Motorradsaison ist gestartet - Verhalten der Motorradfahrer

TheManneken schrieb:
Also obwohl ich kein Motorradfahrer bin, fällt mir immer wieder auf, wie sich gegrüßt wird. Um ehrlich zu sein verstehe ich das aber nicht. Würde ich selber Motorrad fahren, würde ich wohl drauf verzichten.

Deinen letzten Satz halte ich aber für sehr weit hergeholt und das ist hier absolut nicht Thema und sollte auch so bleiben.

Ciao,

der Gruss ist auch eine Art Kommunikation:
-> Grüssen -> alles ok
-> NOK -> Öl
-> NOK -> Unfall
-> NOK -> Geschwindigkeitskontrolle

Leider wird in Deutschland tatsächlich weniger gegrüsst/kommuniziert, in den Alpenländern gehört das noch sehr zum guten Ton.
 
da ich jetzt vermehrt landstraßen zwecks arbeit, ergibt sich bei mir folgendes bild:
viele motorradfahrer fahren anständig und halten sich an die regeln.

dann gibts aber leider auch die chaoten, die in unübersichtlichen kurven überholen (auch mal den gegenverkehr zur vollbremsung zwingen) und mein absolutes highlight war ein junger spunt auf einer motocross, der mir bis auf 1m auffuhr (innerorts, sich zurückfallen ließ, um dann wheelies abzuziehen).
 
@nik_: Kann Deine Einschätzung nur teilen. Der Anteil an Vollidioten ist auf 2 Rädern vorhanden und nicht wegzudiskutieren, genauso wie auf 4 Rädern.
Hatte gestern erst wieder eine Person, welche meinte auf der Abbiegespur geradeaus fahren zu müssen und sich dann auch noch zu beschweren, dass ich auf der richtigen Spur geradeaus fuhr. Beide im Auto.
 
@FrankenDoM
just an dem morgen von meinem post, kam der wheeliefahrer wieder und hat 4autos und einen bus in gefahr gebracht, weil er im wald in nicht einsehbaren kurven überholt hat. der wollte mich in den serpentinen schon innen überholen (sind 3schärfere biegungen den berg hoch). wir musste aber alle langsam amchen wegen dem bus. als er den bus überholen wollte, hätte es fast gekracht, da kam ihm ein auto entgegen.

problem ist halt, dass nur diese idioten im gedächtnis bleiben und der rest der gut fährt, quasi darauf gespiegelt wird
 
Ist wie bei Bewertungen im Internet, die negativen bleiben in Erinnerung, schon allein deshalb weil die meisten die zufrieden sind eher nicht bewerten.
 
Theoretisch tut man dem Wheeliefahrer einen Gefallen, wenn man sich das Kennzeichen merkt und ihn anzeigt. Das könnte Schaden von ihm und den anderen Verkehrsteilnehmern abwenden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FrankenDoM
Ohje man solllte aber ganz Vorsichtig sein. Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle steigt jährlich! Laut Spam entfernt waren es im letzten Jahr 675 !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (SEO-Spam entfernt)
Insgesamt waren es 3220 Verkehrstote.
Der Unterschied Motorradunfall und zu Autounfall ist natürlich, dass der Motorradunfall mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit schlimmer ausgeht.
 
Nicht jeder Motorradfahrer ist aber auch immer zwingend Schuld aufgrund zu hoher Geschwindigkeit o.ä. ich bin selber schon "umgefahren" worden, weil jemand über Rot gefahren ist..
 
Würde ich nicht konstant mit Fehlverhalten der Autofahrer rechnen hätte, mich sicher einer schon mal erwischt.
Das extra defensive und vorausschauende fahren ist aber über mehrere hundert Kilometer Landstraße schon geistig anstregend.

