"Risikosportart" Motorradfahren

Mausel

Ensign
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Risikosportart Motorradfahren

Hey Leute! Ich hab heute mal die aktuelle Ausgabe der "MOTORRAD" lesen.

Schon die Überschrift hat mich stutzen lassen und so habe ich mir den ganzen Artikel durchgelesen.
"Die gesetzlichen Krankenkassen sollen bei Motorradunfällen künftig nicht mehr zahlen müssen. Das fordert Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: Für sie ist Motorradfahren keine seriöse Form der Fortbewegung."
[Was ist bitte dann seriös??] Mir kommt es so vor, als wenn sie Autofahren (z. B.) als seriös bezeichnet, aber passieren mit Autos keine Unfälle? Bei Motorradfahrern fallen diese Unfälle nur schwerer aus, weil wir kein Blech um uns haben, welches uns - wie beim Auto - schützt könnte...

Im Laufe des Textes wird einem auch klar, dass sie nicht nur die Sportart, sondern auch das Motorrad in Hinblick auf ein Nutzmittel bezeichnet...

Bestechend in ihrer Logik diese Argumentation: "Wer den Luxus genießen will, sich von einem Auto umfahren zu lassen, der soll gefälligst auch dafür blechen". Mehr als frech, finde ich. Immerhin sind fallen 2/3 aller Unfälle zwischen Zwei- und Vierrädern aufs Konto der Autofahrer zurück und durch ihre Argumentation wird das Opfer (der Motorradfahrer) zum Täter gemacht.

Ich finde, dass sie erstmal selber Motorrad fahren soll, ehe sie sich so eine dermaßen dumme Aussage einfallen lässt. Und sie hat bestimmt keine Ahnung vom Motorradfahren!

Ich weiss echt nicht, was das soll. Manche leben von ihrem Motorrad, weil sie nicht anders von A nach B kommen und diese Frau will, dass wir die Unfallkosten selber zahlen... Ich weiss ja nicht, wo das hinauslaufen soll...
 
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Hatte auch vor den Motorradführerschein zu machen. Aber extra versichern möchte ich mich auch ned.
Die Regierung muss einfach weg. Auch Skifahren soll man sich künftig extra versichern. Wo kommen wir denn da hin?

Na ja es wird alles teurer. Auch Autofahren kann man bald bei den Spritpreisen vergessen...

Muss ich halt mein Auto verkaufen und zu Fuss laufen oder so nen 3L Lupo fahren wau was fürn nen Spass.....und Motorrad kann ich auch vergessen :(
 
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Du spricht es ja schon an, bei Auto hat man wenigstens noch das schutzende Blech aussenrum, während beim Motorrad fahren immer die ständige Gefahr einer sehr schweren Verletzung mitfährt.
Und dessen sollte man ja als Motorradfahrer immer bewusst sein, doch selbst bei keinem Verschulden eines Unfalls ist das keine Garantie einer Unversehrbarkeit seiner Gesundheit.
Nun, Krankenkassen und sonstige Versicherungsunternehmen kalkulieren ihre Beiträge nach Statistiken, wenn sie sehen dass eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern höhere Kosten verursachen als andere, dann versuchen sie auch diese mehr zur Kasse zu beten.
Das versuchen sie auch bei anderen Risikosportlern, wie bei Ski- und Snowboardern.
 
Ja aber wenn die Autofahrer in den meisten Fällen die Unfallverursacher sind?! Wir können doch auch nicht mehr tun, als aufzupassen, uns an diverse Vorschriften zu halten und uns gescheit und sicher einzukleiden.
Wenn die Autofahrer schuld sind, was kann ich dann noch machen? Beten, dass es nicht schlimm ausfällt, dass mir nicht sehr viel passiert. Das ist das einzigste, was wir da noch machen können.

Und das ist es, was ich nicht verstehe. Wieso müssen wir dann mehr zahlen, wenn wir noch nicht mal mehr die Unfälle verursachen, sondern bei den meisten Fällen der Autofahrer dran schuld ist. Das ist doch ungerecht! Wir werden dann echt zu den Schuldigen gemacht, obwohl uns keine Schuld trifft und obwohl wir die Opfer sein werden.
 
