Redox = Konkurrent für Linux?

moonwalker99 schrieb:
Die Programmiersprache Rust soll sicherer sein als C, weswegen sie auch im Linux-Kernel eingesetzt wird.
Wuerde ich auf "Kommt drauf an" reduzieren. Einfach gesagt, macht Rust es Entwicklern deutlich schwieriger dumme Sachen zu machen.
moonwalker99 schrieb:
Mit Redox gibt es ein ganzes Betriebssystem auf Basis von Rust. Könnte man von einem Linux-Klon sprechen?
Es ist halt mal wieder ein POSIX Konformes Betriebssystem wie es schon unendlich viele gab. Auch bevor es Linux gab. Man hat sich da halt auf gewisse schnittstellen geeinigt und wenn man nicht gerade Microsoft heisst, werden die auch ueberall geachtet.
Um Von einem Linux klon zu sprechen, wuerde ich jedoch wenigsatens die selbe Architektur das Minimum was ich erwarten wuerde. Hier haben sie einen Microkernel in Rust geschrieben.
Weite Microkernel in rust sind bspw. Rux und seL4.

moonwalker99 schrieb:
Die Idee hört sich interessant an.
Gabs schon 1000x und wird es weitere 1000x geben. Abwarten und Tee trinken
Alles in allem ein lustiges Experiment, aber wie alle anderen in der Richtung auch ein Hobby P{rojekt eienr person, dass gelegentlich einen PR von anderen sieht
 
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moonwalker99 schrieb:
Könnte man von einem Linux-Klon sprechen?
Nein. Das ist Redox definitiv nicht. Es gibt Ähnlichkeiten aber auch konzeptionelle Unterschiede (Microkernel, Ideen aus Plan-9).

moonwalker99 schrieb:
Kennt sich da jemand aus?
Naja. Die haben ne Doku, wo zum Beispiel aufs Systemdesign usw. eingegangen wird.

madmax2010 schrieb:
Es ist halt mal wieder ein POSIX Konformes Betriebssystem
Ähm nein. Das würde sich auch mit vielen konzeptionellen Dingen gar nicht vertragen. Die fahren zudem tendenziell einen minimalistischen Ansatz. Würde man sich den ganzen POSIX-Kram mit reinziehen würde das dem widersprechen.

madmax2010 schrieb:
Alles in allem ein lustiges Experiment
Solche Dinge sind aber wichtig. Denn allein aus Linux heraus wird sich bei bestimmten Dingen keine Innovation ergeben weil man nicht mal eben fundamental andere Sachen ausprobieren kann ohne die Kompatibilität zu brechen oder Dich mit mitgeschleppte Altlasten auseinander zu setzen.
 
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moonwalker99 schrieb:
Die Idee hört sich interessant an.
Redox hat viele interessante Ansätze und Ideen. Es ist natürlich noch viel zu früh um irgendwie interessant für Endanwender zu sein - aber die bisherige Ausdauer des Projekts schaffen auch nicht viele solch ambitionierten Dinger...das muss man den Entwicklern auf jeden Fall auch heute schon zugute halten :D
 
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Ich hab schon mal RedoxOS auf nativer Hardware ausprobiert.
Es hat einen Desktop mit Panel, Startmenü und Uhr.
Ich fand drei Programme vor. einen Taschenrechner, einen Editor und ein Terminal. Von dem eigenen Webbrowser von dem auf der Projektseite die Rede war sah ich auf dem Livesystem noch nix. Und das zu damaliger Zeit, nach zwei Jahren Entwicklungszeit.

Von daher Hut ab, es gibt nicht wenige OS Projekte die nach zwei Jahren einen funktionierenden Desktop haben.

Nur viel machen kann man damit noch nicht, im Terminaltemulator funktionieren fast sämtliche Befehle die man aus Linux kennt noch nicht. Weil die dafür nötigen Programme noch fehlen. Wie ich das Projekt kenne werden die aber nichts rüber portieren sondern alles selber neu schreiben.
Nicht nur das alles in Rust sein soll, soll auch alles unter der MIT Lizenz stehen.

Mal sehen wie es weiter geht.
 
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Linuxfreakgraz schrieb:
fast sämtliche Befehle die man aus Linux kennt noch nicht
Das wird auch nicht zwangsläufig so sein. Klar. Das ein oder andere wird auftauchen. Das man aber das volle übliche Toolset kriegt, wird aber so schnell nicht kommen. Wenn man mal ehrlich drauf guckt, sind die althergebrachten Tools aber auch nicht so pralle.
Man hat ja heute schon für viele Tools bessere Nachfolger. Man denke nur mal an klassische Beispiele wie top vs. htop oder screen vs. tmux oder ls vs. exa
 
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Linuxfreakgraz schrieb:
Nur viel machen kann man damit noch nicht, im Terminaltemulator funktionieren fast sämtliche Befehle die man aus Linux kennt noch nicht. Weil die dafür nötigen Programme noch fehlen. Wie ich das Projekt kenne werden die aber nichts rüber portieren sondern alles selber neu schreiben.
Nicht nur das alles in Rust sein soll, soll auch alles unter der MIT Lizenz stehen.

