Frage stellen, ob die Gesellschaft weiter verfällt, sondern woher dieses komische Urteil kommt, das so alt wie Gesellschaften selbst ist. In antiken Gesellschaften gibt es ebenso viele Berichte über Untergang der Gesellschaft, verlodderte Jugendliche, sprachlichen Verfall etc. Also mit der Originalität dieser Beobachtungen ist es nicht weit her, die werden ebenso in die Köpfe vererbt, wie mangelnde Sprachfähigkeiten.
 
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@Abe81 Sich an ein Minimum richtiger Rechtschreibung und Interpunktion zu halten, sehe ich eigentlich nicht als gesellschaftlichen oder kulturellen Verfall an. Ganz im Gegenteil.
 
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Abe81 schrieb:
In antiken Gesellschaften gibt es ebenso viele Berichte über Untergang der Gesellschaft
Und gibt es diese antiken Gesellschaften heute noch? 🙂
 
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Metaxa1987 schrieb:
Wenn jemand 5 mal am Tag durch den Blitzer ballert ist das objektiv gesehen "Vorsatz" und subjektiv bei demjenigen eben "Gleichgültigkeit".
Was meinst Du hier mit "objektiv". Juristisch ist das ggf. mangelnde Sorgfaltspflicht oder Fahrlässigkeit, niemals Vorsatz. Vorsatz wäre wenn jemand absichtlich durch einen Blitzer fährt um zu schauen ob er funktioniert.

Abe81 schrieb:
Was in solchen Beiträgen immer so sicher wie das Amen in der Kirche folgt: Das gegenseitige Auf-die-Schulter-Klopfen beim kulturkritischen Geraune.
Der Grund warum ich mich an dieser Diskussion beteiligt habe, ist dass ich manchmal den Drang haben diesem Muster entgegentreten zu wollen. Ist nur leider meist sinnlos, weil die Leute tatsächlich schon in der von Dir genannten Bubble gefangen sind. Wir befinden uns in einer Situation in der sich die Gesellschaft sehr schnell verändert und gleichzeitig vielen schwer zu beherrschende Herausforderungen gegenübersteht.
Das führt bei vielen Menschen zu einer subjektiven Untergangswarhnemung, und sie begreifen auch jede Veränderung nur als weiteren Schritt in den Untergang. Sie suchen verzweifelt nach einem Weg diesem Untergang zu entkommen.

Metaxa1987 schrieb:
Drück Dich doch nicht so geschwollen aus. Damit stellst Du dich sicherlich keine Stufe höher
Was war an @Abe81's Satz geschwollen? Er hat Deine im Zusammenhang mit dem Thema Rechtschreibung irrelevanten Arzt Anekdote elegant eingeordnet.
Ich könnte dem jetzt eine ebenso irrelevante äußert positiv verlaufene Arzt-Anekdote entgegenstellen. Mache ich nicht, weil eben irrelevant. Es gibt Probleme im Gesundheitswesen, die habe aber absolut nichts mit den Entwicklungen im Bereich Medien und Journalismus zu tun, und auch nichts mit dem Klimawandel.

Natürlich kann man auf oberster Ebene sagen, das es menschengemachte Probleme sind. Das ist nur nutzlos, denn auf diese Ebene lassen sich keine Lösungsstrategien entwickeln.

Metaxa1987 schrieb:
Wenn Du dich nur ein wenig mit dem Eingangspost beschäftigt hättest, würde Dir klar, dass der ausschlaggebende Grund eine rein subjektive Wahrnehmung einer Häufung an Fehlern in einem gewissen Bereich war. Nicht mehr und nicht weniger. Ich wollte lediglich den Grund wissen und ob ich der einzige bin, dem es auffällt.
Ich glaube @Abe81 hat recht: Der Grund warum Du diesen Beitrag geschrieben hast, ist weil Du Bestätigung für Deine subjektive Untergangswahrnehmung suchst, die, wie man an der Anekdote sieht, nicht nur auf Rechtsschreibung beschränkt ist. Das was Du in einem vorherigen Beitrag als schwarz/weiß Denken bezeichnet hast, ist auch Bestandteil dieser Untergangswahrnehmung.