Die Sache ist, die Krankenkasse muss doch nichts für Blechschaden bezahlen, oder gehen bei einem Motorradfahrer ausser seiner Machine nur die Lederklamotten kaputt?
[edit]Es ist doch keine Frage der Schuld, nur wer freiwillig in ein höheres Risiko einer bleibenden körperlichen Schaden eingeht.[/edit]
 
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naja,

nehmen wir mal an ich fahre motorad und werde nass vom regen,

hohle mir dadurch eine lungenentzündung.

muß ich dann auch privat versichert sein?

demnächst sollte wir es so machen, dass wir für die farmaindustrie und die ärzteschaft

jeden monat einen festen satz bezahlen(zb. eine gesunheitssteuer) damit die

krankenkassensätze stabil bleiben.



gruß serge
 
Aber schau, manche sind abhängig von ihrem Motorrad.
Was denkste, was das für eine Erleichterung für mich ist, wenn in einem Monat meine kleine wieder angemeldet wird?! Ohne ein Verkehrsmittel kommt man hier aus dem Kaff doch net raus. Die Busverbindungen etc. alles ist scheiße. In meinen zukünftigen Ausbildungsjob bin ich auch an ein Auto oder Motorrad angewiesen. Da ich im September erst 17 bin und da ich den A1 hab, bin ich total auf mein Motorrad angewiesen. Und dann muss ich extra noch was bezahlen. Nee danke!

Wenn die sowas bei Rauchern oder Skifahrern einbauen wollen, sehe ich das noch ein, da die meistens selber schuld sind. Aber wenn ich Motorrad fahr und dann kommt so ein Auto und fährt mich halb tot, nur weil ich ein Motorrad fahre, dann ist das ungerecht. Da kann ich nix dafür. Und es gibt bestimmt auch keine 100 Motorradfahrer (in Deutschland), die immer ohne Helm bzw. ohne Schutzanzüge fahren. Wir tun unser Bestes, damit wir so heil wie möglich von möglichen Unfällen davonkommen und müssen im Falle des Falles trotzdem dafür draufzahlen.
Weisst du, ich check das einfach nicht. Radfahrer müssen ja auch nichts extra zahlen. Und die werden dann noch schlimmere Verletzungen von sich tragen als Motorradfahrer. Aber wir, wir müssen draufzahlen. Und Radfahrer, Fußgänger, Autofahrer,.... müssen nix zahlen. Die bekommen alles schön brav von der Krankenkasse! Diesen Grund verstehe ich nicht, wieso die das nur bei Motorradfahrern einführen wollen.
 
Re: Risikosportart Motorradfahren

Original erstellt von Mausel
Bestechend in ihrer Logik diese Argumentation: "Wer den Luxus genießen will, sich von einem Auto umfahren zu lassen, der soll gefälligst auch dafür blechen". Mehr als frech, finde ich. Immerhin sind fallen 2/3 aller Unfälle zwischen Zwei- und Vierrädern aufs Konto der Autofahrer zurück und durch ihre Argumentation wird das Opfer (der Motorradfahrer) zum Täter gemacht.
Wenn ein Motorradfahrer unverschuldet in einen Unfall mit einem Auto gerät und dabei verletzt wird, wer zahlt denn dann bitte die Behandlungskosten?

Ja genau, nicht die Krankenversicherung, sondern die Haftpflichtversicherung des Autofahrers, spätestens per Regreß durch die Krankenkasse.

Damit ist das hier eine Scheindiskussion, und der zitierte Artikel dürfte sich in die Kategorie Lobbyarbeit einsortieren lassen.

Ciao, Tiguar
 
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Re: Risikosportart Motorradfahren

Original erstellt von Mausel
... Motorradfahren keine seriöse Form der Fortbewegung.

Aha, aber blinkend und hupend mit der Dose auf Tuchfühlung gehen ist seriös, oder was?
Was die Frau in letzter Zeit vom Stapel lässt ist nun wirklich nicht mehr lustig.

Die Krankenkassen sollten als erstes mal bei den Leuten den Rotstift ansetzen, die aktiv ihre eigene Gesundheit schädigen. Da fallen mir als erstes Raucher und Säufer ein, die Kühe kann man meinetwegen ordentlich melken. Zumal dort eine verbrauchsabhängige Abgabe sehr leicht möglich wäre.

