xexex schrieb:
Du solltest vielleicht deinen verlinkten Artikel nochmal durchlesen und sich genau die dort aufgestellten Unterschiede zwischen erkennen, merken und flimmern verdeutlichen.
Ich bezog mich einzig allein auf das Beispiel mit den Jagdpiloten, welche offensichtlich ein Kampfflugzeug erkennen und identifizieren können, auch wenn das Bild davon nur 1/220 Sekunde gezeigt wird. Ergo ist das Hirn zusammen mit dem Auge in der Lage, eine Veränderung zu erkennen und zu verarbeiten, welche nur knapp 4.5 Milisekunden dauert.
xexex schrieb:
Aber zwischen Lichreflexen und Flimmern, die unser Auge erkennen kann und einer verspäteten Reaktion die sich daraus ergeben würde WEIL wir es zu spät erkennen liegen Welten.
Klar. Aber Du vergisst, dass sich die Verzögerung aufaddiert. Wenn Du mit 30FPS im Vergleich zu 60FPS spielst, kommt eben die Information zuerst später an und Deine Reaktion landet später im Spiel. So einfach ist das. Würde tatsächlich die reine Reaktionszeit von durchschnittlich 200 Milisekunden von Bedeutung sein, müsste man ja bspw. einen Shooter oder ein Rennspiel problemlos mit 5-10FPS zocken können. Aber da wirst wohl auch DU feststellen, dass das nicht reicht, und zwar nicht NUR, weil das Bild ruckelt...
xexex schrieb:
Einzig wenn das Gerät auf dem wir Spielen nur noch 30FPS ausgibt weil es sonst 100% ausgelastet ist und DESHALB träge auf die Eingaben reagiert würde die Behauptung von "Pisaro" und Co. erklären. Mit der FPS Zahl hat es wenig am Hut. In so einem Fall sind dann 30 FPS mit ausreichend CPU Reserven besser Spielbar als 100 FPS mit der CPU am Anschlag. Aber wenn ihr meint es liegt an der FPS Zahl bitteschön, soll mir recht sein.
Eben nicht. Mal angenommen, eine Aktion im Spiel passiert zum Zeitpunkt 0. Dann dauert es mit 30FPS eben 33ms, bis dies optisch überhaupt erst auf dem Bildschirm dargestellt wird und Du es sehen kannst. Dann kommt Deine Reaktion von 200ms und Deine Eingabe erfolgt. Was Deine Eingabe für eine Wirkung hat, siehst Du aber erst weitere 33ms später. Im Endeffekt vergeht also von Aktion zum Zeitpunkt 0 bis zum Moment, wo Du die Auswirkungen Deines Handelns sehen kannst, fast 300ms. Und bei 100FPS sinds dann eben entsprechend weniger, nämlich praktisch verzögerungsfrei (10ms bis Du es siehst, 10ms nach Deiner Reaktion).
Du darfst den menschlichen Körper nicht unterschätzen, wenn Du ausserhalb der virtuellen Welt etwas machst, erfolgt die Reaktion auf Deine Handlungen verzögerungsfrei. Auch wenn die Verzögerung in einem 30FPS Spiel mit 33 resp. 66 Milisekunden sehr kurz ist, fällt das einem geübten Spieler sofort auf, weil Eingabe und Ausgabe eben nicht mehr synchron ist. Beispiel Abfeuern eines Gewehrs: sobald Du den Abzug durchziehst, schiesst das Ding in der Realität. Würdest Du jetzt einen Schalter einbauen, der das Abschiessen um 33ms oder gar 66ms verzögert, würdest Du das bemerken, auch wenn Du eine langsamere Reaktionszeit hast.
Lange Rede, wenig Sinn: Reaktionszeit und bemerken von Verzögerungen sind zwei unterschiedliche paar Schuhe. Bei Spielen, wo schnelle Bewegungen und schnelles Handeln von Nöten ist, kann es aber einen Unterschied machen, ob man die Reaktion auf dem Schirm sofort (10ms oder weniger) oder eben verzögert wahrnimmt (33ms oder mehr).