OK, wenn es nur ein Hobbyprojekt ist, dann wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis man mit Linux mithalten kann. Der Linux-Kernel hat mittlerweile über 30 Millionen Zeilen Code. Ich weiß nicht, wie viel davon Altlasten sind. Es heißt ja, dass die Entwicklung effizienter wird, wenn man alte Zöpfe abschneiden kann.
 
moonwalker99 schrieb:
dann wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis man mit Linux mithalten kann.
Ich weiß gar nicht, ob es der Anspruch ist "mithalten" zu können. Vor allem ist es erst mal ne Möglichkeit ein Betriebssystem mit modernen Konzepten auf die Beine zu stellen.
Alles andere hängt davon ab, wieviel Dynamik das Projekt gewinnen kann.
Linux ist ja auch klein gestartet und da war ja am Anfang auch noch gar nicht absehbar, das es so wird wie heute.

moonwalker99 schrieb:
Der Linux-Kernel hat mittlerweile über 30 Millionen Zeilen Code. Ich weiß nicht, wie viel davon Altlasten sind.
Viel im Linux-Code sind schlicht Treiber. Das wird man auch nicht so ohne Weiteres los. Allein der Code-Umfang ist auch ein nicht umfassend aussagekräftiges Kriterium. Es geht auch darum, wie bestimmte Sachen organisiert und designt sind.
 
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moonwalker99 schrieb:
OK, wenn es nur ein Hobbyprojekt ist,
Das halte ich für ein Gerücht, Lunducke hat mal den den Chefentwickler interviewed und der hat das Entwicklerteam vorgestelt. Es sind mindestens 5 Festangestellte. Sie wollen auf Server und NAS Systeme.
 
andy_m4 schrieb:
Viel im Linux-Code sind schlicht Treiber. Das wird man auch nicht so ohne Weiteres los. Allein der Code-Umfang ist auch ein nicht umfassend aussagekräftiges Kriterium. Es geht auch darum, wie bestimmte Sachen organisiert und designt sind.

Ich dachte, Treiber (Module) werden in Linux ausgelagert und bei Bedarf geladen. Naja, von hardwarenaher Programmierung habe ich nicht wirklich Ahnung.

Linuxfreakgraz schrieb:
Sie wollen auf Server und NAS Systeme.

Dann braucht es einen Mark Shuttleworth, der das System auch desktopfähig macht.
 
moonwalker99 schrieb:
Ich dachte, Treiber (Module) werden in Linux ausgelagert und bei Bedarf geladen.
Ähm ja. Das ändert aber nix daran, das diese zum Linux-Kernel dazu gehören.

moonwalker99 schrieb:
Dann braucht es einen Mark Shuttleworth, der das System auch desktopfähig macht.
Häh? Wieso sollte ein System welches sich primär an Server richtet, desktopfähig gemacht werden???
 
moonwalker99 schrieb:
Ich dachte, Treiber (Module) werden in Linux ausgelagert und bei Bedarf geladen.
Nicht unbedingt. Du kannst die Treiber auch fest in den Kernel reincompilieren. Macht man, wenn man den Kernel an die Hardware anpasst. Gentoo bietet sich dazu an.
 
Oder jedes andere Linux.
 
Auf der Seite von Dir verlinkten steht:
Redox OS as of this release generally does not support Wi-Fi, USB, and any other hardware not listed above.

Da mag der Kernel noch so toll, sauber und performant sein. Wenn keine Hardware unterstützt wird, ist das Projekt sinnlos. Bei Linux hat's jahrelang gedauert, bis der Treibersupport akzeptabel war. Und selbst heute recherchier ich ausführlich vorher, bevor ich mir irgendwelche Peripherie kauf, ob das Ding dann auch wirklich funktioniert.
 
Pummeluff schrieb:
Wenn keine Hardware unterstützt wird, ist das Projekt sinnlos.
Die Zielgruppe sind in meiner Wahrnehmung eher (Rust-)Enthusiasten und Redox ist ein Hobbyprojekt, insofern ist eine Diskussion müßig wie die Zugänglichkeit für die Allgemeinheit ist.
Oder anders formuliert, Redox im „Ist-Zustand“ ist imo keine Linux Alternative.
 
Pummeluff schrieb:
Wenn keine Hardware unterstützt wird, ist das Projekt sinnlos.
Wenn praktische Einsatzfähigkeit das allein maßgebliche Kriterium ist, dann können wir ja auch z.B. die komplette Grundlagenforschung einstellen.
Ist also offensichtlich Blödsinn was Du sagst.