Was vielmehr nötig wäre, sind gesetzliche Vorschriften bezüglich der Schutzkleidung.
Vorgeschrieben ist derzeit nämlich nur der Schutzhelm, wobei es hier keinerlei Vorschriften gibt, wie der auszusehen hat. Einzig das CE-Zeichen reicht bereits als Zulassung.

Wenn ich die Typen im Sommer mit Sandalen, T-Shirt und Boxershorts über den Asphalt bügeln sehe, kann ich verstehen, daß die Versicherungen nicht zahlen wollen. Solche Leute riskieren auch sehr schwere Verletzungen und sollten demnach auch für ihren Schaden selbst aufkommen.
Wer allerdings mit Leder-/Textil-Kombi, festem Schuhwerk und ordentlichem Helm unterwegs ist, hat alles getan um Verletzungen zu vermeiden, kein Grund ihm deswegen den Versicherungsschutz streitig zu machen.

Wenn alle Verkehrsteilnehmer sich an die Verkehrsregeln halten würden, würde es auch kaum noch schlimme Motorradunfälle geben.
Nach allen bisher gemachten Statistiken, passieren die meisten Motorradunfälle, weil ein Autofahrer einem Motorradfahrer die Vorfahrt nimmt.

Aber klar, als Moppedfahrer ist man in dieser Gesellschaft sowieso immer der Buhmann. Wer als Motorradfahrer schonmal einen Unfall hatte weiß, wie sehr die Haftpflichtversicherer rudern um dem Motorradfahrer wenigstens eine Teilschuld anzulasten. Wer hier keinen Anwalt hat, ist ziemlich schnell in den Po gekniffen.
Es gab bis in die 90er Jahre noch Versicherungsfälle, in denen einem Motorradfahrer alleine aus der Tatsache eine Mitschuld angelastet wurde, weil der Motorrad fährt.
Hätte doch Auto fahren können, dann wär nix passiert <-- totaler Humbug!!
 
Original erstellt von Mausel

Wenn die sowas bei Rauchern oder Skifahrern einbauen wollen, sehe ich das noch ein, da die meistens selber schuld sind.

Auch beim Skifahren sehe ich das nicht ein. Die schlimmsten Unfälle passieren beim Skifahren wenn man von anderen übersehen wird und dann zusammenstößt. Genauso wie beim Motorrad!

Fahre seit 17 Jahren Ski und habe mir noch nie was gebrochen und sonst wie verletzt...
 
Wenn ich die Typen im Sommer mit Sandalen, T-Shirt und Boxershorts über den Asphalt bügeln sehe, kann ich verstehen, daß die Versicherungen nicht zahlen wollen. Solche Leute riskieren auch sehr schwere Verletzungen und sollten demnach auch für ihren Schaden selbst aufkommen.
Okey, dass find ich auch Krass, wenn so Typen (sind meistens typen) ne große haben und sich dann cool vorkommen, wenn sie ne kurze Hose, etc. anhaben... Find ich auch scheiße von dene.



Die schlimmsten Unfälle passieren beim Skifahren wenn man von anderen übersehen wird und dann zusammenstößt
Okey, dass hab ich nicht berücksichtig. Hab das mehr in dem Aspekt gesehen mit den ganzen Sprüngen und so. Aber naja. Wenn man es so sieht, ist es echt wie beim Motorradfahren....
 
Ich fänds auch ne Sauerei.

Nächste oder übernächste Woche beginnt meine 5.Saison und für mich is das ganze ein Hobby für das ich nicht einsehe noch extra draufzulegen. Is für nen Studenten eh schon viel Geld. :D

Hatte auch vor 2 Jahren ne Unfall. Mir wurde die Vorfahrt genommen (Karre Totalschaden, nur Handgelenk gebrochen da Lederkombi). Konnte ich nichts machen. Der Unfallverursacher war ein 18 jähriger Fahranfänger der sich mehr sorgen um seinen Führerschein gemacht hat als um den Unfall selber.