Ich bin mal gespannt wie die Statistik der Verkehrstoten in Frankreich für 2018 aussieht. Die haben ja wegen zuviel Verkehrstoten zu Anfang des Jahres Tempo 80 auf der Landstraße eingeführt. Ich bin ja der Meinung viele Autofahrer lassen sich bei Bummeltempo noch leichter ablenken als wenn sie halbwegs zügig fahren würden. Da zähle ich mich selbst auch dazu.
otchere schrieb:
waren es im letzten Jahr 675
Da steht 2014, nicht 2017
2015 waren es 632 (siehe ADAC Link) man findet aber auch andere Zahlen.

https://www.wp.de/wp-info/nichts-ist-gefaehrlicher-als-ein-motorrad-id355174.html aus 2009
Achim Kuschefski, Leiter des Instituts für Zweiradsicherheit in Essen, ist von der UDV-Studie wenig begeistert. „Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle ist um 18,8 Prozent zurückgegangen. 2008 starben 655 Motorradfahrer, 2007 waren es noch 807.” Das spiegele die Studie nicht wider. Sie basiere vielmehr auf falsch interpretierten Zahlen. Natürlich verzeihe das Auto eher Fehler als ein Motorrad. Es stehe aber eindeutig fest, dass 75 Prozent der Unfälle, bei denen Autofahrer mit Bikern kollidieren, „von Autofahrern verursacht werden”.

https://www.adac.de/_mmm/pdf/statistik_5_3_Motorradfahrer_42809.pdf
Auch hier zeigen sich die ~75% -> Gelb + Blau sind mit Fremdbeteiligung, davon ist blau ~70%
Hat sich also in den 6-8 Jahren dazwischen nicht viel geändert.
 
Ich bin ja der Meinung viele Autofahrer lassen sich bei Bummeltempo noch leichter ablenken als wenn sie halbwegs zügig fahren würden.

Ich habe in diesem und gerade auch im mittlerweile geschlossenen "Tempolimit"-Thread hier auf CB und auch in persönlichen Gesprächen Argumente dieser Art schon öfter gehört. Je schneller man fahre, desto aufmerksamer wäre man. Je langsamer, desto unvorsichtiger, weil ja "weniger passieren könne". Ist das so? Mag sein, dass über einen kurzen Zeitraum sehr "offensiven" Fahrens die Aufmerksamkeit temporär erhöht ist - ich fahre ja auch mal 200. Aber dann ist dieser Zustand eben nicht dauerhaft und er fördert die Ermüdung. Jemand, der geschäftlich täglich mehrere Stunden auf der Autobahn fährt und konstant "schnell" fährt, kann der diese erhöhte Aufmerksamkeit über einen langen Zeitraum anhaltend leisten ohne zu ermüden? Oder umgekehrt: wer über eine längere Fahrzeit nachlassend aufmerksam ist, sollte der nicht besser mit einer geringeren Geschwindigkeit einen Unfall bauen? Oder was ermüdet schneller: langes, langsames, ereignisloses Fahren oder kurzes, schnelles, ereignisreiches Fahren? Ich bin mir da nicht so sicher.
 
Je schneller du fährst, desto mehr Adrenalin, das pusht aber nur eine bestimmte Zeit, wenn du dann verlangsamst und dein Körper kein Adrenalin mehr nachlegt, fällst du automatisch in ein Loch rein.
 
Was ist denn "schnelleres fahren"? Das finde ich als Begriff doch sehr schwammig bzw. interpretationsfähig.
Das geht damit los das die verschiedenen Charaktere der Fahrer dies verschieden belegen, dies ggf noch von ihrem Ermüdungsgrad abhängig machen, die örtlichen und wetterlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden wollen, das eigene Fahrzeug mit hereinspielt usw.
Schaue ich mir dann noch an das hier im flachen Land im Kreis Gütersloh mittlerweile praktisch vor jeder Kurve ein 70er Schild steht (vor Kurven die man deutlich schneller fahren kann ohne irgendjemanden oder irgendwas zu gefährden), im fahrerisch deutlich anspruchsvolleren Schwarzwald auf vergleichbaren Straßen aber gar nichts beschildert ist, man dort aber auch mit viel Wahnsinn die 100 km/h kaum erreichen kann fällt die Definition nicht leichter.
Da wird die Gesellschaft auf keinen Nenner kommen, deswegen versuchen die Schilderaufsteller uns dahingehend ja zu helfen. :freak:

Zu dem was nik auch sagt: Fährt man regelmäßig in gewissen Geschwindigkeitsbereichen findet da auf Grund der Gewöhnung auch keine Adrenalinproduktion mehr statt, der Vorteil ist also auch nur bedingt vorhanden.