Pummeluff schrieb:
Bei Linux hat's jahrelang gedauert, bis der Treibersupport akzeptabel war.
Richtig. Und Linux war anfangs auch nur ein Hobbyprojekt ohne größere Ambitionen. Stell Dir mal vor, die hätten Deinen Ansatz a-la "Unterstützt keine Hardware, also sinnlos; wir gebens auf" gefahren.
Merkst selber, oder?
 
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Ihr habt es doch mal wieder alle nicht verstanden. Es steht doch groß und dick da, wozu das gut ist:

The demo image includes these additional packages:
  • DOOM (Shareware)
  • FreeDOOM

Man soll damit Doom spielen! :smokin:

Aber Spaß beiseite: es hat mich mehrere Anläufe an diversen Geräten gekostet, das Ding zu starten. Die wenigen Anwendungen sind extrem abgespeckt. Selbst der Texteditor kann eigentlich nur Dateien laden und speichern und bietet sonst keine Anpassungen. DOSBox ist das komplexeste mitgelieferte Programm und dürfte paradoxerweise ein umfangreicheres Betriebssystem abbilden, als es Redox gerade tut. Als Techdemo sicherlich gut, für Anwender bringt es aber nichts, wie bereits mehrfach gesagt wurde.
 
andy_m4 schrieb:
Wenn praktische Einsatzfähigkeit das allein maßgebliche Kriterium ist, dann können wir ja auch z.B. die komplette Grundlagenforschung einstellen. Ist also offensichtlich Blödsinn was Du sagst.
Ich weiß nicht, ob ein Betriebssystem bzw. Kernel in den Bereich Grundlagenforschung fällt. Ein Mikrokernel ist jetzt kein sonderlich neues Forschungsfeld.

andy_m4 schrieb:
Und Linux war anfangs auch nur ein Hobbyprojekt ohne größere Ambitionen. Stell Dir mal vor, die hätten Deinen Ansatz a-la "Unterstützt keine Hardware, also sinnlos; wir gebens auf" gefahren.
1991 gab's aber bereits GNU, dem halt nur ein lauffähiger Kernel fehlte. Die Alternativen waren damals DOS/Windows und Unix. Ersteres war zu dem Zeitpunkt nicht für den Netzwerkbetrieb geeignet und zweiteres war nicht sonderlich günstig.

Es ist ja nicht so, dass es außer Linux/Unix und Windows keine anderen Betriebssysteme geben würde. Auf Intel-Rechnern ist zweifellos Minix das am häufigsten verwendete OS. BeOS ist gescheitert, obwohl es in einigen Bereichen anderen populären Betriebssystemen überlegen war.

Aber gut, ein OS mehr in der Liste wird jetzt auch nicht stören. Und wenn die Leute Spaß daran haben, warum nicht.
 
Pummeluff schrieb:
Ich weiß nicht, ob ein Betriebssystem bzw. Kernel in den Bereich Grundlagenforschung fällt. Ein Mikrokernel ist jetzt kein sonderlich neues Forschungsfeld.
Mikrokernel nicht. Aber das ist ja auch nicht das Einzige, was Redox macht.
Ich sag ja auch nicht, das Redox absolute Grundlagenforschung ist. Ich sag nur, das sofortige praktische Anwendbarkeit nicht das alleinige Kriterium sein kann.
Siehst Du das ernsthaft anders?

Pummeluff schrieb:
1991 gab's aber bereits GNU, dem halt nur ein lauffähiger Kernel fehlte.
Torvalds hatte Anfangs gar nicht vor ein Kernel zu schreiben. Dann wurde da ein Kernel draus. Aber das war selbst Mitte der 90er Jahre noch weit weg von dem, was Du heute hast.
Da gabs vergleichsweise wenig Treiber. Und vergiss nicht: Dein Argument war: Kein Hardwaresupport = sinnlos.

Pummeluff schrieb:
Es ist ja nicht so, dass es außer Linux/Unix und Windows keine anderen Betriebssysteme geben würde.
Was hat das jetzt damit zu tun?

Pummeluff schrieb:
Auf Intel-Rechnern ist zweifellos Minix das am häufigsten verwendete OS.
Aber nicht als Desktop-System. Nicht mal als Server-System.
Von praktisch anwendbar im Sinne von Linux, Windows usw. ist das meilenweit entfernt. Das läuft halt da und übernimmt firmware-like ne spezifische Aufgabe. Aber Du kannst natürlich gern mal versuchen auf diesem Minix z.B. nen Druckertreiber zu installieren. Wie? Kriegst Du nicht hin? Ja komisch, oder?

Pummeluff schrieb:
Und wenn die Leute Spaß daran haben, warum nicht.
Ja eben. Der Einzige, der sagte das sei sinnlos, warst Du.
 
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