Wenn die Dame schon solche Vorstöße macht sollten Fahranfänger (mit Auto) auch mehr einzahlen bzw. sich Extra versichern da ein Auto mit einem unfähigen Führer meiner Meinung nach um einiges gefährlicher ist.

Sicher gibt es auch die hirnlosen Mopedfahrer an denen sich die Leute dann so richtig aufziehen, aber wenn mir die Leute angucke die ich so kenne, ist das keinesfalls der Regelfall. Die Straße ist halt keine Rennstrecke.

Ich fahre gern Motorrad, kenne das Risiko und hab ne vernünftige Bekleidung. Hab auch schon oft genug auf meine Rechte im Straßenverkehr verzichtet um nicht nochmal umgemäht zu werden. Wenn alle, also Motorrad- und Autofahrer, etwas mehr Rücksicht nehmen würden, gäb es bestimmt weniger unliebsame Begegnungen und man könnte auf eine solch schwachsinnige Diskussion verzichten.

mfg
bommel
 
Original erstellt von bommel


Sicher gibt es auch die hirnlosen Mopedfahrer an denen sich die Leute dann so

und wie es die gibt. Gerade auf der Autobahn erlebt man die tollsten Dinge. Werde öfter auf der linken Spur nochmals links auf dem kleinen 1m breiten Streifen von Motorrädern überholt. Nur weil denen es nicht schnell genug gehen kann.

Oder wenn der Verkehr etwas stockt fahren die zwischen der Spur und überholen da einen. Die brauchen sich dann aber nicht wundern wenn man sie in solch einer Situation übersieht...

Genug über Motorradfahrer hergefahren will meinen Schein demnächst auch machen...
 
Aber wieviele machen des denn, dass sie ganz links noch überholen? Ich meine, es gibt auch Autofahrer, die extra weit rüberfahren, da sie versuchen wollen, da noch durchzupassen.

Und ich persönlich habe nix dagegen, wenn ein Motorradfahrer mit mäßiger Geschwindigkeit (also 10 km/h oder so) da in der Mitte durchfährt. Solange es nicht die Reihe für die Krankenwägen ist und sie wie gesagt nicht mit 100 da langfahren finde ich das nicht schlimm. Schaut euch die Straßenverhältnisse in Ungarn an. Da sind die Autofahrer halt so, dass sie auf dem Straßengraben fahren, damit sie da vorbeikommen. Und? Hier sind es ein paar (nicht alle) Motorradfahrer. Und solange sie die Rücksicht nehmen, aufpassen, dass nicht ein Autofahrer aus versehen die Tür aufmacht und langsam da durchfährt, sehe ich kein Problem in der Sache.

Logisch, einige Menschen (Motorrad- und Autofahrer!) sind ein bisschen Risikoreich was das Fahren angeht. Bei Motorrädern ist es halt so, dass es bei denen auffällt. Und bei den Autofahrern merkt man es meistens nicht so sehr.
 
@Beckz

Ich wollte jetzt nicht noch die unzähligen Beispiele aufführen mit denen sich manche Motorradfahrer disqualifizieren. Sicher es verlockt wenn man soviel Leistung zwischen den Beinen hat, mal eben vorbeizufahren. Für ein Auto brauch man sich dafür ja auch nicht sonderlich verrenken. Wer bloß schonmal miterlebt hat wie schnell nen Unfall passieren kann, der wird vorsichtiger.

Wie gesagt: Mopedfahren macht Spaß, aber ich würd nie mein Leben dafür aufs Spiel setzten. Sind halt nur 2 Räder ohne Blech aussen rum. Außerdem gehört mir die Straße ja nicht einem alleine.
 
Mausel, ich verstehe dich nicht dass du gegen einen höheren Beitragssatz bist für Motorradfahrer, aber für die Missachtung der Strassenverkehrsordnung ausspricht.
Das eine hängt schon mit dem anderen zusammen, bist du dir wirklich sicher ob du schon reif genug bist um mit dem Motorrad am Strassenverkehr teilzunehmen?

Ich will dich nicht persönlich angreifen, doch diese ganzen Regelungen sind doch zu deinem eigenen Schutz da, aber wenn du drauf pfeiffst..
 