Ich fahre selber im Jahr ca. 30-35 tkm Auto, zügig (außerorts Schild +10) aber dabei sehr defensiv.
Dazu kommen ca 10tkm Landstraße mit dem Motorrad, meist sehr zügig und etwa 2-3 tkm Rennstrecke mit dem Motorrad.
Ermüdend ist dabei alles, die Art bzw. der Grund und die Geschwindigkeit der Ermüdung ist aber nach meiner Wahrnehmung jeweils völlig anders.

Bis zu einer Stunden Autofahren geht eigentlich immer, längere Autobahnetappen, speziell mit Anhänger und entsprechend sehr monotonem Geschwindigkeitsprofil führen bei mir nach 4 Stunden am Stück zu massivem nachlassen der Konzentration. Kurze Pause mit bisschen Sport, Essen und trinken und die 4 Stunden fangen von vorne an. So ab 10 Stunden am Tag ist es Quälerei.

Landstraße Moped fahre ich deutlich aufmerksamer als Auto und Autobahn, ab 500 km Tagestouren geht sowohl die Konzentration runter, dabei kommt dann teilweise noch körperliches Wehwehchen im Form des nicht mehr so ganz guten Knies. Pausen sind immer viele und ausreichend lang.

Rennstrecke sind in der Regel 20 Minuten Turns mit einer Stunde Pause dazwischen. Hat man das 6 mal am Tag gemacht (also 2 Stunden Nettozeit) wissen die meisten Abends sehr genau was sie getan haben.
Bei Veranstaltungen mit Open Pitlane (weitestgehend freies Fahren, wann und solange man möchte) merke ich das meine Grenzen, sowohl körperlich als auch geistig bei etwa 45 Minuten am Stück sind. An den Rundenzeiten kann man das prima sehen wie es danach dann wirklich dramatisch schlechter wird.
Wenn man dabei jetzt noch betrachtet das man auf der Rennstrecke einen vorhersehbaren und bekannten Streckenverlauf hat, sich um Dreck auf der Strecke keine Sorgen machen muss (kümmern sich die Streckenposten drum) und kein Gegenverkehr vorhanden ist fallen dabei noch viele Punkte weg die im Straßenverkehr den größten Teil meiner Aufmerksamkeit beanspruchen.
 
Renne kannst du nicht mitrechnen - da bist du konstant unter Adrenalin die 20 min, wenn du voll fährst. Und wenn du absteigst und nicht grad nen Highsider produzierst, passiert dir auch nicht viel.

Am Ende sind auf der Straße genau soviel Idioten in Käfigen unterwegs wie auf Moppeds. In den Käfigen haben die nur die besseren Knautschzonen und sind in der Überzahl.

Und wenn ich die Typen immer höre - die Strecke kenn ich genau, die Kurven hier und da fahr ich 45° schräg, jo, kann die Kurve ab. Nur, wenn da grade nen Trecker mit nem Anhänger voll Baumstämmen aus der Pampa kommt... Ich hab in 45 Jahren genug von denen beerdigt.
Und auf ner Tour von 200-250 km biste auch mal abgelenkt.
 
Bei mir hält das Adrenalin nicht 20 Minuten durch. Die Erschöpfung ist dann irgendwann stärker.
Sollte auch nur als Beispiel dafür stehen das schnelleres Fahren weniger Ablenkungen und damit Fehlerquellen zulässt.
 
@oemmes: Völlig Deiner Meinung. In der ach so bekannten Kurve kann auch einfach ne Ladung Kuhmist liegen oder der Trecker hat Dreck verloren oder oder oder...
 