Aber dadurch werden wir beide nie auf einen Nenner kommen, denn ich glaube nicht das wir uns in einer Situation befinden, in der es nur den Weg in den Untergang gibt. Und wenn wir doch untergehen, dann wohl eher nicht an mangelnder Orthografie.
 
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Abe81 schrieb:
Dieser Rechtschreibfetisch wird einem auch genommen,...
Es geht hier meiner Meinung nach nicht um einen 'Rechtschreibfetisch', wie Du es so despektierlich nennst, sondern um mangelnde Sorgfalt, die ein Zeichen für Desinteresse sein könnte. Keiner hier, davon gehe ich einfach mal aus, ist in Regeln der deutschen Rechtschreibung komplett sattelfest. Und Vertipper können natürlich passieren, aber dann sollte man sich in einer Branche, die sich vornehmlich über das geschriebene Wort definiert, dennoch etwas mehr Mühe geben.
 
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Kuristina schrieb:
Und gibt es diese antiken Gesellschaften heute noch?
Da sich unsere Gesellschaften in Europa aus den Gesellschaften der griechosch-römischen Antike entwickelt haben (und diese wiederum aus anderen, noch älteren) würde ich das mit "ja" beantworten.
Wenn ich auf eine Analoguhr schaue, dann sehe ich sogar noch ein Stück der babylonischen Hochkultur ... die hatte nämlich ein Zahlensystem mit Bündelungen zur Basis 60, welches wir heute noch nutzen. Auch die Einteilung des Kreises in 360° kommt aus Mesopotamien und ist mindestens 4000 Jahre alt.
Wer sich mit den alten Hochkulturen beschäftigt, der findet auch ihre Spuren in der Moderne ... überall.
Abe81 schrieb:
luhmannschen Binsen
Kannst du den Gegenbeweis antreten? ... also eine Organisation aufzeigen, die reibungslos funktioniert, obwohl sich alle immer perfekt an die Regelungen halten.

Diese "luhmannsche Binse" ist das Ergebnis von mehreren jahrzehnten Forschungsarbeit.
 
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DerOlf schrieb:
würde ich das mit "ja" beantworten.
Nein. Hier geht es um gesellschaftliche Gepflogenheiten und Sprache, nicht um Analoguhren oder Zahlensysteme. Das ist ein ganz anderes Thema. 🙂
 
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TomH22 schrieb:
Was meinst Du hier mit "objektiv". Juristisch ist das ggf. mangelnde Sorgfaltspflicht oder Fahrlässigkeit, niemals Vorsatz. Vorsatz wäre wenn jemand absichtlich durch einen Blitzer fährt um zu schauen ob er funktioniert.
Okay, ich habe eben nochmal nachgelesen. Korrekterweise nennt man es "Beharrlichkeit". Macht für mich aber keinen Unterschied.

Zum Rest von Dir und @Abe81: Es ist immer einfach, jemanden mit einer Meinung, als vermeintlich realitätsfremd und im Zuge dessen als Dumm dar zu stellen. Ihr 2 seid eigentlich ein schönes Beilspiel für den zerfall der Gesellschaft (bzw. aktuellen Trend). Andere sprechen auch von "Verrohung". Dadurch spare ich mir just in diesem Moment das angebotene "Tracking".

Wieso kann ich nicht versuchen jemanden, der der eigenen Meinung nach in ein solches Schema passt, mit fundiertem Wissen evtl. sogar Studien und einer anständigen Diskussion gegenüberzutreten. Das würde doch zu einem wesentlich besseren Ergebnis führen, als deine Haltung, die du jetzt versuchst mir gegenüber einzunehmen, dass Diskussionen mit mir "Deppen" eh sinnlos sind.