Original erstellt von Mausel


Und ich persönlich habe nix dagegen, wenn ein Motorradfahrer mit mäßiger Geschwindigkeit (also 10 km/h oder so) da in der Mitte durchfährt.

Doch egal ob Auto oder Motorrad in Deutschland überholt man links und nicht anders (Autobahn).
So passieren viele Unfälle.
 
Original erstellt von Crazy_Bon
Mausel, ich verstehe dich nicht dass du gegen einen höheren Beitragssatz bist für Motorradfahrer, aber für die Missachtung der Strassenverkehrsordnung ausspricht.

Wenn du das Vorbeischlängeln an stehenden Fahrzeugen (z.B. Ampelstau) meinst, darf ich anmerken, daß die STVO genau dieses erlaubt, solange eine Behinderung und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.

Im Übrigen sollte der Staat lieber darin investieren, daß bei Unfällen weniger passiert.
Ein guter Fahrbahnzustand und Leitplanken die bis zum Boden reichen würden sowohl Auto- als auch Motorradunfälle verhindern oder wenigstens weniger gefährlich machen.

@Bommel

Es gibt nicht nur die Sportmotorräder mit 100 und mehr PS, sondern auch die Mehrheit :D
Im Übrigen spielt die Leistung keine Rolle - die schlimmsten Unfälle passieren im Standverkehr bei 50-60km/h. Geschwindigkeiten, die du sogar mit einem 50ccm Roller erreichst.
 
Ich denke schon, dass ich gut mitreden kann. Ich weiss, wie sich ein Unfall anfühlt, ich weiss, wie es ist, wenn jemand einem die Vorfahrt schneidet. Ich habe mit meinen 2 Kleinen viel erlebt. Am Anfang meiner "Karriere" fuhr ich noch eine S 51. Diese ging bei mir fast nie und mit dieser hatte ich viel zu kämpfen... Bei einer Fahrstunde hat es mich mit einer Sachs 2 mal flachgelegt (beim Abbremsen auf dem Übungsplatz und mal auf der Straße) und mit meiner jetzigen (Honda Varadero, 125; seit Oktober) habe ich die Straßen bei Tag, Nacht, Nebel, Nässe, Kälte und Hitze kennen gelernt. Seitdem ich meine eigene Kleine habe bin ich schon sehr viel umhergefahren. Ich meine jetzt nicht, dass ich schon sehr gut die Gefahren einschätzen kann. Ich weiss, dass ich noch sehr viel lernen muss (vor allem im Stadtverkehr, da ich ungern in die Stadt fahre und selten fahren muss) und dies will ich auch gar nicht bestreiten. Ich achte darauf, dass ich gut und sicher gekleidet bin und das an meinem Motorrad alles funktioniert, bevor ich fahren will.

Und ich habe es selber noch nie gemacht, dass ich in einem Stau (vor der Ampel oder auf der Autobahn) vorbeigeschlängelt bin. Sowas will ich mir nicht angewöhnen. Mir persönlich macht es auch nichts aus, wenn in der Stadt ein kleinerer Stau ist, zu warten. Ich habe in der Fahrschule dies so gelernt und das werd ich auch weiterhin so machen. Auch wenn ich viele kenne, die keine Zeit haben. Ich mache das so. Basta, Aus, Ende.
 
hm, also mal ein paar grundsätzliche Sachen:

1.) Unsere Sozialversicherungen sind mit Reformen nicht mehr zu retten. Nur gänzlich neue Ansätze können das Prinzip der Sozialversicherungen retten.

2.) Ich mag Frau Schmidt auch nicht

3.) Wer freiwillig erhöhte Risiken eingeht, sollte auch bereit sein dafür zu bezahlen.

4.) Die Diskussion in diesem Thread geht in meinen Augen (mal wieder) am Kernthema vorbei.

ZU 1.)

Obwohl ich jetzt seit knapp 13 Jahren in der PRIVATEN Versicherungswirtschaft arbeite, halte ich die SOZIALversicherungen für einen wichtigen und erhaltenswerten Bestandteil unseres Sozialstaates. Anders als in vielen anderen (Industrie-)Ländern sind hier ALLE gegen ALLES versichert. Und das gibt eben auch Soziale Sicherheit. Nur bezahlen will dies alles keiner.
Während in anderen Ländern NATÜRLICH besondere Risken ausgeklammert werden (manchmal auch besondere Krankheiten) leben hier alle mit der sogenannten VOLLKASKO-MENTALITÄT: also Scheissegal - bezahlt die Versicherung.

