News Rücktritt nach acht Tagen: Der Mozilla-Chef geht

@Damocles' Sword
Deine Meinung über Schwule und die gleichgeschlechtliche Ehe will dir in erster Linie mal niemand verbieten. Wenn du "etwas" (was dieses etwas darstellt, hast du bisher noch nicht begründet) gegen Schwule hast und sie deswegen nicht magst, dann ist und bleibt das deine Meinung, die ich auch so akzeptiere. Du musst dann eben auch akzeptieren, dass du dafür als Rassist respektive homophob bezeichnet wirst, eben weil sich deine Argumentationslinie zu großen Teilen mit eben jenen Gruppierungen überschneidet, die an anderer Stelle mit "Ausländer raus", "Deutschland den Deutschen" und "Kampf dem Zionismus" um Zustimmung werben. Meinungsfreiheit, nicht wahr?!
Achja, die Ehe hat sich die Kirche vielleicht thematisch einverleibt, das Konzept der Ehe gab es aber schon bedeutend länger als die katholische Kirche. Man sollte da nicht zuviel rein interpretieren, vor allem, da in Deutschland einzig die Eheschließung auf dem Standesamt gilt. Das Bürgerliche Gesetzbuch lässt keinen Zweifel daran, „dass nur die standesamtliche Eheschließung eine Ehe im Rechtssinne begründen kann und damit Vorrang vor einer kirchlichen Trauung oder sonstigen religiösen Feierlichkeiten hat“.

Meines Wissens nach fordert auch kein gleichgeschlechtliches Pärchen in der Kirche getraut zu werden, es geht schlicht um die rechtliche Anerkennung ihrer Eheschließung vor dem Staat. Die Kirche kann Homosexualität immernoch genauso vehement verurteilen wie Kondome zur Vorbeugung von HIV/AIDS.

Allgemein zum Thema Meinungsfreiheit, da denke ich hat sich iSight2TheBlind schon erschöpfend zu geäußert. Bei würdigender Lesung dürfte dir damit einiges klar werden.
 
Damocles' Sword schrieb:
Würden schwule Paare an der Homoehe festhalten wenn man ehebedingte Steuervorteile komplett streichen würde ?

Versetze dich gedanklich mal in die Lage eines betroffenen Homosexuellen, der/die nach einem Unfall des/dir im Koma liegenden Partners/in von Ärzten keine Auskunft erhält und nach dem Tod später Erbschaftssteuer und Steuer auf den Ertrag der Lebensversucherung zahlten muss, als ob man nicht Jahrzehnte sondern nur 10 Minuten zusammengelebt hat.

Woher kennst du eigentlich Begriffe wie "Barebacking"? Und wieso beschäftigen Schwule dich derart, dass du diverse ellenlange Beiträge zu diesen Themen verfasst? Das interessiert mich wirklich.

Heterosexuelle Freunde habe ich noch nie derart intensiv oder überhaupt Gedanken an diese Themen verschwenden sehen bzw. hören...

Randy89 schrieb:
Keine Ahnung wie alt deine Nachbarn sind, aber es gibt genug Ehepaare, die erst Mitte/Ende 30 (und sogar später) erst Kinder zeugen. Kann man nie wissen, ob die sich es nicht doch noch anders überlegen. ;)

Die stehen beide ungefähr fünf Jahre vor dem Renteneintritt. Die biologische Uhr ist zumindest bei ihr abgelaufen. Sie sind seit 35 Jahren verheiratet und nun kannst du dir selbst ausrechnen, wieviel Geld sie trotz Kinderlosigkeit aufgrund des Ehegattensplittings sowie des "Familien"zuschlages eingestrichen haben.

Randy89 schrieb:
Würde jetzt jedes homosexuelle Paar auf die Steuervergünstigungen pochen, dann müsste man eine enorme Summe dafür "verschwenden", die man meiner Meinung nach besser in der Forschung von alternativen Rohstoffen und Energiequellen setzen sollte. Selbst im Breitbandausbau wär imho das Geld noch besser aufgehoben.

