News Rücktritt nach acht Tagen: Der Mozilla-Chef geht

Und das ist auch gut so. Ich nutze begeistert Firefox seit Jahren. Aber die Marke ist irgendwie auf dem sinkenden Ast. Oder kommt es mir nur so vor?
 
Hätte ich nach der genannten Meldung vom 1. April nicht erwartet.
Wird aber wohl das Beste gewesen sein, das Ganze stand einfach unter einem schlechten Stern und Mozilla möchte sicherlich nicht wegen sowas in den News stehen.
 
Ach, die Leute sollen mal nicht so rumheulen. Er hat ne eigene Meinung und fertig. Längst kein Grund zurückzutreten. Den Mittelfinger zeigen und weiter machen!
 
Wer für etwas spendet, das ihm eigentlich nicht schadet, hat nichts anderes verdient...
Und dann auch noch so eine Menge...
 
Find ich gut so. Jaja, jedem seine Meinung, aber bei solchen "Meinungen" gilt das mMn einfach nicht. Denn sowas ist keine Meinung, sondern Diskriminierung.
Ich stehe auch nicht auf Männer, aber warum sollte ich was gegen Männer haben, die Männer heiraten? Tun die mir was? Macht mich das weniger männlich? Kostet mich das was? Die Antwort ist immer "nein". Also was soll daran so schlimm sein?

Viel schlimmer als gleichgeschlechtliche Ehen sind diese verbohrten Religionsfanatiker, die sich trotz sämtlicher wissenschaftlicher Aufklärung noch immer an diversen Glaubensrichtungen festhalten und deshalb sowas wie Schwulenehen verteufeln.

Sollen sie von mir aus an irgendeinen Gott glauben und sich daraus Kraft fürs tägliche Leben schöpfen. Aber sie sollen doch auch bitte andere Menschen so leben lassen, wie diese das möchten. Sofern niemandem dadurch Schaden zugefügt wird, ist doch alles paletti.
 
O.K., heißt also: Mozilla ist kein Webbrowser, sondern eine politische Gruppe vergleichbar mit Attac, Greanpeace und Co.? Mozilla ist nicht wegen politischer Profilierung und Sotunalswäremanpolitischepartei auf dem absteigenden Ast, sondern weil die Technik WebKit und Blink hinterherhinkt. Danke Community, dass du auch die richtigen Schritte unternimmst und jemanden gehen machst, der noch wegen dem Browser und nicht wegen politischem Aktivismus fernab jeden informationstechnischen Themas bei Mozilla war. Und für alle, die glauben, als "IT-Marke" müsse man eben den liberalsten der gesellschaft nach dem Mund reden: Danke, dass alle Romney-Wähler von Idaho bis Georgia jetzt keinen Bock mehr auf Mozilla haben werden.
 
@nebukadnezar.ll
Da hast du schon recht, um Firefox steht es momentan nicht wirklich gut.

Seit einigen Jahren verliert Firefox massiv Marktanteile, in der Regel an Google Chrome.
Anfangs weil Chrome teilweise besser war, heutzutage weil der Desktop (Notebooks natürlich inbegriffen) an Relevanz verliert und immer mehr auf mobilen Geräten gesurft wird.
Und dort nutzen die Leute auch Chrome (welches gut mit der Desktopversion zusammenarbeitet) oder eben Mobile Safari oder (ein paar^^) auch mobile IE.

Um weiterhin relevant zu bleiben braucht Firefox ein Standbein im Mobilebereich, das kriegen sie aber auf Geräten in der westlichen Welt nicht mehr hin und ob sie es noch mit Firefox OS schaffen die dritte Welt oder Emerging Markets zu erreichen bevor die auch mit non-Google Androidgeräten (chinesische günstige Androidgeräte ohne Googledienste) versorgt sind ist sehr unwahrscheinlich.

Hier kommt dann auch zum Tragen, dass Mozilla eine einzelne große Einnahmequelle hat - Google zahlt ihnen Geld dafür, dass sie als Standardsuchmaschine eben Google einstellen.

Wie tief muss der Marktanteil von Firefox noch sinken (und der von Chrome steigen?) bis Google diese Zahlungen einstellt?