Klar ist das nicht Jedermanns Aufgabe, und man muss sich auch nicht verpflichtet dazu fühlen. Aber zu versuchen jemanden mit Argumenten und Konversation zu überzeugen hat doch mehr Erfolgschancen, als ihm unmissverständlich beizubringen: "Du hast einen Verfolgungswahn und mit dir zu Diskutieren ergibt sowieso keinen Sinn"

Ist übrigens auf alle anzuwenden -> Homophobe, Schwurbler, Flüchtlingsfeinde, Wutbürger, Coronaleugner u.s.w.

Ich habe mir keine Bestätigung (für Weltuntergansszenarien) bei diesem Topic erhofft (was ihr mir unterstellen wollt), sondern versucht zu eruieren, ob meine Beobachtungen subjektiv sind, oder ob es mehreren so ergeht wie mir. Und dann war mir noch wichtig den Grund dafür herauszufinden.

Ich habe beides... von mir aus kann hier auch dicht gemacht werden.

-> Ich bin nicht der einzige, es fällt im Prinzip ALLEN auf. Den einen stört es, den anderen nicht.
-> Der Grund dafür ist nicht wie angenommen "Clickbaiting" (mit umgekehrter Psychologie), sondern eher dem geschuldet, was @OdinHades beschrieben hat -> der Wandel der Zeit (genauer: Gewichtungen verschiedener Themengebiete und Quantität vor Qualität)

Ob ich das jetzt persönlich gut finde, oder nicht, darf ich hoffentlich selbst entscheiden.
 
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Metaxa1987 schrieb:
Es ist immer einfach, jemanden mit einer Meinung, als vermeintlich realitätsfremd und im Zuge dessen als Dumm dar zu stellen.
Das habe ich nie gesagt. Mit welcher meiner Beiträge stelle ich Dich als dumm dar?

Metaxa1987 schrieb:
Ihr 2 seid eigentlich ein schönes Beilspiel für den zerfall der Gesellschaft (bzw. aktuellen Trend). Andere sprechen auch von "Verrohung".
Das musst Du mir nun wirklich erklären, warum ich zum Zerfall der Gesellschaft beitragen sollte oder gar zur "Verrohung". Ich würde mich selber als "Mitte der Gesellschaft" einschätzen.
  • Ich halten den deutschen Staat für funktionsfähig und stehe hinter dem Grundgesetz
  • Ich glaube an parlamentarische Demokratie als Staatsform
  • Ich gehe zur Wahl und wähle eine der "etablierten" Parteien
  • Ich stehe hinter dem Konzept des "wissenschaftlichen Arbeitens" und respektiere wissenschaftliche Erkenntnisse
Es gibt scheinbar eine zunehmende Menge an Leuten die diese grundlegenden Dinge ganz oder teilweise in Frage stellen und sich damit außerhalb grundlegender gesellschaftlicher Kosenslinien aufstellen.
Das geht dann soweit, dass diese Leute sich selber als "Mitte" definieren. Da kommt man dann an den Punkt wo kein sinnvoller Diskurs mehr möglich ist.
Ob Du in dieses Spektrum gehörst, kann ich natürlich nicht sagen, dass musst Du schon selber wissen, wo Du stehst.

Metaxa1987 schrieb:
Dadurch spare ich mir just in diesem Moment das angebotene "Tracking".
Keine Ahnung was Du damit meinst.

Metaxa1987 schrieb:
ob meine Beobachtungen subjektiv sind, oder ob es mehreren so ergeht wie mir. Und dann war mir noch wichtig den Grund dafür herauszufinden.
Nein Du willst nicht rausfinden, ob andere Deine Beobachtungen, sondern ob sie Deine Wahrnehnmung teilen. Das wird in Deinem Eröffungsbeitrag noch nicht so deutlich, aber in Deinen Folgebeiträgen.

Incanus schrieb:
Bei mir kommt die große Enttäuschung daher, dass man es gewohnt war, das gedruckte Wort als maßgebend in Rechtschreibung und Stil zu sehen.
Die Frage ist, ob man den Text in einem Online Medium noch mit dem "gedruckten Wort" einer Tageszeitung von vor 20 Jahren vergleichen kann.