Die Deutsche Geburtenquote von 1,35 Kindern / Frau lässt darauf schließen, dass der Staat für kinderlose Mann/Frau-Ehen durch das steuerliche Eheprivileg aktuell bereits Gelder in Milliardenhöhe verschwendet. Gleiches Recht für alle oder komplett streichen wäre die konsequentere Forderung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kaulin schrieb:
Aber wenn du an Eich's Position wärst und ich dein Boss und du verkündest öffentlich (Oder dir werden Vorwürfe unterstellt und du entkräftest diese in keinster Weise) dass du "Homos nicht gut findest" dann würde auch ich dich in hohem Bogen aus der Firma befördern, da du gegen die Firmenphilosophie verstößt und dem Unternehmen Schaden zufügst.

Siehst du, und das ist ein weiterer Unterschied zwischen Homo-Befürworter wie dich und -Gegnern wie Eich. Eich hat niemanden aus der Firma geworfen, weil er diesbezüglich eine andere Meinung hatte. Er hat ja sogar gesagt, dass in der Firma dieses LGBT beachtet wird. Sry, aber da sieht man mal wieder wie verlogen Homobefürworter sind, wenn sie sagen, sie sind ja ach so tolerant.

An die Mods: Bitte das Zitat lassen, damit man weiß, auf welchen Satz ich mich beziehe.
 
@Noxiel
Danke :)

Bei "quer" (nicht "queer"!), einem satirischen Magazin auf Bayern 3 gab es letztens auch einen schönen Beitrag zur Meinungsfreiheit und der "Diktatur der Minderheiten" und dem "Meinungsterror", damals noch zu Thilo Sarrazin, aber das bezieht sich ja auf alle angeblich unterdrückten Meinungen.

https://www.youtube.com/watch?v=B1T5QvuX5rg

Richtig los gehts ab etwa 2:00.
Ergänzung ()

Da ein Edit meines Posts irgendwie nicht angenommen wurde halt auf diesem Wege eine Ergänzung:

Noch ein anderer schöner Punkt von Marco Arment:
WWW PUNKT marco PUNKT org/2014/04/04/political-views
(Die URL steht wohl auf der Blacklist von Computerbase, ZENSUR!!! ^^:) )

Nicht jede Meinung ist automatisch gleich gut und verdient damit die selbe Aufmerksamkeit wie andere Meinungen.


Das ist (hier wieder meine Argumente) auch ein großes Problem in den USA, wo leider immer mehr "Teach the Controversy" Verbreitung findet, eine Forderung die aus dem Bereich des Kreationismus/Intelligent Design kommt und fordert, dass in Schulen auch deren Meinung gelehrt wird, einfach weil man diese Meinung im Schulwesen nicht unterdrücken dürfe.

So wird dann in Schulen gelehrt, dass "manche Menschen glauben" dass die Menschen vom Affen abstammen und "andere Menschen glauben" dass die Menschen von Gott geschaffen wurden - und die Schüler sollen sich dann selbst entscheiden, welche Sicht sie glauben.

Auch in der Berichterstattung greift dieses Konzept immer mehr um sich und wird auch auf andere Punkte angewandt, um eine größtmögliche Neutralität (zu heucheln/zu zeigen) wird in Nachrichten immer mehr auch einer abweichenden Meinung Platz eingeräumt, weil man nicht einseitig berichten will.

Das führt dann aber dazu, dass eine wissenschaftliche "Meinung" (bzw. in diesem Fall "Theorie", bitte bedenkt, dass das Wort im wissenschaftlichen Umfeld bedeutet, dass etwas nach aktuellem Kenntnisstand so nah an der Wahrheit ist wie nur möglich, es ist nicht mit der umgangssprachlichen Bedeutung des Wortes vergleichbar) die von einer Millionen Wissenschaftlern weltweit vertreten wird in einem Nachrichtenartikel 30 Zeilen Platz bekommt, um die "Neutralität" zu wahren aber auch einen gegensätzliche Meinung immerhin noch 10 Zeilen Platz bekommt, selbst wenn sie nur von 100 Wissenschaftlern (oder teilweise sogar nur lauten Laien) vertreten wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lonely Shepherd
Bei diesem Argument liegt ein Logikbruch vor! Eich wurde aufgrund der Firmenphilosophie entlassen. Er wurde nicht entlassen, weil die Meinung, welche er vertrat seinem Vorgesetzten nicht geschmeckt hat. Würde sein Vorgesetzter ihm im Unternehmen lassen, werden die Kunden verwirrt (Warum hat Mozilla solch eine Firmenphilosophie, Mitarbeiter vertreten aber das Gegenteil - da scheint ja irgendwas nicht zu stimmen -> unprofessionell )

Toll wie du alle Homobefürworter in einen Topf schmeisst... Zweiter Fehler ist sogar, dass du mich als Homobefürworter hälst. Woraus schließt du das?