Deswegen fahre ich immer mit dem Gedanken das egal wo, egal wie oder wodurch, du wirklich mit allem rechnen musst was passieren könnte.
Ich kam z.B. mal die Wasserscheide hoch in die Ortschaft rein an der Tanke vorbei und ich auf der Vorfahrtstraße mit genau 50kmh, da stand rechts ein alter Ford Escort mit einem alten Mann drinne der mich anschaute, ihr wisst, das gegenseitige Anschauen bedeutet unterbewusst das man sich erkannt hat und das der der warten muss solange wartet bist der andere vorbei ist, das hatte ich in dem Moment auch gedacht, ich kam also näher, der alte Mann schaute mich also an, ich schaute ihn an, ich kam noch näher, er schaute mich immer noch an, ich ihn ebenfalls, und als ich knapp davor war fuhr er einfach los!!!:freak::grr::freak: Da hatte ich zum ersten mal gesehen das meine Bremsen eigentlich nicht sehr gut wahren an meiner alten DR 650, ich bremste also mit allem was ging, saß eigentlich schon auf dem Tank und hatte mich schon in der Fahrertüre gesehen, während ich also vollbremsend dem Escort näher kam schaute mich der alte Mann immer noch an während er, Gott sei dank, stark beschleunigte sodass ich 2cm an seinem hinteren linken Rücklicht vorbeibremste.
Das war ja jetzt nur ein Beispiel, daher mein Tip: rechne immer mit wirklich allem was nur irgendwie passieren könnte, das hat mir schon einige male Glück gebracht z.B. auch PKW Fahrertüren, immer mit Abstand vorbei und nie knapp. Wenn PKW-Fahrer in der nähe sind, immer mit unvorhersehbaren Handlungen rechnen, IMMER! Das strengt an, das macht müde, ja und ja aber erhöht das Überlebensrisiko enorm.
Dennoch gibt es Dinge die man nur schlecht vorhersehen kann, z.B. Wildunfälle, aber auch da kann man das Risiko minimieren indem man z.B. Das Wildwechselschild auch tatsächlich beachtet und in dem Moment noch vorsichtiger fährt.
Ich fahre nun seit über 30 Jahren Moped, und habe schon alle Kategorien gehabt von Rennsemmel bis Motocross, aktuell eine Reiseenduro quasi alles dabei. Moped fahren macht echt Spaß aber Aufpassen ist das höchste Gebot!

Gruß
Franz
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FrankenDoM und PriestFan
Bevor wieder eine Geschwindigkeitsdiskussion losgetreten wird, würde ich für eine überhaupt mal auftretende Kontrolle von Handys am Steuern eintreten wollen. Handys am Steuer dürfte das Verkehrsvergehen sein, was am wenigsten mit Konsequenzen bestraft wird, einfach weil es so gut wie nicht kontrolliert wird. Das bei uns mal ne Polizeistreife klassisch Streife fährt, kommt doch gar nicht mehr vor. Entweder wird geblitzt oder aber Alkohlkontrollen an festen Standorten zu festen Zeiten (bei Stadtfesten etc.) gemacht. Dem entsprechend sehe ich auch nahezu täglich mehrmals Autofahrer, die am Handy kleben. Meist sieht man es schon vorab, weil diese langsam und/oder unsicherer fahren. Fährt man dann vorbei und guckt rüber, sieht man fast jedes mal ein Handy. Ich wette, ein Großteil der innerstädtischen Unfälle auch mit Motorrädern kommt genau daher: vom Handy abgelenkt, nicht richtig oder gar nicht geschaut und schon den Motorradfahrer übersehen. Laut Statistik geht der größte Teil der Unfälle mit Motorradbeteiligung darauf zurück (also den Motorradfahrer zu übersehen, nicht zwingend aufgrund Handys). Innerorts sowieso. Auf Landstraße/Autobahn bilden die Unfälle, die durch den Motorradfahrer provoziert (überhöhte Geschwindigkeit) wurden oder direkt ausgelöst, weil überschätzt, natürlich mit hinein. Fahre beides und achte in beidem darauf mal durchs Fenster zu sehen, wenn möglich, bei Autofahrern, die mir vorab aufgefallen sind durch merkwürdige Fahrweisen. Ein stärkere Kontrolle bzw. härtere Strafen bei Handynutzung am Steuer würde mit Sicherheit die Unfallzahlen sowie Unfalltote senken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FrankenDoM, PriestFan und oemmes
Zurück
Oben