Weil "gedruckt" wird er ja nicht mehr, und das ist auch der entscheidende Unterschied.
Bei einer klassischen Tageszeitung geht jeder Artikel durch mehrere Stufen bis er schließlich irgendwann auf dem Papier erscheint.
In einem Online Medium gibt es im Extremfall eine Person direkt in das CMS und drückt "freigeben".

Ist ja hier bei Computerbase genauso. Der technische Unterschied zwischen einem Forumspost und einem Redaktionsbeitrag ist gering, außer dass die Redakteure mehr gestalterische Freiräume (Layout, Bilder,usw.) haben. Heute morgen stand scheinbar bei einem Beitrag über den FTTH Ausbau der Deutschen Telekom zunächst "Deusche Telekom" - ich konnte es nur anhand der Kommentare im Forum sehen.
Im Grunde genommen veröffentlicht der Redakteur einen Draft, den die Forumsmitglieder korrekturlesen. Gleichzeitig nehmen Redakteure aber auch öfter inhaltliche Anregungen aus dem Diskussionsthread mit in ihren Artikel auf. Oder Artikel bekommen später noch Updates.

D.h. ComputerBase ist ein viel interaktiveres , aktuelleres Medium als eine klassische Tageszeitung. Was in meinen Augen einen großen Wert darstellt. Dafür zahlt man den Preis, dass halt in der Überschrift mal ein paar Stunden "Deusche Telekom" steht.
Das ist eine Preis den ich für diese Interaktivität gerne bezahle.
 
TomH22 schrieb:
Weil "gedruckt" wird er ja nicht mehr, und das ist auch der entscheidende Unterschied.
Bei einer klassischen Tageszeitung geht jeder Artikel durch mehrere Stufen bis er schließlich irgendwann auf dem Papier erscheint.
Ich denke das ist heute in vielen Fällen das gleiche. Also bei 'meiner' Tageszeitung finde ich in der gedruckten Version am nächsten Tag in vielen Fällen identische Artikel. Allerdings habe ich sie noch nicht auf das Vorhandensein der gleichen Fehler kontrolliert oder ob es dazwischen eine Korrektur gegeben hat.
 
OdinHades schrieb:
Ich selbst verwende übrigens überhaupt keine Rechtschreib-Software. Erfahrungsgemäß arbeitet die bis heute noch zu unzuverlässig. Sie kreidet teils vollkommen korrekte Schreibweisen an und übersieht auf der anderen Seite Fehler.
Das geht mir auch so. Allein schon die MS-Office-"Rechtschreibung": Was da an unsinnigen Korrekturen vorgeschlagen wird, könnte schon einen Poetry-Slam-Abend füllen...
Kuristina schrieb:
Stört es mich, wenn ich sowas sehe? Bei angeblich seriösen Medien ja. Bei privaten Texten, Usern im Forum oder ähnliches, ist mir das aber egal.
Ich verstehe, was Du meinst. Aber "egal" ist mir dies dann nicht, wenn die Verständlichkeit leidet (weiter oben in dieser Abteilung hatte z.B. jemand noch nie etwas von Zeichensetzung gehört). Dann frage ich mich, weshalb ich es mir antun muss, etwas zu verstehen/interpretieren, was dem Absender offensichtlich nicht wichtig genug war, um sicherzustellen, auch wirklich verstanden zu werden. Dazu gehören eben auch sprachlich-grammatikalische Konventionen.

Kommunikation kann keine Einbahnstraße sein...
CyborgBeta schrieb:
Sich an ein Minimum richtiger Rechtschreibung und Interpunktion zu halten, sehe ich eigentlich nicht als gesellschaftlichen oder kulturellen Verfall an. Ganz im Gegenteil.
So isses.