Mit dem Beitrag hast du dich ziemlich bloßgestellt.
 
@iSight2TheBlind

Du biegst es dir schon wieder so hin wie du es gerne hättest. Was hat meine Meinung mit einer von dir ausgerichteten Party in deinem Hause zu tun ? NIX. Auch deine zitierten GG-Artikel sind für diesen Fall irrelevant. Denn wenn ich in deinem Haus etwas sage was dir nicht passt, dann kannst du dein Hausrecht ausüben. Mit dem GG hat das mal überhaupt nichts zu tun. Klar kannst du mich rausschmeissen - du kannst mir aber dennoch nicht verbieten meine Meinung zu äußern oder ein bestimmtes T-Shirt zu tragen sobald ich deine Räumlichkeiten verlassen habe. Und ich habe nie gesagt ich hätte nix gegen Homos - im Gegenteil, ich stehe dazu - was mich zu Noxiel's Post bringt.

@ Noxiel
Ich habe das Thema "warum" bereits lose angeschnitten. Ich bin ein Mensch, den bis auf Reitsport und Eisstockschiessen so ziemlich alles interessiert. In meinem 35 Jahren habe ich so einiges an Themen (wichtig & unwichtig) gelesen/gesehen/erzählt bekommen. Wenn man das www dazu nutzt sich Wissen anzueignen, und nicht um nur blödsinnige Stuss-Smileys oder LOLS zu verschicken,dann kann man schon so einiges lernen. Und zwar aus erster Hand, nicht vom Hörensagen. Ich habe Accounts in diversen einschlägigen Foren - rein aus Interesse bzw. Recherche. Warezseiten,Puffseiten,Nuttenseiten,Rassistenseiten,AIDS-Seiten und Naziseiten. Deutsch und englischsprachig. Ich -für mich!- bin absolut angewidert von dem was Homos (natürlich nicht alle!) so alles anstellen. Es ist widerlich. Hast du das Wort "pozzen" mal gegoogelt? Diesen Begriff hab ich vor einiger Zeit in einem AIDS-Forum gelesen. Ich könnte meine Gründe hier allesamt darlegen, ziehe es aber vor dieses Thema nur anzureissen mit den beiden Stichworten "pozzen" und "Barebacking". Jeder Interessierte soll möge googeln und sich seine eigene Meinung bilden.

Und zum Thema Ehe/Krankenbett/Sterbefall. Muß man dieses Problem mit der Ehe lösen ? Reicht nicht ein neues Gesetz ? Man kann über gleiche Rechte sprechen - aber Gleichstellung geht mMn gar nicht. Selbst für mich als überzeugten Atheisten ist die Ehe etwas kirchliches. Homo + Kirche zusammen geht nicht. Ausgeschlossen.
 
