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Der Paule
Gast
Tomislav2007 schrieb:Wieso gab und gibt es dann so viel Intoleranz/Hass und so viele Kriege zwischen den Religionen und im Namen des eigenen Gottes ?
Vermutlich weil das die Natur des Menschen ist. Natürlich eignen sich Religionen dazu, Menschen aufzuwiegeln oder zu manipulieren z.B. dann, wenn der Gläubige seine eigene Glaubensgrundlage nicht kennt und einzig auf die Vorquatscher angewiesen ist.
Dazu braucht es allerdings keine Religion, denn ein Blick nach Nordkorea zeigt eindrucksvoll, dass es auch anders herum geht.
https://www.die-tagespost.de/politi...gerichtet-und-neugeborene-ermordet-art-213340
Ich glaube kaum, dass das als Vorbild zur Abschaffung von Religion geeignet ist.
Tomislav2007 schrieb:Frag mal Moslems und Juden wie liebevoll, verständnisvoll, geduldig, behutsam, respektvoll, freundlich, usw. gottesgläubige Menschen anderer Religionen mit ihnen in der Realität umgehen.
Damit ich Dich hier nicht falsch verstehe: Einen der wohl signifikantesten Krisenherde zwischen Juden und Muslimen möchtest Du hier ausklammern? Welchen legitimen (gemäß Glaubensgrundlage) Grund sollte beispielsweise ein Christ Deiner Auffassung nach haben, gegenüber der Religion eines Juden intolerant zu sein und/oder gegen sie aufzuwiegeln? Jesus war ein Jude, Israel ist gemäß Neuem und Alten Testament Gottes auserwähltes Volk, und nicht einmal die Hinrichtung Jesus kann ein Christ den Juden übel nehmen, zum einen, da dies gemäß den Schriften so vorherbestimmt war und zum anderen, weil er als Opferlamm die zentrale Rolle im christlichen Glauben einnimmt, dafür ist er zu der Zeit gekommen.
Natürlich hast Du Recht, dass es Anfeindungen (und noch viel mehr) zwischen den Anhängern der unterschiedlichen Religionen gibt. Es stehen sich auch von den Glaubensgrundsätzen alleine bei den abrahamitischen Weltreligionen, je nach Kombination nicht unerhebliche Positionen gegenüber, die in Teilen oder im Grunde gar nicht miteinander vereinbar sind. Letzten Endes hilft hier nur ein kontinuierlicher Dialog.
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Um etwas zu verdeutlichen bei den Christen geblieben:
Wenn ich mir anschaue, dass wir gemäß Statistik fast 2,3 Milliarden Christen auf diesem Planeten haben, da frag ich mich schon warum weltweit über 800 Millionen Menschen hungern (Zahlen aus 2017) und jedes vierte Kind von Unterernährung oder noch Schlimmerem betroffen ist, ganz zu schweigen von der "ruhmreichen" Vergangenheit der Kirche an sich. Und wenn ich mir anschaue, dass einige Namenschristen (ich nenne sie der der Einfachheit halber so, als Kind eine Schippe Wasser genossen) im bequemen Europa sich Gedanken über das nächste Fußballspiel machen, während in anderen Ländern Christen, die ihren Glauben ernst nehmen und dafür sterben (oder noch Schlimmeres), da fehlt mir auch jedes Verständnis.
Das bedeutet allerdings nicht, dass eine Glaubensgrundlage falsch oder die Wurzel allen Übels sein muss. Der Mensch findet immer Gründe sich so zu verhalten, wie er es seit zig tausend Jahren überlieferter Geschichte tut, sei es Religion, Ideologie, Esoterik, oder einfach nur Macht & Einfluss. Ein (theoretisches) Abschaffen von Religion, wird das Ganze vermutlich nicht nur nicht aufhalten, sondern eher noch verschlimmern, wissen die Menschen heute bereits kaum noch woran sie sich orientieren sollen.
Tomislav2007 schrieb:Frag mal die Opfer der katholischen Kirche, die laut Gerichtsbeschluß "Kinderfickersekte" genannt werden darf, wie glücklich sie durch die Welt laufen und wie gut gelaunt sie sich am Leben erfreuen:
https://www.lawblog.de/archives/201...irche-darf-kinderficker-sekte-genannt-werden/
Nicht umsonst haben die großen Kirchen auch heute noch einen schlechten Ruf und das alleine aus historischen Gründen vollkommen zurecht, das sind alles Fälle die weiterhin dazu beitragen. Dennoch muss man auch einfach berücksichtigen das es alleine in Deutschland gemäß dieser Statistik fast 11.000 Gemeinden gibt. Ich glaube nicht, dass das Tagesprogramm ist, so schlimm diese Fälle auch sind.
Problem_solved schrieb:Ich persönlich würde allerdings solchen gottesfürchtigen und frommen Menschen niemals die Grundlage und den Antrieb im Leben nehmen und ihren Glauben als Irrsinn und Quatsch bezeichnen
Das ist ein weiterer wichtiger Punkt (und meines Erachtens gelebte Toleranz). Denn auch die Personen die die Auffassung vertreten, es gäbe keinen Gott, das sei alles nur ein Hirngespinst und dieses auch lautstark (z.B. über eine generelle Abwertung aller Gläubigen) nach außen vertreten, haben einen Anteil daran, dass sich neues Konfliktpotential bildet.