Wenn Firefox dann weg vom Fenster wäre sieht es zumindest aktuell so aus, dass die bisherigen Nutzer dann wohl am ehesten zu Chrome wechseln, so dass Google die selben Nutzer hat, aber ohne Zahlungen an eine andere Firma und mit einer viel direkteren Beziehung.
Da Google auch gerne die Technologien die sie einsetzen beherrschen möchte (deshalb haben sie ja auch Webkit geforked) wäre es für Google auch noch ein Vorteil, wenn die Engine von Firefox (Das war "Gecko", oder? Lang ists her^^) einfach verschwinden würde und stattdessen auf Googles Engine (Chrome und Opera) oder zumindest Webkit (Safari) gesetzt würde.
 
iSight2TheBlind schrieb:
@nebukadnezar.ll
Da hast du schon recht, um Firefox steht es momentan nicht wirklich gut.

Woran genau machst du das fest? Klar fehlt FF aktuell die Nutzerbasis auf den Smartphones und Tablets, aber insgesamt gesehen geht es den FF immer noch gut. Da gibt es weitaus kleinere Browser die sich auch schon seit Jahren halten. Das FF komplett verschwindet ist extrem unwahrscheinlich und glaube ich nicht dran, dafür nutzen ihn einfach mal mehrere Millionen Menschen.

Chrome ich für mich absolut keine Alternative, dafür kann der Browser einfach zu wenig und es werden sogar noch Features entfernt anstatt neue hinzu kommen.
 
MountWalker schrieb:
O.K., heißt also: Mozilla ist kein Webbrowser...

So ist es. Mozilla ist kein Webbrowser, sondern ein Unternehmen. Und da bei einem Unternehmen eben Menschen arbeiten und Politik zwischen Menschen immer vorhanden ist (entgegen der Annahme vieler Leute, Politik wäre nur das, was Merkel und Co. machen), spielt das eben auch mit rein.
Ich würde ehrlich gesagt auch nicht in einem Unternehmen arbeiten wollen, welches von einem homophoben Typen geleitet wird, der sogar Spenden für Kampagnen gegen Schwule und Lesben tätigt.

Das würde Firefox und die anderen Produkte von Mozilla sicherlich nicht schlechter machen, aber dennoch stellt sich die Frage, ob man für einen solchen Menschen arbeiten bzw. sein Gehalt durch die Nutzung des Produktes mitfinanzieren will.
 
einfach nur lächerlich, was hat seine Meinung/Einstellung mit seiner Arbeit zu tun
 
Jo, es gibt Internet Beiträge in Form von "shitstorms" die Sinn machen, hier leider nicht. Ein paar wenige haben diese Spende von 2012 auf den Schild gehoben und eine Kampagne gegen Eich geführt.

Ich finde diese Spende an sich nicht gut, aber tatsächlich finde ich es armselig, dass er nun durch die Internet-Hetzerei wie damals im Mittelalter am Pranger landete und nun wahrscheinlich erst mal fertig ist. Sehr armselig was da geschehen ist, nicht alles im Internet ist gut, das sieht man hier wieder mal.
 
Ach, die Leute sollen mal nicht so rumheulen.

Sehe ich genauso.
Er hatte sich deswegen auch doch sogar entschuldigt.

Und wenn er nicht für die Homo-Ehe ist, was ist nun so schlimm daran?
Solang beide Seiten Respekt zeigen, ist doch alles im Lot.
 
MountWalker schrieb:
O.K., heißt also: Mozilla ist kein Webbrowser, sondern eine politische Gruppe ....
Momentmal: natürlich ist Mozilla kein Browser, sondern ein Unternehmen und wenn ich mir deren öffentliche Statements so ansehe: "Wusstest du das? Mozilla – die Entwickler von Firefox – kämpfen dafür, das Internet als weltweite, öffentliche Ressource zu erhalten, die offen und zugänglich ist."
"Wir sind eine weltweite Gruppe aus Wohltätern, Revoluzzern und leidenschaftlichen Verteidigern des Internets." (alles Beiträge auf deren Facebook-Chronik)
Dann versteht sich Mozilla auch selbst als mehr als nur eine Firma hinter einem Webbrowser zu sein. Wer so die Moralkeule schwingt macht sich mehr als angreifbar mit einem Typen an der Spitze, der öffentlich gegen Gleichberechtigung und für Dikriminierung steht. BTW: Das ist imo auch keine Meinung, gegen Schwule, Lesben und andersdenkende oder deren Rechte zu sein, sondern das ist schlich und einfach diskriminierend und dumm - PUNKT.

Deshalb: gut, dass er zurückgetreten ist, ich hoffe Mozilla lernt aus diesem Fiasko.
 
Shio schrieb:
Und wenn er nicht für die Homo-Ehe ist, was ist nun so schlimm daran?
Solang beide Seiten Respekt zeigen, ist doch alles im Lot.