Chillvie schrieb:
Kurz zusammengefasst also Staatsfinanzen vor Gleichberechtigung. Weitergedacht ist das eine strikt utilitaristische Einstellung,
Yeah! Hallo Kommilitone! :) An dieser Stelle sollte uns eben, und nur darum gehts mir ja letztlich in meiner Argumentation gegen den Anti-Eich-Shitstorm, auffallen, dass wir an dieser Stelle vor einem Problem stehen, bei dem wir nicht einfach sagen können "Gegen gleichgeschlechtliche Ehe = homoverachtend" (man achte auf das Wortspiel) Natürlich kann man Eichs Position ungerecht finden, aber sie ist eben nicht so eindeutig unwiderlegbar ungerecht, dass ein CEO-Ausschluss geboten sein kann, weil es, wenn wir nicht (siehe meinen CNN-Link von Seite 1) fast der Hälfte der US-Wahlbürger ihre Meinung verbieten wollen, zu sehr sehr kontraintuitiven Konsequenzen führt, die hinter dem Shitstorm stehende Handlungsregel überall anzuwenden. Ich hatte im ersten der drei Threads zu Eich auch mal darauf verwiesen, dass eine Regel, die verbietet, jemanden wegen seiner politischen Meinung im Job zu behindern, in der Vergangenheit in der deutschen Bundeswehr auch schon dafür gut war, dass SPD-Wähler unter den Offizieren nicht in der Beförderungsreihe übergangen wurden, nur weil sie nicht konservativ genug waren. Also wenn wir moralisch verurteilen wollen, brauchen wir eine Grundlage und diese Grundlage müssen wir dann auch in Hinblick auf ihre Anwendbarkeit in anderen Situationen prüfen. Der Shitstorm gegen Eich macht das nicht - der hat "bullshittisch" seine Überzeugung, dass das hier Diskriminierung sein muss. Ich z.B. lege mich in dem Punkt, ob diese Meinung nun diskriminierend ist oder nicht, gar nicht fest, weil ich sowieso nicht Eichs Meinung vertrete. Ich sage nur, es gibt so wahnsinnig viele politische Meinungen, die diskriminierend sein können, dass wir arge Probleme bekommen, wenn wir die alle verbieten wollen.

@ Abe81

Auch in diesem der drei Threads zu Eich nochmal der hinweis: Brendan Eich ist Gründungsmitlgied von Mozilla. Wer bestimmt, wozu ein Unternehmen gegründet wurde, wenn nicht die Unternehmensgründer, zu denen Eich zählt? Diese Werbementalität der Mozilla Foundation, möglichst zu allen jugendgesellschaftlichen Trends ja und amen zu sagen, ist erst 2004 mit der Initialisierung der Firefox Flicks entstanden - hier kann man Eich vielleicht vorwerfen, dass er den Quatsch mitgemacht hat, über den er jetzt am Ende selbst stolpert.

Und was den US-Verfassungsstreit betrifft: Wenn man nun Eichs "ehemalige" Haltung zu gleichgeschlechtlicher Ehe verbieten kann, weil sie, wenn ich dich richtig verstehe, nicht in Einklang mit der US-Verfassung stehe, darf man dann auch die Meinung verbieten, gegen freie Zugänglichkeit zu Waffen für jeden nicht vorbestraften Bürger der USA zu sein, weil das ja nun auch klar gegen die Verfassung der USA ist? Wohl kaum. Ich wünsche mir, dass man eine Anti-Zivilwaffen-Meinung offen vertreten darf ohne deshalb negative Konsequenzen in seinem Beruf erwarten zu müssen.
 
Falsch, er wurde nicht aufgrund der Firmenphilosophie entlassen. Er wurde entlassen weil genug Leute, die immer nur nach Toleranz schreien, wenn es um ihre eigenen Meinung geht, für die ansonsten aber Toleranz ein Fremdwort ist, überschwänglich rumgezetert haben. Eich wäre niemals entlassen worden, wenn keiner rumgeheult hätte. Dann wäre das der Firmenleitung sowas von egal gewesen.

Und noch eins ist falsch, nicht die Kunden sind verwirrt, die im Bezug auf Meinungsfreiheit intoleranten Menschen, von denen ich oben geschrieben habe sind verwirrt, bzw. tun so als ob, um Druck auszuüben. (btw. schön wie du alle Mozilla Kunden in einen Topf wirfts, aber macht ja nichts mir etwas anzukreiden, wovon du selbst Gebrauch machst. :rolleyes:).

Ganz ehrlich, warum haben sich die Homobefürworter nicht in einem Brief an die Mozilla Foundation gewandt und um eine Stllungnahme bezüglich Eichs Spende und dieser ominösen Firmenphilosophie gebeten? Aber nee, da muss sofort groß aufgerufen werden, Firefox zu deinstallieren und die Firma nicht mehr zu unterstützen. Hauptsache Druck ausüben, mit der Hoffnung auf Repressalien für die Person.
 
Was soll denn das blöde Wort "Homobefürworter" überhaupt bedeuten?

Da gibt es nichts zu befürworten! Manche Menschen sind eben so, und das geht mich überhaupt nichts an.