Peter
 
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prh schrieb:
Aber "egal" ist mir dies dann nicht, wenn die Verständlichkeit leidet
Da hast du recht. Gibt auch wunderbare Beispiele, wo derjenige noch nie was von Absätzen gehört hat. Da fehlt mir dann auch die Lust, mich damit zu beschäftigen. Aber wenn das Grundgerüst in Ordnung ist, hab ich mit kleinen Fehlern hier und da kein Thema. Solange es nicht beruflich ist. Wer mit dem geschriebenen Wort sein Geld verdient, sollte sein Handwerk auch beherrschen.
 
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CyborgBeta schrieb:
Sich an ein Minimum richtiger Rechtschreibung und Interpunktion zu halten, sehe ich eigentlich nicht als gesellschaftlichen oder kulturellen Verfall an.

Incanus schrieb:
Es geht hier meiner Meinung nach nicht um einen 'Rechtschreibfetisch', wie Du es so despektierlich nennst, sondern um mangelnde Sorgfalt,

Der Verlauf dieses Threads spricht eine andere Sprache. Es fing vielleicht mit ‚mangelnder Sorgfalt‘ an, aber es blieb nicht bei der Hoffnung auf ein ‚Minimum‘, sondern erging sich in anderen, eher absoluten Urteilen.

Kuristina schrieb:
Und gibt es diese antiken Gesellschaften heute noch? 🙂

Der Olfi hat dazu ja schon etwas geschrieben. Insgesamt muss man sagen: Ja, unsere Gesellschaft ist durchzogen von den Errungenschaften des antiken Roms und Griechenlands.

Ganz davon zu schweigen, dass es eine sehr steile These wäre, den Untergang den von mir genannten Meckereien der Altvorderen anzulasten. Es ist ein komplexes, polit-ökonomisches Gefüge, wie auch heute, dass da mehr erklärt als „die Römer sind untergegangen, weil die Jugend ihr Latein nicht richtig beherrschte“.


DerOlf schrieb:
"luhmannsche Binse"

Mein Punkt war: Binsen nennt man Urteile, die zutreffen, weil sie Offensichtliches äußern und bei Luhmann ist in dieser schlechten Abstraktion alles richtig aber nichts erklärt etwas.
 
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Ich kenne da auch so einige Seiten, denen Fehler (dank fehlender Korrekturleser) scheinbar egal sind. Unsere Lokalzeitung zum Beispiel. Ich mache das ganz einfach: ich lese da nichts mehr und schmeiße sie aus meinen Favoriten, wenn das wirklich auffällig häufig vorkommt, bzw. deaktiviere ich den Newsletter. Leser scheinen denen ja nicht so wichtig zu sein.

Oft werden News ja auch übernommen (legal von einer entsprechenden Presseagentur), aber auch das könnte man sich erstmal durchlesen, bevor man es auf seiner Seite einbindet und nicht jeden Krams automatisieren.

In einem geschriebenen Medium (auch in einen Forum) sollte man schon ein wenig auf die Rechtschreibung achten. Nobody is perfect und Flüchtigkeitsfehler in Forenbeiträgen sind mir auch egal, aber von Medien erwarte ich schlicht und einfach etwas anderes. Wenn es wirklich wichtige News sind, die partout sofort raus müssen, oke. Aber auch die kann man nach der Veröffentlichung noch korrekturlesen (lassen).

Wer als Verleger an dieser Stelle spart, der spart sich am Ende auch Leser und somit Einnahmen.

Incanus schrieb:
Eventuell ist es wirklich Absicht, damit man erkennen kann, wer solche Meldungen unkorrigiert kopiert und als eigene ausgibt.

Wenn man sowas macht, macht man es mit unsichtbaren Zeichen um seine eigene(n) News identifizieren zu können.
 
Abe81 schrieb:
... bei Luhmann ist in dieser schlechten Abstraktion alles richtig aber nichts erklärt etwas.
Ist das jetzt wieder so eine Nummer, wie bei Marx?

Vielleicht ist in diesen Texten manchmal einfach mehr, als du aus ihnen herausholen kannst.
 
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