Schlimm daran ist, dass er eine Spende von der Gesellschaft erhält, um sie dann im Prinzip gegen die Gesellschaft einzusetzen. Got that?
 
RAZORLIGHT schrieb:
einfach nur lächerlich, was hat seine Meinung/Einstellung mit seiner Arbeit zu tun

Frag dich doch mal selbst, ob du für jemanden arbeiten wollen würdest, der zwar ne gute Arbeit macht, aber ganz offensichtlich gegen deine eigenen Überzeugungen steht.

Ich würde bspw. den Teufel tun und für irgendeinen bekennenden Neonazi arbeiten, der vielleicht auch noch aktiv mit Spenden die Knallköppe von der NPD unterstützt.
 
@ Morrich

Ich habe in den anderen beiden Threads bereits lang und breit dargelegt, warum sowas eben nicht reinspielen darf. Er hat lediglich eine Petition zur Verhinderung einer Gesetzesänderung hin zu einer Erweiterung des Standesamteheprivilegs von verschiedengeschlichtlichen Paaren auf gleichgeschlchtliche Paare unterstützt - so, wie es fast die Hälfte der US-Bürger getan hätte. Die USA bestehen eben nicht nur aus Los Angeles, San Francisco und New York - schau dir die Wahlergebnisse im Link meines letzten Beitags einfach mal an - Mitt Romney ist auch gegen gleichgeschlechtliche Ehe. (und die CDU auch, wie ebenfalls bereits in den letzten beiden Threads gesagt wurde) Es ging bei der Petition um Ehe und nicht darum, ob jemand eine Partnerschaft haben darf, sondern um Standesamtehe also um Steuer-, Erb- und Unterhaltspflichtrecht - nicht darum, wie Menschen zusammenleben dürfen, denn das dürfen Menschen in den USA genau wie hierzulande auch ohne Ehe.

Ich persönlich bin genereller Gegner jeder Standesamtehe, weil ich vor allem die Steuerbevorteiligung von Ehepaaen ungerecht finde. Darf ich jetzt nicht Chef in Unternehmen werden, in denen verheiratete Mitarbeiter existieren? Damit mir eben genau das nicht verwehrt werden darf, darf in Deutschland meine politische Meinung bei meiner berufslaufbahn keine Rolle spielen.
 
Frostbeast schrieb:
Ach, die Leute sollen mal nicht so rumheulen. Er hat ne eigene Meinung und fertig. Längst kein Grund zurückzutreten. Den Mittelfinger zeigen und weiter machen!
RAZORLIGHT schrieb:
einfach nur lächerlich, was hat seine Meinung/Einstellung mit seiner Arbeit zu tun
Sehe ich allerdings auch so, dass das zum einen nichts mit seiner Arbeit zu tun hat und dementsprechend sich auch nicht auf seinen Posten auswirken sollte. Die Meinung an sich finde ich persönlich auch mehr als scheiße und neige auch dazu, dass Unwort Diskriminierung zu nutzen (ich bin allerdings auch schwul) - das ändert aber nichts daran, dass er dennoch seinen Job als Chef gut machen kann. :freak: Ich meine, für mich macht er sich (nachvollziehbarer Weise) alles andere als sympatisch, aber er soll schließlich Mozilla vorantreiben und kein Politiker werden.

Er vertritt nun keine absolut extreme Meinung, die gegen alle Firmenwerte verstoßen würde (Rassismus o.Ä.), geschweige denn eine die mit seiner Kernkompetenz (Software und Netz) kollidieren würde.

Vielleicht unterbewerte ich die Auswirkungen der Mozilla Foundation abseits der Softwareprodukte allerdings auch. Gemäß des Falles, dass sie direkt wie indirekt auch einen starken sozialen Einfluss haben sollten, dann wäre das Thema wieder breit diskutierbar.
 
derGrimm schrieb:
Wer für etwas spendet, das ihm eigentlich nicht schadet, hat nichts anderes verdient...
Und dann auch noch so eine Menge...

Nur komisch, dass sie meckern wenn er bei Mozilla anfängt aber Javascript benutzen sie alle schön fleissig weiter. Das ist eben das Problem mit diesem neuen SJW (social justice warriors) trend, das sind einfach nur Leute denen langweilig ist.
 
Gut. Hassprediger,Faschisten, Homophobe und Rassisten haben in hohen Führungspositionen nichts zu suchen. Die Wirtschaft kann sich nicht ganz von der Menschlichkeit abkapseln (von wegen "hat doch damit nichts zu tun").
 
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