Das Problem an den Gegnern ist einfach, dass sie partout nicht einsehen wollen, dass manche Menschen eben homosexuell geboren werden, und daran auch nichts ändern können. Nein, sie denken, dass der Schwule aus irgend einem völlig absurden Grund sich plötzlich dazu entschließt, jetzt mit Männern Sex zu haben - was ist denn das für eine absurde Vorstellung? Wenn man nicht schwul ist, dann wird man das niemals tun, warum auch?

Das Problem, das die Gegner dann weiter haben, ist, dass sie denken, ein Junge könnte "schwul werden" wenn man ihn irgendwie falsch erzieht (oder im Fall von Russland, ihn mit "Homo Propaganda" umgibt). Wie absurd ist das denn? Keiner wird durch irgendwas schwul - entweder er ist es von Geburt an, und dann kann man ihn auch nicht umerziehen, oder er ist es nicht!

Wenn das mal jeder bitte begreifen könnte, dann bräuchten wir hier nicht über so einen Schwachsinn wie "Homobefürworter" reden, weil das genau so ein sinnfreier Begriff ist, wie wenn wir von "Frauenbefürwortern" oder "Männerbefürwortern" reden würden. Es gibt nichts zu befürworten, weil die Zugehörigkeit zur Gruppe "schwul" eben keiner freien Entscheidung unterliegt!
 
@ highks

Es steht dir nicht zu, einen bestimmten Typus eines Gegners der gleichgeschlechtlichen Ehe auf alle Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe zu projizieren und alle in die selbe Schublade zu stecken. Du weißt genausowenig wie irgendjemand sonst, der Brendan Eich nicht persönlich kennt, was er von Leuten mit gleichgeschlechtlicher sexueller Orientierung hält. Das einzige, was du weißt, ist, dass er 2008 gegen die staatliche homosexuelle Ehe war. "Wenn Homophob dann gegen Homo-Ehe" ist keine "Ist-Gleich-Bezeihung" - Homophobe sind eine Teilmenge der Homoehegegner, aber eben nur eine Teilmenge. Und dank des Erfolgs dieses Shitstorms werden wir in Zukunft bei Leitern großer Projekte genausowenig wissen, was jemand denkt, wie bei KFC, McDonalds, CocaCola, Pepsi oder sonstwelchen Kommerzmarken. Leute dürfen ihre Meinung nur noch in besonders gesicherten vier Wänden sagen, wo sie nicht belauscht werden können, und fühlen sich wie in der DDR.
 
@Damocles' Sword
Ich fass deinen Beitrag mal als "Schwuchteln sind widerlich" zusammen, hab ich das so richtig verstanden?

Du hast mich übrigens schon wieder nicht verstanden - es gibt kein Grundrecht welches Eich vor den privaten und beruflichen Konsequenzen seiner Meinung schützt.
Schau dir mal bitte das von mir verlinkte Video von "quer" an, ab Minute 2:00.

Du machst hier einen auf "Ich darf meine Meinung nicht frei äußern", dabei stimmt das gar nicht!
Du darfst von der Holocaustleugnung und Verleimdung alles öffentlich meinen was du willst.
Was dein - oder zumindest das Problem der Leute die behaupten eine unterdrückte Meinung zu haben - Problem ist, ist dass du/die gerne hätten dass deine/deren Meinung die volle gesellschaftliche Unterstützung erfährt.
Deren Problem ist nicht, dass ihre Meinung unterdrückt wird, sondern dass ihre Meinung keine Akzeptanz erfährt.

Und was Homosexuelle im Bett tun oder nicht tun kann dir, salopp gesagt, scheissegal sein.

Was heterosexuelle Paare tun können die genau so eklig finden und was ein streng religiöser Christ zu dem sagen würde was du so im Bett tust...
Der hätte zu Oral- und Analverkehr auch eine deutliche Meinung und was Kondome und vorehelichen Sex angeht...

Da kannst du nur froh sein, dass du in der vorteilhaften Position bist, deine Moral nutzen zu dürfen um anderen damit Rechte vorzuenthalten, während du selbst nicht benachteiligt wirst.

Und der streng religiöse Christ kann froh sein, dass er nicht mehr den Löwen zum Fraß vorgeworfen wird.
 