Ich empfinde diesen Zustand als eine Art pervertiertes Ideal, der aber nur solange akzeptabel ist, solange über die Form der ÜBERVERSORGUNG keine gravierenden Nachteile entstehen. Und genau das ist jetzt der Fall. Die Beitragssätze für die Krankenversicherung liegen wieder bei 15% und das ist eben nicht akzeptabel.

Das belastet s.B. den Arbeitsmarkt: Arbeitgeber schrecken die hohen Lohnnebenkosten. Das belastet Tarifverhandlungen, denn der Arbeitgeber rechnet auf jeden EURO Lohnerhöhung gleich seine 20-25% Sozialversicherungen drauf.
Das belastet auch die Nettolöhne. Ihr verdient alle weniger.

1989 hat Herr Seehofer (damaliger Bundesminister) versucht über eine REFORM dieses System zu retten, denn damals lagen die Sätze der AOK bei ebenfalls 15%.
Seit 1989 gab es zahlreiche weitere Reformen die alle dasselbe Ziel hatten: Kostensenkungen.

Man hat z.Bsp.:

- Eigenbeteidigungen eingeführt. (Rezeptgebühr, Krankenhaus Eigenanteil, 10% auf Licht/Wärmebehandlungen; Brillen, Zahnersatz, Kuren etc)
- Leistungen gestrichene (Sterbegelder etc.)

Der Erfolg war immer nur temporär: Die Sätze sind in kürzester Zeit wieder gestiegen.

Nach meiner Einschätzung kann nur eine strukturelle Neuordnung des GESAMTSYSTEMS die Sozialbversicherungen dieses Staates (also für uns) erhalten, weil es einfach keine weiteren Kürzungsmöglichkeiten mehr gibt und deren Effekt ebenfalls nur temporär wäre.

(All diese Informationen sollen nur auf die zwingende Notwendigkeit nach Veränderungen hinweisen.)

Zur Zeit wird deshalb über jedes Thema dikutiert. Ein Vorgang den ich aus o.g. Gründen begrüsse.

Die Versicherungen funktionieren nach dem Prinzip, dass alle die Gleichen Leistungen erhalten uns alle den selben Beitrag zahlen (gemäß dem Beitragssatz)

Wenn es nun Risiken gibt, die erwiesenermaßen nicht alle (gleichermassen) ausgesetzt sind, finde ich die Überlegung dieses Risiko auszugliedern gut.

Warum sollte es nicht Zuschläge für Übergewichtige (ohne krankheitsbedingtem Übergewicht) oder Raucher geben? Warum sollte die Krankenversicherung belieblig viele Entzugskuren bezahlen? Warum Unfälle die durch Bungie-jumping entstehen?

Die Alternative ist Risiken aus dem Leistungskatalog der Sozialversicherungen zu entfernen (die Folge => Alle zahlen weniger) und über seperate Versicherungslösungen wieder anzubieten (jetzt zahlen z.Bsp. nur die Raucher für dieses Risiko mehr).

Sicher würde der Raucher jetzt mehr bezahlen als vorher (trotz der Entlastung aus der Krankenversicherung, die ja auch für ihn gilt), aber alle Nichtraucher würden nicht mehr für dieses Risiko mitbezahlen.

Solche Systeme sind durchaus praktikabel, wie andere Länder zeigen.

An die Motorradfahrer: Die Frage ist doch nicht ob ihr diese Risiken bezahlen müßt: Das müßt ihr. Endweder durch eure Krankenversicherungsbeiträge (wie jetzt) oder durch einen seperaten Beitrag. Die Frage ist doch, wie hohe wäre eine mögliche MEHRBELASTUNG für mich.
Falls es den einen oder anderen Motorradfahrer beruhigen sollte: Es wird auch darüber diskutiert, ob man das komplette Unfallrisiko aus der Krankenversicherung separiert.
 
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