@ iSight2TheBlind

Du verwechselst etwas grundlegendes, wenn du meine Rechtfertigung mit dem gleichsetzt, was Sarrazinisten in Anspruch nehmen. natürlich darfst du gegen Eichs Meinung reden, wie du willst - was aber nicht geht, ist eben ein berufsverbot als Chef eines Browser-Unternehmens. Es ist etwas vollkommen anderes, Sarrazin oder Eich bei einer öffentlichen Meinungskundtuung ihrer Meinung wegen ihrer Meinung zu stören - also quasi eine gegendemo gegen eine Demo zu veranstalten - als einen CEO eines Browserunternehmens wegen seiner Meinung zu gleichgeschlechtlicher Ehe zu entlassen. Der zusammenhang zwischen Mozilla-CEO-Tätigkeit und Ehemeinung ist einfach hahnebüchen.
 
Er hat kein Berufsverbot, er wurde nur aus der CEO-Position einer Firma gegangen, die für sich beansprucht für die Freiheit und Gleichberechtigung im Internet einzutreten.

Wenn dir die Diskrepanz zwischen seiner auch repräsentativen Position und seines politischen Engagements - das geht ja durch die Spende etwas weite als nur eine Meinung zu sein - nicht auffällt kann ich dir auch nicht helfen.
 
Damocles' Sword;15525482Ich -für mich!- bin absolut angewidert von dem was Homos (natürlich nicht alle!) so alles anstellen. Es ist widerlich.[/QUOTE schrieb:
Du solltest eher davon angewidert sein was Menschen anstellen, denn "Perverse" findet man in jeder Zuordnungsgruppe. Wenn ich die Nachrichten so Revue passieren lasse werden die meisten Vergewaltigungen wohl aus heterosexuellen Beweggründen verübt...

Mir ist klar das der Gedankengang schwierig ist, denn so kann man sich nicht von den anderen abgrenzen, man kann nicht zeigen das man selber nicht dazugehört. Aber deine Darstellung erweckt den Eindruck das eine signifikante Menge der Homos so etwas treiben, das ist aber bei weitem nicht sichergestellt. Aus solchen Darstellung entsteht Hass und Feindlichkeit.


Das ich auch eher für die Reformierung der Gesetze in Richtung Partnerschaftsregelungen und nicht "Ehe für alle" bin ist unabhängig davon. Denn meine Gründe dafür sind andere. Eben derjenige das ich eine "Familie" als schützenswerte Einrichtung finde.
 
iSight2TheBlind schrieb:
Er hat kein Berufsverbot, er wurde nur aus der CEO-Position einer Firma gegangen, die für sich beansprucht für die Freiheit und Gleichberechtigung im Internet einzutreten. ...
Nochmal rückverweis auf beitrag #107 Absatz 2....

Hier mal für alle Shitstorm-Unterstützer eine (englische) Zitatwelle nicht nur von Konservativen, sondern auch von langjährigen intellektuellen Förderern der gleichgeschlichtlichen Ehe gegen Mozillas Entcheidung: "If that attitude spreads, it will damage our society. "

P.S.
"[...] It is also unbelievably stupid for the gay rights movement. You want to squander the real gains we have made by argument and engagement by becoming just as intolerant of others’ views as the Christianists? You’ve just found a great way to do this. It’s a bad, self-inflicted blow. And all of us will come to regret it." (Andrew Sullivan, langjähriger, sachlicher, argumentativer Kämpfer für gleichgeschlechtliche Ehe)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Beiträge zusammengeführt)
Damocles' Sword schrieb:
Hast du das Wort "pozzen" mal gegoogelt? Diesen Begriff hab ich vor einiger Zeit in einem AIDS-Forum gelesen. Ich könnte meine Gründe hier allesamt darlegen, ziehe es aber vor dieses Thema nur anzureissen mit den beiden Stichworten "pozzen" und "Barebacking".

Ich befürchte, du hast dich in deiner persönlichen Ideologie der Intoleranz derart verrannt, dass du für rationale Argumente gar nicht mehr zugänglich bist.

Warum projezierst du das Verhalten einer Randgruppe innerhalb der Randgruppe auf sämtliche Betroffene?
Ich behaupte doch auch nicht, dass alle Heteros plötzlich nur noch AV treiben, nur weil in meiner Stammvideothek im Erwachsenenbereich mittlerweile mehr Hetero-AV-Pornos stehen als "normale" Pornos. Auch übertrage zumindest ich die Kuriositäten der Hetero-Pornos (Gerontophilie, Gelb+Braun, SM usw.) niemals auf die Hetero-Allgemeinheit. Ich sehe diese Filmchen dort stehen, denke mir meinen Teil über den vorgeblichen Moralstandard der Heteros und lache. Mehr nicht.

Übrigens tragen die Darsteller in Hetero-AVs niemals ein Kondom...

Deine Google-Erfahrung hat dir mit Sicherheit die Suizid-Statistik Deutschlands vermittelt.
Die Splitterguppe der zielgerichteten Pozzer machen nichts anderes als fetischbedingten Suizid auf Raten. Verurteilst du ebenso sämtliche ethnischen Gruppen, sexuellen Orientierungen, Geschlechter, Berufsgruppen, die hierzulande Suizid begehen?

Deine Anregung "Nutten-Forum" griff ich übrigens interessiert auf und fand sofort ein Forum, das sich ausschließlich an Männer richtet, die Verkehr ohne Kondom mit käuflichen Damen suchen. Dort tauschen Interessierte sich aus, geben sich gegenseitig Tipps, wo und für wie viel man mit welcher Dame auch immer möglichst ungeschützten Sex haben kann. Die branchentypische HIV/HepatitisC/Syphillis-Problematik scheint niemanden zu interessieren oder die Herren haben bereits selbst alle Krankheiten, die man kriegen kann.
Den Link schicke ich dir per PM, du kannst dich gerne persönlich davon überzeugen.

Konsequent deinerseits wäre jetzt das Stigmatisieren und Diffamieren von jeglicher Sexualität - ob Homo oder Hetero.

Zum Abschluss noch ein paar letzte Worte meinerseits:
Niemand und auch nicht ich möchte Meinungen verbieten. Du musst Schwule oder schwulen Sex nicht "toll" finden. Du kannst das durchaus auch offen kund tun (sofern nicht aggressiv/hetzend formuliert; auch musst du mit Kritik, Rückfragen und Gegenargumenten leben). Eich auch. Auch darf er Geld an diese Initiative spenden. Auch hätte Mozilla trotz der eigentlich open-minded-Firmenphilosophie weiterhin diese präsente Position mit ihm besetzen können.
Nur hätten dann andere Initiativen und User sich zum Boykott Mozillas/Firefox entschlossen.
Du kannst auch die Village People boykottieren, wenn du dich besser fühlst.

Auch ich habe eine Meinung: Die Welt wäre ein besserer und friedlicherer Ort, wenn sich nicht selbst Betroffene aus den Belangen Dritter heraushalten und besser die Klappe halten würden und es jedermann schlicht egal wäre, wie Homosexuelle sich im Schlafzimmer verhalten bzw. ob sie verpartnert/verheiratet sind.

Ein gutes Beispiel gestern Abend: Ich stand in der Gästeschlange vor einem Club in München, einige verirrte Hetero-Pärchen darunter, wohl von der lautstarken Musik angelockt und neugierig geworden, nach einem Hinweis der Türsteher (die haben berufsbedingt einen Blick für die tatsächliche Zielgruppe) beratschlagten sie sich kurz und ich hörte Sätze wie: "Ich bin ja tolerant, aber das ist nix für uns" und sie kehrten ohne Theater um und gingen, suchten sich wohl etwas passenderes. Friede, Freude, Eierkuchen - und jeder wurde ungestört nach seiner Facon selig.
Obwohl ich auch schon Heteros, auch Männer, erlebt habe, die in Gaydiscos trotz der Schwulen und Lesben überall ihren Spaß hatten und problemlos mitfeierten. Tellerrand und so.

PS:
Siehst du lesbischen Sex denn eigentlich auch derart kritisch? Es gibt Filme, die ausschließlich Frauen zeigen. Stehen in der Videothek merkwürdigerweise immer in der Hetero-Ecke...

PPS:
Noch ein Gedanke meinerseits: Resultierte die offene Ablehnung Homosexueller denn vielleicht auch aus einem bisschen Neid? Schwule müssen sich in der Regel nämlich nicht auf "Nutten-Foren" herumtreiben oder in die Rotlichtszene begeben, um Körperkontakt mit anderen Gleichgesinnten zu finden. Fühlen sich einige wenige Heteros etwas benachteiligt? Die müssen erst in Bars gehen, meist erfolglose Flirtversuche starten, viele Drinks spendieren und dann geht mit den Frauen meist trotzdem nix...Oder die Abkürzung "Rotlicht" gehen und Geld für intime Momente zahlen...Letzteres gibts in der schwulen Szene zwar auch, doch ist das nicht die Regel, weil grundsätzlich ohne Geld, in beiderseitigem "Interesse" und bedeutend weniger aufwendig möglich ;)

Zu deiner Beruhigung: Dieser eine, wenn auch elementare, Vorteil wiegt nicht die Nachteile dieser sexuellen Orientierung auf.

Du hast glaube ich geschrieben, du seiest Atheist. Also führst du bestimmt auch keine religiösen Ablehnungsgründe an (die trotzdem lächerlich sind, wer lässt sich von einer Phantasiegestalt denn Sexualität verbieten?)....
 
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Hallo zusammen,

ist es nicht ärgerlich, wie diejenigen, die Brendan Eich skrupelos gemobt haben oder zumindest beifallheischend dazu applaudierten , sich nun zieren, ihr Mobbing auch als solches zu bezeichnen?

Da heist es bei Sight2TheBlind :
'Er hat kein Berufsverbot, er wurde nur aus der CEO-Position einer Firma gegangen, die für sich beansprucht für die Freiheit und Gleichberechtigung im Internet einzutreten. ... '
was für ein Wortungetüm... 'er wurde gegangen'

Noch verharmlosender bei Kaulin:
-> ! Eich wurde aufgrund der Firmenphilosophie entlassen. Er wurde nicht entlassen, weil die Meinung, welche er vertrat seinem Vorgesetzten nicht geschmeckt hat.

Da wirkt Rayge doch erfrischend offen
-> 'Gut. Hassprediger,Faschisten, Homophobe und Rassisten haben in hohen Führungspositionen nichts zu suchen. Die Wirtschaft kann sich nicht ganz von der Menschlichkeit abkapseln'

Dieses schlichte Weltbild läßt keinen Platz für demokratische Spielregeln . Brendan wurde immerhin als CEO gewählt. Es rechtfertigt auch jede Sanktion. Schlieslich geht es ja gegen Hassprediger, Faschisten... und um den Erhalt von Menschlichkeit Freiheit und Gerechtigkeit.

@MountWalker
Wie Du so schön zitiert hast ..> 'It is also unbelievably stupid...'


Schöne Grüße: Mike
 
MountWalker schrieb:
Nochmal rückverweis auf beitrag #107 Absatz 2....

Kannst du uns das bitte genauer erklären? Einige (inklusive mich) verstehen es nicht.

Hallo Mike :)

Kannst du mir bitte sagen, wo ich skrupelos gemobt oder zu Herrn Brendan Eich's Entlassung zumindest beifallheischend applaudiert habe?
So ganz verstehe ich auch deinen gesamten Beitrag nicht, wäre schön wenn du das detailierter Ausführen könntest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kaulin schrieb:
Kannst du uns das bitte genauer erklären? ...
Um welche Stelle genau gehts? Zweiter Absatz in Beitrag #107 ist doch ziemlich eindeutig. (das, was direkt unter "@ Abe81" steht)
 
@MountWalker

"Wer bestimmt, wozu ein Unternehmen gegründet wurde, wenn nicht die Unternehmensgründer, zu denen Eich zählt?"
In dem Fall muss ich etwas krümelkackerisch werden ;)
Die Entscheidungen eines Unternehmens werden von der Geschäftsführung getätigt. Dass muss nicht der Gründer sein.

Ich gehe jetzt davon aus, das Eich vor seiner Ernennung im Vorstand saß, somit hat er die Entscheidung über die Firmenphilosophie mitgetragen. Sollte er dagegen gewesen und überstimmt worden sein, dann hatte er in dieser Situation eben keinen Einfluss auf die Bestimmung des Unternehmens. "
 
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